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SCHWERPUNKTTHEMA: LEADERSHIP<br />
DIE REISE IN DAS LAND DER<br />
FÜHRUNGSKRÄFTE<br />
Vorgesetzte oder Führungskraft? Nun, der Unterschied liegt wohl in der Reisegestaltung: Eine Vorgesetzte gibt den Weg vor,<br />
weiß genau, wann es losgeht und mit welchem Gefährt man pünktlich am Ziel ankommt. Eine Führungskraft hingegen zeigt<br />
auf, wohin es gehen soll, welche Treffpunkte es zwischendurch gibt und bis wann das gemeinsame Ziel erreicht sein soll – und<br />
übe<strong>rl</strong>ässt den Mitstreitern die Wahl des Fahrzeugs und die Gestaltung der Reiseroute.<br />
Gerade im Ehrenamt wünschen wir uns die Führungskraft als Reiseleiterin<br />
und nicht die Vorgesetzte. Und sicher sitzen wir alle gemeinsamen in einem<br />
Bus, der Richtung Ziel fährt. Wie machen wir das mit der Führung also bei<br />
Kiwanis?<br />
Das Motto unseres Governors Ralf-Otto Gogolinski - „Gemeinsam für das<br />
Wohl der Kinder“ – passt hier ganz wunderbar. Es betont die Gemeinsamkeit,<br />
die uns Kiwanis weltweit miteinander verbindet. Wir wollen gemeinsam<br />
arbeiten, um das Leben von benachteiligten Kindern besser zu machen. Und<br />
hier sind wir dann schon bei der Arbeit. Ja, kiwanischer Einsatz ist häufig<br />
mit ziemlich viel Arbeit verbunden. Arbeit, die wir alle gerne machen, weil<br />
wir am Ende des Tages, der Woche oder gar des kiwanischen Jahres sehen<br />
können, was wir damit erreicht haben. Und wo Arbeit ist, muss es auch eine<br />
Organisationsstruktur geben. Sie fängt mit den Ämtern in den Clubs an,<br />
geht über die Divisionen und Bereiche zum geschäftsführenden Distriktvorstand.<br />
Und alle die, die auf Club-, Divisions- oder Distriktebene ein Amt<br />
begleiten, sollten sich als Führungskraft verstehen. Als Führungskraft, die<br />
ihre Clubmitglieder, Clubamtsträger und Divisionsamtsträger mitnimmt<br />
auf eine gemeinsame Reise im jeweiligen kiwanischen Jahr; die als Vermittler<br />
agiert zwischen den unterschiedlichen Einheiten und die nicht zuletzt auch<br />
Möglichkeiten zum Austausch untereinander schafft. Natü<strong>rl</strong>ich hat die Führungskraft<br />
auch die Aufgabe, den Weg, den der Governor vorgibt, mitzugestalten<br />
und weiter in die Organisation zu tragen. Und wo viele Menschen<br />
miteinander agieren gibt es auch immer wieder unterschiedliche Meinungen.<br />
Hier liegt es an uns Führungskräften, diese unterschiedlichen Meinungen<br />
anzuerkennen und damit umzugehen – ganz objektiv und offen. Eine gemeinsame<br />
Reise muss nicht immer im gleichen Gefährt erfolgen. Wir können<br />
alle in ganz unterschiedlichen Vehikeln ans Ziel kommen. Das Wichtigste<br />
ist, dass wir alle gemeinsam am Ende der Reise am gleichen Ziel ankommen.<br />
Wir Führungskräfte bei Kiwanis – und auch in jedem anderen Ehrenamt –<br />
müssen es schaffen, alle Mitstreiter auf die gemeinsame Reise mitzunehmen.<br />
Manchmal müssen wir dazu die Autobahn nehmen, manchmal eher eine<br />
gemütliche Landstraße. Falls wir bei einem unserer Treffpunkte gar mal in<br />
einer Sackgasse landen, müssen wir übe<strong>rl</strong>egen, ob ein Wendemanöver hilft,<br />
oder ob wir vielleicht doch die Straße am Ende der Sackgasse weiterbauen.<br />
Dann aber nicht mit dem großen Bulldozer, sondern vielleicht mit Schippe<br />
und Schubkarre, damit sich die Mitreisenden an die geänderte Reiseroute<br />
gewöhnen können.<br />
Alle Kiwanis, ob lange dabei oder erst vor Kurzem dazu gestoßen, wollen<br />
mitgenommen werden auf die gemeinsame Reise. Das Ziel ist klar, die Koffer<br />
sind gepackt – jetzt liegt es an jedem von uns, unabhängig vom Amt, das<br />
Vehikel zu wählen, mit dem wir dann gemeinsam ankommen. Ankommen<br />
beim gemeinsamen Ziel, das Leben von Kindern in unserer Stadt, unserer<br />
Region, unserem Bereich, unserem Distrikt und auch weltweit ein kleines<br />
bisschen besser zu machen. Gemeinsam schaffen wir das!<br />
Nina Schütz, KC Erbach/Odenwald, Foto: pixabay<br />
de.kiwanis.news/400301<br />
Über die Autorin<br />
Nina ist seit 2013 Kiwanierin und Gründungsmitglied des KC Erbach/Odenwald.<br />
Derzeit ist sie Lt. Governor der Division 4 (Südhessen)<br />
und Mitglied des Trainerteams. Sie arbeitet seit zwölf Jahren<br />
beim Wissenschafts- und Technologieunternehmen Merck. Nach<br />
elf Jahren in der int. Personalarbeit wechselte sie vor kurzem als<br />
Projektmanagerin in die Unternehmenskommunikation von Merck.<br />
Kiwanis-Magazin | Juni 2017 7