13.12.2012 Aufrufe

SUT_01_06_Screen_kom.. - Schiffahrt und Technik

SUT_01_06_Screen_kom.. - Schiffahrt und Technik

SUT_01_06_Screen_kom.. - Schiffahrt und Technik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>SUT</strong>_<strong>01</strong>/<strong>06</strong> Layout_Fedi_NEUU 15.02.20<strong>06</strong> 11:04 Uhr Seite 62<br />

HÄFEN & BAHN<br />

havelländische eisenbahn AG verdoppelt in 2005 ihre Leistungen<br />

Aus OHE wird hvle<br />

Das Jahr 2005 war für die<br />

havelländische eisenbahn<br />

Aktiengesellschaft (hvle) dank<br />

des Abschlusses zweier sehr<br />

umfangreicher <strong>und</strong> langfristiger<br />

Transportverträge das<br />

bisher erfolgreichste Jahr ihrer<br />

mehr als 110jährigen Geschichte.<br />

Die frühere OstHavelländische<br />

Eisenbahn (OHE) firmiert<br />

seit 1. Januar 20<strong>06</strong> als hvle.<br />

Mit den neuen Projekten in den<br />

Bereichen Kalktransporte <strong>und</strong><br />

Entsorgungstransporte hat die<br />

hvle ihren Umsatz im Schienengüterverkehr<br />

mehr als verdoppelt. Seit 1.<br />

April 2005 fahren Lo<strong>kom</strong>otiven der hvle<br />

wöchentlich 3 Züge mit Kalkstein aus<br />

Rübeland im Harz in die Lausitz <strong>und</strong> 7 Züge<br />

nach Salzgitter. Hierzu eröffnete die hvle im<br />

Frühjahr 2005 einen eigenen Standort in<br />

Blankenburg (Harz). Von Blankenburg aus<br />

wird die Rübelandbahn mit der steilsten<br />

öffentlichen Eisenbahnstrecke in Deutschland<br />

mit Steigungen über 60 Promille bedient.<br />

Dafür werden zwei Lo<strong>kom</strong>otiven der BR 250<br />

„Blue Tiger“, von denen es nur sieben Stück<br />

in Deutschland gibt, in Doppeltraktion eingesetzt.<br />

Beide Lo<strong>kom</strong>otiven sind in der Lage,<br />

in Richtung Rübeland 470 t <strong>und</strong> talwärts<br />

Richtung Blankenburg 1535 t zu befördern.<br />

Insgesamt transportiert die hvle 1,3 Mio. t<br />

Kalkstein jährlich von Rübeland in Richtung<br />

Blankenburg.<br />

Der Einsatz von Dieselloks für Kalktransporte<br />

auf der elektrifizierten Rübelandbahn durch<br />

die OHE war sehr umstritten. Die „Verdieselung“<br />

der Strecke war bei den Anwohnern<br />

nicht auf viel Gegenliebe gestoßen. Zwei<br />

Jahre zuvor hatte die Deutsche Bahn AG<br />

62 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

1/20<strong>06</strong><br />

Günther Alsdorf, Vorstand der hvle<br />

Bild: Teßmann<br />

versucht, auf der Rübelandbahn Dieselloks<br />

einzusetzen. Die starken Proteste von Anwohnern<br />

<strong>und</strong> Kommunalpolitikern sowie eine<br />

Finanzspritze des Landes für die Streckenmodernisierung<br />

hatten die DB AG dann aber<br />

Tabelle: Lo<strong>kom</strong>otivpark der havelländischen eisenbahn AG<br />

dazu bewogen, wieder zu Elektroloks zurückzukehren.<br />

Als ein Teil der Transportverträge<br />

zwischen der DB <strong>und</strong> Felswerke AG<br />

Ende März 2005 auslief, verlangte die Bahn<br />

höhere Preise <strong>und</strong> setzte die Felswerke unter<br />

Druck. Um etwa 2,50 a pro Tonne Kalk<br />

wollte die DB nach Aussagen von Matthias<br />

Stein, Geschäftsführer der Felswerke Goslar,<br />

die Fracht erhöhen. Fünf Mio. a Transportkosten<br />

mehr pro Jahr waren zu viel für die<br />

Felswerke, die sich nach einem anderen<br />

Bahnunternehmen umsahen <strong>und</strong> mit der OHE<br />

rasch einig wurden. Was die Lärm- <strong>und</strong><br />

Schadstoffemissionen anbetrifft, liegt die<br />

„Blue Tiger“ als eine der modernsten Lo<strong>kom</strong>otiven<br />

für den schweren Güterzugbetrieb<br />

absolut im Normbereich. Dessen ungeachtet<br />

untersucht die Technische Universität in Berlin<br />

im Auftrag der hvle die Möglichkeiten<br />

weiterer Lärmreduzierung.<br />

„Blue Tiger“ V 330.2 <strong>und</strong> V 330.3 der OHE<br />

befördern einen Kalkzug für die Salzgitterwerke<br />

von Rübeland nach Blankenburg. Kurz vor der<br />

Einfahrt des Bf. Hüttenrode Bild: Thomas Franke<br />

V 160.2 mit dem ersten Müllzug der OHE zum<br />

Schöneicher Plan im Bf. Zossen<br />

Bild: Thomas Franke<br />

Der zweite Auftrag umfasst den Transport<br />

eines Teils des Berliner Hausmülls für einen<br />

großen deutschen Entsorger zu Abfallbehandlungsanlagen<br />

ins Berliner Umland. Seit<br />

dem 1. Juni 2005 wurden im Rahmen dieses<br />

Auftrages bis Ende des Jahres 120 000<br />

Tonnen durch hvle transportiert. Der Müll<br />

wird in Presscontainer auf den eigens dafür<br />

ausgerüsteten Tragwagen der hvle von<br />

Berlin-Neukölln nach Bf. Schöneicher Plan<br />

gefahren, von wo aus die Container per Lkw<br />

im Nachlauf zur Behandlungsanlage transportiert<br />

werden.<br />

Beide Verträge sind das Ergebnis einer zielstrebigen<br />

<strong>und</strong> bisher sehr erfolgreichen Unternehmensphilosophie<br />

der hvle. Günther<br />

Alsdorf, Vorstand der havelländischen eisenbahn<br />

AG, fasst das so zusammen: „K<strong>und</strong>en-<br />

zufriedenheit steht bei der hvle an erster<br />

Stelle. Als privates EVU haben wir die Möglichkeit,<br />

in besonderer Weise auf die speziellen<br />

Wünsche jedes K<strong>und</strong>en einzugehen<br />

<strong>und</strong> bieten maßgeschneiderte Transportlösungen<br />

von hoher Effizienz <strong>und</strong> Qualität.<br />

Unsere erfahrenen Mitarbeiter <strong>und</strong> ein moderner<br />

Maschinenpark sind dabei Garanten<br />

für Flexibilität, Schnelligkeit, Zuverlässigkeit<br />

<strong>und</strong> Sicherheit.“ Für die personelle <strong>und</strong><br />

materielle Absicherung der neuen Aufträge<br />

wurden die Zahl der Mitarbeiter auf jetzt 50<br />

Beschäftigte verdoppelt <strong>und</strong> insgesamt etwa<br />

10 Mio. Euro investiert.<br />

Mit Wirkung vom 1. Januar 20<strong>06</strong> hat sich die<br />

OstHavelländische Eisenbahn AG (OHE) in<br />

havelländische eisenbahn AG (hvle) umfirmiert.<br />

Hintergr<strong>und</strong> war die Herstellung einer<br />

höheren Identität des Unternehmens zu den<br />

Gesellschaftern im Landkreis Havelland.<br />

Weder die Gesellschafterverhältnisse noch<br />

das Firmenprofil <strong>und</strong> das Leistungsspektrum<br />

des Unternehmens haben sich damit geändert.<br />

Dr. Günter Tessmann ❑

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!