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Bestandsaufnahmen zu Inklusion

SCHRIFTEN ZU DISABILITY & DIVERSITY VOL. 1 | 04/2017 Im Rahmen der Lehrveranstaltung Bildung: Teilhabe und Inklusion

SCHRIFTEN ZU DISABILITY & DIVERSITY
VOL. 1 | 04/2017
Im Rahmen der Lehrveranstaltung Bildung: Teilhabe und Inklusion

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MEHRGENERATIONEN-WOHNHÄUSER<br />

Familie ermöglichte gegenüber dem „Ganzen<br />

Haus“, welches die Familienbeziehung<br />

<strong>zu</strong> einem quasi-öffentlichen Raum machte,<br />

der Familie ihre Autonomie in der Gestaltung<br />

ihres privaten alltäglichen Raumes.<br />

Darüber hinaus war der Trend der Großeltern<br />

auf selbstbestimmtes Wohnen spürbar.<br />

(Gerlach, 2004, S.41-50)<br />

Mehrgenerationen-Wohnhäuser sind eine<br />

Möglichkeit des Generationenwohnens und<br />

des Kontakts zwischen den Generationen.<br />

Eine weitere Möglichkeit stellt das Mehrgenerationenhaus<br />

dar, das flexibel und offen<br />

gestaltet ist und sich den individuellen Bedürfnissen<br />

der Zielgruppen anpasst. In folgender<br />

Szene soll ein Einblick in das Mehrgenerationenhaus<br />

in Graz geboten werden.<br />

3. Szene: Das Mehrgenerationenhaus in<br />

Waltendorf, Graz<br />

Das Mehrgenerationenhaus Waltendorf ist<br />

eine Initiative des Schutzvereins Ruckerlberg,<br />

einer Wohngegend im Grazer Bezirk<br />

Waltendorf.<br />

Die Einrichtung schafft, ohne selbst über<br />

Wohnräumlichkeiten <strong>zu</strong> verfügen, durch<br />

sein breites Angebot einen Ort der Begegnung<br />

für Menschen, die nicht unter einem<br />

gemeinsamen Dach mit anderen Generationen<br />

wohnen. In einem Interview mit Frau<br />

Steffen, die das Mehrgenerationenhaus in<br />

Waltendorf gründete, konnten da<strong>zu</strong> nähere<br />

Details gewonnen werden:<br />

Frau Steffen, wann wurde das Mehrgenerationenhaus<br />

Waltendorf gegründet und<br />

wie kamen Sie überhaupt auf die Idee, ein<br />

Mehrgenerationenhaus <strong>zu</strong> gründen?<br />

Das Mehrgenerationenhaus Waltendorf<br />

wurde im Mai 2012 eröffnet. Die Räumlichkeiten<br />

dienten ursprünglich dem Bezirksamt<br />

Waltendorf und standen damals unter<br />

Denkmalschutz. Wir als Verein wollten unbedingt,<br />

dass dieses Haus erhalten bleibt<br />

und begaben uns daher auf die Suche nach<br />

einem Projekt. Dabei entstand schnell die<br />

Idee, etwas <strong>zu</strong> realisieren, das allen Bewohner_innen<br />

unseres Bezirkes <strong>zu</strong> Gute kommen<br />

soll. Wir wollten einen Ort der Begegnung<br />

schaffen. Zum damaligen Zeitpunkt<br />

gab es bislang nur in Deutschland Mehrgenerationenhäuser.<br />

Wir klemmten uns hinter<br />

diese Idee, ein solches auch bei uns um<strong>zu</strong>setzen<br />

und entwarfen ein Ideenpapier, mit<br />

welchem wir an die Stadt Graz herantraten<br />

um das Nachfolgeprojekt initiieren <strong>zu</strong> können.<br />

Wie wurde das Mehrgenerationenhaus<br />

von Seiten der Bevölkerung angenommen?<br />

Wie entwickelte sich der Übergang<br />

vom Bezirksamt <strong>zu</strong>m Mehrgenerationenhaus?<br />

Aufgrund der angrenzenden Volksschule<br />

sprach sich sehr bald herum, dass wir ein<br />

offenes Haus sind, das unter anderem flexible<br />

Betreuung für Kinder anbietet, wenn<br />

einmal eine Lücke in der Familienzeitplanung<br />

entsteht. Diese Zielgruppe von Frauen<br />

mittleren Alters und deren Kinder fanden<br />

überraschend schnell den Weg in unser<br />

Haus. Was den älteren Teil der Bevölkerung<br />

hingegen anbelangt, so dauerte es fast<br />

zwei bis drei Jahre, diesen davon <strong>zu</strong> überzeugen,<br />

dass es was die Nut<strong>zu</strong>ng des Mehrgenerationenhauses<br />

angeht, keinerlei<br />

Zwang oder Verpflichtung gäbe, man kommen<br />

und gehen könne, wann auch immer<br />

man wolle und jeder seine Ideen einbringen<br />

könne.<br />

Wie würden Sie das Mehrgenerationenhaus<br />

beschreiben?<br />

Als einen Ort für alle, die <strong>zu</strong>m Beispiel etwas<br />

können und das mit mehr Leuten teilen<br />

möchten als es sich <strong>zu</strong>hause vielleicht anbietet.<br />

Zielpublikum sind unter anderem –<br />

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