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Forschung<br />

Phytosanitäre Auswirkungen der Kammertrocknung<br />

HANNES KREHAN<br />

Die EU-Richtlinie 2000/29/EC,<br />

die Basis für Pflanzenschutzbestimmungen,<br />

verlangt für den<br />

Import bestimmter Holzsendungen<br />

aus Drittländern als eine mögliche<br />

Anforderung die Kammertrocknung<br />

unter 20% Holzfeuchtigkeit, ohne<br />

aber konkrete Angaben zum Temperatur/Zeit-Schema<br />

der Trocknung zu<br />

machen. Die Anforderungen für Verpackungsholz<br />

sind wesentlich schärfer<br />

und verlangen eine Hitzebehandlung,<br />

bei der das Kernholz mindestens<br />

30 Minuten auf eine Temperatur<br />

von 56°C erwärmt werden muss.<br />

Das Ziel des Projektes „PEKID“<br />

war es zu bestimmen, welche gefährlichen<br />

holzbewohnenden Schadorganismen<br />

(Insekten, Pilze, Nematoden)<br />

werden unter welchen Bedingungen<br />

im Zuge des Holztrocknungs-Prozesses<br />

abgetötet. Dabei wurden verschiedene<br />

Trocknungsschemata von den<br />

Projektpartnern aus Deutschland,<br />

Italien und Slowenien für unterschiedliche<br />

Organismusgruppen getestet.<br />

Das Institut für Waldschutz<br />

des <strong>BFW</strong> war zuständig für die holzbrütenden<br />

Insekten wie Bockkäfer<br />

(Cerambycidae) der Gattung Mono-<br />

chamus, Tetropium, Rhagium. Semanotus<br />

und Arhopalus, auch Holzwespen<br />

und parasitierende Schlupfwespen.<br />

Trocknungstemperatur muss<br />

über 56 Grad liegen<br />

Die Untersuchungen mit professionellen<br />

Trockenkammern zeigen, dass<br />

Trocknungsprozesse mit geringerer<br />

Temperatureinwirkung, als es der<br />

Internationale Verpackungsholzstandard<br />

ISPM 15 vorsieht, die Holzschädlinge<br />

nicht vollkommen abtöten.<br />

Die Tests wurden in der modernen<br />

Trockenkammer des Kompetenz-<br />

zentrums Holz (Leitung: Christian<br />

Hansmann, Hermann Pleschberger)<br />

durchgeführt und ergaben, dass zum<br />

Abtöten von Insekten die Mindesttemperaturschwelle<br />

von 56°C überschritten<br />

werden muss. Bei niedrigeren<br />

Kern-Temperaturen können<br />

Bockkäferlarven – auch wenn die<br />

Temperatureinwirkung länger andauert<br />

– überleben. Die Auswirkungen<br />

dieser Tests auf die Praxis werden im<br />

Abschlussbericht erläutert und Änderungen<br />

für gesetzliche, phytosanitäre<br />

Anforderungen an Holzimporte vorgeschlagen.<br />

Erfolgreich abgetötete Monochamus-Raupe nach der Kammertrocknung<br />

Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft (<strong>BFW</strong>) 15

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