MACHER Juni 2017

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<strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE ÜBER DEN TELLERRAND SEITE 12 Preise prüfen fürs Amt Statistikbehörden schicken mehrere Hundert Ermittler auf offizielle Mission in den Handel Jeden Monat erheben Preisermittler Hunderttausende Einzelpreise. Damit wird die Teuerungsrate in Deutschland berechnet – ein komplexes Verfahren steckt dahinter. Der Tag beginnt mit einer Preissenkung: Bianca Kasper steht in der Obstabteilung eines Supermarkts in Wiesbaden – vor ihr Tomaten aus den Niederlanden. Ein Kilo kostet 1,99 Euro. Im Auftrag des Statistischen Landesamts Hessen macht Kasper jeden Monat einen Prüfgang durch 43 Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe. Sie kontrolliert Obst, Gemüse, Spielwaren und Schulranzen, insgesamt 407 Produkte. Kasper ist Preisermittlerin. „Seit ich den Job mache, nehme ich Preise bewusster wahr“, sagt die 31- Jährige. Im April kosteten die Tomaten noch 2,99 Euro. Was sie diesmal notiert an Teuerungen, Preissenkungen und Angeboten, geht ein in den Verbraucherpreisindex für Mai. Er zeigt Millionen Bundesbürgern an, ob das Leben in Deutschland teurer oder billiger geworden ist. .................................................... 300 000 einzelne Preise pro Monat .................................................... Bei den Tomaten gab es eine saftige Preissenkung von über 33 Prozent – allerdings mit geringem Einfluss auf den Verbraucherpreisindex. Denn mehr als 300 000 Einzelpreise gehen laut dem Statistischen Landesamt jeden Monat in Deutschland in die Berechnung ein. In Hessen sind dafür 52 Preisermittler unterwegs, bundesweit mehrere Hundert. „Es ist ein Bereich der Statistik, der sehr nahe an der Lebenswirklichkeit der Menschen ist“, sagt Landesamtsreferent Markus Stahl. Schließlich gehe jeder einkaufen. Die Daten der ausströmenden Preisermittler laufen in seinem Team zusammen: Er, sieben Frauen und zwei Männer prüfen sie auf Plausibilität: Gibt es ungewöhnliche Preissprünge? Gibt es Zahlendreher? „Bei so vielen Zahlen kommen Bianca Kasper in einem Kaufhaus in Wiesbaden vor einem Regal mit Schulranzen. Sie arbeitet als Preisermittlerin für das Statistische Landesamt Hessen. Foto: dpa Fehler schon mal vor. Erst wenn alle bereinigt sind, werden die Daten weiter verarbeitet“, berichtet Stahl. Um die Preise korrekt zu erheben, werden die Preisermittler fortlaufend geschult, erklärt er. „Den Job machen Jung und Alt – von der Studentin bis zum Rentner.“ Bianca Kasper ist im Hauptberuf Personalerin. Seit zweieinhalb Jahren erhebt sie monatlich 407 Preise als Zuverdienst. Das dauere ungefähr 17 Stunden, sagt sie. Kaspers Rundgang führt sie nicht nur in den Supermarkt, sondern auch in ein Warenhaus und ein Kino sowie eine Änderungsschneiderei. In der Spielwarenabteilung beäugt die 31- Jährige das Preistäfelchen eines Brettspiels, das 19,99 Euro anzeigt. Ein Sonderangebot, also macht sie auf dem Smartphone ein Häkchen bei „PS“ – „Preis- Sonderangebot“. Bei den späteren Berechnungen wird das berücksichtigt, da es nur eine vorübergehende Preissenkung ist. Einen bleibenden Eindruck bei Konsumenten würden aber eher gestiegene Preise hinterlassen, erklärt Referent Stahl. Deswegen sei die „gefühlte Inflation“ oft höher als die statistisch berechnete. Dazu kommt: „Preisveränderungen bei Produkten, die man oft kauft, fallen bei der Wahrnehmung mehr ins Gewicht.“ Im Jahr 2016 waren Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke zum Beispiel in Hessen 24,1 Prozent teurer als 2006, Güter der Unterhaltungselektronik wurden im gleichen Zeitraum 47,1 Prozent günstiger, wie Stahl erklärt. Da man aber öfter Lebensmittel kaufe als einen Fernseher, blieben deren Preissteigerungen deutlicher im Gedächtnis. Preisermittlerin Kasper merkt sich noch mehr. Wann es wo welches Angebot gibt? Dass wisse sie automatisch, sagt sie. „Das bringt der Job mit sich.“ Am liebsten gehe sie in Bekleidungsgeschäfte. „Dann weiß ich, was aktuell in Mode ist.“ Sie nimmt ein neon-orangefarbenes T-Shirt für 25,99 Euro vom Haken. „Genauso teuer wie im Vormonat.“ Bei Kleidung sei das Erheben der Preise schwieriger als bei Tomaten. „Die Mode wechselt ja ständig“, sagt Kasper. Sie mustert das T-Shirt. Wenn es aus dem Sortiment verschwinde, müsse sie ein gleichwertiges Ersatzprodukt finden, um die Preiserhebung lückenlos fortzuführen. .................................................... Gesetzlicher Auftrag als Grundlage .................................................... Das Büroteam in der Zentrale ermittelt mit Fragebögen aber nicht nur die Preise für Produkte, sondern auch jene für Pflegedienste, Schornsteinfeger und Zahntechniker. Auch Vermieter müssen den Mietpreis mitteilen. „Wir machen das ja nicht ohne Grundlage. Es gibt einen gesetzlichen Auftrag“, betont Stahl. Dieser sei im Gesetz über die Preisstatistik, im Bundesstatistikgesetz und in Verordnungen festgehalten. Mit den Daten aus den Bundesländern berechnet das Statistische Bundesamt den Verbraucherpreisindex für Deutschland. Zuletzt hat sich der Preisauftrieb abgeschwächt. Lag die Inflationsrate im April noch bei 2,0 Prozent, fiel sie im Mai nach vorläufigen Daten auf 1,5 Prozent – auch weil der Anstieg der Energiepreise nachließ. Die Daten von Bianca Kasper gehen außerdem an das europäische Statistikamt Eurostat. Wenn sie den Preis von einem Schulranzen oder einem Paar Socken abliest, dann verlässt sich darauf letztlich auch die Europäische Zentralbank für ihre Berechnungen und Entscheidungen – mit Preisstabilität als vorrangigem Ziel. So haben selbst die Tomaten aus den Niederlanden Einfluss auf Entscheidungen der Währungshüter an höchster Stelle – wenn auch mit minimalem Gewicht. Maximilian Perseke, dpa
Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizung und Klimatechnik Seite 13 SONDERTHEMA Der Umwelt zuliebe Heizungsoptimierung reduziert den CO2-Ausstoß und spart Geld Beim Verlassen eines Raumes das Licht ausschalten, den Fernseher nicht ohne Unterlass laufen lassen und kleine Speisen in der Mikrowelle statt im Backofen erwärmen – der Tag der Umwelt, der jedes Jahr Anfang <strong>Juni</strong> stattfindet, schärft das Bewusstsein dafür, dass Klimaschutz in den eigenen vier Wänden beginnt. Tatsächlich jedoch entfällt der Großteil des persönlichen Energieverbrauchs gar nicht auf die verschiedenen Elektrogeräte, sondern auf Heizung und Warmwasser. Deshalb lohnt es sich, genau dort anzusetzen. Hausbesitzer können viel für den Klimaschutz tun. Gerade in puncto Heizen bewirken schon einfache Maßnahmen, dass mehr Energie eingespart und damit auch der CO2-Ausstoß deutlich reduziert wird. Doch welche Möglichkeiten gibt es? Der VDMA Fachverband Armaturen empfiehlt, die Heizungsanlage regelmäßig überprüfen zu lassen. Der Heizungsfachmann kontrolliert alle Komponenten und nimmt gegebenenfalls notwendige Reparaturen und Einstellungen vor. Bei minimalem Aufwand ist die Kostenersparnis immens, beispielsweise dann, wenn die Heizkörperthermostate ausgetauscht werden. Neue Kommt die Heizungspumpe mit weniger Strom aus, sinkt der Energieverbrauch – das freut Umwelt und Geldbeutel! Thermostatventile überwachen selbsttätig die Raumtemperatur und sorgen dafür, dass nur so viel Heizwasser durch die Heizkörper fließt, wie gerade benötigt wird. Die Heizung rauscht oder gluckert und in den Zimmern, die am weitesten von der Heizpumpe entfernt liegen, wird es nicht richtig warm? Dann ist ein hydraulischer Abgleich erforderlich! Ziel dieser Maßnahme ist es, dass jeder Heizkörper im Gebäude genau die Menge an Heizwasser erhält, die systembedingt nötig ist, um stets die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Durch einen hydraulischen Abgleich verbessert sich jedoch nicht nur das Raumklima. Weil nur die unbedingt notwendige Wärme vom Heizkessel erzeugt und von der Heizungspumpe verteilt wird, sinkt auch der Energieverbrauch – das freut Umwelt und Geldbeutel gleichermaßen. Apropos sparen: Seit August 2016 fördert der Bund den hydraulischen Abgleich mit dem Thermostatwechsel und den Austausch alter Heizungspumpen mit einem Anteil von bis zu 30 Prozent auf den Netto-Rechnungsbetrag. Weitere Informationen zum Förderprogramm Heizungsoptimierung und zum hydraulischen Abgleich hält der VDMA Fachverband Armaturen unter http:// arm.vdma.org/ branche bereit. Mit einem Anteil von bis zu 30 Prozent auf den Netto-Rechnungsbetrag fördert der Bund den hydraulischen Abgleich sowie den Austausch alter, ineffizienter Thermostatventile und Heizungspumpen. Fotos: epr/VDMA Armaturen/Fotolia ANLAGENMECHANIKER/INNEN FÜR SANITÄR-, HEIZUNGS- UND KLIMATECHNIK Anlagenmechaniker/innen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik installieren Wasser- und Luftversorgungssysteme, bauen Waschbecken, Duschkabinen, Toiletten und sonstige Sanitäranlagen ein und schließen diese an. Als nachhaltige Verund Entsorgungssysteme installieren sie unter anderem Anlagen zur Regen- und Brauchwassernutzung. Sie montieren auch Heizungssysteme, stellen Heizkessel auf und nehmen sie in Betrieb. Bei ihren Tätigkeiten bearbeiten sie Rohre, Bleche und Profile aus Metall oder Kunststoff mit Maschinen oder manuell. Zudem bauen sie energieeffiziente und umweltschonende Systeme wie z.B. Solaranlagen, Wärmepumpen und Holzpelletsanlagen in Gebäude ein. Nach der Montage prüfen sie, ob die Anlagen einwandfrei funktionieren und optimal eingestellt sind. Sie installieren Gebäudemanagementsysteme wie z.B. Smart- Home-Systeme und wenden gerätespezifische Software an, z.B. Apps. Sie beraten Kunden, beispielsweise über vernetzte Systemtechnik, und weisen sie in die Bedienung von Geräten und Systemen ein. Rohrerweg 8 54518 Esch 06508/91979-0 info@heizungschmitt.de schmitt Beßlicher Straße 17 54309 Newel-Beßlich Wär das was für Dich? Anlagenmechaniker/in? FIND’S RAUS! Bei einem Ferienjob oder Praktikum. Und wenn’s passt, ist Dir der Ausbildungsplatz sicher. LEYENDECKER HEIZUNG | SANITÄR BEREGNUNGSANLAGEN www.leyendecker-esch.de
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