WIRTSCHAFT+MARKT 4/2017
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8 | W+M AKTUELL<br />
MIT LASER AUF WACHSTUMSKURS<br />
Magdeburg. „Obwohl wir erst umgezogen<br />
sind, erweitern wir aktuell schon<br />
wieder unsere Büroflächen“, sagt Markus<br />
Barth. Der Geschäftsführer der<br />
TEPROSA GmbH sitzt in seinem kleinen<br />
Büro in der Paul-Ecke-Straße in Magdeburg.<br />
In den vergangenen vier Jahren hat<br />
sich der Umsatz des Unternehmens jährlich<br />
jeweils verdoppelt. Beim Ausbau investierten<br />
sie in eine neue Fertigungslinie<br />
– unterstützt wurden sie dabei mit<br />
Mitteln des KMU-Darlehensfonds von<br />
der Investitionsbank Sachsen-Anhalt (IB).<br />
Die ersten Schritte ging TEPROSA 2009<br />
als Hightech-Start-up der Otto-von-Guericke-Universität<br />
Magdeburg. „Wir kommen<br />
aus der Forschung und wollen unser<br />
Know-how auch zukünftig in unsere Fertigungsprozesse<br />
und die Entwicklung von<br />
intelligenten Komponenten einfließen lassen.<br />
Die Fertigung im eigenen Haus ist<br />
dabei ein wichtiges Standbein, das uns<br />
im Entwicklungsbereich Freiheiten ermöglicht“,<br />
so Barth. Wie beispielsweise<br />
die Herstellung von Edelstahlfiltern für<br />
Kühlwasserpumpen. Hunderttausende<br />
davon produziert TEPROSA jährlich für<br />
ein Kunststofftechnik- und Spritzgussunternehmen,<br />
das nahezu alle Automobilhersteller<br />
beliefert. Aus einer sehr widerstandsfähigen<br />
Stahllegierung schneidet<br />
und bohrt das Unternehmen mit Hilfe<br />
von Lasertechnik die höchst anspruchsvollen<br />
Filterelemente.<br />
Ob durch neue Herstellungsverfahren mittels<br />
Lasertechnologien oder innovativer,<br />
leistungsstarker Elektroniksysteme, auch<br />
in Zukunft möchte TEPROSA Entwickler<br />
und Dienstleister sein und ein ganzheitliches<br />
Leistungspaket anbieten. Weitere<br />
Büroflächen hat Markus Barth schon<br />
in Aussicht. „Gegenüber werden gerade<br />
Räume frei“, so der Geschäftsführer. Denn<br />
wachsen will er auch in Zukunft.<br />
Sachsen-Anhalt MUT für Unternehmer<br />
ab 25.000 Euro, maximal 20 Jahre Laufzeit<br />
– Investitionen, Betriebsmittel,<br />
Auftragsvorfinanzierung<br />
– Unternehmensübernahmen/<br />
Erwerb tätiger Beteiligungen<br />
– Vorfinanzierung von Zuschüssen<br />
– Maßnahmen zur Verbesserung<br />
der Energieeffizienz<br />
– Ausgaben für FuE und Innovation<br />
sowie Markteinführung<br />
TEPROSA-Chef Markus Barth mit Sachsen-<br />
Anhalts Wirtschaftsminister Armin<br />
Willingmann, IB-Chef Manfred Maas und<br />
Umweltministerin Claudia Dalbert (v. l.)<br />
Weitere Informationen unter www.ibsachsen-anhalt.de<br />
oder unter der kostenfreien<br />
Hotline 0800 5600757.<br />
DARLEHEN FÜR DEN MITTELSTAND DER INVESTITIONSBANK SACHSEN-ANHALT<br />
Sachsen-Anhalt IMPULS für Gründer<br />
ab 10.000 Euro, maximal 20 Jahre Laufzeit<br />
– Investitionen, Betriebsmittel,<br />
Auftragsvorfinanzierung<br />
– Unternehmensübernahmen/<br />
Erwerb tätiger Beteiligungen<br />
– Ausgaben zur Markterschließung<br />
und -einführung innovativer Produkte<br />
GESCHÄFT MIT GRÜNDERN<br />
NEUE ANSIEDLUNGEN<br />
WINDKRAFT BLEIBT JOBMOTOR<br />
Berlin. Knapp die Hälfte der neu zugesagten<br />
Bürgschaften und Garantien der<br />
BBB Bürgschaftsbank zu Berlin-Brandenburg<br />
gingen 2016 an Gründer. Dabei<br />
stieg besonders die Zahl der Unternehmensübernahmen<br />
an. Das Finanzinstitut<br />
registrierte zudem einen Anstieg<br />
der Kaufpreisforderungen. Dies<br />
läge zum einen an der gestiegenen Ertragskraft<br />
der zum Verkauf stehenden<br />
Unternehmen, zum anderen am erhöhten<br />
Interesse von Investoren aufgrund<br />
geringer Renditen am Kapitalmarkt. Insgesamt<br />
verbürgte die Bank 2016 210 Vorhaben,<br />
davon 92 aus dem Dienstleistungsbereich.<br />
Es folgen der Einzelhandel<br />
(38), das Handwerk (29), der Großhandel<br />
(22), freie Berufe (15) und die<br />
Industrie (14).<br />
Bitterfeld. Rund 300 Unternehmen sind<br />
gegenwärtig im Chemiepark Bitterfeld-<br />
Wolfen ansässig. Sie beschäftigen zusammen<br />
etwa 12.000 Mitarbeiter und investierten<br />
allein 2016 rund 100 Millionen Euro.<br />
Und mit einer ähnlichen Dimension rechne<br />
man auch für dieses Jahr, so Patrice Heine,<br />
Geschäftsführer der für die Infrastruktur<br />
zuständigen Chemieparkgesellschaft.<br />
Denn derzeit fänden konkrete Gespräche<br />
mit vier potenziellen neuen Ansiedlern aus<br />
den Branchen Chemie und Umwelt statt.<br />
Namen nannte er zwar nicht, aber es handele<br />
sich durchweg um produzierende Unternehmen.<br />
Derzeit sind auf dem 1.200<br />
Hektar großen Areal noch 120 Hektar verfügbar.<br />
Der Bitterfelder Chemiepark ist der<br />
älteste in Deutschland und einer der größten<br />
in Europa.<br />
Magdeburg. Laut einer Untersuchung<br />
der Gesellschaft für wirtschaftliche<br />
Strukturforschung (GWS) profitiert in<br />
keinem Bundesland der Arbeitsmarkt<br />
so sehr von den Erneuerbaren Energien<br />
wie in Sachsen-Anhalt. Zwischen Altmark<br />
und Burgenland verdienen etwa<br />
23.000 Menschen rund um den grünen<br />
Strom ihren Lebensunterhalt. Das sind<br />
rund 25 Beschäftigte je tausend Berufstätige.<br />
Im Vergleich aller Bundesländer bildet<br />
dies der Studie zufolge den Spitzenwert.<br />
Auch auf dem zweiten Platz liegt<br />
mit Mecklenburg-Vorpommern ein ostdeutsches<br />
Land: Hier kommen 21 Mitarbeiter<br />
im Bereich Erneuerbare Energien<br />
auf tausend Beschäftigte. Einen besonderen<br />
Stellenwert hat in beiden Ländern<br />
dabei der Windkraftsektor, der allein in<br />
Foto: Investitionsbank Sachsen-Anhalt<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2017</strong>