Der Betriebsleiter 6/2017
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Lückenschluss<br />
Digitalisierung der Produktion im Mittelstand<br />
Fritzmeier Composite setzt seit kurzem eine MES-Lösung als<br />
Bindeglied zwischen ERP und Fertigungsebene ein, um den<br />
Datenfluss zu automatisieren und die Produktion effizienter zu<br />
gestalten. Das Unternehmen kann damit nun Aufträge präziser planen,<br />
Maschinen besser auslasten und Kapazitätsengpässe frühzeitig erkennen.<br />
Die Fritzmeier Composite GmbH & Co. KG<br />
entwickelt und produziert mit ca. 450<br />
Mitarbeitern im Werk Bruckmühl-Hinrichssegen<br />
glasfaser- und carbonfaserverstärkte<br />
Kunststoffteile, Baugruppen und Systeme<br />
für die Nutzfahrzeug- und Automobilindustrie.<br />
Für die Herstellung der kundenspezifischen<br />
Produkte werden verschiedene Fertigungsverfahren<br />
(Sandwich Monocoque<br />
Injection SMI, Resin Transfer Moulding<br />
RTM, Sheet Moulding Compound SMC,<br />
Structural Reaction Moulding SRM, Long<br />
Fiber Injection LFI) eingesetzt, die Fertigung<br />
der verschiedenen Groß- und Kleinserienteile<br />
erfolgt in den unterschiedlichsten<br />
Losgrößen.<br />
Geplant werden die Fertigungsaufträge<br />
im ERP-System. Bisher wurden sie durch die<br />
Fertigungsmeister in Form von Excel-Sheets<br />
manuell in die Produktion übernommen.<br />
Diese manuelle Übernahme der Auftragsdaten<br />
erhöhte das Fehlerrisiko und führte zu<br />
mangelnder Transparenz. Beide Faktoren<br />
sind potenzielle Verlustquellen. Auf Änderungen<br />
der Planung im ERP konnte zudem<br />
nicht ausreichend schnell reagiert werden.<br />
Die Rückmeldung der Aufträge an das ERP<br />
erfolgte ebenfalls nicht automatisiert.<br />
Autor: Franz Fuchs, Geschäftsführung<br />
Gefasoft AG, München<br />
MES schließt die Lücke zwischen<br />
ERP und Fertigung<br />
Um den Daten- und Informationsfluss zu<br />
verbessern, entschied sich Fritzmeier für<br />
die Einführung einer MES-Lösung. Als<br />
Werkzeug zur Steuerung und Überwachung<br />
des Produktionsprozesses schließt ein<br />
Manufacturing Execution System die Lücke<br />
zwischen ERP und der Fertigung und verbindet<br />
alle an der Produktion beteiligten<br />
Prozesse. Insbesondere im Hinblick auf<br />
MES Legato Sapient: konzipiert für Industrie 4.0<br />
Das Manufacturing Execution Systems (MES) Legato Sapient der Gefasoft AG wurde für<br />
die zeitgemäßen Anforderungen der Industrie 4.0 grundlegend neu konzipiert.<br />
Besonderes Augenmerk wurde dabei auch auf eine Nutzung des MES als cloud-basierte<br />
Anwendung (SaaS) gelegt. Entscheidet sich der Kunde für die Variante „Software as a<br />
Service“, muss im Shopfloor lediglich ein Gateway zur Erfassung der Produktionsdaten<br />
und zur Weitergabe von Sollwerten installiert werden, alle Serversysteme von Legato<br />
Sapient befinden sich in der Cloud. Die Erstinvestition wird dadurch signifikant<br />
reduziert und der Zeitbedarf für die Systemeinführung sinkt deutlich.<br />
Auch die gewählte HTML5-Architektur und die konsequente Umsetzung eines<br />
Responsive Designs für das Benutzerinterface unterstützen den Industrie-4.0-Gedanken.<br />
Alle Systemfunktionen sind unabhängig vom Ort und vom genutzten<br />
Ausgabegerät nutzbar. Anwender, die es gewohnt sind, ihre tägliche Arbeit mit dem<br />
Smartphone oder Tablet zu erledigen, können nun ohne Systembruch auch den<br />
Status der Produktion im Auge behalten. Die Legato Mobile App gestaltet darüber<br />
hinaus die MES-Nutzung für mobile Anwender einfacher. Die App setzt auf die<br />
Vorteile der Beacon-Technologie, um bestimmte Maschinen oder Anlagenkomponenten<br />
zu orten und so dem MES-Nutzer -– in Abhängigkeit von seiner Rolle, der<br />
Tageszeit und der jeweiligen Anlage – automatisch das kontextbezogene User-Interface<br />
auf seinem Smart Device bereitzustellen.<br />
20 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 6/<strong>2017</strong>