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Forschung<br />

Hauptursache des Eschentriebsterbens geklärt<br />

THOMAS CECH<br />

Das Eschentriebsterben ist in<br />

Österreich in allen Bundesländern<br />

verbreitet. Befallsfrei<br />

waren 2009 nach einer Erhebung der<br />

Österreichischen Waldinventur nur<br />

lokale Gebiete in Osttirol, Nordtirol,<br />

Vorarlberg sowie im nordwestlichen<br />

Niederösterreich. Die höchsten Befallsintensitäten<br />

fanden sich in den<br />

Nördlichen Kalkalpen und Voralpen<br />

von Niederösterreich bis Salzburg<br />

sowie in Teilen der Steiermark.<br />

In den trockeneren Gebieten im<br />

Osten Österreichs wurde die regional<br />

größte Bandbreite der Befallsintensität<br />

beobachtet.<br />

Hauptverursacher ist der vermutlich<br />

eingeschleppte, erst 2010<br />

als neue Art beschriebene Schlauchpilz<br />

Hymenoscyphus pseudoalbidus<br />

(falsches weißes Stengelbecherchen),<br />

16<br />

dessen Fruchtkörper auf den Blattspindeln<br />

der abgefallenen Eschenblätter<br />

gebildet wird. Die geschlechtlichen<br />

Sporen werden, wie im Jahr<br />

2009 mittels Sporenfallen festgestellt<br />

wurde, auch über größere Distanzen<br />

durch den Wind verbreitet und infizieren<br />

junge Eschenblätter, wo sie zunächst<br />

Blattflecken verursachen.<br />

Über die Adern wächst der Pilz danach<br />

in den Blattstiel und schließlich<br />

in Triebe, Zweige und Äste ein, die<br />

bald absterben.<br />

Ein seit 2007 durchgeführtes Monitoring<br />

ergab, dass es auf einigen<br />

Flächen, die schon damals befallen<br />

waren, bis 2009 zu keiner Zunahme<br />

der Krankheitsintensität gekommen<br />

war. Dies dürfte auf Schwankungen<br />

des Infektionsdruckes zurückzuführen<br />

sein, wobei hier lokalklima-<br />

tische Faktoren eine Rolle spielen<br />

dürften. Auch haben differentialdiagnostische<br />

Untersuchungen gezeigt,<br />

dass für das Absterben des<br />

Baumes eher die jährliche Häufigkeit<br />

neuer Triebinfektionen als das Einwachsen<br />

des Chalara-Myzels in<br />

stärkere Äste entscheidend ist.<br />

Auffallenderweise finden sich in<br />

nahezu jedem betroffenen Bestand<br />

einzelne gesunde Bäume, was auf<br />

Resistenzphänomene schließen lässt.<br />

Daher empfiehlt sich derzeit als<br />

wichtigste Maßnahme die Förderung<br />

gesunder Eschen.<br />

Linktipp<br />

Die Symptome des Eschentriebsterns:<br />

www.waldwissen.net/themen/wald<br />

schutz/pilze_nematoden/bfw_symptome_<br />

eschentriebsterben_2010_10.<strong>pdf</strong><br />

Fruchtkörper von Hymenoscyphus pseudoalbidus (falsches weißes Stengelbecherchen) auf Blattstielen der Esche<br />

Jahresbericht 2009

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