HuA_Elternmagazin_Juni_2017
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Atopischer Marsch – erst Neurodermitis, dann Heuschnupfen!<br />
Typisch für atopische Erkrankungen ist<br />
der sogenannte atopische Marsch. Das<br />
bedeutet, die Erscheinungsform der<br />
Erkrankung verlagert sich. In den ersten<br />
Lebensjahren leiden die Kinder meistens<br />
an Neurodermitis, die mitunter<br />
von Nahrungsmittelunverträglichkeiten<br />
begleitet wird. Bei vielen Kindern ebben<br />
diese Krankheitszeichen mit dem<br />
Alter ab. Im Kleinkindalter steigt dann<br />
das Risiko für allergisches Asthma.<br />
Im Schulalter tritt dann Heuschnupfen<br />
in den Vordergrund. Das ist eines der<br />
Ergebnisse der GINI-Studie, der weltweit<br />
größten Studie zum Verlauf von<br />
Allergien im Kindes- und Jugendalter.<br />
Erkrankungshäufigkeit<br />
Häufigkeit von allergischen Erkrankungen<br />
im Verlauf der GINI-Studie<br />
12 %<br />
10 %<br />
8 %<br />
6 %<br />
Neurodermitis<br />
Nahrungsmittelallergie<br />
Heuschnupfen<br />
4 %<br />
2 %<br />
Asthma<br />
0 %<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15<br />
Lebensjahr<br />
Quelle: GINI-Studie; www.ginistudie.de<br />
ten Eltern von erblich vorbelasteten<br />
Kindern so früh wie möglich alle Chancen<br />
der Vorbeugung nutzen.<br />
Atopischen Erkrankungen<br />
vorbeugen<br />
Bei Neugeborenen erfolgen erste Kontakte<br />
mit Fremdstoffen zunächst über<br />
die Ernährung und die Haut. Da gegen<br />
Muttermilch keine Abwehrreaktionen<br />
ausgelöst werden, gilt Stillen als eine<br />
der wichtigsten Maßnahmen zur Vorbeugung.<br />
Ist dies nicht möglich, sollte<br />
man allergiegefährdeten Kindern<br />
spezielle hypoallergene Säuglingsnahrung<br />
(HA-Nahrung) geben. Die frühe<br />
und regelmäßige Hautpflege (siehe<br />
S. 10) leistet einen wichtigen Beitrag<br />
zum langfristigen Schutz der Haut vor<br />
schädlichen Stoffen. Darüber hinaus<br />
sollte man mögliche auslösende Faktoren<br />
vom Kind tunlichst fernhalten und<br />
dafür sorgen, dass das Kind in einer<br />
aller genarmen Umgebung aufwachsen<br />
kann. Das bedeutet u. a.: kein Zigarettenrauch<br />
und keine Schadstoffe in der<br />
Atemluft.<br />
Weitere Informationen zur Allergievorbeugung<br />
und Ernährung hat die<br />
DHA in ihrer Broschüre „Allergien<br />
vorbeugen, gesunde Entwicklung fördern“<br />
zusammengestellt. Die Broschüre<br />
kann postalisch oder im Internet<br />
kostenfrei angefordert werden:<br />
DHA e.V., Heilsbachstr. 32, 53123 Bonn,<br />
www.dha-allergien-vorbeugen.de<br />
Grafik: Svetlana Gorshkova/Fotolia.com<br />
8 haut & allergie <strong>Juni</strong> <strong>2017</strong><br />
Prävention