04.07.2017 Aufrufe

Bestandsaufnahmen zu Inklusion

SCHRIFTEN ZU DISABILITY & DIVERSITY VOL. 1 | 04/2017 Im Rahmen der Lehrveranstaltung Bildung: Teilhabe und Inklusion

SCHRIFTEN ZU DISABILITY & DIVERSITY
VOL. 1 | 04/2017
Im Rahmen der Lehrveranstaltung Bildung: Teilhabe und Inklusion

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Inklusion</strong> an der Hochschule<br />

Mössler Jasmin, Stern Roswitha, Stathopoulos-Dohr Stefanie, Kienberger Stefan<br />

Zusammenfassung<br />

Um allen Personen den Zugang <strong>zu</strong> einem Hochschulstudium und auch den Abschluss desselbigen<br />

<strong>zu</strong> ermöglichen, bedarf es zahlreicher an den Diversitätskategorien orientierter, inhaltlicher<br />

und strukturverändernder Maßnahmen. Positive Aspekte von Vielfalt an Hochschulen, der damit<br />

verbundene Mehrwert, notwendige Schritte in einem Implementierungsprozess und gesetzliche<br />

Grundlagen sollen in dem folgenden Artikel dargestellt werden. Einen Blick in die Gegenwart<br />

erlaubt ein Interview mit der Beauftragten für Gleichbehandlung und Vielfalt der Fachhochschule<br />

Kärnten, Frau Magª. Ratheiser-Pirker. Auch Probleme für Studierende, die berufstätig<br />

sind und ein Studium beginnen, werden thematisiert.<br />

1. Ausgangslage<br />

Herr A. (40) aus Dubai lebt seit etwa 10<br />

Jahren in Österreich und möchte sich beruflich<br />

verändern. Da er aufgrund seiner arabischen<br />

Muttersprache bei der Integrationsarbeit<br />

von Menschen mit Fluchthintergrund<br />

einsteigen möchte, überlegt er, das<br />

Studium der Disability & Diversity Studies<br />

(DDS) an der Fachhochschule Kärnten <strong>zu</strong><br />

wählen. Die erste Vorausset<strong>zu</strong>ng, die für<br />

ihn persönlich wichtig ist, ist, dass das Studium<br />

berufsbegleitend angelegt ist. Er ist<br />

voll berufstätig, würde aber bei einem Studienbeginn<br />

seine Arbeitszeiten verkürzen.<br />

Die formalen Vorausset<strong>zu</strong>ngen (Zulassungskriterien<br />

für ein Studium) kann er vorweisen.<br />

Seine Deutschkenntnisse sind sehr<br />

gut. Wenn es jedoch um das Lesen eines<br />

Fachberichtes geht oder darum, eine<br />

schriftliche Arbeit ab<strong>zu</strong>geben, fehlen teilweise<br />

die Schnelligkeit in der Verfügbarkeit<br />

der Bedeutung von Wörtern oder die Sicherheit<br />

bei der Verwendung von deutschen<br />

Fachbegriffen. Zusätzlich benötigt er bei<br />

der Ausformulierung von komplexen Satzbildungen<br />

Hilfestellung, da ihm der Satzbau<br />

von längeren Sätzen Schwierigkeiten bereitet.<br />

Aus diesem Grund sollte er vor Studienbeginn<br />

mit der Beauftragten für Gleichbehandlung<br />

& Vielfalt der FH Kärnten Kontakt<br />

aufnehmen, um im Vorfeld ab<strong>zu</strong>klären,<br />

wo genau er Hilfe braucht, ob ihm englische<br />

Literatur entgegenkäme, ob er für Prüfungssituationen<br />

mehr Zeit beanspruchen<br />

kann, wie seine schriftlichen Arbeiten aus<strong>zu</strong>sehen<br />

haben und ob es möglich wäre, im<br />

Ramadan keine Prüfungen ab<strong>zu</strong>legen. Er<br />

selbst als Person wäre eine Bereicherung<br />

für den Studiengang der DDS, da er seine<br />

Sicht, als beruflich integrierte Person, auf<br />

Menschen mit Migrationshintergrund aus<br />

den arabischen Ländern und die typischen<br />

Fehler der österreichischen Sozialarbeiterinnen<br />

und Sozialarbeiter im Umgang mit<br />

Personen mit Migrationshintergrund aufmerksam<br />

machen könnte, sowie den Kulturkreis<br />

verständlich machen könnte und dergleichen.<br />

Frau C. (25) bekommt zeitgleich mit der Zusage,<br />

DDS studieren <strong>zu</strong> dürfen, die Diag-<br />

21 21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!