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Bestandsaufnahmen zu Inklusion

SCHRIFTEN ZU DISABILITY & DIVERSITY VOL. 1 | 04/2017 Im Rahmen der Lehrveranstaltung Bildung: Teilhabe und Inklusion

SCHRIFTEN ZU DISABILITY & DIVERSITY
VOL. 1 | 04/2017
Im Rahmen der Lehrveranstaltung Bildung: Teilhabe und Inklusion

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Mehrgenerationen-Wohnhäuser –Trendwende oder Modeerscheinung?<br />

Bauer Ninja, Mandl Karin, Mauchler Sabine, Pabst Julia, Zechner Elisabeth<br />

Zusammenfassung<br />

„Mehrgenerationen-Wohnhäuser“ – ein Begriff bei dem folgende Assoziationen kommen:<br />

Alt und Jung wohnen unter einem Dach, häufig verbunden mit Konflikten zwischen den<br />

Generationen, oder wie beständig gesagt wird: „Alt und Jung unter einem Dach, das passt<br />

nicht <strong>zu</strong>sammen!“. In diesem Artikel wird versucht die Vorzüge des Systems „Generationenwohnen“<br />

heraus<strong>zu</strong>arbeiten, und es wird aufgezeigt, wie dies in der heutigen Zeit wertschätzend<br />

gelingen kann. Ein populäres Modell ist das Mehrgenerationenhaus, welches<br />

Großfamilien ermöglicht gemeinsam unter einem Dach <strong>zu</strong> wohnen, bei gleichzeitigem Genießen<br />

der „eigenen vier Wände“. Mit einem offenen Treffpunkt versehen, wird es gleichzeitig<br />

<strong>zu</strong> einem Ort der Begegnung.<br />

Der Artikel beschreibt die Entwicklung der Familie in den vergangenen Jahrhunderten. Wie<br />

es von Großfamilien <strong>zu</strong> Kleinfamilien kam und welche Rolle die Autonomie der Familie<br />

spielt. Außerdem wird genau beleuchtet, was Generationenwohnen in der heutigen modernen<br />

Zeit bedeutet und welche Faktoren für ein gelungenes Miteinander verantwortlich sind.<br />

Darüber hinaus wird ein Praxisbeispiel <strong>zu</strong>r besseren Veranschaulichung der Generationenbegegnungen<br />

in Form des „Mehrgenerationenhauses“ vorgestellt.<br />

1. Einleitung<br />

Wohnen gehört <strong>zu</strong> den elementarsten Bedürfnissen<br />

der Menschen und weckt Assoziationen<br />

wie Sicherheit, Schutz, Geborgenheit,<br />

Kontakt, Kommunikation und Selbstdarstellung.<br />

Für die meisten Haushalte stellt<br />

die Wohnung den Lebensmittelpunkt dar,<br />

gleichzeitig ist das Wohnen an sich einem<br />

ständigen Wandel unterworfen. In der heutigen<br />

Zeit wohnen in den meisten Fällen<br />

Menschen <strong>zu</strong>sammen zwischen denen eine<br />

Blutsverwandtschaft besteht, also Familienangehörige.<br />

Wohnformen mit Großfamilien<br />

in denen Seitenverwandte, Groß- und Urgroßeltern<br />

oder Hausangestellte leben sind<br />

in unserer Gesellschaft kaum noch <strong>zu</strong> finden.<br />

Die Familie heute bestehend aus zwei<br />

Generationen, bestimmt das vorherrschende<br />

Wohnleitbild. Im 20. Jahrhundert waren der<br />

soziale Wohnungsbau und die technischen<br />

Normierungen kennzeichnend, während<br />

sich das Wohnen heute durch die postmoderne<br />

Transformation aller Lebensverhältnisse,<br />

insbesondere durch Individualisierung<br />

im Wandel befindet. Unter „Individualisierung“<br />

ist ein Übergangsprozess des Individuums<br />

von der Fremd- <strong>zu</strong>r Selbstbestimmung<br />

<strong>zu</strong> verstehen. Klassische Familienmuster,<br />

wie die Kernfamilie, zerfallen.<br />

Was für die gegenwärtige wohnliche Entwicklung<br />

relevant ist, ist vor allem die Singularisierung<br />

als freiwillige oder unfreiwillige<br />

Form des Alleinwohnens und damit<br />

verbunden, die Schrumpfung der Haushaltsgrößen.<br />

Viele, vor allem hochbetagte<br />

Menschen, wohnen alleine, die meisten von<br />

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