pdf [6 MB] - BFW
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Monitoring<br />
Hydrologische Untersuchungen am<br />
Truppenübungsplatz Walchen/Lizum<br />
GERHARD MARKART<br />
Die Abteilung Gebietswasserhaushalt<br />
am Institut für Naturgefahren<br />
und Waldgrenzregionen<br />
des <strong>BFW</strong> betreibt Feldforschung<br />
in über 30 Einzugsgebieten<br />
sowie Regionen des Ostalpenraumes.<br />
Für die Abklärung einer Vielzahl von<br />
Forschungsfragen, wie<br />
• langfristige Beobachtung von hydrologischen<br />
Prozessen,<br />
• Eichung und Validierung von<br />
hydrologischen Modellen und<br />
• Untersuchung des Einflusses unterschiedlicher<br />
Nutzungs- und Bewirtschaftungsarten<br />
auf das Abflussverhalten,<br />
benötigt man ein Testgebiet in Nähe<br />
von Innsbruck. Das <strong>BFW</strong> kooperiert<br />
Abbildung 1: Radarpegel am neu gebauten<br />
Gerinne Lizumbach<br />
26<br />
hier mit dem Österreichischen Bundesheer<br />
am Truppenübungsplatz<br />
Lizum/Walchen im hinteren Wattental.<br />
Das Bundesheer stellt Assistenzkräfte<br />
sowie Unterkunft und hilft bei<br />
Transporten und anderen Arbeiten.<br />
Mit Beginn 2010 konnten zwei<br />
Messpegel in den Probebetrieb gehen.<br />
Die Pegel erfassen ganzjährig die Abflüsse<br />
der Einzugsgebiete Mölsbaches<br />
bis Walchen (13,4 km2) und des<br />
Lizumbaches bis zum Hochlager<br />
(6,6 km2). In der Lizum musste für<br />
die Anlage auf 12 Meter Länge das<br />
Gerinne umgestaltet werden (Abbildung<br />
1). Die Befestigung der seitlichen<br />
Bacheinhänge mit Steinschlichtungen<br />
und die Fixierung der<br />
Sohle vor dem Brückendurchlass<br />
wurden von der Gebietsbauleitung<br />
Mittleres Inntal der WLV koordiniert.<br />
Unweit des Messpegels in der<br />
Lizum wurde ein Snowpillow zur Erfassung<br />
der winterlichen Niederschlagsmengen<br />
installiert.<br />
Gemeinsam mit der Geologischen<br />
Bundesanstalt wird die Studie „Beitrag<br />
des oberflächennahen Zwischenabflusses<br />
zum Gesamtabfluss bei<br />
Dauerregen“ an diesem Truppenübungsplatz<br />
bearbeitet, das Projekt<br />
wird von der Österreichischen Akademie<br />
der Wissenschaften finanziert.<br />
Beobachtet werden Infiltration und<br />
Zwischenabfluss bei simulierten<br />
Starkregen mit verschiedenen Messtechniken<br />
wie etwa Geoelektrik (Abbildung<br />
2). So ergeben sich z.B.<br />
für den in Lizum untersuchten<br />
Moränenstandort mit allen angewandten<br />
Messerverfahren Fließgeschwindigkeiten<br />
des Interflow um<br />
zwei Meter je Stunde.<br />
Abbildung 2: Versuchsanordnung zur<br />
Abschätzung von Fließgeschwindigkeiten<br />
des Zwischenabflusses. Aufbau<br />
der Beregnungsanlage (100 m² Fläche,<br />
Gelb: Geoelektrik-Kabel).<br />
Jahresbericht 2009