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Aus der Klinik für kleine Haustiere der Tierärztlichen Hochschule ...

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IV Literaturstudie___________________________________________________<br />

<strong>Aus</strong>wärtsrollung bedingt (MARTIN u. LEACH 1970, GELATT 1972a, SLATTER<br />

2001). Bei großen Hun<strong>der</strong>assen kommt hinzu, dass diese oft sehr prominente,<br />

hypertrophe dritte Augenli<strong>der</strong> und einen relativen Enophthalmus aufweisen. Bei<br />

ihnen kann eine Eversion <strong>der</strong> Nickhaut durch medialen Zug und laterale<br />

Druckeinwirkung auf das dritte Augenlid (z. B. durch retrobulbäres Fett,<br />

Enophthalmus) ausgelöst werden (GELATT 1972a). Zur Pathologie <strong>der</strong> Inversion des<br />

Nickhautknorpels liegen in <strong>der</strong> zugänglichen Literatur keine Angaben vor.<br />

2.1.3. Klinisches Bild und Diagnose<br />

Der evertierte Knorpel wird als ein Knick des betroffenen Abschnittes <strong>der</strong> Nickhaut<br />

sichtbar. Die Konjunktiva, welche das dritte Augenlid bulbusseitig bedeckt, wird so<br />

exponiert. Durch die daraus resultierende Beeinträchtigung des Tränenfilms und eine<br />

mangelnde Schutzfunktion des dritten Augenlides kommt es je nach <strong>Aus</strong>maß und<br />

Lokalisation <strong>der</strong> Knickung zur Entstehung von Keratitiden und Konjunktivitiden<br />

(WARD 1999). Seröser o<strong>der</strong> seromuköser Augenausfluss kann beobachtet werden.<br />

Eine spontane Korrektur ist möglich (MARTIN u. LEACH 1970, GELATT 1972a,<br />

GELATT 1973, WARD 1999, SLATTER 2001). Bei <strong>der</strong> Inversion des<br />

Nickhautknorpels kommt es dagegen zu einer Vorwölbung des betroffenen<br />

Abschnitts <strong>der</strong> Nickhaut. Durch die permanente Reibung <strong>der</strong> Knorpelenden auf <strong>der</strong><br />

Kornea entstehen Keratitiden und gelegentlich Ulzerationen (WARD 1999).<br />

2.1.4. Differentialdiagnose<br />

Differentialdiagnostisch sind eine Hypertrophie, ein Prolaps und eine Entzündung <strong>der</strong><br />

Nickhautdrüse auszuschließen (GELATT 1972a, WALDE et al. 1997).<br />

2.1.5. Vererbung<br />

MARTIN und LEACH (1970) vermuten aufgrund einer Untersuchung des Pedigrees<br />

dreier betroffener Deutsch Kurzhaar Hunde einen autosomal rezessiven Erbgang <strong>der</strong><br />

Eversion <strong>der</strong> Nickhaut <strong>für</strong> diese Hun<strong>der</strong>asse. Die Eversion <strong>der</strong> Nickhaut tritt häufig<br />

bei großen Hun<strong>der</strong>assen und meist im ersten Lebensjahr auf (GELATT 1972a,<br />

STADES et al. 1998, WARD 1999). SLATTER (2001) beschreibt diese Verän<strong>der</strong>ung<br />

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