Campus international - Johannes Gutenberg-Universität Mainz
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Wissenschaftsmarkt ein voller Erfolg Eine Hirn- oder Rückenmarksoperation<br />
virtuell selbst planen und durchführen? Digital durch 2000 Jahre<br />
<strong>Mainz</strong>er Stadtgeschichte reisen oder Forschungswege im Tal der Loreley beschreiten?<br />
Live einem Wissenschaftler in seiner Forschungsstation am Südpol<br />
Fragen stellen? Rund um den <strong>Mainz</strong>er <strong>Gutenberg</strong>platz präsentierten 40 Stände<br />
der <strong>Johannes</strong> <strong>Gutenberg</strong>-<strong>Universität</strong> am 7. und 8. September 2002 Wissenschaft<br />
zum Anfassen und Mitmachen.<br />
[JOGU] 181/2002<br />
[ <strong>Campus</strong> aktuell ]<br />
Uni downtown<br />
Oberbürgermeister Jens Beutel brachte es<br />
bereits in seiner Eröffnungsrede auf den Punkt:<br />
Die Wissenschaftler sprachen mit ihren Präsentationen<br />
und Projekten die Bevölkerung nicht über<br />
den Kopf, sondern über die Sinne an und luden<br />
zum Mitmachen ein. Tausende interessierte Bürger<br />
nutzten die Gelegenheit, sich ein Bild zu machen<br />
von der Vielfalt der Forschungsprojekte und<br />
-ergebnisse und „auf verständliche und unterhaltende<br />
Weise die ‘Faszination Wissenschaft’ zu<br />
erleben“, wie es <strong>Universität</strong>spräsident Prof. Dr.<br />
Jörg Michaelis formulierte. „Der Wissenschaftsmarkt<br />
sollte zudem das Wissenschaftsverständnis<br />
und -interesse der Bevölkerung, insbesondere<br />
auch unter den Jugendlichen fördern“, so Michaelis<br />
weiter.<br />
In einer 800 Quadratmeter großen Zeltlandschaft<br />
waren über 100 Wissenschaftler am Morgen<br />
des 7. September darauf vorbereitet, ihre Arbeitsgebiete<br />
in unterhaltsamen Aktionen und<br />
Experimenten vorzustellen. Bereits vor der Eröffnung<br />
des Wissenschaftsmarktes versuchten die<br />
ersten Besucher einen Blick hinter die Kulissen<br />
sprich hinter die Zeltwände zu werfen. Aber der<br />
Ansturm nach dem offiziellen Einlass übertraf die<br />
kühnsten Vorstellungen. Schönstes Septemberwetter<br />
und eine ausführliche Berichterstattung<br />
über die geplanten Aktionen im Vorfeld zogen die<br />
Menschen zu Tausenden zum Wissenschaftsmarkt<br />
in die Stadt. Zwei Tage lang standen die<br />
Wissenschaftler Rede und Antwort, Schlangen<br />
Auftakt gelungen: Ministerpräsident Kurt Beck,<br />
<strong>Universität</strong>spräsident Prof. Dr. Jörg Michaelis und<br />
Kanzler Götz Scholz (v.l.)<br />
bildeten sich um den Lungenfunktions- oder Belastungstest,<br />
dort, wo man die Blutgruppe bestimmen<br />
lassen konnte oder auch bei den Gefäßdiagnostikern.<br />
Verschnaufpausen gab es kaum.<br />
Besonderer Schwerpunkt zum aktuellen<br />
„Jahr der Geowissenschaften“: Der Planet Erde.<br />
Die Geowissenschaftler entschlüsseln die inneren<br />
Zusammenhänge des empfindlich aufeinander<br />
abgestimmten „Systems Erde“. Die Ergebnisse<br />
dieser Forschungen sind nicht nur für das<br />
bessere Verständnis unseres Planeten von Bedeutung,<br />
sondern geben auch Antwort auf Fragen<br />
nach Grenzen und Belastbarkeit dieses komplexen<br />
Systems. Mit Beispielen aus ihrer<br />
Forschungsarbeit setzten die <strong>Mainz</strong>er Geowissenschaftler<br />
auf dem Wissenschaftsmarkt Akzente.<br />
Nächstes Jahr<br />
sind wir wieder dabei.<br />
Auf der Bühne vor dem Theater sorgten elf<br />
Stunden Live-Programm für pausenlose Unterhaltung:<br />
Unter der Moderation von Dr. Frank<br />
Wittig, SWR-Magazin „wieso weshalb warum“<br />
und Ingolf Baur, 3Sat-Magazin „nano“ wurden<br />
ernsthafte Themen aufgegriffen, wie die Situation<br />
im Nahen Osten, die Angst vor Strahlenschäden<br />
durch Handys oder die Bundestagwahlen<br />
am letzten Septemberwochenende.<br />
Dazwischen immer wieder Aktionen, die die<br />
Zuschauer in ihren Bann zogen, so das Zauberspektakel<br />
der Chemiker, die Quiz-Einlagen oder<br />
die Lügendetektor-Messung. Auch die Foren und<br />
Vorführungen im Staatstheater oder das<br />
4<br />
Heftig umlagert:<br />
Bühnenprogramm<br />
mit Ingolf Baur<br />
Virtuelle Operation:<br />
Trockenübung ohne Blut<br />
Führungsprogramm haben die Besucher angesprochen<br />
und zum Mitmachen eingeladen. Im AZ<br />
Presse-Bistro waren Redakteure im Gespräch mit<br />
Wissenschaftlern zu Themen wie „Was bringen<br />
Kanzler-Duelle im Fernsehen“, „Chancen für<br />
Olympia in Rhein-Main“ oder „Pflanzen der<br />
Bibel“ – eine Ausstellung im Botanischen Garten,<br />
die aufgrund des großen Interesses um ein<br />
Jahr verlängert wurde.<br />
Wer alle Stände und Aktionen verfolgen<br />
wollte, hatte, so wie die Wissenschaftler auch,<br />
keine Zeit zum Innehalten. Selbst das Kinderprogramm<br />
ließ eigentlich keine Wünsche offen -<br />
und schon gar keine Langeweile aufkommen:<br />
Kinder-Casting, chemische Experimente aus der<br />
Hexenküche, mathematische Tüfteleien und Mineralrätsel,<br />
Mosaikgestaltung, Salsa-Tanzkurs.<br />
Die <strong>Universität</strong> will eine stärkere Öffnung für<br />
alle Bürgerinnen und Bürger, will stärker ins<br />
Bewusstsein der <strong>Mainz</strong>er rücken und „so ist<br />
dieser erste Wissenschaftsmarkt in der Stadt eine