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Aus der Klinik für kleine Haustiere der Tierärztlichen Hochschule ...

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IV Literaturstudie___________________________________________________<br />

1973, BEDFORD 1979b, KIRSCHNER 1992, BEDFORD 1999). Bei <strong>der</strong><br />

ophthalmologischen Untersuchung fallen zusätzliche Haare auf, welche aus den<br />

Öffnungen <strong>der</strong> Meibomschen Drüsen ragen (LAWSON 1973, PETERSEN-JONES<br />

2002). Die Verän<strong>der</strong>ung ist in <strong>der</strong> Regel bilateral (HALLIWELL 1967, BEDFORD<br />

1999). Das <strong>Aus</strong>maß <strong>der</strong> Distichiasis variiert stark, von vereinzelten Haaren bis hin zu<br />

Reihen, bei denen fast aus je<strong>der</strong> Drüsenöffnung Haare hervorgehen. Das Oberlid ist<br />

in <strong>der</strong> Regel stärker betroffen als das Unterlid (HALLIWELL 1967, LAWSON 1973,<br />

BEDFORD 1999). Die Haare können kurz und kräftig sein, aber auch fein und lang<br />

im Tränenfilm liegen (MUNGER 1983, WHEELER u. SEVERIN 1984, KIRSCHNER<br />

1992). Infolge des Haarkontaktes mit <strong>der</strong> Kornea bzw. Konjunktiva können je nach<br />

Rigidität <strong>der</strong> Distichien Konjunktivitiden, Keratitiden mit Pigmentierung,<br />

Korneaerosionen und -ulzerationen bis hin zur Perforation <strong>der</strong> Kornea auftreten<br />

(GELATT 1971, LONG 1991, CRISPIN 2005). Ein direkter Zusammenhang zwischen<br />

den klinischen Symptomen und <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Distichien besteht nicht (BEDFORD<br />

1979b).<br />

1.5.4. Differentialdiagnose<br />

Neben <strong>der</strong> erblichen Form, kann sich eine Distichiasis auch als Folge von<br />

chronischen Entzündungen des Lides, z. B. nach Meibomitis o<strong>der</strong> einem Chalazion<br />

entwickeln (BEDFORD 1971). Differentialdiagnostisch sind außerdem eine Trichiasis,<br />

ektopische Zilien und Fremdkörper auszuschließen (HALLIWELL 1967, HELPER u.<br />

MAGRANE 1970, LAWSON 1973).<br />

1.5.5. Vererbung<br />

SMYTHE (1958) geht von einer autosomal rezessiven Vererbung <strong>der</strong> Distichiasis<br />

aus, ohne bestimmte Hun<strong>der</strong>assen zu nennen. BARNETT (1976) hält dagegen eine<br />

autosomal dominante Vererbung <strong>für</strong> wahrscheinlich. KETTERITZSCH et al. (2004)<br />

können die Erblichkeit und familiäre Häufung <strong>der</strong> Distichiasis ohne eine<br />

Geschlechtsprädisposition beim Tibet Terrier aufzeigen. Einen endgültigen<br />

Vererbungsmodus können die Autoren jedoch nicht nachweisen. ZADIL (2004) gibt<br />

<strong>für</strong> die Vererbung <strong>der</strong> Distichiasis beim Englischen Cocker Spaniel einen gemischten<br />

Erbgang mit rezessivem Hauptgeneffekt als am wahrscheinlichsten an. Alle mono-<br />

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