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Aus der Klinik für kleine Haustiere der Tierärztlichen Hochschule ...

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III Anatomie_______________________________________________________ 11<br />

3. Tränenapparat<br />

Der Tränenapparat (Abb. 6) kann in einen bildenden (sekretorischen) und einen<br />

ableitenden Anteil unterteilt werden (KASWAN u. MARTIN 1983, KERN 1986). Den<br />

sekretorischen Anteil bilden die Tränen- und die Nickhautdrüse sowie die Drüsen <strong>der</strong><br />

Augenli<strong>der</strong>. Die Tränendrüse, Glandula lacrimalis, liegt innerhalb <strong>der</strong> Orbita dem<br />

Augapfel dorsotemporal auf (SEIFERLE 1991, MURPHY u. POLLOCK 1993). Ihr<br />

abgeplatteter, ovaler Drüsenkörper wird durch bindegewebige Stränge in nur locker<br />

miteinan<strong>der</strong> verbundene Lappen unterteilt. Die <strong>Aus</strong>führungsgänge <strong>der</strong> Tränendrüse<br />

münden im temporalen Anteil des Oberlides in den Konjunktivalsack (PRINCE et al.<br />

1960). Die zweite Tränendrüse des Hundes ist die Nickhautdrüse, Glandula<br />

palpebrae tertiae superficialis, welche den Stiel des Blinzknorpels umgibt (MICHEL<br />

1955, BROMBERG 1980, SEIFERLE 1991). Auch diese Drüse zeigt eine deutliche<br />

Läppchenbildung. Ihre <strong>Aus</strong>führungsgänge münden an <strong>der</strong> bulbusseitigen Innenfläche<br />

des dritten Augenlides nahe dem Grund des Bindehautsackes (MICHEL 1955,<br />

SEIFERLE 1991). Bei beiden Tränendrüsen handelt es sich um tubuloazinös<br />

zusammengesetzte Drüsen (MARTIN et al.1988a, b, LIEBICH 1999) vom serösen<br />

(LIEBICH 1999) bzw. gemischt mukoserösen Typ (PRINCE et al. 1960, KASWAN u.<br />

MARTIN 1983). Die beiden genannten Drüsen produzieren den wässrigen Anteil und<br />

damit 98 Prozent (davon 70 Prozent die Glandula lacrimalis, 30 Prozent die<br />

Nickhautdrüse) des präkornealen Tränenfilms. Dieser wird ergänzt durch das<br />

muköse Sekret <strong>der</strong> konjunktivalen Becherzellen, welches es dem Tränenfilm<br />

ermöglicht an <strong>der</strong> lipophilen Korneaoberfläche zu haften. Das lipophile Sekret <strong>der</strong><br />

Meibomschen und Zeißschen Drüsen, beugt einem Überfließen und einer zu<br />

schnelle Verdunstung des Tränenfilms vor (KASWAN u. MARTIN 1983, KERN 1986,<br />

MURPHY u. POLLOCK 1993, SLATTER 2001). Die Tränenflüssigkeit schützt die<br />

Hornhaut vor <strong>der</strong> <strong>Aus</strong>trocknung und sorgt außerdem <strong>für</strong> die Reinigung <strong>der</strong> Bindehaut<br />

und Hornhaut von Fremdkörpern (SEIFERLE 1991). Der ableitende Anteil des<br />

Tränenapparates wird von den Tränenpunkten, den Tränenröhrchen, dem<br />

Tränensack sowie dem Tränenkanal gebildet (MURPHY u. POLLOCK 1993). Durch<br />

den Lidschluss, <strong>der</strong> reißverschlussartig vom lateralen zum medialen Kanthus<br />

verläuft, wird die Tränenflüssigkeit in Richtung <strong>der</strong> Tränenpunkte, Puncta lacrimalia,<br />

transportiert. Hier wird sie durch Kapillarkräfte aufgenommen (KERN 1986). Die<br />

Tränenpunkte befinden sich in <strong>der</strong> Regel etwa fünf Millimeter vom medialen Kanthus

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