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Campus international - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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Vom Kuhgespann zur<br />

Umgehungsstraße<br />

Eroberung des Verkehrs durch Dampfmaschine und Motor<br />

<strong>Mainz</strong>er Studenten arbeiteten die Geschichte ländlicher Mobilität zu<br />

Beginn des 20. Jahrhunderts mit historischen Fotos auf. 150 Jahre<br />

umfasst der mit sorgfältigen Reproduktionen illustrierte Rückblick<br />

auf die Geschichte, der jetzt im Kulturhistorischen Museum<br />

Neuerkirch zu sehen ist.<br />

Lang vergessene Szenen werden auf diesen<br />

Bildern wieder lebendig: Kurzbehoste Kinder posieren<br />

vor einem VW Käfer für die Kamera.<br />

Gemütlich zockelt ein Kuhgespann die Straße zur<br />

Kirche hin. Durch enge Gassen rangiert vorsichtig<br />

der Omnibus. Auf dem Feld bollert der Lanz-<br />

Traktor mit seinem bulligen Glühkopf-Motor.<br />

Und die ersten Tankstellen bieten Treibstoff aus<br />

blechernen Zapfschränken feil. Mobilität zum Beginn<br />

des 20. Jahrhunderts? Dabei denken viele<br />

zunächst an eilige Überlandstrecken der Eisenbahn<br />

und den Verkehrsstrom der Metropolen:<br />

Hier die rasante Fahrt der Luxuszüge, dort das<br />

vielfältige Treiben der Motordroschken und<br />

Straßenbahnen, der Luxuslimousinen und knat-<br />

© Kreuznach.<br />

Tankstelle mit Fahrrad- und Moped-Geschäft von Wilhelm Maurer.<br />

Rüdesheim, etwa 1933.<br />

[JOGU] 181/2002<br />

[ K ultur auf dem <strong>Campus</strong> ]<br />

ternder Motorräder – beschienen<br />

von den Lichtern der Großstadt. Wie<br />

stark die Eroberung des Verkehrs<br />

durch Dampfmaschine und Motor<br />

aber auch, ja gerade ländliche Regionen<br />

geprägt hat, demonstriert die<br />

Ausstellung „Mobilität zwischen<br />

Rhein, Nahe und Hunsrück“. Die<br />

Schau mit zumeist historischen Fotografien<br />

ist in einem Projektseminar<br />

von Dr. Thomas Schneider im Fach<br />

Kulturanthropologie / Volkskunde der <strong>Johannes</strong><br />

<strong>Gutenberg</strong>-<strong>Universität</strong> <strong>Mainz</strong> entstanden. Von<br />

September an wurde die Schau, welche die<br />

Studierenden vom Konzept bis zur fertigen<br />

Präsentation erarbeiteten, bereits im<br />

Freilichtmuseum Bad Sobernheim (Haus<br />

Wöllstein) gezeigt. Am 13. Oktober<br />

eröffnete die Ausstellung jetzt an ihrer<br />

zweiten Station, dem Kulturhistorischen<br />

Museum Neuerkirch. Die sieben Studierenden<br />

der <strong>Mainz</strong>er Uni haben drei<br />

20<br />

© Simmern<br />

Omnibus-Stau in der Koblenzer Straße, Simmern.<br />

Anfang der 1950er Jahre.<br />

Semester lang an ihrer faszinierenden Dokumentation<br />

gearbeitet. Entstanden ist so ein Bild in<br />

vielen Fotos, eine Collage, ein Kaleidoskop der Eroberung<br />

des Ländlichen durch Eisenbahn und<br />

Straße, durch Motorrad und Traktor. 150 Jahre<br />

umfasst der mit sorgfältigen Reproduktionen der<br />

historischen Fotos illustrierte Rückblick auf die<br />

Geschichte der Mobilität zwischen Rhein, Nahe<br />

und Hunsrück.<br />

© Simmern<br />

Straßenbauarbeiten in der Nähe von Simmern, Anfang der 1950er Jahre.

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