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Forschung<br />

Stammwachstum und Atmung der Zirbe an der<br />

Waldgrenze<br />

GERHARD WIESER<br />

Wachstumsprozesse beinhalten<br />

Zellteilung, -streckung und<br />

-differenzierung und bewirken<br />

eine Zunahme der Trockenmasse.<br />

Es gibt zahlreiche Nachweise,<br />

dass an der alpinen Waldgrenze niedrige<br />

Temperaturen während der Vegetationsperiode<br />

die Neubildung von<br />

Geweben und das Baumwachstum<br />

limitieren. Die Zellteilung reagiert<br />

sensitiver auf tiefe Temperaturen als<br />

die Photosynthese.<br />

Ziel des FWF-Projektes (Leitung:<br />

Univ.-Prof. Dr. Walter Oberhuber,<br />

Universität Innsbruck) war es, die<br />

Beziehung zwischen Kambiumaktivi-<br />

tät, intra-annuellem Wachstum und<br />

Stammatmung bzw. Photosynthese<br />

bei Zirbe (Pinus cembra) zu ermitteln.<br />

Die Zirbe ist die dominante<br />

Baumart an der Waldgrenze in den<br />

Zentral-Ostalpen.<br />

Ein Höhengradient von 1950 m<br />

(Wald) bis 2180 m Seehöhe (Krummholzgrenze)<br />

wurde am Patscherkofel<br />

(Tirol) ausgewählt. Der Dickenzuwachs<br />

wurde in den Wachstumsperioden<br />

2006 und 2007 mit Dendrometern<br />

gemessen; die Holzbildung<br />

mittels Mikro-Bohrkernen kontinuierlich<br />

verfolgt. Aufzeichnungen der<br />

Kambiumaktivität wurden zu Mes-<br />

Standortsfaktoren verändern an der Krüppelgrenze die Beziehung zwischen<br />

Klima und radialem Baumwachstum.<br />

14<br />

sungen der Stammatmung und<br />

Photosynthese, dem Mikroklima und<br />

der Baumphänologie in Beziehung<br />

gesetzt.<br />

Die Ergebnisse zeigten, dass an<br />

der Baumgrenze zu Beginn der<br />

Wachstumsperioden die höchste Anzahl<br />

an Kambialzellen sowie Zellen in<br />

der Streckungsphase auftraten. Dies<br />

deutet darauf hin, dass der Beginn<br />

des oberirdischen Sprosswachstums<br />

durch die Bodentemperatur beeinflusst<br />

wird. Die Stammatmung wird<br />

neben der Temperatur auch durch<br />

die Anzahl lebender Zellen bestimmt.<br />

Diese lineare Beziehung zwischen<br />

Zellproduktion und CO 2 -Freisetzung<br />

aus dem Stamm wird jedoch<br />

durch Änderungen in der kambialen<br />

Aktivität gestört.<br />

Die täglichen Zuwachsraten<br />

korrelierten nur an der Wald- und<br />

Baumgrenze eng mit der Lufttemperatur.<br />

Standortsfaktoren verändern an<br />

der Krüppelgrenze die Beziehung<br />

zwischen Klima und radialem Baumwachstum.<br />

Der Beginn des Radialwachstums<br />

im Frühjahr konnte von<br />

der Wasseraufsättigung des Stammes<br />

klar unterschieden werden.<br />

Jahresbericht 2009

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