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Bestandsaufnahmen zu Inklusion

SCHRIFTEN ZU DISABILITY & DIVERSITY VOL. 1 | 04/2017 Im Rahmen der Lehrveranstaltung Bildung: Teilhabe und Inklusion

SCHRIFTEN ZU DISABILITY & DIVERSITY
VOL. 1 | 04/2017
Im Rahmen der Lehrveranstaltung Bildung: Teilhabe und Inklusion

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INKLUSION AN DER HOCHSCHULE<br />

kaum Raum für Flexibilität. Dies aber brauchen<br />

Studierende mit Behinderung oder<br />

chronischer Krankheit unbedingt, um Studium,<br />

Ruhe und Therapiebedarf gut unter<br />

einen Hut <strong>zu</strong> bekommen (vgl. Maas, 2010).<br />

3. Gelebte Praxis an der Fachhochschule<br />

Kärnten<br />

Im Interview mit Frau Magª. Kirsten<br />

Ratheiser-Pirker, Beauftragte für Gleichbehandlung<br />

und Vielfalt an der Fachhochschule<br />

Kärnten, wurden Fragen rund um das<br />

Thema <strong>Inklusion</strong> und Vielfalt an den Kärntner<br />

Standorten besprochen. Frau Magª.<br />

Ratheiser-Pirker hat seit 1. März 2016 ein<br />

Wochenkontingent von acht Stunden für<br />

Beratung, Information, Unterstüt<strong>zu</strong>ng und<br />

Bewusstseinsbildung von MitarbeiterInnen<br />

und Studierenden in Sachen Gleichbehandlung.<br />

(vgl. Interview 2016)<br />

Zuvor gab es bereits den Gleichbehandlungsausschuss,<br />

der als Beratungsgremium<br />

für die Leitung eingesetzt wurde. Neben ca.<br />

zehn Vertreterinnen und Vertretern der<br />

Lehre aus allen Studienbereichen, einem<br />

Studierendenvertreter und Mitarbeitenden<br />

der Personalabteilung und dem Rechnungswesen<br />

leitet aktuell der Geschäftsführer DI<br />

Siegfried Spanz den Ausschuss. „Gleichbehandlungsfragen<br />

sind somit auch Chefsache“,<br />

das spricht für ernst gemeinten Willen<br />

beim Umsetzen von Maßnahmen. Dieses<br />

Gremium besteht nach wie vor und arbeitet<br />

nach folgenden Leitsätzen:<br />

„Wir streben nach der Gleichbehandlung<br />

und Chancengleichheit von Mitarbeitenden<br />

aller Organisationsebenen sowie Studierenden<br />

an der FHTK, unabhängig von Alter,<br />

Geschlecht, körperlicher Beeinträchti-<br />

gung, ethnischer und/oder nationaler Zugehörigkeit,<br />

Religion und sexueller Orientierung.“<br />

„Wir setzen Akzeptanz, Wertschät<strong>zu</strong>ng und<br />

gegenseitigen Respekt zwischen allen Mitarbeitenden<br />

und Studierenden, unter Anerkennung<br />

von Vielfalt, voraus.“<br />

„Wir stehen ein für eine kritische Auseinanderset<strong>zu</strong>ng<br />

mit gesellschaftlichen Entwicklungen<br />

unter Berücksichtigung der Vielfalt<br />

der Kulturen und für eine gerechte und demokratische<br />

Gestaltung von Lebens- und<br />

Arbeitswelten.“<br />

(Fachhochschule Kärnten)<br />

Die Beauftragte für Gleichbehandlung und<br />

Vielfalt arbeitet weisungsfrei und ist gefordert<br />

ihren Auftrag selbst <strong>zu</strong> entwickeln. Sowohl<br />

das top-down als auch das bottom-up<br />

Prinzip leiten ihre Tätigkeiten in dieser<br />

Funktion, wobei erst wenige Studierende<br />

sich mit ihren Anliegen an sie gewandt haben.<br />

Der Schwerpunkt liegt momentan bei<br />

der Diversity Dimension Menschen mit Behinderung.<br />

Drei Studierende mit Behinderung<br />

haben sich bis dato bei der Beauftragten<br />

gemeldet (Stand 25.11.2016). Sie weiß,<br />

dass es wesentlich mehr an den Standorten<br />

in Kärnten gibt, diese jedoch keinerlei Meldepflicht<br />

ihrer Behinderung haben. Studierende,<br />

die sich melden haben die Möglichkeit<br />

eines Nachteilsausgleichs 1 . Neben der<br />

Beratung und Unterstüt<strong>zu</strong>ng von betroffenen<br />

Studierenden steht Frau Magª. Ratheiser-Pirker<br />

gegebenenfalls auch Lehrenden<br />

<strong>zu</strong>r Seite bzw. vermittelt zwischen den beiden<br />

Parteien. In Fragen von barrierefreier<br />

Didaktik können sich Lehrende auch an das<br />

Didaktikzentrum der FH Kärnten wenden.<br />

1 Unter Nachteilsausgleich versteht man, die aus einer Behinderung<br />

resultierenden Nachteile gezielt aus<strong>zu</strong>gleichen. Dadurch<br />

wird versucht Chancengleichheit zwischen Menschen mit und<br />

ohne Behinderung her<strong>zu</strong>stellen (vgl. Hindernisfreie Hochschule).<br />

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