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SUT_01/06 Layout_Fedi_NEUU 15.02.2006 10:32 Uhr Seite 26 TITELTHEMA: TRANSPORT UND UMSCHLAG ZWISCHEN EMS, WESER UND UNTERELBE Neue TEREX Fuchs MHL 585 im Hafenumschlag bei Schulte & Bruns Frischer Wind im Papenburger Hafen Leistungsfähige mobile Umschlagsgeräte prägen mehr und mehr das Bild moderner Hafen- und Umschlagsbetriebe. Das Traditionsunternehmen Schulte & Bruns in Papenburg setzt seit Oktober 2005 eine neue TEREX Fuchs Lademaschine vom Typ MHL 585 ein. Beim Thema Hafenumschlag denkt man zunächst an die Silhouetten gigantischer Portal- und Seilzugkrane, die im Verbund mit stationären Verladeeinrichtungen von weitem sichtbar das Bild von Hafenanlagen an der Küste und an Binnengewässern prägen. Bei der Be- und Entladung von See- und Binnenschiffen haben diese Geräte unbestreitbare Vorteile, die vor allem in ihrer Größe und den großen Hubkapazitäten liegen. Bei vielen Aufgaben im Hafenumschlag sind es aber gerade diese Stärken, die einen schnellen und flexiblen Einsatz bei Großgeräten und fest installierten Anlagen schnell zum Problem werden lassen. Um diese Lücke zu schließen hat Schulte & Bruns im Hafen Papenburg 2005 eine neue TEREX Fuchs Lademaschine vom Typ MHL 585 beschafft. Das seit 1882 in Papenburg ansässige Unternehmen betreibt auf dem 40 ha großen Gelände im Deverhafen einen Umschlagsund Lagerbetrieb mit 37.500 qm überdachter Lagerfläche und weitläufigen Kaianlagen mit direktem Bahnanschluss. Durch seine Lage als südlichster Seehafen Deutschlands mit einem Tiefgang von ca. 5,5 m, sowie hervorragende Anbindung an das Bundeswasserstraßennetz und der Nähe zur A31 hat sich der Papenburger Hafen nicht nur als Standort der Meyer Werft als einem der größten deutschen Werfbetriebe sondern vor allem als Umschlagplatz für Stück- und Schüttgüter einen Namen gemacht. Schulte & Bruns war mit seiner Erfahrung aus über 120 Jahren Stauertätigkeit an dieser Entwicklung maßgeblich beteiligt und hält vielfältig nutzbare Umschlags- und Lagereinrichtungen für Düngemittel, Baustoffe, 26 1/2006 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK Futtermittel und Getreide, Torfe, Hackschnitzel, Rund- und Schnittholz, Stahl sowie genehmigungs- und überwachungspflichtige Güter vor. Der Hauptgeschäftsbereich von Schulte & Bruns liegt allerdings in der Seeund Binnenschifffahrt. Von Papenburg aus wird eine ansehnliche Flotte von Seeschiffen in der Größe zwischen 2.700 und 6.500 t sowie von Partikulierbinnenschiffen bereedert, befrachtet und disponiert. Daneben zählen Klarierung, Spedition sowie der Handel mit Massenbaustoffen der verbundenen Firma DEVER Baustoffhandel GmbH & Co. KG zu den Tätigkeiten des Schulte & Bruns Teams von 50 Mitarbeitern. Die MHL 585 ist eine Neuentwicklung auf Basis der bewährten MHL 380, die von TEREX-Fuchs speziell für die Anforderungen im Hafenumschlag entwickelt und in Zusam- TEREX-Fuchs-Geschäftsführer Dr. Hagelskamp (l.) überreichte am 25. Oktober den symbolischen Schlüssel für die neue Maschine an die Schulte & Bruns Geschäftsführer Bengt-Erik Fischer (m.) und Klaus-Heinrich Fischer (r.) menarbeit mit Schulte & Bruns optimiert wurde. Das Einsatzgewicht der Maschine beträgt 77,5 Tonnen inklusive Greiferausrüstung. Für den Antrieb sorgt ein geräuscharmer Tier II Dieselmotor mit einer Leistung von 248 kW bei einer Drehzahl von 1800 U/min. Auffallend ist zunächst der im Vergleich zum MHL 380 um 1,30 m erhöhte Unterwagen. Zusammen mit der gekröpften Ladeausrüstung ermöglicht diese Konstruktion ein Beladen von Schiffen mit Bordwänden bis zu einer Höhe von 5 m. Die Ausleger- Kinematik gewährleistet hohe Traglastwerte über den gesamten Arbeitsbereich und stellt so sicher, dass Lasten, die im Schiff aufgenommen werden, auch über die gesamte Arbeitshöhe transportiert werden können. Die elektrische Vorsteuerung garantiert ein äußerst feinfühliges Ansprechverhalten bei allen Arbeitsbewegungen, gerade auch bei tiefen Temperaturen. Eine Grenzlastregelung sorgt für eine optimale Ausnutzung von Motor- und Hydraulikleistung und ermöglich schnelle Ladespiele. Gesteuert und gelenkt wird beim MHL 585 über zwei ergonomisch positionierte Joysticks. Für eine ausgezeichnete Standsicherheit sorgt dabei eine stabile Abstützung mit einer Abstützfläche von 6,3 m Breite und 7 m Länge. Um den Bodenbelag auf den Kaimauern nicht unnötig zu belasten, wurde die MHL 585 mit vergrößerten Abstützplatten ausgerüstet. Die Auflageflächen von 60 x 90 cm verringern den Bodendruck auf gerade einmal 79 N/cm2 und schützen so auch empfindliches Verbundpflaster. Um eine optimale Stabilität und eine genaue Ausrichtung der Maschine zu erreichen, sind die Abstützungen einzeln ansteuerbar. Die klimatisierte Fahrerkabine kann stufenlos über eine hydraulische Vorsteuerung auf eine Höhe von 8,20 m nach oben und davon unabhängig 2,20 m nach vorn verfahren werden, so dass jederzeit eine optimale Sicht auf das Ladegut garantiert ist. Die Sicht in die Schiffsladeräume wird zusätzlich durch ein Sichtfenster im Kabinenboden optimiert. Für einen problemlosen Aufstieg zum Oberwagen sorgt eine hydraulisch ausklappbare Leiter und ein großzügig dimensionierter Laufsteg, der einen direkten Zugang zu allen wichtigen Wartungspunkten bietet. Um eine hohe Verfügbarkeit zu gewährleisten, wird das Hydrauliköl in den Nebenkreisen über zwei elektrisch überwachte Nebenstromfilter gereinigt. Ein Ausfall durch Verschmutzung ist damit ausgeschlossen. Eine automatische Zentralschmieranlage versorgt alle Schmierstellen und reduziert deutlich den Aufwand für die Wartung. Für den sicheren Betrieb im Hafenumschlag wurde die MHL 585 zusätzlich mit vier am
SUT_01/06 Layout_Fedi_NEUU 15.02.2006 10:32 Uhr Seite 27 Die klimatisierte Fahrerkabine der MHL 585 kann stufenlos auf eine Höhe von 8,20 m nach oben und 2,20 m nach vorn verfahren werden, so dass jederzeit eine optimale Sicht auf das Ladegut garantiert ist. Die Sicht in die Schiffsladeräume wird zusätzlich durch ein Sichtfenster im Kabinenboden optimiert Bilder: TEREX-Fuchs Oberwagen befestigten Kameras ausgerüstet, die jederzeit über das Multifunktionsdisplay abgerufen werden können. Damit bleibt auch der nur schwer einsehbare Bereich neben und direkt hinter der Maschine immer im Blickfeld des Fahrers. Die Übergabe der neuen Lademaschine erfolgte am 25. Oktober im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Verwaltungsgebäude im Deverhafen in Papenburg. TEREX-Fuchs- Geschäftsführer Dr. Hagelskamp überreichte den symbolischen Schlüssel für die neue Maschine an den geschäftsführenden Gesellschafter Bengt-Erik Fischer und Klaus-Heinrich Fischer, Geschäftsführer von Schulte & Bruns.Bereits am nächsten Tag konnte die neue Lademaschine dann im Einsatz ihre Qualitäten unter Beweis stellen. Es galt eine komplette Schiffsladung Granit-Pflastersteine zu entladen. Im Vergleich zum mobilen Hafenseilzugkran zeigte die MHL 585 hier ihre Stärken. Für den Kran ist naturgemäß ein Eintauchen mit dem Greifer in relativ festes Material gerade beim Beginn des Entladevorgangs mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden, da nur das Eigengewicht der Ausrüstung Vortrieb erzeugen kann. In dieser Situation kann die neue MHL 585 die Vorteile ihrer hydraulischen Arbeitseinrichtung voll ausspielen. Da der Mehrschalengreifer problemlos über den Ausleger in das relativ sperrige Material nachgedrückt werden kann, erzielt die Lademaschine bereits mit dem ersten Ladespiel komplette Greiferfüllungen. So kann zügig ein ausreichend großer Bereich des Laderaums entladen und frei geräumt werden. Eine zeitraubende Vorbereitung der Ladung für den Hafenkran mittels eines Kompaktlader im Schiffsrumpf kann damit deutlich verkürzt und der gesamte Entladevorgang erheblich beschleunigt werden. eB ❑ TITELTHEMA: TRANSPORT UND UMSCHLAG ZWISCHEN EMS, WESER UND UNTERELBE Niedersächsische Häfen auf dem zweiten Rang unter Deutschlands Seehäfen Die Strategie geht auf! Mit der Bezeichnung „Nischenoder Spezialhäfen" können die Häfen des Landes Niedersachsen gut leben. Für 2005 weisen die neun „Seaports“ einen Gesamtumschlag von 66,2 Mio. t aus – fast drei Prozent mehr als im Vorjahr. Jan Müller, Aufsichtsratsvorsitzender der Seaports Niedersachsen, freute sich auf der Jahrespressekonferenz Ende Januar in Hannover über dieses Ergebnis: „Unsere Strategie geht auf". Auch Wirtschaftsminister Walter Hirche stellte fest: „Mit dem Ergebnis dokumentieren wir die gewachsene wirtschaftliche Stärke und Bedeutung unserer Häfen auch im internationalen Seehandel". Gesamtdeutsch nähmen die niedersächsischen Häfen damit den zweiten Rang – „nach Hamburg, aber noch vor Bremen ein", lobte Hirche. Wilhelmshaven ist und bleibt für Niedersachsen der Tonnenbringer mit 46 Mio. t, ein Plus von zwei Prozent. Hierfür ist vor allem der Ölumschlag verantwortlich. Doch das Güterspektrum des Jadehafens soll mit dem Ausbau des JadeWeserPort erweitert werden. Weniger die Tonnen, als vielmehr die Wertschöpfung rund um das Ladungsgut und maßgeschneiderte logistische Konzepte, einschließlich des Hinterlandtransports, bestimmten 2005 erneut das Umschlaggeschehen in den kleineren Häfen des Landes. Nordenham bewegte rund 3,78 Mio. t über die Kaikanten – ein Plus von acht Prozent gegenüber 2004. Im Nachbarhafen Brake wurden im Berichtsjahr 5,34 Mio. t umgeschlagen. Das mittelständische Hafenunter- nehmen Müller hat die Umwidmung eines ehemaligen Marinekasernen-Areals Ende der 1990-er Jahre zum neuen Hafenerweiterungsgebiet West betrieben. Sieben große Lagerhallen sind inzwischen „dicht". „Wir brauchen dringend die Norderweiterung im Boitwarder Groden", betonte Gerd Meyer- Schwickerath, Geschäftsführer der Nports, die zum 1. Januar 2005 aus der staatlichen Hafenverwaltung hervorgegangen ist. Ein Teil der benötigten Flächen muss aufgespült werden. Der dafür benötigte Sand wird aus dem Nachbarland Bremen bezogen, das Sand im Zuge des Baus eines neuen Wendebeckens vor dem neuen Containerterminal CT IV in Bremerhaven gewinnt. Cuxhaven und Emden setzen auf den Bau von Offshore-Windkraft-Parks. Sie benötigen nicht nur Materialanlieferungen während der Bauphase, sondern auch während des Betriebs fallen Reparaturen und Wartungsarbeiten an. Cuxhaven beschafft hierzu eine spezielle Schwerlast-Plattform. Der Elb- Mündungshafen soll auch einen vierten Liegeplatz am Containerterminal Europakai bekommen. Der im Oktober 2005 zwischen Hamburg und dem Land Niedersachsen besiegelte Verzicht auf die „Containersperrklausel" eröffnet dem Hafen neue Möglichkeiten im interkontinentalen Containerverkehr. Der Ausbau der niedersächsischen Häfen, in denen nach Angaben von Seaports-Geschäftsführer Andreas Bullwinkel rund 20.000 Direktarbeitsplätze vorgehalten werden, wird auch 2006 vorangetrieben. Allein vom Land Niedersachsen werden 19 Mio. € in die Häfen fließen, die sich „auf mehr als 30 Einzelvorhaben verteilen", präzisierte NPorts-Chef Meyer-Schwickerath. Eckhard-Herbert Arndt ❑ Hatten allen Anlass zur Freude über ein glänzendes Jahresergebnis der niedersächsischen Häfen (v.l.n.r.): Jan Müller, Andreas Bullwinkel, Walter Hirche und Gerd Meyer- Schwickerath Bild: Arndt MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK 27 1/2006
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