stahlmarkt 07.2017 (Juli)
Aus dem Inhalt: Steel International / Die große STAHL-Statistik / Biegen / Edelstahl
Aus dem Inhalt: Steel International / Die große STAHL-Statistik / Biegen / Edelstahl
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Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />
PVSt, Deutsche Post AG<br />
Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />
Informationen aus Stahlindustrie,<br />
Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />
7<br />
<strong>Juli</strong> 2017<br />
Die große STAHL-Statistik – Stahlmarkt in Zahlen<br />
Biegen – Automatisierung und Funktionsintegration im Trend<br />
Edelstahl Rostfrei – nachhaltig und elegant
Besuchen Sie uns auf der<br />
Stainless Steel World 2017.<br />
28. - 30. Nov. 2017,<br />
MECC Maastricht/Niederlande,<br />
Stand S248
Editorial K 3<br />
Innovativ sein<br />
Wie haben sich die Stahlmärkte entwickelt – in China,<br />
in der EU, in Deutschland oder auch weltweit? Wo<br />
sind die größten Stahlkonzerne angesiedelt? An wievielter<br />
Stelle in der Liste steht erstmals ein deutsches Unternehmen<br />
und wo befinden sich die Länder mit der höchsten<br />
Stahlproduktion? All das und mehr beantworten wir<br />
in diesem Heft wieder mit unserer jährlichen STAHL-<br />
Statistik ab Seite 26.<br />
Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Chefredakteurin<br />
Tel. +49 211 6707-538<br />
<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
Schön wäre es ja, wenn man schon weiter in die<br />
Zukunft blicken könnte. Denn wie sich der Stahlmarkt<br />
fortentwickeln wird, dürfte spannend werden. Die He -<br />
rausforderungen sind jedenfalls hoch – ob es nun z. B.<br />
um Überkapazitäten, Stahlimporte oder den Emissionsrechtehandel<br />
geht. Wichtig ist, dass die deutsche Stahlindustrie<br />
ihre Wettbewerbsfähigkeit in diesem veränderten<br />
internationalen Umfeld erhalten kann. Wir berichteten<br />
darüber in den vergangenen Heften.<br />
Nicht außer Acht lassen sollte man dabei die bedeutende<br />
Rolle der Stahlindustrie als Schlüssel für zukünftigen<br />
Wohlstand. Dass Unternehmen trotz der schwierigen<br />
Rahmenbedingungen investieren, lesen Sie übrigens<br />
in unserer Rubrik »Stahlstandort Deutschland« ab Seite<br />
19. Für die Stahl verarbeitenden Wirtschaftszweige<br />
und deren Produkte sind Stahlinnovationen unverzichtbar,<br />
um im Wettbewerb den immer höheren Anforderungen<br />
der Kunden gerecht zu werden. Laut einer Studie<br />
des Beratungshauses strategy& von 2015 ist die Zahl<br />
der Patentanmeldungen in der Stahlindustrie in den<br />
vergangenen Jahren signifikant gestiegen. Patentwachstum<br />
finde auf allen Prozessstufen statt, heißt es. Am<br />
größten sei es mit 7 % Wachstum pro Jahr im Bereich<br />
der Warm- und Kaltumformung gewesen. Das Fazit der<br />
Studie fällt deutlich aus: Der Werkstoff Stahl ist noch<br />
lange nicht ausgereizt – und das birgt viele Chancen.<br />
Ein Beispiel für höchst innovative Stahlherstellung<br />
ist auch Gegenstand unseres Sommerrätsels: Stahlproduktion<br />
zum Reinhören. Über unsere Website oder per<br />
YouTube erreichen Sie eine Tonaufnahme. Raten Sie<br />
doch mal: Welches Stahlprodukt wird dort gerade hergestellt?<br />
Idealerweise kennen Sie auch das Produktionsverfahren<br />
mit seiner besonderen Takt- und Bewegungsfolge.<br />
Kleiner Tipp: Es geht zurück auf ein über 100<br />
Jahre altes Patent. Heute entstehen dort mit modernster,<br />
leistungsstarker Anlagentechnik Stahlprodukte in Premiumqualität.<br />
Die Auflösung und mehr gibt‘s in der<br />
nächsten Ausgabe.<br />
Sommerrätsel 2017<br />
Über unsere Website oder per QR-Code<br />
kommen Sie zur Ton-Aufnahme im Video-<br />
Format. Gute Kopfhörer oder Lautsprecher<br />
(Bässe) sind von Vorteil. Die Frage lautet:<br />
Welches Stahlprodukt wird dort hergestellt (und nach welchem Herstellungsverfahren)?<br />
Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir drei Jahres-Frei-Abonnements.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeschluss ist der 31. <strong>Juli</strong> 2017.<br />
/<br />
https://www.stahleisen.de/<strong>stahlmarkt</strong>/allgemein/sommerraetsel-2017<br />
https://youtu.be/uO9OAtsre-s<br />
Antwort an: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
4 K<br />
INHALT 7.2017<br />
Welt-Rohstahlproduktion nach Regionen<br />
SEITENBLICK<br />
6 Mehr Zeit für Kunden gewinnen<br />
in Mill. t<br />
1.433<br />
293<br />
1.538<br />
321<br />
1.560<br />
322<br />
1.650 1.670<br />
325<br />
342<br />
1.615 1.629<br />
333<br />
341<br />
andere<br />
Länder<br />
STEEL INTERNATIONAL<br />
8 US-Stahlbranche glaubt fest an Trumps Versprechen<br />
10 Schwedischer Stahlpreis 2017 für Kiruna Wagon<br />
12 Langstahlvielfalt aus Familienhand<br />
13 Kaum Licht für Europas Stahlindustrie<br />
639<br />
110<br />
108<br />
110<br />
173<br />
702<br />
108<br />
113<br />
117<br />
178<br />
731<br />
107<br />
111<br />
120<br />
169<br />
822<br />
111<br />
108<br />
118<br />
166<br />
823<br />
111<br />
106<br />
120<br />
169<br />
799<br />
105<br />
102<br />
110<br />
166<br />
808<br />
105<br />
102<br />
110<br />
162<br />
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />
China<br />
Japan<br />
GUS<br />
NAFTA<br />
EU-28<br />
STAHLSTANDORT DEUTSCHLAND<br />
19 Gebaut für die Zukunft<br />
20 Einschneidende Erfindung<br />
BRANCHENBERICHT<br />
22 Elektroindustrie will wieder leicht wachsen<br />
DIE GROSSE STAHL-STATISTIK<br />
26 Stahl weltweit<br />
30 Stahl in China<br />
32 Stahl in der EU<br />
34 Stahl in Deutschland<br />
UMFORMEN, BIEGEN, RICHTEN<br />
38 Biegen: Automatisierung und Funktionsintegration im Trend<br />
46 Experte für Richten und Entgraten öffnete die Türen<br />
EDELSTAHL<br />
50 Edelstahl Rostfrei in Schwimmbädern<br />
52 Nachhaltige Stahllösungen für viele Anwendungsbereiche<br />
AUS DEN UNTERNEHMEN<br />
56 Immer nah am Kunden<br />
58 Neuer Sarkophag im ehemaligen Kernkraftwerk Tschernobyl<br />
59 Feuerverzinkung Holdorf eingeweiht<br />
RUBRIKEN<br />
62 Veranstaltungen<br />
63 StahlTermine<br />
64 Fachmedien<br />
65 VIP<br />
66 Inserentenverzeichnis<br />
67 Vorschau / Impressum<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
worldsteel K 5<br />
Weltrohstahlproduktion 1) im Mai 2017<br />
STAHL-STATISTIK Stahlmarkt<br />
in Zahlen finden Sie wieder in<br />
unserer jährlichen, großen STAHL-<br />
Statistik mit Daten der Branche:<br />
weltweit, in China, in Europa und<br />
in Deutschland. Die Grafiken<br />
geben Ihnen einen Überblick über<br />
die Produktion, den Einsatz und<br />
den Handel von Stahl.<br />
38<br />
UMFORMEN, BIEGEN,<br />
RICHTEN Von der Biegeautomation<br />
über das Werkzeugmanagement,<br />
das Antriebskonzept und die<br />
Vernetzung der Prozessabläufe bis<br />
hin zur Messdatenerfassung<br />
haben die Maschinenhersteller<br />
vielfältige und passgenaue<br />
Anlagenkonzepte für die Anforderungen<br />
der Kunden entwickelt.<br />
EDELSTAHL Sommer, Sonne,<br />
Schwimmbad: Die umfangreiche<br />
Verwendung von Edelstahl Rostfrei<br />
bei Bau, Sanierung und Einrichtung<br />
von Schwimmbädern ist<br />
neben der hohen Korrosions- und<br />
Verschleißbeständigkeit dieser<br />
Werkstoffgruppe eine Folge der<br />
überlegenen hygienischen Eigenschaften.<br />
26<br />
50<br />
<br />
1) <br />
<br />
1 1 <br />
2)<br />
nur HADEED<br />
3)<br />
n r<br />
<br />
Mai<br />
2017<br />
Mai<br />
2016<br />
% Veränd.<br />
Mai 17/16<br />
5 Monate<br />
2017 2016<br />
Veränderung<br />
in %<br />
Belgien 640 e 706 – 9,4 3.260 3.264 – 0,1<br />
Bulgarien 60 e 51 17,4 282 213 32,1<br />
Deutschland 3.801 3.856 – 1,4 18.618 18.193 2,3<br />
Finnland 369 361 2,2 1.752 1.732 1,2<br />
Frankreich 1.425 1.173 21,5 6.592 5.917 11,4<br />
Griechenland 130 e 102 27,5 574 472 21,6<br />
Großbritannien 628 749 – 16,1 3.245 3.288 – 1,3<br />
Italien 2.109 2.199 – 4,1 10 261 10 106 1,5<br />
Kroatien 0 e 0 0,0 0 0 0,0<br />
Luxemburg 185 e 191 – 3,2 931 952 – 2,2<br />
Niederlande 570 e 589 – 3,3 2.793 2.888 – 3,3<br />
Österreich 715 632 13,0 3.429 3.097 10,7<br />
Polen 920 e 660 39,4 4.313 3.713 16,1<br />
Schweden 375 414 – 9,6 2.035 1.979 2,8<br />
Slowakei 435 408 6,7 2.062 1.925 7,1<br />
Slowenien 56 55 2,6 263 269 – 2,5<br />
Spanien 1.232 1.279 – 3,7 6.004 6.054 – 0,8<br />
Tschechien 437 485 – 9,8 2.127 2.237 – 4,9<br />
Ungarn 166 96 72,9 757 425 78,1<br />
Weitere EU-Länder (28) (e) 505 e 463 9,1 2.415 2.154 12,1<br />
Europäische Union (28) 14.758 14.470 2,0 71.712 68.878 4,1<br />
Bosnien-Herzegowina 75 e 72 4,3 312 346 – 9,6<br />
Mazedonien 27 0 – 106 62 70,5<br />
Norwegen 50 e 57 – 12,4 264 260 1,5<br />
Serbien 119 101 18,4 594 355 67,1<br />
Türkei 3.288 2.996 9,7 15.093 13.535 11,5<br />
Europa außer EU 3.558 3 .226 10,3 16.369 14.558 12,4<br />
Kasachstan 420 382 10,0 1.860 1.685 10,4<br />
Moldawien 30 e 30 0,0 96 30 220,0<br />
Russland 5.953 6.044 – 1,5 29.835 29.245 2,0<br />
Ukraine 1.689 2.268 – 25,5 8.910 10.583 – 15,8<br />
Usbekistan 60 e 62 – 3,2 271 280 – 3,2<br />
Weißrussland 210 e 213 – 1,4 928 848 9,4<br />
C.I.S. (6) 8.363 8.999 – 7,1 41 901 42 671 – 1,8<br />
El Salvador 10 e 9 16,6 41 43 – 4,1<br />
Guatemala 25 e 27 – 7,2 120 135 – 10,6<br />
Kanada 1.080 e 1.077 0,3 5.590 5.499 1,7<br />
Kuba 20 e 20 0,7 88 99 – 11,4<br />
Mexiko 1.630 1.646 – 1,0 8.240 7.354 12,1<br />
Trinidad und Tobago 0 0 0,0 0 36 – 100,0<br />
USA 6.995 6.979 0,2 33.978 33.231 2,2<br />
Nordamerika 9.760 9.758 0,0 48.057 46.396 3,6<br />
Argentinien 394 379 3,9 1.750 1.684 3,9<br />
Brasilien 2.931 2.590 13,2 14.074 12.326 14,2<br />
Chile 95 e 103 – 8,1 484 502 – 3,5<br />
Ecuador 45 e 49 – 7,4 231 243 – 5,0<br />
Kolumbien 110 e 107 2,7 549 530 3,6<br />
Paraguay 1 e 3 – 63,0 6 14 – 57,1<br />
Peru 100 e 99 0,7 495 454 8,9<br />
Uruguay 5 e 5 3,2 23 24 – 5,0<br />
Venezuela 10 e 16 – 35,6 79 115 – 31,5<br />
Südamerika 3.691 3.350 10,2 17.690 15.892 11,3<br />
Ägypten 530 e 386 37,4 2.573 1.894 35,8<br />
Libyen 39 48 – 17,6 193 274 – 29,6<br />
Marokko 45 e 49 – 7,7 235 190 23,7<br />
Südafrika 561 e 581 – 3,5 2.627 2.664 – 1,4<br />
Afrika 1.175 1.063 10,5 5.629 5.023 12,1<br />
Iran 1.790 e 1.645 8,8 8.159 7.216 13,1<br />
Katar 195 235 – 17,0 1.091 1.094 – 0,3<br />
Saudi- Arabien<br />
(2)<br />
324 477 – 31,9 2.118 2.154 – 1,7<br />
Vereinigte Arabische Emirate 288 223 29,2 1.461 1.269 15,1<br />
Mittlerer Osten 2.597 2.579 0,7 12.828 11.733 9,3<br />
China 72.259 70.971 1,8 346.833 332.202 4,4<br />
Indien 8.500 e 7.989 6,4 41.822 38.952 7,4<br />
Japan 8.951 8.940 0,1 43.936 43.279 1,5<br />
Pakistan 500 e 260 92,3 2.194 1.498 46,5<br />
Südkorea 5.665 e 5.821 – 2,7 28.420 27.964 1,6<br />
Taiwan, China 1.900 e 1.876 1,3 9.256 8.939 3,6<br />
Thailand 400 e 358 11,7 1.886 1.639 15,1<br />
Vietnam (3) 755 384 96,6 3.969 1.882 110,9<br />
Asien 98.931 96.599 2,4 478.316 456.355 4,8<br />
Australien 432 386 11,9 2.101 1.931 8,8<br />
Neuseeland 61 50 20,4 271 227 19,4<br />
Ozeanien 492 436 12,9 2.372 2.158 9,9<br />
Gesamt (67 Länder) 143.325 140.481 2,0 694.876 663.663 4,7<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
6 K<br />
SEITENBLICK<br />
Mehr Zeit für Kunden<br />
gewinnen<br />
Das Forderungsmanagement gehört zu den ungeliebten Tätigkeiten von<br />
kleinen und mittelgroßen Unternehmen. Statt Zahlungseingänge zu überwachen<br />
und Mahnungen zu schreiben sind sie lieber für ihre Kunden tätig.<br />
Factoring, also der Verkauf von Forderungen, verspricht Erleichterung. Immer<br />
mehr Mittelständler nutzen diese Form der Finanzierung. Aber es gibt Tücken.<br />
Kleine und mittelgroße Unternehmen<br />
wünschen sich mehr Unabhängigkeit von<br />
ihrer Hausbank. Das hat vor Kurzem eine<br />
repräsentative Studie des Bundesverbandes<br />
Factoring für den Mittelstand (BFM) ergeben.<br />
Danach würden gerne zwei von drei<br />
Unternehmen mit Umsätzen zwischen 2,5<br />
und 50 Mill. € die Bindung zur Hausbank<br />
lockern und stärker andere Finanzierungsformen<br />
einsetzen als Kredite, beispielsweise<br />
Beteiligungen, Leasing<br />
oder Factoring. Insbesondere<br />
Factoring, also der Verkauf<br />
von Forderungen aus Warengeschäften<br />
oder Dienstleistungen<br />
an eine Factoringgesellschaft,<br />
erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Die<br />
im Deutschen Factoring-Verband organisierten<br />
Un ternehmen nennen für 2016 ein<br />
Umsatzplus von 3,77 % auf 216,8 Mrd. €.<br />
Und laut BFM lag das Ankaufvolumen im<br />
Mittelstand im vergangenen Jahr sogar um<br />
19,4 % über dem Niveau von 2015. Bereits<br />
15 % der kleinen und mittelgroßen Unternehmen<br />
nutzen den laufenden Verkauf von<br />
Forderungen als Finanzierungsform.<br />
Wer wissen möchte, warum vor allem<br />
Mittelständler Factoring schätzen, kann zum<br />
Beispiel Fabian P. fragen. Der Unternehmer<br />
aus Berlin organisiert große Events für Kunden<br />
vor allem aus dem Energie- und Mobilitätsbereich.<br />
Für solche Projekte schreibt er<br />
nicht selten Rechnungen über 50.000 bis<br />
100.000 € und wartet dann bis zu 60 Tage<br />
auf sein Geld. Manchmal auch bis zu 90<br />
Tage. In der Zwischenzeit wird die Agentur<br />
von P. selbst finanziell in die Pflicht genommen<br />
– von Vermietern, fremden Dienstleistern<br />
und den eigenen Mitarbeitern, die<br />
Anspruch auf Löhne und Gehälter haben.<br />
Wenn Zahlungseingänge und Zahlungsverpflichtungen<br />
zeitlich so stark auseinanderdriften,<br />
kann es rasch einmal zu einer Liquiditätslücke<br />
kommen. Hinzu kommt: Das<br />
»<br />
Das Forderungsmanagement bindet Kräfte,<br />
wofür kleinen Unternehmen häufig die<br />
Kapazitäten fehlen.<br />
Forderungsmanagement bindet Kräfte.<br />
Rechnungen verschicken, Zahlungseingänge<br />
verfolgen, Zahlungserinnerungen verschicken<br />
– für solche Aufgaben fehlen kleinen<br />
Unternehmen häufig die Kapazitäten.<br />
Viel lieber wollen sie für ihre Kunden da<br />
sein. Da klingt es verlockend, wenn Factoringgesellschaften<br />
anbieten, Forderungen in<br />
Liquidität umzuwandeln, indem sie sofort<br />
80 % bis 90 % des Brutto-Rechnungsbetrages<br />
überweisen, abzüglich einer individuell<br />
vereinbarten Factoringgebühr. Den restlichen<br />
Anteil zahlen sie aus, sobald der Kunde<br />
die Rechnung komplett beglichen hat. Das<br />
Risiko des Forderungsausfalls tragen die Factoringunternehmen.<br />
Auch wenn der Schuldner<br />
nicht zahlt, überweisen sie den Restbetrag<br />
spätestens 150 Tage nach Fälligkeit der<br />
Rechnung. Vorteil für den Verkäufer der<br />
Forderung: Er kann seine Zahlungseingänge<br />
schnell, sicher und exakt berechnen. Das<br />
erhöht seine Wettbewerbsfähigkeit. Denn<br />
er kann eigene Verbindlichkeiten schneller<br />
zurückführen und damit seine Zinsbelastung<br />
bei Banken reduzieren oder mit zügiger<br />
Zahlung Skontierungsmöglichkeiten bei Lieferanten<br />
ausschöpfen.<br />
Ein weiterer Vorteil ist, dass viele Factoringgesellschaften<br />
fortlaufend Bonitätskontrollen<br />
der Debitoren durchführen. Sie überwachen<br />
deren Kreditlimit und stellen diese<br />
Informationen ihren Kunden zur Verfügung.<br />
Das verschafft den Unternehmen größere<br />
Sicherheit bei der Entscheidung, mit wem<br />
sie Geschäfte machen wollen.<br />
Bei allen unbestrittenen Vorzügen des Factoring<br />
sind freilich zwei Dinge zu bedenken.<br />
Zum einen: Mit dem Einsatz von Factoring<br />
sind Kosten verbunden. Sie setzen sich zu -<br />
sammen aus der Factoringgebühr, die im<br />
unteren Skontobereich liegt, dem Factoringzins,<br />
der sich am Euribor orientiert und<br />
tagesgenau berechnet wird sowie den Limitprüfungsgebühren.<br />
Die genauen Konditionen<br />
ermitteln die Factoringgesellschaften<br />
individuell. Unternehmen, die Factoring nutzen<br />
wollen, müssen somit abwägen, ob die<br />
dadurch erzielten Einsparungen tatsächlich<br />
über den Kosten liegen. Punkt zwei: Noch<br />
herrscht im Mittelstand große Unkenntnis<br />
über Factoring. In einer Umfrage des BFM<br />
gaben 75 % der Befragten an, sie wüssten<br />
zu wenig über diese Form der Finanzierung,<br />
um sie für ihr Unternehmen zu nutzen. Fehlendes<br />
Wissen befördert Vorurteile. So halten<br />
viele Marktteilnehmer Factoring fälschlicherweise<br />
für eine Art Inkasso. Sie sind der<br />
Meinung, Factoringkunden seien bonitätsschwach<br />
oder steckten gar in finanziellen<br />
Schwierigkeiten. So ist es nicht: Factoring<br />
kann für Mittelständler eine Möglichkeit<br />
sein, unabhängiger von der Hausbank zu<br />
werden und sich gleichzeitig vor Zahlungsausfällen<br />
zu schützen. Wichtig ist jedoch, die<br />
Kosten im Blick zu behalten und die Kunden<br />
möglicherweise vorab zu informieren, um<br />
Missverständnisse zu vermeiden. ber K<br />
(sm 170705119)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
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8 K Steel International<br />
US-Stahlbranche glaubt fest<br />
an Trumps Versprechen<br />
Die Devise bleibt »America First«<br />
New York. Im Wahlkampf versprach Donald Trump Stahlarbeitern den<br />
Himmel auf Erden. Er sprach nicht nur der Erhaltung der verbliebenen<br />
Stahlarbeiterjobs mithilfe einer »America First«-Politik das Wort, sondern<br />
stellte auch die Wiedergeburt der Stahlindustrie zu ihrer einstigen Blüte<br />
in Aussicht.<br />
Mit der gleichen Devise begeisterte er<br />
in den ersten Wochen seiner Präsidentschaft<br />
die führenden Unternehmenschefs der<br />
Branche. Niemand war mehr beeindruckt<br />
von der kommenden Pro-Stahl-Politik des<br />
neuen Mannes im Weißen Haus als der Chef<br />
der U.S. Steel Corporation, Mario Longhi.<br />
Der sah eine rosige Zukunft für sein Unternehmen<br />
und die Stahlbranche allgemein<br />
dank eines rigorosen Protektionismus gegen<br />
Importe, einer mit Stahl verstärkten Mauer<br />
entlang der amerikanisch-mexikanischen<br />
Grenze und eines vom Präsidenten diktierten<br />
exklusiven Einsatzes von Stahl »Made in<br />
USA«, wie er für die angekündigte Infrastrukturerneuerung<br />
– neue und restaurierte<br />
Brücken, Tunnel, Straßen, und weitere Verkehrsmittel<br />
gedacht war. Wochenlang stieg<br />
der Kurs der Stahlaktien an der Börse.<br />
Mario Longhi verlässt U.S. Steel<br />
Doch im Angesicht der sich täglich ausweitenden<br />
»Russland Affäre« standen in den<br />
letzten Wochen weder im Weißen Haus<br />
noch bei der Republikaner-Mehrheit im<br />
Kongress Themen wie die »Große Mauer«<br />
und der massive Infrastrukturplan hoch auf<br />
der Polit-Agenda. Und sofern das doch noch<br />
geschieht, kommen mögliche Energiespritzen<br />
für die Stahlindustrie zu spät für den<br />
hoffnungsvollen Mario Longhi: Infolge einer<br />
katastrophalen Unternehmensbilanz für das<br />
erste Jahresquartal, die nicht den von der<br />
Wall Street erwarteten Profit, sondern einen<br />
Verlust von 180 Mill. USD brachte, trat er<br />
von seinem Posten als U.S.-Steel-CEO zu -<br />
rück. Insider ließen durchblicken, dass der<br />
von enttäuschten Aktionären aufgeschreckte<br />
U.S.-Steel-Vorstand in einem Schnellschuss<br />
entschied, Longhi durch den Präsidenten<br />
des Unternehmens, David D. Burritt,<br />
zu ersetzen.<br />
Der 62-jährige Mario Longhi, der 2012<br />
das Steuer des Unternehmens übernahm<br />
und bald darauf einen ehrgeizigen Restrukturierungsprozess<br />
mit dem Schwerpunkt<br />
Effizienzverbesserung begann, erklärte seinen<br />
Abschied von U.S. Steel als das geplante<br />
Ende seines fünfjährigen Karriereplans. Er<br />
sei stolz auf den Fortschritt unter seiner<br />
Regie, sagte er. U.S. Steels COB David<br />
Sutherland (Chairman of the Board of Directors)<br />
lobte Longhi als Schlüsselfigur in der<br />
Transformation des Unternehmens, insbesondere<br />
mit der Implementierung des so -<br />
genannten »Carnegie Way«-Reformplans.<br />
Aber trotz allem blieb es bei den roten Zahlen<br />
mit Ausnahme des einzig profitablen<br />
Jahres 2014 seit der Rezession im Jahr 2008.<br />
Der Erwerb der kanadischen Stelco-Werke<br />
und des Rohrproduzenten Lone Star Technologies<br />
Inc. in Texas unter Longhis Regie<br />
zahlte sich nicht aus, sondern trug zu den<br />
hohen Verlusten bei. Auch zeigte sich, dass<br />
das Herunterdrücken von Kosten im Zuge<br />
des »Carnegie Way«-Plans seine Grenzen<br />
hatte. Marktbeobachter betrachten die veralteten<br />
Werke als Hauptgrund für U.S. Steels<br />
mangelhafte Effizienz im Vergleich zu anderen<br />
Unternehmen.<br />
U.S. Steel investiert in<br />
seine Hüttenwerke<br />
Zu dieser Erkenntnis kam denn auch der<br />
U.S.-Steel-Vorstand, der just zum Abschied<br />
Longhis beschloss, 1 Mrd. USD in den<br />
nächsten drei bis vier Jahren in die Modernisierung<br />
der Hüttenwerke des Unternehmens<br />
zu investieren. Longhis Kritiker, darunter<br />
U.S.-Steel-Stahlarbeiter und Gewerkschaftsfunktionäre,<br />
glauben, dass dieser sich<br />
in Washington zu stark als führende Stimme<br />
für faires Handelsgebaren auf dem Weltmarkt<br />
engagierte anstatt sich auf die Operationsprobleme<br />
seiner Werke und ihrer<br />
Belegschaften zu konzentrieren.<br />
Auch ohne Longhi als Cheerleader glaubte<br />
das Gros der Stahlbranche nach wie vor<br />
an die Verwirklichung von Trumps Wahlkampfversprechen.<br />
Dass Handelsminister<br />
Wilbur Ross und der Chef der Umweltbehörde<br />
EPA, Scott Pruit, Ende Mai persönlich<br />
am jährlichen Meeting des American Iron<br />
and Steel Institutes (AISI) teilnahmen, wurde<br />
als positives Zeichen gesehen. Pruit versicherte,<br />
dass er die unternehmensfeindlichen<br />
Umweltschutzauflagen für den Stahlsektor<br />
und andere Industriezweige so rasch wie<br />
möglich aufheben werde.<br />
Stahlimporte sollen die nationale<br />
Sicherheit der USA gefährden<br />
Handelsminister Ross, Hauptsprecher auf<br />
der AISI-Konferenz, ist bester Freund der<br />
Stahlindustrie in Washington. Nachdem er<br />
zur Trumpschen Entourage in Saudi-Arabien<br />
gehörte, reiste er in die US-Hauptstadt<br />
zu rück, zur womöglich wichtigsten Anhörung<br />
in Sachen Stahl seit Jahrzehnten. Es<br />
gehe um die Frage, ob Stahlimporte »unsere<br />
na tionale Sicherheit« gefährden, erklärte<br />
Ross zu Beginn der Anhörung. Während<br />
Präsident Trump im April eine 270-Tage-<br />
Frist für die Ermittlungen des Handelsministeriums<br />
setzte, versprach Ross eine Blitzentscheidung<br />
in dieser Frage für den Frühsommer.<br />
Wie immer im unermüdlichen Kampf<br />
gegen die Einfuhrkonkurrenz kämpften<br />
Stahlmanager und Gewerkschaftsführer<br />
auf der gleichen Seite. John Ferriola, Chef<br />
des größten US-Stahlproduzenten Nucor,<br />
klagte, dass globale Überkapazität und<br />
unfair ge handelte Importe die Investitionsfähigkeiten<br />
drosseln. Ungleich den meisten<br />
anderen Stahlunternehmen sitzt Nucor auf<br />
soliden Kapitalreserven. AK Steels Roger<br />
Newport charakterisierte Einfuhrstahl als<br />
Bedrohung für die Herstellung von Elektrostahl<br />
in seinem Unternehmen, der u. a. in<br />
Kraftwerken und Verteilernetzen gebraucht<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
wird, und als potenzielle Gefahr, dass Elektrizitätsnetzwerke auf<br />
Stahlimporte angewiesen sind.<br />
Niemand schlug härter in die Kerbe der Protektionisten als der<br />
Präsident der United-Steelworkers-Gewerkschaft Leo W. Gerard.<br />
»Vom Material für unser Militär bis zu Material für den Bau und<br />
die Erhaltung unserer kritischen Infrastruktur ist unsere nationale<br />
Sicherheit in Gefahr durch die unermüdlichen wirtschaftlichen<br />
Angriffe auf unsere Stahlindustrie«, erklärte er. Gerard identifizierte<br />
China als den Hauptsünder aber empfahl durchweg drastische<br />
Maßnahmen mit einer einzigen Ausnahme: Kanada.<br />
Eine Reihe von Vertretern Stahl verarbeitender Wirtschaftszweige<br />
sprachen sich gegen drakonische Antiimportmaßnahmen aus.<br />
Für die Gummihersteller forderte ein Repräsentant der Rubber<br />
Manufacturers Association eine Ausnahme von etwaigen Importstops<br />
für alle Stahldrahtprodukte zur Herstellung von Reifen.<br />
Ein Sprecher für Chinas Handelsministe rium erklärte, es gebe<br />
keine Beweise dafür, dass Stahlimporte die nationale Sicherheit<br />
Amerikas gefährden. Antidumpingentscheidungen hätten die<br />
Importe aus China maßgeblich reduziert und die Kapazität von<br />
US-Herstellern könne jegliche Nachfrage erfüllen. Es scheint, dass<br />
die Stahlindustrie guten Grund hat, auf Wilbur Ross und Trumps<br />
»America First«-Devise zu setzen.<br />
K<br />
(sm 170705132)<br />
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EUROPÄISCHER STAHLHANDEL SCHWÄCHELT<br />
Brüssel. In den ersten vier Monaten des Jahres 2017 lieferten die Flachstahl-Service-Center<br />
in Europa 1,9 % weniger Erzeugnisse als im Vorjahreszeitraum<br />
aus. Die Lagerbestände stiegen und der Index stellte sich Ende<br />
April 2017 auf 116 nach 104 ein Jahr zuvor.<br />
Die nicht spezialisierten Stahlhändler verzeichneten nach weiteren<br />
Angaben des europäischen Verbandes der Stahlhändler, EUROMETAL, von<br />
Januar bis April 2017 sogar eine Einbuße von 3,9 %. Auch hier erhöhten<br />
sich die Lagerbestände, vor allem bei Grobblechen und Bandstahlerzeugnissen,<br />
und erreichten am Ende der Berichtsperiode den Index 103 nach<br />
98 Ende April 2016. K<br />
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RÄTSEL UM STAHLPOLITIK DER USA<br />
Washington. Die von US-Präsident Donald Trump eingeleitete Überprüfung<br />
von Stahlimporten mit Blick auf eine mögliche Gefährdung der nationalen<br />
Sicherheit bietet Raum für Spekula tionen. Die Branchenexperten<br />
des internationalen Beratungsunternehmens CRU vermuten, dass die USA<br />
mit diesem Kunstgriff lediglich eine neue Plattform für künftige Handelsvereinbarungen<br />
schaffen wollen. Diese Einschätzung teilt das American<br />
Institute for International Steel (AIIS).<br />
Wirtschaftsmedien glauben indes, dass Trump schon bald weitere<br />
Beschränkungen für die Einfuhr von Stahl festlegen wird. Hatte der US-Präsident<br />
doch jüngst versprochen, Stahlimporte zu Dumpingpreisen zu verhindern.<br />
Die Maßnahmen sollen nach Aussagen des US-Handelsministers<br />
Wilbur Ross sowohl die heimische Stahlindustrie als auch deren Kunden<br />
schützen.<br />
K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017<br />
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10 K Steel International<br />
Schwedischer Stahlpreis 2017<br />
für Kiruna Wagon<br />
Mit besonders hochfesten Bau- und Verschleißstählen gewonnen<br />
Stockholm. Vier Finalisten kämpften um die mit 100.000 schwedischen<br />
Kronen (rd. 10.000 €) dotierte Auszeichnung. Schlussendlich hat Kiruna<br />
Wagon den »Swedish Steel Prize 2017« für seine Waggonkipplösung Helix<br />
Dumper erhalten.<br />
Das schwedische Unternehmen überzeugte<br />
die Jury mit seinem innovativen<br />
Waggonkippsystem für den Langstreckentransport<br />
und zur effizienten Entladung von<br />
Erzen.<br />
»Kiruna Wagon hat eine gute Idee auf<br />
erfolgreiche Weise erneuert und hochfeste<br />
Stähle eingesetzt, um eine völlig neue, überlegene<br />
Waggonlösung zu entwickeln«, sagte<br />
Eva Petursson, Juryvorsitzende und Leiterin<br />
der Forschungs- und Entwicklungsabteilung<br />
des Stahlerzeugers SSAB. Die Ge -<br />
winner hatten mit den extra- und ultrahochfesten<br />
Konstruktions- und Verschleißstählen<br />
Strenx und Hardox von SSAB leichte Waggons<br />
und ein stationäres Helix-Terminal für<br />
das Entladen im Kreiselkipper entworfen. Sie<br />
erreichten eine Entladegeschwindigkeit von<br />
Die Gewinner von Kiruna Wagon nahmen die Auszeichnung am 11. Mai in Stockholm entgegen.<br />
(Fotos: SSAB)<br />
25.000 t/h – doppelt so schnell wie vergleichbare<br />
Systeme.<br />
Das komplette Entladesystem für die Helix<br />
kostet nur ein Siebtel eines drehbaren Waggons.<br />
Außerdem nutzt die Helix die potenzielle<br />
Energie des Erzes, um den Waggon<br />
beim Entladen vorwärts zu bewegen und<br />
erübrigt den Einsatz zusätzlicher Energie.<br />
Staub und Lärm sind sehr gering.<br />
Mit dieser Lösung verwiesen die Schweden<br />
die drei anderen Finalisten auf die Plätze.<br />
Es waren die Unternehmen Fermel aus<br />
Südafrika, JMG Cranes aus Italien und<br />
Wabash National aus den USA. Die Jury hatte<br />
sie zuvor aus 102 Bewerbern auserwählt.<br />
Für diesen traditionellen Wettbewerb reichten<br />
in diesem Jahr Teams aus 32 Ländern<br />
ihre innovativen Ideen ein. Der Stahlerzeuger<br />
SSAB will mit diesem Preis den Einsatz<br />
hochfester Stähle fördern. Die Auszeichnung<br />
wurde 2017 zum 18. Mal vergeben.<br />
Das südafrikanische Unternehmen Fermel<br />
bewarb sich mit einer Reihe neuartiger<br />
Mehrzweckfahrzeuge für den sicheren<br />
Transport in Minen. Die leichten Nutzfahrzeuge<br />
vom Typ Maverick erfüllen neue und<br />
strengere Sicherheitsvorschriften und sollen<br />
die derzeit eingesetzten Standardfahrzeuge<br />
ersetzen. Fermel verwendete 90 % extraund<br />
ultrahochfeste Konstruktions- und Verschleißstähle<br />
für den Bau der Fahrzeuge<br />
einschließlich der Karosserien. Die Fahrzeuge<br />
sind nun sicherer als früher und punkten<br />
in den Bereichen Agilität, Schadensbeständigkeit,<br />
Zuverlässigkeit und Lebensdauer.<br />
Die Nutzlast stieg um bis zu 2,5 t.<br />
Das italienische Unternehmen JMG Cranes<br />
schickte seinen neuen Elektrohebe- und<br />
Tragekran MC 580 ins Rennen. Dieser sehr<br />
kompakte Kran mit einem erweiterten<br />
Anwendungsgebiet ist nach Einschätzung<br />
der Jury einzigartig. Das schlanke Design, der<br />
elektrische Antriebsstrang und die hervorragende<br />
Manövrierfähigkeit ermöglichen den<br />
Einsatz im Innen- und Außenbereich. Außerdem<br />
verfügt der Kran über eine Tragfähigkeit<br />
von bis zu 58 t. Der Einsatz hochfesten<br />
Stahls statt unlegierten Stahls für den Ausleger,<br />
den Auslegerkasten und den hinteren<br />
Rahmen des Krans sowie eine optimierte<br />
Auslegerkonstruktion schufen ein exzellentes<br />
Verhältnis von Leistung zu Gewicht. Der<br />
Kran wiegt im Einsatz 42 t, beim Transport<br />
nur 24 t. Abnehmbare Stützbeine und Ge -<br />
gengewichte ermöglichen einen effizienten<br />
Straßentransport.<br />
Mit dem innovativen Heckaufprallschutz<br />
für Lkw und Sattelanhänger RIG-16 schaffte<br />
das US-Unternehmen Wabash National den<br />
Sprung unter die ersten Vier. RIG-16 ist eine<br />
Sicherheitskomponente unterhalb der Heckstoßstange<br />
von Lastkraftwagen, die als<br />
Stoßfänger für kleine und leichte Fahrzeuge<br />
dient und verhindert, dass diese unter den<br />
Lkw geraten. Nach Einschätzung der Jury<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
Steel International K 11<br />
Schneller, leiser, staubarm:<br />
Helix Dumper – die innovative Lösung<br />
für das Entladen von Erzen.<br />
Video: Kiruna Wagon<br />
Im Video über den<br />
Gewinner des Swedish<br />
Steel Prize 2017 zeigt<br />
SSAB auf seinem You-<br />
Tube-Kanal, worum es<br />
bei der Konstruktion des<br />
Helix Dumper geht<br />
/<br />
https://youtube/jxxspw-K5GA<br />
übertrifft der Anbieter mit diesen Produkten<br />
die nordamerikanischen Standards selbst für<br />
anspruchsvolle Offset-Effekte. Umfangreiche<br />
Tests haben bewiesen, dass dank des<br />
Einsatzes von hochfestem Stahl die Konstruktion<br />
des Aufprallschutzes verbessert<br />
wurde und Menschen in Kollisionswagen<br />
wesentlich besser als bisher schützen. Das<br />
patentierte System zeichnet sich durch eine<br />
hervorragende Energieabsorption, eine<br />
minimale Beschädigung des schweren Fahrzeugs<br />
sowie eine sehr kostengünstige Fertigung<br />
und Montage aus.<br />
Universitärer Stahlpreis<br />
Außerdem wurden 25 Studenten der schwedischen<br />
Universität Jönköping für die Entwicklung<br />
ihres solarbetriebenen Rennwagens<br />
mit dem University Steel Prize 2017 ausgezeichnet.<br />
Dank des Einsatzes von hochfesten<br />
Stählen reduzierten sie das Gewicht des Fahrzeuges<br />
um mehr als 35 % und steigerten so<br />
dessen Reichweite. Gekürt wurden bereits<br />
zum 5. Mal innovative Ideen für den Einsatz<br />
hochfester Stähle. An dem von SSAB ausgerichteten<br />
Wettbewerb können sich Studenten<br />
aus der ganzen Welt beteiligen. Die<br />
Gewinner erhielten 20.000 SEK (rd. 2.000 €).<br />
www.steelprize.com<br />
K<br />
/<br />
(sm 170705080)<br />
L STEEL TICKER<br />
STAHLHERSTELLER UMGEHEN<br />
SCHUTZZÖLLE<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017<br />
Santiago. Stahlunternehmen, deren Erzeugnisse<br />
bei der Einfuhr in bestimmten Ländern mit<br />
Schutzzöllen belegt sind, haben Wege gefunden,<br />
diese Zölle zu umgehen und ihre Erzeugnisse dennoch<br />
in fremde Länder zu exportieren. Um diesem<br />
unfairen Handel ein Ende zu bereiten und die<br />
heimische Stahlindustrie zu schützen, rief der<br />
lateinamerikanische Stahlverband Alacero Unternehmen<br />
und Verbände der Region zur erhöhten<br />
Wachsamkeit und Zusammenarbeit auf.<br />
Der Verband verweist auf eine aktuelle Studie<br />
der kanadischen Regierung, wonach Stahlunternehmen<br />
aus China, Spanien und Südkorea ihre<br />
Erzeugnisse vermehrt in Drittländer liefern. Dort<br />
werden die Stähle mehr oder weniger stark verarbeitet<br />
und kommen anschließend ohne Schutzzoll<br />
nach Kanada. Betroffen sind vor allem Produkte,<br />
die in der Öl- und Gasgewinnung, im Bergbau,<br />
in Chemieanlagen, Betonwerken, Düngemittelfabriken<br />
und in anderen Industriegebäuden<br />
eingesetzt werden. Sie alle bestehen zum größten<br />
Teil aus Grobblechen, deren Einfuhr mit Schutzzöllen<br />
belegt ist.<br />
Der lateinamerikanische Stahlverband will verhindern,<br />
dass Länder wie China aufgrund dieses<br />
Eingreifens in die Lieferketten die Schutzzölle<br />
aushebeln und die Instrumente der Welthandelsorganisation<br />
unwirksam werden. In den vergangenen<br />
sechs Jahren habe die internationale Stahlindustrie<br />
242 Anti-Dumping-Untersuchungen<br />
erlebt. 110 Klagen hätten sich gegen die Volksrepublik<br />
China gerichtet.<br />
Lateinamerika hat bislang 59 Untersuchungen<br />
in die Wege geleitet, von denen 39 Einfuhren aus<br />
China betrafen. Weitere 14 Untersuchungen sind<br />
noch nicht abgeschlossen. In 12 Fällen stehen<br />
Importe aus der Volksrepublik im Fokus. K<br />
kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170705134)<br />
NEUE ARBEITSHILFE VON OVAKO<br />
Stockholm. Der schwedische Stahlhersteller<br />
Ovako hat eine digitale Arbeitshilfe für die Bearbeitung<br />
von Rohren aus seinem neuen Werkstoff<br />
M-Steel entwickelt. Vor allem Kunden aus dem<br />
Maschinen- und Automobilbau soll der M-Steel-<br />
Rechner die optimale Einstellung der Maschinen<br />
unter Berücksichtigung des zu bearbeitenden<br />
Stahls und der eingesetzten Schneidewerkzeuge<br />
erleichtern. Außerdem können Nutzer Lebensdauer<br />
und Schneidegeschwindigkeiten von M-Steel<br />
und herkömmlichen Erzeugnissen vergleichen.<br />
Der M-Steel-Rechner ist Teil von Ovakos Steel<br />
Navigator. Diese Internetplattform unterstützt<br />
Kunden bei der Auswahl des geeigneten Stahlerzeugnisses.<br />
K<br />
kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170705127)
12 K Steel International<br />
Langstahlvielfalt aus Familienhand<br />
Celsa-Gruppe will weiter wachsen<br />
Castellbisbal bei Barcelona. Die Celsa-Gruppe ist der größte Langstahlerzeuger<br />
Spaniens und einer der größten in Europa. Das familiengeführte<br />
Unternehmen betreibt aktuell acht Stahl- und Walzwerke in Spanien, Polen,<br />
Großbritannien, Norwegen und Frankreich und kontrolliert diverse<br />
Tochtergesellschaften, die den Stahl verarbeiten und vermarkten. Weiteres<br />
Wachstum steht auf der Agenda des Chairman und Chief Executive Officer<br />
Francisco Rubiralta.<br />
Die Geschichte des Unternehmens<br />
reicht bis ins Jahr 1967. Damals wurde die<br />
Compania Espanola de Laminacion S.L. (Celsa)<br />
in Barcelona gegründet. Sie betrieb ein<br />
Elektrostahlwerk und erzeugt mittlerweile<br />
pro Jahr mehr als 2,4 Mill. t Bewehrungsstahl,<br />
Stahldraht, Handelsstahl, Vierkantstahl,<br />
Winkelstahl, Profilstahl und Betonstahlmatten.<br />
Von diesem Standort aus<br />
wuchs die Gruppe durch kontinuierliche<br />
Investitionen in den Ausbau der Produktpalette<br />
und diverse Zukäufe.<br />
Im Zuge der Modernisierung der spanischen<br />
Stahlindustrie Ende der 1980er- und<br />
Anfang der 1990er-Jahre erwarb Celsa Barcelona<br />
den Baustahlspezialisten Torras Herrerias<br />
y Construcciones (THS) im nahegelegenen<br />
Castellbisbal und weitete das Angebot<br />
mit dem 1991 erfolgten Kauf der Siderurgica<br />
Besos in Barcelona aus.<br />
Rohstahlproduktion<br />
im Mai 2017<br />
Düsseldorf. Die Rohstahlerzeugung in<br />
Deutschland ist im Mai gegenüber einem<br />
allerdings sehr hohen Vorjahresmonat um rd.<br />
1 % auf 3,8 Mill. t gesunken. In den ersten<br />
fünf Monaten ist die Produktion moderat aufwärtsgerichtet<br />
(+ 2 %). Die Entwicklung der<br />
Rohstahlproduktion spiegelt damit die bislang<br />
robuste Entwicklung der Stahl verarbeitenden<br />
Branchen in Deutschland und der EU im bisherigen<br />
Jahresverlauf wider.<br />
(Quelle: Stahl-Zentrum)<br />
K<br />
In den Jahren 1987 und 1989 kamen die<br />
heimischen Stahldrahterzeuger Global Steel<br />
Wire aus Santander und der Bewehrungsstahlspezialist<br />
Nervacero aus der Provinz<br />
Viscaya hinzu. Während der folgenden Jahre<br />
wuchs die Gruppe kontinuierlich und diversifizierte<br />
sowohl Angebot als auch Märkte.<br />
Schnelle Internationalisierung<br />
2003 war eines der Schlüsseljahre des<br />
Unternehmens, das den Beginn der Internationalisierung<br />
kennzeichnete. Damals<br />
erwarb Celsa im walisischen Cardiff einen<br />
der größten Langstahlerzeuger Großbritanniens<br />
und führt den Bewehrungsstahlerzeuger<br />
nun als Celsa Steel UK. Im selben Jahr<br />
ergab sich eine weitere Investitionsmöglichkeit.<br />
In Polen stand die Huta Ostrowiec, ein<br />
mehr als 200 Jahre altes Unternehmen und<br />
eine der größten Schmieden der Welt, zum<br />
Verkauf. Die Produktpalette, die Rundstahl,<br />
Leichtprofile, Stabstahl in Spezialgüten, größere<br />
Profile und Betonstahl umfasst, fügte<br />
sich bestens in das gewünschte Angebot<br />
von Celsa ein.<br />
2006 erwarb das Unternehmen den<br />
damals einzigen Bewehrungsstahlerzeuger<br />
Skandinaviens im norwegischen Mo i Rana<br />
und gründete Celsa Nordic. 2007 folgten<br />
Celsa Atlantic in A Coruña im Nordwesten<br />
Spaniens (ehemals Laminaciones Arregui),<br />
die Bewehrungsstähle und Stahldraht er -<br />
zeugt, sowie der Knüppelerzeuger Celsa<br />
France in Bayonne, der vor allem Celsa<br />
Atlantik beliefert.<br />
Acht Hauptgesellschaften bilden gegenwärtig<br />
die vertikal integrierte Celsa-Gruppe.<br />
Sie betreiben vier Stahl- und Walzwerke in<br />
Spanien, eins in Großbritannien, eins in<br />
Polen, eins in Norwegen und eins in Frankreich.<br />
Im Jahr 2015 erzeugte die Gruppe<br />
7,078 Mill. t Stahl und nahm Platz 55 der<br />
Weltrangliste ein. Aktuell beschäftigt Celsa<br />
eigenen Angaben zufolge mehr als 7.000<br />
Mitarbeiter in Europa.<br />
Die Celsa-Gruppe profitiert von der strategisch<br />
günstigen Lage ihrer Stahl- und<br />
Walzwerke. Sie befinden sich entweder in<br />
der Nähe großer kommerzieller Häfen oder<br />
verfügen über einen guten Zugang zum<br />
Meer, beispielsweise in Barcelona, Bayonne,<br />
Vizcaya, A Coruña, Santander, Cardiff und<br />
Mo i Rana. Zudem existieren gute Anbindungen<br />
ans Straßennetz und komfortable<br />
Warenlager für Ein- und Ausgänge.<br />
Billigimporte belasten<br />
Der Stahlerzeuger leidet wie viele seiner Mitbewerber<br />
in Europa unter Billigimporten aus<br />
China und unterstützt die Arbeit des europäischen<br />
Stahlverbandes EUROFER und dessen<br />
Anträge auf Dumping-Untersuchungen<br />
bei der EU-Kommission.<br />
Die Celsa-Gruppe möchte auch weiterhin<br />
nachhaltig wachsen und in ihren Märkten<br />
führend sein. Die eingesetzten Technologien<br />
sollen kontinuierlich modernisiert, der<br />
Schutz der Umwelt beachtet werden. Den<br />
Kunden verspricht das Management erstklassige<br />
Produkte und Dienstleistungen. Die<br />
Abnehmer stammen bevorzugt aus den<br />
Bereichen Energie, Bau, Transport, Konsumgüter,<br />
Landwirtschaft, Viehwirtschaft, Fischzucht,<br />
Mechanisierung, Bergbau und Schiffbau.<br />
Zudem gehen die Erzeugnisse an<br />
Schlossereien, Schmieden und Stanzen. K<br />
(sm 170705055)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
Steel International K 13<br />
Kaum Licht für Europas Stahlindustrie<br />
Hohe Stahlimporte und niedrige Rohstoffpreise verhindern Aufschwung<br />
London. Europas Stahlindustrie wird nach Einschätzung der Schweizer<br />
Großbank UBS noch geraume Zeit unter hohen Stahleinfuhren und<br />
niedrigen Rohstoffpreisen leiden. Die laufende Sommersaison dürfte die<br />
Situation nicht verbessern, da die Geschäftstätigkeit traditionell bis Mitte<br />
<strong>Juli</strong> nachlässt.<br />
Analyst Carsten Riek bekräftigte Ende<br />
Mai 2017 den Blick auf die Branche, den die<br />
Bank bereits im Dezember 2016 kundgetan<br />
hatte. Er sieht keinen Grund für eine positivere<br />
Einschätzung. Die Aktienkurse der großen<br />
europäischen Stahlerzeuger Arcelor-<br />
Mittal, Klöckner, Salzgitter, SSAB, thyssenkrupp<br />
und voestalpine hätten bereits unter<br />
dem Überangebot an Stahl, sinkenden Rohstoffkosten,<br />
hohen Lagerbeständen und<br />
kaum wirksamen Handelsschutzinstrumenten<br />
gelitten. Eine grundlegende Veränderung<br />
innerhalb der nächsten sechs Monate<br />
sieht der Analyst nicht.<br />
Einziger Ausweg sei eine Einschränkung<br />
der Stahlerzeugung sowohl in Europa als<br />
auch weltweit. Allein in den vergangenen<br />
fünf Monaten sei die globale Stahlerzeugung<br />
durchschnittlich um 6,3 % und die<br />
europäische um 6 % gestiegen. Diesem ausufernden<br />
Wachstum stünde kein vergleichbares<br />
Anziehen der Nachfrage gegenüber.<br />
UBS geht vielmehr davon aus, dass der<br />
globale Stahleinsatz im Jahr 2017 nur um<br />
1,6 % gegenüber dem Vorjahr steigt und<br />
erwartet in Europa lediglich einen Zuwachs<br />
um 1,3 %. Das bedeute, dass der Stahlabsatz<br />
im ersten Quartal 2017 die Nachfrage<br />
vier bis viereinhalbmal überstiegen habe und<br />
die Lagerbestände entsprechend gewachsen<br />
seien. Der Analyst hält eine Reduzierung der<br />
Warenlager für unvermeidbar.<br />
Handelsschutzinstrumente<br />
haben versagt<br />
Europas Stahlerzeuger setzten zunächst große<br />
Hoffnungen auf Antidumpingmaßnahmen.<br />
Aus einem Bericht der Europäischen<br />
Union vom 16. Dezember 2016 gehe aber<br />
hervor, dass Handelsschutzinstrumente nicht<br />
mehr eingesetzt würden, da sich die Ge -<br />
winnsituation der Stahlindustrie gebessert<br />
habe, keine Anlagen geschlossen und deswegen<br />
seit 2016 auch keine Arbeitsplätze<br />
vernichtet worden seien.<br />
Aktuell sind UBS zufolge nur 30 % aller<br />
Importe nach Europa von Antidumpingmaßnahmen<br />
beziehungsweise entsprechenden<br />
Untersuchungen<br />
betroffen. Dies reicht nach Einschätzung<br />
der Bank aber nicht<br />
aus, um den Markt von Einfuhren<br />
abzuschotten. Steigende<br />
Importe würden belegen, dass<br />
der europäische Markt nicht<br />
geschützt sei. Trotz der vor<br />
allem gegen China und Russland<br />
eingeleiteten Maßnahmen<br />
seien die Einfuhren im<br />
Januar 2017 im Vergleich zum<br />
Vorjahreszeitraum um 9 %<br />
gestiegen.<br />
Erst jüngst habe sich die<br />
EU-Kommission gegen Antidumpingzölle<br />
für warmgewalzte<br />
Coils aus Russland, der<br />
Ukraine, Serbien, dem Iran und<br />
Bra silien entschieden. Diesen<br />
Entschluss wertet der Analyst<br />
als klares Zeichen der EU,<br />
anders als die USA zu agieren,<br />
die wesentlich strengere<br />
Schutzmaßnahmen durchsetzen<br />
würden.<br />
Außerdem wird die Arbeit<br />
der EU-Kommission Riek zufolge<br />
in jüngster Zeit er schwert,<br />
da die Stahlimporte mittlerweile<br />
aus einer Vielzahl von Ländern<br />
kommen. Stammten im<br />
ersten Quartal 2016 noch rd. 50 % aller<br />
Einfuhren warmgewalzter Coils aus Russland,<br />
der Ukraine, Serbien, dem Iran und<br />
Brasilien, sank dieser Anteil im ersten Quartal<br />
2017 auf unter 20 %. Aktuell haben die<br />
Türkei, Südkorea, Ägypten und Indien mit<br />
einem gemeinsamen Anteil von 67 % bei<br />
warmgewalzten Coilimporten nach Europa<br />
das Sagen.<br />
Das Analysehaus widerspricht zudem Einschätzungen<br />
europäischer Stahlerzeuger,<br />
die die Lagerbestände im Konsens als normal<br />
bezeichnen. Bei der Auswertung deutscher<br />
Daten ergebe sich vielmehr im ersten<br />
Quartal 2017 ein Anstieg von 13 % gegenüber<br />
dem Vorjahr, schreibt der Analyst. K<br />
<br />
<br />
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<br />
(sm 170705121)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
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flexiblen Prozessen. Ein effizienter Bestellvorgang inklusive höherwertiger<br />
Anarbeitung ist dabei für uns auch online selbstverständlich.“<br />
shop.kloeckner.de
16 K Steel International<br />
EUROFER veranstaltete europäischen Stahltag 2017<br />
Brüssel. Europäische Stahlerzeuger sehen sich bei den Themen Klimaschutz, Innovationen und Handelspolitik<br />
großen Herausforderungen und großen Chancen gegenüber.<br />
Der europäische Stahlverband EUROFER<br />
erinnerte im Rahmen seines siebten europäischen<br />
Stahltages (European Steel Day) am<br />
10. Mai 2017 in Brüssel an die Rahmenbedingungen,<br />
in denen sich die heimischen<br />
Stahlerzeuger derzeit bewegen.<br />
»Im Jahr 2016 verbesserte sich die Aktivität<br />
der Stahl einsetzenden Industrie um<br />
1,7 %«, sagte Generaldirektor Axel Eggert.<br />
Gleichzeitig sei aber der Importanteil auf<br />
24 % gestiegen. Der Generaldirektor führt<br />
einen großen Teil dieses Zuwachses auf die<br />
Einfuhr von Dumpingstählen aus Drittländern<br />
zurück. Zudem müssten die europäischen<br />
Erzeuger eine Reihe von regulatorischen<br />
Kosten stemmen, die die internationalen<br />
Wettbewerber nicht hätten. Aus diesem<br />
Grund sei die Reform des europäischen<br />
Emissionshandelssystems für den Zeitraum<br />
nach 2020 so wichtig. Sie müsse den Schutz<br />
der Umwelt und den Erhalt der Innovationsund<br />
Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in<br />
Einklang bringen.<br />
Eggert verwies auch auf die Innovationen,<br />
die die Industrie bislang hervorgebracht hat.<br />
Aktuell würden Tausende von Sorten und<br />
Güten fortschrittlicher Stahlprodukte er -<br />
zeugt, von denen Hunderte ein Jahrzehnt<br />
zuvor noch nicht existiert hätten. Diese<br />
innovativen Stähle hätten zur Reduzierung<br />
von CO 2<br />
-Emissionen in anderen Branchen,<br />
wie etwa der Energieerzeugung, beigetragen.<br />
Forschung und Entwicklung in der Stahlerzeugung<br />
birgt seiner Einschätzung zufolge<br />
aber auch großes Einsparpotenzial in der<br />
Stahlerzeugung. Allerdings nur, solange die<br />
richtigen wirtschaftlichen und forschungstechnischen<br />
Voraussetzungen vorliegen<br />
würden.<br />
www.eurofer.org<br />
/<br />
(sm 170705112)<br />
ArcelorMittals Grobbleche kratzen an den Wolken<br />
New York. Stahlerzeuger erhält Auftrag für ein atemberaubend hohes Gebäude.<br />
Grobbleche von ArcelorMittal werden<br />
voraussichtlich ab <strong>Juli</strong> 2017 Bestandteil<br />
eines neuen Super-Wolkenkratzers in Manhattan.<br />
Der Büroturm »One Vanderbilt« soll<br />
das viertgrößte Gebäude New Yorks werden<br />
und nach den Vorstellungen des ehemaligen<br />
Bürgermeisters Michael Bloomberg die Vormachtstellung<br />
der Stadt als eine der führenden<br />
Finanzmetropolen unterstreichen. Die<br />
Konstruktion aus Stahl, Beton und Glas entsteht<br />
an der Kreuzung 42. Straße und Vanderbilt<br />
Avenue. Die Bauarbeiten des 427 m<br />
hohen Turmes begannen im März 2017 und<br />
sollen im Jahr 2020 abgeschlossen werden,<br />
sofern es keine Verzögerungen gibt.<br />
ArcelorMittal fertigte das georderte Grobblech<br />
an seinen US-Standorten Coatesville<br />
und Conshohocken. Das gesamte Material<br />
ging in der ersten Jahreshälfte 2017 an den<br />
Stahlerzeuger Banker Steel mit Sitz in Lynchburg/Virginia.<br />
Banker Steel wird die Grobbleche<br />
von ArcelorMittal weiterverarbeiten.<br />
Die Tochter NYC Constructors will im <strong>Juli</strong><br />
2017 mit der Errichtung vor Ort beginnen.<br />
In dem Gebäude sollen neben Büros auch<br />
einige Flächen für Geschäfte, Restaurants<br />
und Unterhaltung entstehen.<br />
ArcelorMittal arbeitet seit vielen Jahren<br />
mit Banker Steel zusammen. Die Partner<br />
haben bereits bei vielen anderen wichtigen<br />
Orten in New York kooperiert, beispielsweise<br />
beim Kimmel Center der New Yorker Universität,<br />
am City Point Brooklyn und am<br />
Barclays Center in Brooklyn.<br />
L STEEL TICKER<br />
Außerdem lieferte ArcelorMittal bereits<br />
Grobbleche für andere Wolkenkratzer in<br />
New York City und gestaltete die Skyline<br />
nach den Anschlägen vom 9. September<br />
2011 mit – auch für das derzeit größte<br />
Gebäude, den Freedom Tower, der heute<br />
One World Trade Center heißt.<br />
www.corporate.arcelormittal.com<br />
/<br />
(sm 170705066)<br />
SANDVIK SCHAFFT FORUM<br />
FÜR INTERDISZIPLINÄRE<br />
ZUSAMMENARBEIT<br />
Sandviken. Der schwedische Spezialstahlerzeuger<br />
Sandvik Materials Technology hat ein Internetforum<br />
geschaffen, in dem kreative Köpfe über<br />
innovative Ideen diskutieren und diese gemeinsam<br />
weiter verfolgen können. Das Unternehmen<br />
hofft, dass es zusammen mit Gleichgesinnten<br />
Produkte und Lösungen der nächsten Generation<br />
entwickeln kann, die den Anforderungen der stetig<br />
wachsenden Bevölkerung entsprechen. Das<br />
Forum steht allen Interessierten offen. Auch Ideen<br />
der Mitarbeiter sind dort willkommen.<br />
Für Sandvik Materials gibt es derzeit drei<br />
wesentliche Herausforderungen: Die Verknüpfung<br />
von digitalen Lösungen und Sensortechnologien,<br />
die eindeutige Kennzeichnung von Stahlerzeugnissen<br />
und weitere Einsatzmöglichkeiten für kryogene<br />
Prozesse.<br />
www.smt.sandvik.com/openinnovation<br />
K<br />
/<br />
kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170705091)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
Steel International K 17<br />
L STEEL TICKER<br />
ROSTFREIERZEUGUNG ERREICHT<br />
2017 NEUEN REKORD<br />
London. Die weltweite Erzeugung von nichtrostendem<br />
Stahl dürfte nach Berechnung des britischen<br />
Marktforschungsunternehmens MEPS im<br />
Jahr 2017 um 3,75 % auf einen Rekordwert von<br />
rund 47,5 Mill. t klettern. Bereits im vergangenen<br />
Jahr war ein Anstieg von mehr als 10 % auf fast<br />
45,8 Mill. t verzeichnet worden.<br />
Im Jahr 2016 stellten fast alle traditionellen<br />
Erzeugungsnationen mehr Rostfreistahl als 2015<br />
her. Damals hatten viele von ihnen Rückgänge<br />
verzeichnet. In China und in den Entwicklungsländern<br />
stieg die Erzeugung 2016 stark an.<br />
Die Erzeugung von nichtrostendem Stahl entwickelte<br />
sich in China im Jahr 2016 anders als<br />
gedacht. Marktforscher waren zunächst von<br />
einem Rückgang ausgegangen. Nun meldete China<br />
aber einen Ausbau der Erzeugung um über<br />
15 % auf fast 25 Mill. t, das sind knapp 55 % der<br />
weltweiten Erzeugung. In jüngster Vergangenheit<br />
soll die Volksrepublik aber auf die Antidumpingmaßnahmen<br />
in vielen Ländern und die sinkenden<br />
Exportmöglichkeiten reagiert und die Erzeugung<br />
etwas gedrosselt haben.<br />
K<br />
kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170705067)<br />
INNOVATIONSAGENTUR<br />
UNTERSTÜTZT SSAB<br />
Stockholm. Die schwedische Innovationsagentur<br />
Vinnova unterstützt den Stahlerzeuger SSAB<br />
mit 10 Mill. SEK (rd. 1 Mill. €). Mit diesem Geld<br />
will der schwedische Stahl erzeuger sein Forschungs-<br />
und Entwicklungsprojekt »SmartSteel«<br />
weiter entwickeln. Zunächst ist die Zusammenarbeit<br />
mit neuen Partnern geplant. Außerdem sollen<br />
einige Pilottests durchgeführt werden.<br />
Im Mittelpunkt des Projektes steht die Digitalisierung<br />
von Stahlerzeugnissen. SSAB möchte<br />
Informationen über jedes Stahlerzeugnis sammeln<br />
und allen an der Wertschöpfungskette Beteiligten<br />
zur Verfügung stellen – egal, wo der Stahl<br />
erzeugt wurde. SSAB verspricht sich von dieser<br />
Innovation eine Reduzierung des Abfalles sowie<br />
höhere Produktivität und Flexibilität. Aufgrund<br />
der gesammelten Informationen könnten zudem<br />
neue Dienstleistungsangebote entwickelt werden.<br />
SSAB arbeitet zunächst mit Sandvik Materials<br />
Technology, Sverea KIMAB, IBM, Siemens, der<br />
Universität Umea, dem schwedischen Forschungsinstitut<br />
RISE und FindIT zusammen.<br />
K<br />
kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170705076)<br />
ISSF KÜRT GUTE IDEEN<br />
Tokio. Das International Stainless Steel Forum<br />
(ISSF) zeichnete während der 21. Jahrestagung in<br />
Tokio die Gewinner diverser Wettbewerbe aus.<br />
Acerinox Europe S.A.U. erhielt den goldenen<br />
Sicherheitspreis für eine innovative Gießwannenhebevorrichtung,<br />
die Hände, Finger, Köpfe und<br />
Körper der Beschäftigten vor Verletzungen<br />
schützt. Columbus Stainless und Aperam Genk<br />
teilen sich den zweiten Platz. Sie fanden Möglichkeiten,<br />
Unfälle und Materialschäden zu verhindern<br />
sowie die Sicherheit und die Kontrolle der<br />
Transportflotten zu erhöhen. Auch der dritte Preis<br />
wurde zwei Unternehmen zuteil. JFE Steel und<br />
Posco erhielten Auszeichnungen für ihre Sicherheitstrainingsfilme.<br />
Im Nachhaltigkeitswettbewerb überzeugte<br />
Outokumpu die Jury mit seinem Transportkonzept<br />
im schwedischen Werk Avesta, das für den Weg<br />
zum Hafen ausschließlich auf alternative Brennstoffe<br />
setzt. Posco erhielt für sein Energiesparkonzept<br />
die Auszeichnung in Silber. Der dritte Preis<br />
ging an die Slovenian Steel Group, die Werksanrainer<br />
mit Abwärme versorgt.<br />
Der Stahlverband zeichnete zudem Unternehmen<br />
für hervorragende Anwendungen und neue<br />
Technologien aus. Aperam erhielt den ersten Preis<br />
für die nichtrostende Stahlhülle des maroden<br />
Kernkraftwerkes Tschernobyl. Outokumpu verwies<br />
mit ihrer Leichtbauweise von batteriegetriebenen<br />
Fahrzeugen die anderen Bewerber auf die<br />
Plätze.<br />
Das International Stainless Steel Forum informierte<br />
seine Mitglieder auch über drei neue Publikationen:<br />
die neue Version des Nachschlagewerkes<br />
Stainless Steel in Figures, eine Broschüre über<br />
den Einsatz von nichtrostenden Stahlerzeugnissen<br />
in der Stadtmöblierung und eine Aktualisierung<br />
des Handbuches über Einsatzmöglichkeiten von<br />
Rostfreistahl in Eisenbahnwagen am Beispiel In -<br />
diens.<br />
K<br />
kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170705128)<br />
BETEILIGUNGSMODELL WIRD<br />
AUSGEBAUT<br />
Linz. Die im Jahr 2000 entwickelte voestalpine-<br />
Mitarbeiterbeteiligung, die die Belegschaft als<br />
nachhaltigen Kernaktionär einbindet, wurde kürzlich<br />
ausgebaut. Neben dem österreichischen<br />
Modell mit 52 Gesellschaftern besteht ein internationales<br />
Modell, um es auch Mitarbeitern<br />
außerhalb Österreichs zu ermöglichen, Aktien zu<br />
erwerben.<br />
Seit Anfang April 2017 steht dieses Modell<br />
auch über 630 Mitarbeitern in den sechs voestalpine-Gesellschaften<br />
aller Divisionen in Rumänien<br />
offen. Damit zählt das internationale Beteiligungsmodell<br />
nun 84 Gesellschaften in neun<br />
Ländern, ca. 2.100 Mitarbeiter gehören außerhalb<br />
Österreichs dazu.<br />
K<br />
eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170605010)<br />
OUTOKUMPU SICHERT SICH<br />
ZWEI PATENTE<br />
Espoo. Der finnische Rostfrei-Erzeuger Outokumpu<br />
Oyj hat zwei seiner jüngsten Innovationen<br />
patentieren lassen. Seit März 2017 stehen der<br />
ferritische Rostfreistahl der Sorte Core 4622 (EN<br />
1.4622) und der austenitische Edelstahl der Sorte<br />
Supra 316plus (EN 1.4420) unter europäischem<br />
Schutz. Outokumpu entwickelte diese Erzeugnisse<br />
in seinem Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />
im finnischen Tornio. Bereits vier Jahre nach<br />
der Markteinführung wurden die Patente erteilt.<br />
Die Stähle zeichnen sich nach Angaben des Unternehmens<br />
durch hervorragende Eigenschaften und<br />
stabile Rohmaterialkosten aus. Outokumpu entwickelt<br />
kontinuierlich neue Stahlsorten. Die ersten<br />
Innovationen entstanden in den deutschen,<br />
schwedischen und britischen Werken.<br />
K<br />
kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170705120)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
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Stahlstandort Deutschland 19<br />
Gebaut für die Zukunft<br />
Neue Produktionshalle bei Stahlo in Gera-Langenberg<br />
Gera. Mit einer Investition von 45 Mill. € plant Stahlo eine neue<br />
Produktionshalle von 22.000 m 2 in Gera-Langenberg. Durch den Zukauf<br />
von benachbarten Grundstücken der Stadt hat eines der größten<br />
werksunabhängigen Stahl-Service-Center in Deutschland am Standort<br />
Gera die Möglichkeit gefunden, die eingeschlagene Wachstumsstrategie<br />
fortzusetzen und am Standort Gera zu verbleiben.<br />
Künftig will Stahlo nicht nur die Zahl<br />
der Anlagen verdoppeln, sondern auch die<br />
Menge des verarbeiteten Stahls auf jährlich<br />
300.000 t. »Wir werden definitiv am Standort<br />
Gera bauen«, sagt Guido Spenrath,<br />
Geschäftsführer von Stahlo. »Der Zuschnitt<br />
des bisherigen Geländes reichte für die<br />
geplante Hallengröße nicht aus«, so Spenrath:<br />
»In Zusammenarbeit mit der Stadt<br />
Gera haben wir eine Möglichkeit gefunden,<br />
Flächen hinzuzukaufen, sodass wir jetzt auf<br />
einer Gesamtfläche von 45.000 m 2 bauen<br />
können.«<br />
Es sei dem Unternehmen wichtig gewesen,<br />
die gesamte Mannschaft mitzunehmen,<br />
so Spenrath weiter: »Wir haben ein<br />
sehr erfahrenes Team in Gera, das hatte sehr<br />
hohe Priorität.« Jetzt sind sogar 45 Neueinstellungen<br />
für das neue Produktionswerk<br />
geplant. Rd. 45 Mill. € investiert Stahlo insgesamt<br />
in das Projekt.<br />
Automobilsegment über Jahre etablieren<br />
konnten, haben wir nun auch den Schritt an<br />
der Konturenanlage vom Ersatzteil zum Se -<br />
rienlieferanten vollziehen können. Wir in -<br />
vestieren weiter und verdoppeln die Anzahl<br />
der Produktionsanlagen.« Mit zwei Spaltbandanlagen<br />
kann das Stahl-Service-Center<br />
künftig bis zu 60 Streifen in einem Arbeitsgang<br />
spalten – und das bei einer Zugfestigkeit<br />
von 1.900 N/mm 2 . Das ist europaweit<br />
einmalig. Die neue Konturenanlage mit<br />
einer Presskraft von 800 t wird zukünftig<br />
neben Stahl auch Aluminium verarbeiten<br />
können. Alle Produktionsanlagen erfüllen<br />
auch den Qualitätsstandard zur Verarbeitung<br />
von Stahl in Außenhautqualität für die<br />
Automobilindustrie.<br />
Von Gera aus beliefert Stahlo vor allem<br />
Automobilisten und deren Zulieferer. Ein<br />
großer Auftrag ist von VW in Zwickau eingegangen.<br />
Seitenteile, Dach und Kofferraumklappe<br />
des Golf Variant werden bei<br />
Stahlo zugeschnitten. Neben der Automobilindustrie<br />
werden von Stahlo Gera auch<br />
Industriekunden, z. B. aus dem Sanitärbereich<br />
und Hersteller weißer Ware, bedient.<br />
Rd. 150.000 t hoch- und ultrahochfesten<br />
Stahl verarbeitet das Unternehmen jedes<br />
Jahr. Ab Ende 2018 soll es die doppelte<br />
Menge sein.<br />
Neue Produktion ab 2019<br />
Ende März dieses Jahres erhielt Stahlo die<br />
Zusage des Geraer Stadtrats, die für den<br />
Neubau geplante zusätzliche Fläche von der<br />
Stadt erwerben zu können. Mit den Nachbarunternehmen<br />
sind die Kaufverträge weiterer<br />
Teilflächen des Geländes auf dem Weg.<br />
»Die Stadt Gera hat uns sehr unterstützt<br />
und auf eigene Kosten mit einem Gutachten<br />
dazu beigetragen, dass wir die Möglichkeit<br />
gefunden haben, eine Gleisanbindung<br />
unseres Grundstückes zu realisieren«, so<br />
Spenrath. Der Bau eines direkten Gleisanschlusses<br />
sei insbesondere für den Wareneingang<br />
wichtig: »Die ausgehende Ware<br />
liefern wir fast ausschließlich per Lkw. Den<br />
Wareneingang wollen wir aber künftig bis<br />
zu 80 % mit der Bahn abwickeln.«<br />
Für die Grundsteinlegung des neuen<br />
Werks gibt es noch keinen genauen Termin:<br />
»Wir hoffen, dass wir im Frühjahr 2019<br />
gemeinsam die Eröffnung des neuen Werkes<br />
feiern können«, so Spenrath: »Wir wollen<br />
das Projekt zügig umsetzen.«<br />
K<br />
(sm 170705094)<br />
Gera wird zum Wachstumsstandort<br />
In den vergangenen Jahren sei Stahlo stark<br />
gewachsen, so Spenrath. Jetzt soll das Werk<br />
in Gera ein Wachstumsstandort werden. Mit<br />
dem neuen Werk habe sich die strategische<br />
Ausrichtung des Unternehmens verändert,<br />
sagt Spenrath: »Nachdem wir uns im Spaltbandbereich<br />
schon als Serienlieferant im<br />
« KONTAKT<br />
Stahlo Stahlservice GmbH & Co. KG<br />
Kasseler Straße 27<br />
35683 Dillenburg<br />
Tel. +49 2771 302-0<br />
www.stahlo.de<br />
Konturenanlage<br />
bei Stahlo in Gera<br />
(Foto: Stahlo)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
20 Stahlstandort Deutschland<br />
Einschneidende Erfindung<br />
Maschinenmesser-Hersteller Jäkel und thyssenkrupp<br />
haben einen patentierten Sonderstahl entwickelt<br />
Duisburg. Einer der europaweit führenden Hersteller für Qualitätsmesser<br />
ist die Firma Jäkel im nordhessischen Diemelstadt. Um deren Produktqualität<br />
noch besser zu machen, haben Jäkel und thyssenkrupp einen<br />
neuen, patentierten Sonderstahl entwickelt.<br />
Ohne richtige Messer funktionieren<br />
weder Aufsitzmäher noch Rasenmäher für<br />
den heimischen Garten. Häcksler, Futtermischwagen<br />
und Pressen, wie sie in der<br />
modernen Landtechnik zum Einsatz kommen,<br />
müssen ebenso mit ausgefeilten<br />
Schnittwerkzeugen versehen sein.<br />
Für die Produktion der unterschiedlichen<br />
Schneidegeräte werden bei Jäkel sämtliche<br />
Werkzeuge im eigenen Werkzeugbau entwickelt<br />
und hergestellt. 6.000 t Stahl verarbeitet<br />
das Unternehmen pro Jahr und fertigt<br />
daraus rd. 2,8 Mill. Teile. Bislang be -<br />
standen diese überwiegend aus verschleißfestem,<br />
aber bruchanfälligem Federstahl<br />
oder sehr zähen, aber auch etwas weniger<br />
schneidhaltigen Borstählen. Zuletzt hat nun<br />
eine wichtige Innovation die Bewährungsprobe<br />
auf den Wiesen und Feldern im Inund<br />
Ausland bestanden. Gemeinsam mit<br />
dem Stahlbereich von thyssenkrupp, dem<br />
langjährigen Hauptlieferanten, hat das Familienunternehmen<br />
den Sonderstahl JADU-H1<br />
entwickelt.<br />
»Wir wollten einen Hybrid, der die Qualitäten<br />
der Feder- und der Borstähle verbindet«,<br />
sagt Frank Jäkel, der seit 2001 mit seinem<br />
Bruder Udo den Betrieb leitet. Einen Stahl,<br />
der möglichst lange scharf bleibt, aber nicht<br />
brechen darf, sobald er auf einen Stein trifft.<br />
»Das war eine große Herausforderung, die<br />
wir zusammen gemeistert haben«, sagt<br />
Christian Sohrab, Leiter Verkauf Sonderprodukte<br />
im Industriebereich von thyssen krupp<br />
Steel Europe. Zunächst wurde ein Grundkonzept<br />
entworfen, wie so ein Stahl von der<br />
Analyse her aussehen kann.<br />
Nach zahlreichen Probeläufen in der Dortmunder<br />
Versuchsanlage kamen die Mittelbandspezialisten<br />
bei thyssenkrupp in Ho -<br />
henlimburg ins Spiel: Sie lieferten die erforderlichen<br />
30 t Stahl für die erste Produktion.<br />
»Wir haben solange justiert, bis auch unser<br />
Partner thyssenkrupp Stahlkontor in Krefeld<br />
die Bleche auf seiner Warmbandanlage<br />
anarbeiten konnte«, so Sohrab. Denn: »Das<br />
Querteilen war für uns recht anspruchsvoll«,<br />
sagt der zuständige Leiter Andreas Beil. »Die<br />
neue Stahlsorte, die besonders hart und<br />
zugleich verschleißfest ist, erforderte immer<br />
wieder die Anpassung der Fertigungsparameter.«<br />
Nur so ließ sich eine gleichbleibende<br />
Sämtliche Werkzeuge für die Produktion der unterschiedlichen Schneidegeräte<br />
werden beim Mittelständler im nordhessischen Diemelstadt im eigenen<br />
Werkzeugbau entwickelt und hergestellt.<br />
(Fotos: thyssenkrupp)<br />
Vormaterial von thyssenkrupp: 6.000 t Stahl pro Jahr verarbeitet<br />
das Unternehmen Jäkel, einer der führenden Hersteller für Qualitätsmaschinenmesser,<br />
und fertigt daraus rd. 2,8 Mill. Teile.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
Stahlstandort Deutschland 21<br />
Qualität erreichen und ein für die Serienproduktion<br />
tauglicher Stahl.<br />
Innovation auf Wunsch<br />
eines Nischenkunden<br />
»Unser Risiko bestand vor allem darin, dass<br />
der JADU-H1 auf keinen Fall zu spröde sein<br />
durfte«, sagt Udo Jäkel, »das verzeiht der<br />
Markt überhaupt nicht.« Von der Fertigung<br />
der Schmelze bis zum Querteilen des fertigen<br />
Werkstoffs wurde immer wieder ge -<br />
meinsam um Lösungen gerungen. Was nicht<br />
selbstverständlich ist, wie die Jäkel-Brüder<br />
betonen. Sie finden es bemerkenswert, dass<br />
ein großer, auf Qualitätsstahl ausgerichteter,<br />
Konzern auf den speziellen Wunsch eines<br />
Nischen-Kunden eingeht und so Innovationen<br />
vorantreibt.<br />
Mit vereinten Kräften wurde mit dem<br />
JADU-H1 ein bezahlbarer Sonderstahl ge -<br />
schaffen. Bereits 30.000 verkaufte Messer<br />
waren im Einsatz und die Resonanz nach der<br />
ersten Ernte-Saison sei »durchweg positiv«,<br />
berichten die Jäkels mit Stolz. Der Erfolg<br />
beflügelt die Partner: »Wir wollen den neuen,<br />
patentierten Stahl weiter optimieren und<br />
ausbauen«, betonen Frank und Udo Jäkel.<br />
www.thyssenkrupp-steel.com<br />
www.jaekel.eu<br />
K<br />
/<br />
(sm 170705085)<br />
Dillinger Stahl verbindet Strasbourg und Kehl<br />
Dillingen. Nach langjähriger Planung wurde sie Ende April mit einer offiziellen Feier eingeweiht: Die Verlängerung<br />
der Tramlinie D vom französischen Strasbourg ins deutsche Kehl. Dabei spielt Dillinger Spezialstahl bei der<br />
Überwindung der Grenze(n) eine entscheidende Rolle.<br />
(Foto: Dillinger)<br />
Die neue Pont Citadelle über das<br />
Vaubanbecken<br />
Denn um zum Grenzfluss Rhein zu<br />
gelangen, muss die Straßenbahn zunächst<br />
über das Vaubanbecken geführt werden.<br />
Dies geschieht über die neugebaute Pont<br />
Citadelle, eine 163 m lange geschwungene<br />
Bogenbrücke, deren Bogen sich 40 m kunstvoll<br />
über die Wasseroberfläche erhebt. Am<br />
Rhein angekommen, überwindet die neue<br />
Tram diesen über eine 290 m lange und<br />
16 m breite Doppelbogenbrücke, mit zwei<br />
je 20 m hohen Bögen bis ans Kehler Ufer.<br />
Wie die Citadelle-Brücke bietet auch die<br />
Tram-Brücke über den Rhein Platz für Fußgänger<br />
und Radfahrer.<br />
Für diese beiden einzigartigen Brückenbauwerke<br />
lieferte Dillinger insgesamt rd.<br />
3.500 t größtenteils höherfesten, thermomechanisch<br />
gewalzten Stahl bis zu 115 mm<br />
Blechdicke – und trägt damit dazu bei, dass<br />
die Tram von der bisherigen Endstation Aristide<br />
Briand nunmehr bis zum Kehler Bahnhof<br />
fahren kann.<br />
www.dillinger.de<br />
/<br />
(sm 170705072)<br />
Konverteranlage modernisiert<br />
London. Im März erteilte die Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH (HKM) die Endabnahmebescheinigung<br />
für den von Primetals Technologies modernisierten LD(BOF)-Konverter Nr. 2 am Standort Duisburg.<br />
Im Rahmen des Projekts wurde die Konverteranlage<br />
mit neuem Tragring und neuer<br />
Aufhängung ausgerüstet. Darüber hinaus<br />
wurde der Kippantrieb erneuert. Mithilfe<br />
dieser Maßnahmen sollen die Anlagenlebensdauer<br />
verlängert und die Verfügbarkeit<br />
erhöht werden. Das Projekt wurde konsor tial<br />
mit der Buchinger Anlagen-Stahl-Rohrbau<br />
GmbH durchgeführt. Der Konverter befindet<br />
sich seit Mitte November 2016 im Warmbetrieb.<br />
Die Hüttenwerke Krupp Mannesmann<br />
GmbH (HKM) betreibt am Standort Duisburg<br />
Huckingen ein integriertes Hüttenwerk. Es<br />
untergliedert sich in die Teilwerke Hafen,<br />
Sinteranlage, Kokerei, das Hochofenwerk<br />
mit zwei Hochöfen sowie ein LD-Blasstahlwerk.<br />
Im Stahlwerk werden zwei Rund-<br />
Stranggießanlagen und drei Brammen-<br />
Stranggießanlagen betrieben. HKM produziert<br />
im Jahr über 1.000 verschiedene Stahlsorten.<br />
Mit einem Anteil von etwa 12 % an<br />
dem in Deutschland produzierten Rohstahl<br />
und einer Produktionskapazität von rd.<br />
5,6 Mill. t/a an Stahl ist HKM eines der größten<br />
Hüttenwerke Deutschlands.<br />
www.primetals.com<br />
/<br />
(sm 170705106)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
22 K Branchenbericht<br />
Elektroindustrie will wieder<br />
leicht wachsen<br />
Doch politische Risiken sind nicht abzuschätzen<br />
Frankfurt/Main. Die deutsche Elektroindustrie ist gut ins Jahr 2017<br />
gestartet und blickt optimistisch nach vorn. Die Branche sieht sich als<br />
Vorreiter der Digitalisierung und rechnet sich mittel- und langfristig gute<br />
Marktchancen aus. Wobei sie sich auch vom Staat Förderung verspricht.<br />
»Die gegenwärtige Stimmung ist zuversichtlich«,<br />
freut sich Michael Ziesemer, der<br />
Präsident des ZVEI Zentralverband Elektrotechnik-<br />
und Elektronikindustrie. »Für 2017<br />
rechnen wir insgesamt mit einem Zuwachs<br />
von 1,5 % bei der realen Produktion und<br />
einem Umsatzanstieg auf 182 Mrd. €.« Das<br />
wäre ein Plus gegenüber dem Vorjahr von<br />
2 %, nachdem der Umsatz 2016 lediglich<br />
um 0,2 % auf 178,5 Mrd. € ge wachsen<br />
war. Im laufenden Jahr will die Branche mit<br />
der genannten Zielgröße »endlich wieder<br />
den Rekordumsatz von 2008 erreichen«, so<br />
Dr. Klaus Mittelbach, Vorsitzender der ZVEI-<br />
Geschäftsführung.<br />
Starkes erstes Quartal<br />
Bisher geht es sogar deutlich stärker voran<br />
als für das Gesamtjahr geplant: Im ersten<br />
Quartal 2017 stieg die Produktion um 7,3 %.<br />
Das hat sich auch auf die Kapazitätsauslastung<br />
ausgewirkt. Sie verbesserte sich um<br />
knapp eineinhalb Prozentpunkte auf 86,4 %.<br />
»Rd. 33 % der Unternehmen wollen ihren<br />
Output in den nächsten drei Monaten steigern,<br />
nur 7 % zurückfahren. Der Rest plant<br />
mit der Aufrechterhaltung des gegenwärtigen<br />
Produktionsniveaus«, erläutert ZVEI-<br />
Chef-Volkswirt Dr. Andras Gontermann. Der<br />
Umsatz legte im ersten Vierteljahr sogar um<br />
8,4 % zu, wobei bei allen Daten auch zu<br />
berücksichtigen ist, dass im diesjährigen<br />
März zwei zusätzliche Arbeitstage zur Verfügung<br />
standen. Einem Anstieg der Inlandserlöse<br />
um 5,6 % stand eine fast doppelt so<br />
hohe Zunahme der Auslandsumsätze um<br />
10,8 % gegenüber. Während die Erlöse mit<br />
dem Euroraum um 7,0 % anzogen, legte der<br />
Umsatz mit Drittländern noch deutlicher um<br />
13,1 % zu.<br />
»Unterm Strich steht für die deutsche<br />
Elektroindustrie damit ein sehr gutes erstes<br />
Quartal in den Büchern«, unterstreicht Gontermann.<br />
»Und allen Unsicherheiten zum<br />
Trotz ist das Geschäftsklima in der deutschen<br />
Elektroindustrie im April auf den höchsten<br />
Stand seit der Wiedervereinigung geklettert.«<br />
Vor allem die Beurteilung der aktuellen<br />
Lage fiel nochmals wesentlich besser aus als<br />
im Vormonat. Die allgemeinen Geschäftserwartungen<br />
erhöhten sich ebenfalls, wenn<br />
auch moderater. Trotz der guten Einschätzung<br />
gibt sich Ziesemer vorsichtig, politische<br />
Unwägbarkeiten seien unübersehbar: »Ob -<br />
wohl die Geschäftserwartungen der Unternehmen<br />
aktuell hoch sind, bleiben wir für<br />
das Gesamtjahr zurückhaltend. Grund hierfür<br />
sind politische Risiken. Der wirtschaftspolitische<br />
Kurs der USA ist weiterhin unklar,<br />
die Folgen des Brexit sind noch nicht abzuschätzen.<br />
Hinzu kommen die Spannungen<br />
mit der Türkei und die wirtschaftliche und<br />
politische Unsicherheit in Italien.«<br />
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Branchenbericht K 23<br />
Erneut Ausfuhrrekordjahr<br />
Die genannten vier Länder seien hinsichtlich<br />
Export und Direktinvestitionen von großer<br />
Bedeutung für die deutsche Elektroindustrie.<br />
Im vergangenen Jahr nahmen sie ein<br />
Fünftel der gesamten Branchenausfuhren<br />
auf. Zudem befindet sich nach den Worten<br />
des Präsidenten hier ein Viertel des Bestands<br />
an Direktinvestitionen der Branche im Ausland.<br />
Mittelbach ergänzt die außenwirtschaftlichen<br />
Betrachtungen. »In Phasen von<br />
großer Verunsicherung ist es wichtig, sich zu<br />
besinnen, dass offene Märkte und technologischer<br />
Fortschritt elementare Treiber von<br />
Wachstum und Wohlstand sind.« Mehr<br />
denn je gehe es darum, die Errungenschaften<br />
des Freihandels und des europäischen<br />
Binnenmarkts zu sichern. Tatsächlich zeigt<br />
sich die Stärke der Elektroindustrie nicht<br />
zuletzt in ihren Exporterfolgen. Gontermann:<br />
»Die Ausfuhren sind auch 2016<br />
dynamisch gewachsen, und zwar um 4,4 %<br />
auf 182,1 Mrd. €. 2016 war für die heimischen<br />
Elektroexporte aller globalen Unsicherheit<br />
zum Trotz nunmehr das dritte<br />
Rekordjahr in Folge.«<br />
Diese Zahlen der Außenhandelsstatistik<br />
sind allerdings mit denen der Umsatzerlöse<br />
nicht voll vergleichbar, da sie unter anderem<br />
auch Reexporte enthalten. Die Exportmeldungen<br />
erfolgen im Gegensatz zu den Um -<br />
satzmeldungen nicht auf Betriebs-, sondern<br />
»<br />
Für 2017 rechnen wir insgesamt mit einem Zuwachs<br />
von 1,5 % bei der realen Produktion und einem<br />
Umsatzanstieg auf 182 Mrd. €.<br />
Michael Ziesemer, Präsident des ZVEI Zentralverband Elektrotechnikund<br />
Elektronikindustrie<br />
auf Erzeugnisebene nach dem Warenverzeichnis<br />
für die Außenhandelsstatistik. Dazu<br />
der ZVEI: »Eine Berechnung der Exportquote<br />
als Verhältnis von Export zu Umsatz ist damit<br />
sowohl aus definitorischer als auch methodischer<br />
Sicht unzulässig.« Die entsprechenden<br />
Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer<br />
Erzeugnisse nach Deutschland<br />
legten um 3,4 % auf 166,2 Mrd. € zu. Für<br />
die Importe brachte 2016 damit ebenfalls<br />
das dritte Allzeithoch hintereinander.<br />
China löst USA an der Spitze der<br />
Abnehmerländer wieder ab<br />
»Im Ranking der Top-Ten-Abnehmerländer<br />
der deutschen Elektroexporte gab es 2016<br />
einen Wechsel an der Spitze«, so Gontermann.<br />
»Auf den übrigen Positionen änderte<br />
sich nichts«. Mit einem Plus von 8,3 auf<br />
16,3 Mrd. € hat China die USA (+ 2,0 % auf<br />
16,1 Mrd. €) im vergangenen Jahr wieder<br />
von der ersten Position verdrängt. Frankreich<br />
(+ 0,6 % auf 11,8 Mrd. €) blieb an<br />
Stelle drei, gefolgt von Großbritannien<br />
(+ 1,7 % auf 10,0 Mrd. €) und den Niederlanden<br />
(+ 2,5 % auf 9,1 Mrd. €). Auf den<br />
Plätzen sechs bis zehn folgten wie schon<br />
2015 Polen, Italien, Österreich, Tschechien<br />
und die Schweiz. So kamen auch 2016 wieder<br />
acht der zehn<br />
größten Nachfrager<br />
deutscher Elektroexporte<br />
aus Europa,<br />
vier davon aus dem<br />
Euroraum.<br />
Allerdings muss<br />
nach Auffassung<br />
des ZVEI noch einiges<br />
getan werden, um die starke Position im<br />
Ausland zu behaupten. Die Führungsrolle<br />
der Elektroindustrie im digitalen Wandel sei<br />
kein Selbstläufer: »Um die internationale<br />
Wettbewerbsfähigkeit der Elektro industrie<br />
als Enabler der Digitalisierung zu erhalten,<br />
sind natürlich zuerst die Unternehmen<br />
gefordert«, so Ziesemer weiter. »Allerdings<br />
benötigen sie dazu auch die Unterstützung<br />
der Politik und Wissenschaft.« Um Deutschland<br />
wirklich zukunftssicher zu machen,<br />
sieht der Verband drei Schwerpunkte. Dazu<br />
ge hört erstens, die Innova tionsfähigkeit von<br />
Unternehmen durch eine steuerliche Forschungsförderung<br />
in Höhe von mindestens<br />
10 % der gesamten FuE- Aufwendungen zu<br />
stärken, zweitens, die digitale Wertschöp-<br />
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24 K Branchenbericht<br />
fung auszubauen. Voraussetzung hierfür<br />
sei eine wettbewerbs fähige, digitale Infrastruktur.<br />
Ziesemer: »Das flächendeckende,<br />
industriefähige Breitbandnetz ist ein Muss.<br />
Deutschland riskiert durch politische Fahrlässigkeit<br />
seine Wettbewerbsfähigkeit.«<br />
Schließlich sind,<br />
drittens, mehr Investitionen in<br />
Weiterbildung zu tätigen. Der<br />
digitale Wandel werde im<br />
Wesentlichen mit bestehenden<br />
Belegschaften zu bewerkstelligen<br />
sein. »Wir brauchen neue<br />
Konzepte, die die digitalen Kompetenzen<br />
entlang der Bildungskette erhöhen.«<br />
Studie zur Digitalisierung<br />
Denn die Digitalisierung schreite immer<br />
rascher voran, so Ziesemer bei der Vorstellung<br />
der ZVEI-Innovationsstudie »Die Elektroindustrie<br />
als Leitbranche der Digitalisierung:<br />
Innovationschancen nutzen, Innovationshemmnisse<br />
abbauen«. Der ZVEI hat die<br />
Studie in Zusammenarbeit mit Fraunhofer<br />
ISI und dem IW Consult auf Basis von mehr<br />
als 2.500 Unternehmensdaten erstellt. Zentrales<br />
Studienergebnis: Die deutsche Elektroindustrie<br />
ist die Leitbranche für die Digitalisierung.<br />
Basis dafür sei ihre hohe Innovationsfähigkeit.<br />
Keine andere Branche treibe<br />
Innovationen so stark voran und leiste damit<br />
einen entscheidenden Beitrag zur Sicherung<br />
der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts<br />
Deutschland. In einer Spitzenposition befinde<br />
sich die Elektroindustrie dabei sowohl als<br />
Anwender – der Digital Index der Branche<br />
ist doppelt so hoch wie derjenige der Ge -<br />
samtwirtschaft – als auch als Impulsgeber<br />
für andere Branchen. »Ein Großteil der In -<br />
novationsleistungen der Elektroindustrie<br />
kommt de facto anderen Wirtschaftszweigen<br />
zugute – gerade auch im Bereich der<br />
Digitalisierung«, erklärt Ziesemer. Weltweit<br />
gebe es keine andere Branche, deren Technologien<br />
so stark mit anderen Technologiefeldern<br />
vernetzt seien. Die ZVEI-Innovationsstudie<br />
zeigt auch: Gemessen am Umsatz der<br />
»<br />
Unterm Strich steht für die deutsche Elektroindustrie<br />
ein sehr gutes erstes Quartal 2017<br />
in den Büchern.<br />
Dr. Andras Gontermann, Chef-Volkswirt, ZVEI<br />
Branche liegen die Aufwendungen für Produkt-<br />
und Prozessinnovationen doppelt so<br />
hoch wie im verarbeitenden Gewerbe und<br />
mehr als dreieinhalbmal so hoch wie in der<br />
Gesamtwirtschaft. Hinzu kommt, dass 35 %<br />
der Innovationen im verarbeitenden Gewerbe<br />
originär aus der Elektroindustrie stammen.<br />
10 % aller Erlöse im<br />
verarbeitenden Gewerbe<br />
In einem vom ZVEI erarbeiteten Branchenvergleich<br />
schneidet die Elektroindustrie relativ<br />
gut ab. Die reale deutsche Elektroproduktion<br />
hat 2016 das dritte Jahr in Folge<br />
zugelegt. Zwischen 2000 und 2016 ist der<br />
Output der Branche durchschnittlich um<br />
1,8 % pro Jahr gestiegen. Im selben Zeitraum<br />
wuchs die Produktion des verarbeitenden<br />
Gewerbes insgesamt jährlich um 1,6 %.<br />
Die chemische Industrie legte im Schnitt um<br />
1,3 %, die Automobilindustrie um 2,6 %<br />
und der Maschinenbau um 1,7 % pro Jahr<br />
zu. Der Umsatz der Elektroindustrie von<br />
178,5 Mrd. € entspricht ebenso wie bei der<br />
Chemie 10 % aller Erlöse des verarbeitenden<br />
Gewerbes hierzulande. Die Automobilindustrie<br />
erreicht mit 23 % den höchsten<br />
Anteil. Es folgt der Maschinenbau mit 12 %.<br />
Zuletzt wurden in der Elektroindustrie 39 %<br />
des Jahresumsatzes mit neuen Produkten<br />
oder Sortimentsneuheiten erlöst. Das ist<br />
mehr als doppelt so viel wie in der chemischen<br />
Industrie (19 %), aber weniger als im<br />
Fahrzeugbau (59 %). Der Maschinenbau<br />
kommt auf einen Anteil von 25 %.<br />
Sowohl im Inland als auch im Ausland ist<br />
die deutsche Elektroindustrie ein bedeutender<br />
Arbeitgeber. Mit 847.000 Beschäftigten<br />
blieb die Branche auch 2016 der zweitgrößte<br />
industrielle Arbeitgeber in Deutschland.<br />
An der Spitze steht der Maschinenbau mit<br />
1,018 Mill. Nach der Elektroindustrie folgen<br />
die Autoindustrie mit 828.000 und die Chemie<br />
mit 447.000. Die Zahl der Beschäftigten<br />
stieg in der heimischen Elektroindustrie in<br />
den vergangenen zehn Jahren um 46.000.<br />
Im Ausland sind in deutschen Elektrounternehmen<br />
zusätzlich 704.000 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter tätig. Hier liegt die<br />
Branche hinter der Automobilindustrie<br />
(1,181 Mill.) an zweiter Stelle. Die Chemie<br />
kommt auf 404.000 und der Maschinenbau<br />
auf 389.000. Der Großteil der Arbeitnehmer<br />
in der Elektro industrie ist hoch qualifiziert:<br />
Mehr als 20 % der Beschäftigten sind Ingenieure,<br />
weitere gut 60 % Fachkräfte. Die<br />
Branche beschäftigte nach letzten Untersuchungen<br />
gut 96.000 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter im Bereich Forschung und<br />
Entwicklung. Das sind mit 23 % aller Be -<br />
schäftigten in diesem Bereich hierzulande<br />
mehr als doppelt so viele wie im Maschinenbau<br />
(11 %) oder in der chemischen Industrie<br />
(10 %). Die Automobilbranche kommt auf<br />
einen Anteil von 26 %. Innerhalb der Elektroindustrie<br />
betrug der Anteil der Beschäftigten<br />
in Forschung und Entwicklung an der<br />
Gesamtbelegschaft 11,4 %. Der Durchschnitt<br />
im verarbeitenden Gewerbe liegt bei<br />
5,5 %. kv K<br />
(sm 170705130)<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
Branchenbericht K 25<br />
Maschinenbau hat keine Angst vorm Brexit<br />
Frankfurt/Main. Die Stimmung im deutschen Maschinenbau hat sich in den ersten Monaten des Jahres<br />
deutlich verbessert: Derzeit sehen 84 % der befragten Entscheider die deutsche Wirtschaft auf Wachstumskurs<br />
(Vorquartal: 68 %).<br />
Von einer positiven Entwicklung in den<br />
kommenden zwölf Monaten gehen 72 %<br />
der Befragten aus (Vorquartal: 61 %). Die<br />
aktuelle Weltkonjunktur bewerten 61 % der<br />
Maschinenbauer positiv (Vorquartal: 53 %),<br />
41 % erwarten globales Wachstum in den<br />
nächsten zwölf Monaten (Vorquartal:<br />
37 %). Dies geht aus dem aktuellen Maschinenbaubarometer<br />
der Wirtschaftsprüfungsund<br />
Beratungsgesellschaft PwC für das erste<br />
Quartal 2017 hervor.<br />
Auslandsgeschäft beflügelt<br />
Umsatzerwartungen<br />
Die Umsatzerwartungen der Maschinenbauer<br />
für die nächsten zwölf Monate haben<br />
indes ein neues Rekordniveau erreicht: Für<br />
die Gesamtbranche gehen die Befragten<br />
aktuell von einem Wachstum von 3,8 %<br />
aus. Für das eigene Unternehmen sind sie<br />
mit durchschnittlich 6,7 % sogar noch optimistischer.<br />
»Diese Spitzenwerte verdanken<br />
wir einer stabilen Entwicklung zu Jahresbeginn«,<br />
erläutert Dr. Frank Schmidt, Leiter des<br />
Bereichs Industrielle Produktion bei PwC.<br />
»Zudem registrieren wir eine Wende im<br />
Auslandsgeschäft.« Rund die Hälfte der<br />
befragten Unternehmen konnte die Auslandsaufträge<br />
in den ersten drei Monaten<br />
des Jahres steigern.<br />
Trotz dieser insgesamt positiven Entwicklung<br />
stagniert der erwartete Anteil des Auslandsgeschäfts<br />
am Gesamtumsatz seit einem<br />
Jahr unter der 50-%-Marke. »Dies ist für<br />
eine so exportorientierte Branche wie den<br />
deutschen Maschinenbau zu wenig«, kommentiert<br />
Schmidt die Lage. »Andererseits<br />
spiegeln sich in unseren Umfragewerten<br />
natürlich auch politische Unsicherheiten und<br />
internationale Krisen wider.«<br />
Kaum Auswirkungen erwartet<br />
54 % der Maschinenbauer erwarten keine<br />
nennenswerten Auswirkungen des bevorstehenden<br />
Austritts Großbritanniens aus der<br />
EU auf ihr Geschäft, lediglich 28 % befürchten<br />
einen Umsatzrückgang. Insgesamt rechnen<br />
die Befragten mit nur leichten Umsatzeinbußen<br />
von 0,4 %. »Viel entscheidender<br />
für die Branche wird die weitere Entwicklung<br />
in den Vereinigten Staaten sein«, so<br />
Schmidt. »Sollte die vom US-Präsidenten<br />
angekündigte Steuerreform die Reindustrialisierung<br />
der USA weiter vorantreiben,<br />
müssen auch die deutschen Maschinenbauer<br />
ihre jeweiligen Produktions- und Vertriebsstrukturen<br />
auf den Prüfstand stellen.«<br />
www.pwc.de/maschinenbaubarometer<br />
/<br />
(sm 170705096)<br />
Kaltwalzindustrie gegen einheitliche Netzentgelte<br />
Düsseldorf. Die Fachvereinigung Kaltwalzwerke (FVK) fordert die nächste Landesregierung in Nordrhein-<br />
Westfalen auf, sich im Bundesrat gegen einheitliche Übertragungsnetzentgelte auszusprechen.<br />
»Einheitliche Netzentgelte stellen eine<br />
massive Belastung für die Industrie in NRW<br />
dar und schwächen in eklatanter Weise die<br />
Investitionsfähigkeit der Kaltwalzindustrie«,<br />
sagte FVK-Geschäftsführer Martin Kunkel.<br />
Nach bisheriger Regelung erheben die vier<br />
deutschen Übertragungsnetzbetreiber in<br />
ihren jeweiligen Netzgebieten unterschiedlich<br />
hohe Netzentgelte. Im Übertragungsnetzgebiet<br />
NRW liegen diese Entgelte niedriger<br />
als in anderen Netzgebieten, weil das<br />
Land mit finanzieller Unterstützung der<br />
hiesigen Industrie in den letzten Jahren<br />
einen massiven Netzausbau betrieben hat.<br />
Damit hat man in NRW, anders als in anderen<br />
Regionen Deutschlands, die Durchleitung<br />
von mehr Strom aus erneuerbaren<br />
Energien ermöglicht. Dadurch konnten auch<br />
die Abregelungskosten klein gehalten werden.<br />
Diese Kosten entstehen, weil man die<br />
Erzeuger von Ökostrom entschädigen muss,<br />
deren Strom mangels Netzkapazitäten nicht<br />
durchgeleitet werden kann. Die Abregelungskosten<br />
sind ein Treiber des Anstiegs<br />
der Netzentgelte. Die Netzentgelte machen<br />
inzwischen rund ein Viertel des Strompreises<br />
aus.<br />
»Eine Angleichung der NRW-Netzentgelte<br />
an das Bundesniveau würde somit die<br />
NRW-Betriebe doppelt zur Kasse bitten«,<br />
erklärt Kunkel. Hierbei ist auch zu berücksichtigen,<br />
dass der höhere Anteil an Off -<br />
shore-Anschlusskosten in den nördlichen<br />
Bundesländern bereits durch eine bundesweite<br />
horizontale Umlegung auf alle vier<br />
Übertragungsnetzbetreiber vollständig kompensiert<br />
wird.<br />
Das Bundeswirtschaftsministerium hat die<br />
Verordnungsermächtigung zur Einführung<br />
bundeseinheitlicher Netzentgelte im aktuellen<br />
Entwurf des Netzentgeltsmodernisierungsgesetzes<br />
(NEMoG) zunächst wieder<br />
gestrichen. »Dabei muss es bleiben«, fordert<br />
Kunkel. 40 % des Industriestroms werden<br />
alleine in NRW verbraucht. Eine Anhebung<br />
der Netzentgelte auf ein bundeseinheitliches<br />
Niveau bedeutet für Industrieunternehmen<br />
in NRW Preissteigerungen von bis zu<br />
60 %.<br />
www.fv-kaltwalzwerke.de<br />
/<br />
(sm 170705103)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
26 K STAHL-Statistik – Welt<br />
Stahl weltweit<br />
<br />
Zum Download<br />
Nutzen Sie unsere Grafiken für Ihre Präsentationen.<br />
Alle Grafiken stehen zum Download auf unserer Website bereit:<br />
/www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/crossmedia<br />
Welt-Rohstahlproduktion nach Regionen<br />
in Mill. t<br />
1.433<br />
293<br />
1.538<br />
321<br />
1.560<br />
322<br />
1.650 1.670<br />
325<br />
342<br />
1.615 1.629<br />
333<br />
341<br />
andere<br />
Länder<br />
639<br />
702<br />
731<br />
822<br />
823<br />
799<br />
808<br />
China<br />
110<br />
108<br />
110<br />
108<br />
113<br />
117<br />
107<br />
111<br />
120<br />
111<br />
108<br />
118<br />
111<br />
106<br />
120<br />
105<br />
102<br />
110<br />
105<br />
102<br />
110<br />
Japan<br />
GUS<br />
NAFTA<br />
173<br />
178<br />
169<br />
166<br />
169<br />
166<br />
162<br />
EU-28<br />
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />
Quelle: worldsteel, WV Stahl<br />
i<br />
Stahlrohrproduktion<br />
<br />
<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
STAHL-Statistik – Welt K 27<br />
Globale Stahlnachfrage (Fertigerzeugnisse) in Mill. t<br />
1.229 1.150<br />
1.311 1.415 1.443 1.535 1.545 1.500<br />
1.596 1.699 1.869<br />
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2020 v 2025 v 2035 v<br />
v<br />
Vorhersage<br />
Quelle: worldsteel (Statist. Jahrbuch 2016 und E. Basson,<br />
1. EUROMETAL-Summit, Düsseldorf Mai 2017)<br />
Nichtrostende und hitzebeständige Stähle<br />
Produktion<br />
Asien mit China<br />
Nord-/Mittel-/Südamerika<br />
35<br />
Westeuropa/Afrika<br />
Mittel-/Osteuropa<br />
34.895<br />
1.000 t<br />
33<br />
32<br />
31<br />
30<br />
30.260<br />
31.025<br />
31.023<br />
29<br />
28<br />
26<br />
25.361<br />
24<br />
22<br />
22.861<br />
20<br />
8<br />
7.883<br />
7.829<br />
7.496<br />
7.570<br />
7.518<br />
7.705<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
2.486<br />
391<br />
2011<br />
2.368<br />
359<br />
2012<br />
2.454<br />
2.813 2.747 2.931<br />
296<br />
277 259<br />
247<br />
2013 2014 2015 2016<br />
Quelle: ISSF<br />
BRUNZEL<br />
ROHRE AUS DÜSSELDORF<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
28 K STAHL-Statistik – Welt<br />
Die achtzehn weltgrößten Stahlkonzerne 2016 1<br />
ArcelorMittal<br />
China Baowu Group 2)<br />
HBIS Group 3)<br />
NSSMC Group 4)<br />
POSCO<br />
Shagang Group<br />
Ansteel Group<br />
JFE Steel<br />
Shougang Group<br />
Tata Steel Group<br />
Shandong Steel Group<br />
Nucor Corporation<br />
Hyundai Steel<br />
Maanshan Steel<br />
thyssenkrupp<br />
NLMK<br />
Jianlong Group<br />
Gerdau<br />
46,18<br />
46,16<br />
41,56<br />
33,25<br />
33,19<br />
30,29<br />
26,8<br />
24,49<br />
23,02<br />
21,95<br />
20,09<br />
18,63<br />
17,24<br />
16,64<br />
16,45<br />
15,95<br />
63,81<br />
95,45<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
Rohstahlerzeugung in Mill. t<br />
1)<br />
nur worldsteel-Mitglieder – Tonnage bezieht sich auf alle Stahlsorten<br />
2)<br />
Neues Unternehmen aus der Fusion der Baosteel Gruppe und der Wuhan Gruppe im Dezember 2016<br />
3)<br />
Bisher Hesteel Group genannt, Tonnage umfasst Stahlwerk, das im Juni 2016 in Serbien erworben wurde<br />
4)<br />
Tonnage ohne Nisshin Steel, das im März 2017 Teil der NSSMC-Gruppe wurde<br />
Quelle: worldsteel<br />
i<br />
Zum Download<br />
<br />
STAHL<br />
<br />
/<br />
<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
STAHL-Statistik – Welt K 29<br />
Top 20 der Stahl produzierenden Länder in Mill. t<br />
17<br />
5<br />
4<br />
13<br />
20<br />
7<br />
18<br />
19 10<br />
15<br />
16 11 8<br />
14<br />
3<br />
1<br />
6<br />
12<br />
2<br />
9<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
China<br />
Japan<br />
Indien<br />
Amerika<br />
Russland<br />
Südkorea<br />
Deutschland<br />
Türkei<br />
Brasilien<br />
Ukraine<br />
Italien<br />
Taiwan, China<br />
Mexiko<br />
Iran<br />
Frankreich<br />
Spanien<br />
Kanada<br />
Polen<br />
Belgien<br />
Großbritannien<br />
42,1<br />
33,2<br />
31,3<br />
24,2<br />
23,4<br />
21,8<br />
18,8<br />
17,9<br />
14,4<br />
13,6<br />
12,6<br />
9,0<br />
7,7<br />
7,6<br />
104,8<br />
95,6<br />
78,5<br />
70,8<br />
68,6<br />
808,4<br />
0 50<br />
100 150 800 850<br />
Quelle: worldsteel<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
30 K STAHL-Statistik – China<br />
Stahl in China<br />
Rohstahlproduktion nichtrostender und hitzebeständiger Stähle<br />
50<br />
Mill. t<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
27,8<br />
7,2<br />
25,9<br />
6,9<br />
24,6<br />
8,8<br />
31,1<br />
11,3<br />
33,6<br />
14,1<br />
35,9<br />
16,1<br />
38,5<br />
19,0<br />
41,7<br />
21,7<br />
41,5<br />
21,6<br />
45,8<br />
24,9<br />
Welt<br />
gesamt<br />
davon<br />
China<br />
5<br />
0<br />
2007 2008 2009 2010 2011<br />
2012 2013 2014 2015 2016<br />
Quelle: ISSF<br />
Rohstahlproduktion in China und der Welt in Mill. t<br />
754<br />
95<br />
751<br />
101<br />
800<br />
109<br />
778<br />
115<br />
790<br />
124<br />
850<br />
129<br />
852<br />
152<br />
905<br />
182<br />
971<br />
222<br />
1.650 1.670<br />
1.538 1.560<br />
1.599 1.610<br />
1.433<br />
1.348 1.343<br />
1.250<br />
1.239<br />
1.148<br />
1.063<br />
822 823 804 808<br />
702 731<br />
639<br />
577<br />
490 512<br />
421<br />
356<br />
273<br />
Welt gesamt<br />
davon<br />
China<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />
2016<br />
Quelle: worldsteel<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
STAHL-Statistik – China K 31<br />
Globale Stahlexporte 1) in Mill. t<br />
324<br />
359<br />
367<br />
363<br />
262<br />
266<br />
256<br />
255<br />
Rest der Welt<br />
61<br />
93<br />
111<br />
108<br />
China<br />
2013 2014 2015 2016 2)<br />
1)<br />
Steel Mill Products<br />
2)<br />
<br />
Quelle: Amtl. Außenhandelsstatistik, WV Stahl<br />
EU-Stahlimporte (Mill.t Walzstahl)<br />
aus Dritten Ländern<br />
aus China<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
29,3<br />
21,4<br />
23,5<br />
26,2<br />
32,3<br />
35,3<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
4,2<br />
2,7<br />
3,0<br />
4,5<br />
7,2<br />
5,9<br />
0<br />
2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />
0<br />
2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />
Quelle: Amtl. Außenhandelsstatistik, WV Stahl<br />
MAPUDO<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
32 K STAHL-Statistik – Europa<br />
Stahl in der EU<br />
EU-28: Rohstahlausstoß 2016<br />
Rest<br />
Deutschland<br />
42,0 Mill. t<br />
22,6%<br />
26,0%<br />
Österreich<br />
7,4 Mill. t<br />
UK<br />
7,6 Mill. t<br />
Belgien<br />
7,7 Mill. t<br />
4,6%<br />
4,7%<br />
4,8%<br />
EU-28 Gesamt:<br />
162 Mill. t<br />
5,5%<br />
8,4%<br />
Polen<br />
8,9 Mill. t<br />
Spanien<br />
13,6 Mill. t<br />
8,9%<br />
14,5%<br />
Frankreich<br />
14,4 Mill. t<br />
Italien<br />
23,3 Mill. t<br />
Quelle: Eurofer, European Steel in Figures 2012–2016<br />
EU: Walzstahlversorgung<br />
250<br />
200<br />
in Mill. t/a<br />
150<br />
100<br />
121<br />
148<br />
158<br />
141 141<br />
147 152 156<br />
159 160<br />
50<br />
0<br />
2009 2010 2011 2012 2013<br />
2014 2015 2016 2017 v 2018 v<br />
v<br />
Vorhersage<br />
Quelle: Eurofer, Economic and Steel Market Outlook, April 2017<br />
16-20 April 2018<br />
Düsseldorf, Germany I www.wire.de I www.tube.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
STAHL-Statistik – Europa K 33<br />
Vereinigtes Königreich (UK): Entwicklung der Rohstahlproduktion*<br />
20<br />
Mill. t<br />
16<br />
UK (linke Achse)<br />
Deutschland (rechte Achse)<br />
60<br />
Mill. t<br />
14<br />
12<br />
40<br />
10<br />
30<br />
8<br />
6<br />
20<br />
4<br />
2<br />
10<br />
0<br />
1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016<br />
1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015<br />
0<br />
* im Vergleich zu Deutschland<br />
Quelle: worldsteel<br />
EU-Stahlaußenhandel 2016 nach Regionen<br />
Einfuhren<br />
Ausfuhren<br />
Naher und<br />
Mittlerer Osten übr. Länder Naher und GUS<br />
Lateinamerika<br />
Lateinamerika<br />
4% 2% China<br />
Mittlerer Osten<br />
4% 3%<br />
7%<br />
17%<br />
5%<br />
übr. Europa<br />
Asien<br />
übr. Europa<br />
33%<br />
12%<br />
13%<br />
35,3 Mill. t<br />
17% übr. Asien<br />
24,4 Mill. t<br />
20%<br />
NAFTA<br />
40%<br />
23%<br />
GUS<br />
Afrika<br />
Quelle: amtliche Außenhandelsstatistik, WV Stahl<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
34 K STAHL-Statistik – Deutschland<br />
Stahl in Deutschland<br />
Stahlerzeugung in Deutschland<br />
50<br />
Mill. t<br />
30<br />
20<br />
1980 – 1990 Westdeutschland<br />
43,8<br />
38,4<br />
35,8 34,7<br />
30,8 29,7<br />
20,1<br />
65,3% 21,3<br />
71,7%<br />
46,4<br />
43,0<br />
39,0<br />
26,1<br />
67,0%<br />
42,1<br />
40,2<br />
36,6<br />
24,2<br />
66,1%<br />
Rohstahl<br />
davon Edelstahl<br />
Walzstahl gesamt*<br />
davon Langstahl<br />
davon Flachstahl<br />
10<br />
SM<br />
10,7<br />
5,8<br />
34,7% 7,2<br />
8,4<br />
28,3%<br />
12,9<br />
33,0%<br />
1980 1990 2000 2016<br />
8,7<br />
7,2<br />
12,4<br />
33,9%<br />
* einschl. Halbzeug zur direkten Verwendung<br />
EL – Elektrostahl<br />
SM – Siemens-Martin-Stahl<br />
LD – LD-Konverter-Stahl<br />
Quelle: WV Stahl<br />
Erzeugung, Beschäftigung und Produktivität<br />
Stahlindustrie in Deutschland<br />
43,8 42,1<br />
Erzeugung<br />
in Mill. t/a:<br />
+12%<br />
35,8 40,2<br />
Beschäftigte<br />
in 1.000:<br />
288<br />
Produktivität in t<br />
Rohstahl/Beschäftigter:<br />
495<br />
–71% +226%<br />
85<br />
152<br />
Rohstahl Walzstahl<br />
1980 2016 1980 2016<br />
1980 2016<br />
1980 2016<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt, WV Stahl<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
STAHL-Statistik – Deutschland K 35<br />
Rohstahlproduktion und Umsatzerlöse in Deutschland<br />
60<br />
Rohstahlproduktion<br />
Umsatzerlöse<br />
60<br />
Mill. t<br />
40<br />
37,2<br />
41,7<br />
48,4<br />
51,5<br />
40,7<br />
49,7<br />
46,3<br />
41,8<br />
40,1<br />
37,8<br />
35,1<br />
Mrd. €<br />
40<br />
32,3<br />
30<br />
26,3<br />
32,8<br />
30<br />
20<br />
20<br />
10<br />
10<br />
0<br />
44,8 46,4 44,5 47,2 48,5 45,8 32,7 43,8 44,3 42,7 42,6 42,9 42,7 42,1<br />
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />
0<br />
Quelle: Statist. Bundesamt, amtl. Außenhandelsstatistik, Berechnungen WV Stahl<br />
Die größten Stahlerzeuger in Deutschland* 2016<br />
Anteil an der Gesamterzeugung von 42,1 Mill. t: 99 %<br />
12,1**<br />
Rohstahlproduktion in Mill. t<br />
7,8<br />
7,0**<br />
Oxygenstahl<br />
Elektrostahl<br />
6,8<br />
5,9<br />
3,8<br />
1,0<br />
1,1<br />
thyssenkrupp<br />
ArcelorMittal<br />
Salzgitter<br />
2,5 2,4 2,2<br />
2,4<br />
0,1<br />
HKM<br />
Saarstahl<br />
Badische Stahlwerke<br />
* nur die Produktion der Unternehmen in Deutschland<br />
** Produktion einschließlich HKM-Anteil<br />
1,8<br />
1,3 1,2 1,0<br />
0,8 0,8 0,6<br />
Dillingen<br />
RIVA<br />
Georgsmarienhütte<br />
Lech Stahlwerke<br />
ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi<br />
Deutsche Edelstahlwerke<br />
Stahlwerk Thüringen<br />
Benteler<br />
Quelle: WV Stahl<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
36 K STAHL-Statistik – Deutschland<br />
Deutschland: Stahl-Außenhandel im Jahr 2016 – in Mill. t<br />
NAFTA<br />
Importe 0,0<br />
Exporte 1,1<br />
EU-28<br />
Importe 19,1<br />
Exporte 16,6<br />
Deutschland<br />
Importe 21,9<br />
Exporte 20,7<br />
Saldo: –1,2<br />
Übriges Europa<br />
Importe 0,6<br />
Exporte 1,4<br />
GUS<br />
Importe 0,5<br />
Exporte 0,1<br />
Asien<br />
Importe 0,9<br />
Exporte 0,7<br />
Lateinamerika<br />
Importe 0,8<br />
Exporte 0,1<br />
Afrika<br />
Importe 0,0<br />
Exporte 0,2<br />
Naher u. Mittlerer Osten<br />
Importe 0,0<br />
Exporte 0,1<br />
Australien<br />
Importe 0,0<br />
Exporte 0,0<br />
Quelle: Amtliche Außenhandelsstatistik, aufbereitet von WV Stahl (Walzstahlerzeugnisse frühere EGKS-Definition)<br />
Deutschland: Stahl-Außenhandel im Jahr 2016 – in Mrd. €<br />
NAFTA<br />
Importe 0,1<br />
Exporte 0,9<br />
EU-28<br />
Importe 13,0<br />
Exporte 10,2<br />
Deutschland<br />
Importe 14,5<br />
Exporte 13,3<br />
Saldo: –1,2<br />
Übriges Europa<br />
Importe 0,3<br />
Exporte 0,9<br />
GUS<br />
Importe 0,2<br />
Exporte 0,1<br />
Asien<br />
Importe 0,6<br />
Exporte 0,7<br />
Lateinamerika<br />
Importe 0,3<br />
Exporte 0,1<br />
Afrika<br />
Importe 0,0<br />
Exporte 0,1<br />
Naher u. Mittlerer Osten<br />
Importe 0,0<br />
Exporte 0,1<br />
Australien<br />
Importe 0,0<br />
Exporte 0,0<br />
Quelle: Amtliche Außenhandelsstatistik der EU, aufbereitet von WV Stahl (Walzstahlerzeugnisse frühere EGKS-Definition)<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
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38 K Umformen, Biegen, Richten<br />
Biegen: Automatisierung und<br />
Funktionsintegration im Trend<br />
Von Annedore Bose-Munde<br />
Die Ansprüche an moderne Biegesysteme sind vielfältig. Sie sollen<br />
hochgenau arbeiten, flexibel auf ein wechselndes Teile- und Materialspektrum<br />
und variierende Stückzahlen reagieren und nicht zuletzt auch<br />
effizient und kostensparend produzieren. Die Anlagenbauer reagieren<br />
auf diese Herausforderung mit unterschiedlichen Maschinenkonzepten.<br />
Bild 2. Die belgische LVD Company<br />
nv hat mit Synchro-Form ein neues<br />
adaptives Biegesystem entwickelt,<br />
mit dem das Biegen langer Profile<br />
einfach, effizient und präzise<br />
realisiert werden kann.<br />
In der Produktion geht es bei der Herstellung<br />
von Biegeteilen immer darum, die<br />
zunehmend variierenden Formen, Größen<br />
und Stückzahlen möglichst schnell und kostensparend<br />
herzustellen. Der An -<br />
spruch, den Bystronic an ein<br />
mo dernes Biegesystem hat, lautet<br />
deswegen: »Pass dich dieser Vielfalt an. Hilf<br />
dem Anwender, schnell zu produzieren.<br />
Automatisiere möglichst viele Arbeitsschritte.<br />
Gib dem Bediener aber auch die Möglichkeit,<br />
manuell zu arbeiten, wenn er es will.«<br />
Mit der Mobile Bending Cell will der<br />
Schweizer Hersteller von Systemen für die<br />
Blechbearbeitung eine Antwort auf all diese<br />
Wünsche liefern. Hinter der neuen Biegezelle<br />
steckt die Abkantpresse Xpert 40 und eine<br />
Biegerobotik. »Mit der Mobile Bending Cell<br />
bearbeiten Anwender große Serien im automatisierten<br />
Biegemodus, können aber jederzeit<br />
auch kleine Serien oder Einzelteile<br />
manuell biegen. Die Biegerobotik wird einfach<br />
zur Seite geschoben, wenn sie nicht<br />
gebraucht wird«, beschreibt das Unternehmen<br />
die Funktionalität.<br />
Flexible Biegeautomation für<br />
wechselnde Auftragslagen<br />
Die Biegeautomation, die nach dem Plug-in-<br />
&-Bend-Prinzip funktioniert, gibt Anwendern<br />
Freiraum für wechselnde Auftragslagen.<br />
»In der Praxis kann die kleine Xpert 40<br />
(Bild 1) dabei in nahezu jedem Umfeld aufgestellt<br />
und in Betrieb genommen werden<br />
und ist bei Bedarf auch schnell umplatziert.<br />
Die mobile Automation kann nahtlos angeschlossen<br />
werden, und Anwender richten<br />
die Robotik in wenigen Minuten ein: Einfach<br />
an die Abkantpresse dranstellen und nach<br />
we nigen Handgriffen richtet sich die Robo-<br />
(Foto: Bystronic)<br />
Bild 1. Bystronic hat die Abkantpresse Xpert 40 um eine mobile Automation<br />
erweitert, die nahtlos angeschlossen werden kann. Dabei richtet sich die Robotik im<br />
Inneren der Mobile Bending Cell automatisch an der Abkantpresse aus.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
Umformen, Biegen, Richten K 39<br />
(Foto: LVD)<br />
Bild 3. Der niederländische<br />
Pressenhersteller Safan Darley<br />
stellte eine neue hybride<br />
Abkantpresse vor – die H-Brake<br />
Hybrid. Kernkomponente ist der<br />
elektrohydraulische<br />
Pressenantrieb.<br />
(Foto: Safan Darley)<br />
tik im Inneren der Mobile Bending Cell automatisch<br />
an der Abkantpresse aus«, so Bystronic<br />
weiter.<br />
Die Anlage arbeitet mit Biegegeschwindigkeiten<br />
von mehr als 25 mm/s und entfaltet<br />
auf einer Biegelänge von einem Meter<br />
eine Presskraft von 40 t. Die nötige Präzision<br />
liefert die Steuerung der Abkantpresse, die<br />
das Zusammenspiel von Geschwindigkeit,<br />
Kraft und Balance regelt. So werden Biegeergebnisse<br />
mit hoher Wiederholgenauigkeit<br />
möglich, was besonders bei großen Biegeserien<br />
wichtig ist.<br />
Das Dynamic Drive System sorgt laut Bystronic<br />
zudem für dynamische Biegesequenzen,<br />
ohne dabei Energie zu verschwenden.<br />
Hinzu kommen integrierte Funktionen wie<br />
der Energy Saver und eine intelligente Start-<br />
Stop-Automatik. Beide Funktionen unterstützen<br />
dabei sowohl den manuellen als<br />
auch den automatischen Biegebetrieb. Auf<br />
Wunsch bietet Bystronic den Kunden verschiedene<br />
Zusatzoptionen an, mit denen<br />
sich die Bedienung der Mobile Bending Cell<br />
auf mobile Endgeräte ausweiten lässt.<br />
Neue Lösungskonzepte für<br />
das Biegen großer Profile<br />
Die belgische LVD Company nv hat mit Synchro-Form<br />
(Bild 2) ein neues adaptives Biegesystem<br />
entwickelt, mit dem das Biegen<br />
langer Profile einfach, effizient und präzise<br />
realisiert werden kann. Das System erhält<br />
automatisch die Einheitlichkeit des Winkels<br />
sowie das erforderliche geometrische Profil<br />
bei der Handhabung, Positionierung und<br />
Biegung großer Teile mit mehreren Biegevorgängen<br />
und löst das Problem akkumulierter<br />
Fehler und Versuchsbiegungen beim<br />
Formen großer Profile.<br />
»Um jede Biegung zu beeinflussen, zu<br />
positionieren sowie zu messen, werden ein<br />
Laserscanner und Synchromodule (Magnete<br />
an X-, R-, A-Achsen) genutzt. Die digitalen<br />
Informationen werden an die Touch-B-Steuerung<br />
übermittelt, die wiederum Korrekturen<br />
an Werkstück und Position des Biegewerkzeuges<br />
vornimmt, um so das korrekte<br />
Profil zu erhalten. Abweichungen werden<br />
nicht akkumuliert, sondern stattdessen<br />
durch jeden Biegeschritt kompensiert. Auch<br />
nach mehreren, aufeinanderfolgenden Biegevorgängen<br />
wird das Profil korrekt ge -<br />
formt«, beschreibt LVD die Technik.<br />
Das Synchro-Form-System kombiniert LVD<br />
mit dem Easy-Form-Laser, einem patentierten,<br />
prozessinternen Überwachungssystem<br />
für Biegewinkel. Hierbei handelt es sich um<br />
eine integrierte Funktion bei den Abkantpressen<br />
der Synchro-Form-Baureihe, das<br />
heißt bei den Modellen von 320 t und 4 m<br />
bis hin zu 3.000 t und 14 m. Es ist auch<br />
erhältlich für Tandem-, Tridem- und Quadem-Maschinenkonfigurationen.<br />
Elektrohydraulischer Pressenantrieb<br />
optimiert die Leistung<br />
Maschinenbauer, die Blechbiegemaschinen<br />
herstellen, müssen auf die deutlich gestiegenen<br />
Anforderungen ihrer Kunden reagieren.<br />
Sie müssen immer effizientere und flexiblere<br />
Anlagen bauen, damit ihre End kunden auf<br />
Klein- und Großserienfertigung gleichermaßen<br />
reagieren und die unterschiedlichsten<br />
Endkundenwünsche realisieren können. Vor<br />
diesem Hintergrund präsentierte der niederländische<br />
Pressenhersteller Safan Darley auf<br />
der letzten EuroBLECH in Hannover eine<br />
neue hybride Abkantpresse – die H-Brake<br />
Hybrid (Bild 3). Vorgestellt wurden eine<br />
110 t und eine 170 t Hybrid- Anlage.<br />
Die Kernkomponente ist der elektrohydraulische<br />
Pressenantrieb e-Prax von Hoerbiger.<br />
Kennzeichnend für das neue Anlagenkonzept<br />
ist das Zusammenspiel von Hydraulik<br />
und Elektronik: Der Hybridantrieb, der<br />
mit verrohrungsfreier und geschlossener<br />
Hydraulik ausgeführt ist, wird nur eingeschaltet,<br />
wenn das Fußpedal betätigt wird,<br />
ansonsten steht die Pumpe still. Daraus<br />
resultieren im Vergleich zu konventionellen<br />
Hydrauliksystemen niedrigere Betriebskosten,<br />
eine längere Lebensdauer, mehr Be -<br />
triebsstunden und ein geringerer Wartungsaufwand.<br />
Der e-Prax übersetzt die elektrischen Eingangsgrößen<br />
aus der Maschinensteuerung<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
40 K Umformen, Biegen, Richten<br />
in eine mechanische Linearbewegung. Die<br />
Maschinensteuerung kommuniziert dabei<br />
mit der Achsregelung und in weiterer Folge<br />
mit der Motorregelung. Mit den synchronisierten<br />
Aktuatoren werden dann vorgewählte<br />
Profile lagegeregelt abgefahren. Die Lage<br />
des Biegewerkzeuges wird über eine drehzahlvariable<br />
Motor-Pumpen-Einheit geregelt.<br />
Die ersten Rückmeldungen von Kunden<br />
sind laut Safan Darley durchweg positiv.<br />
»Die Kunden loben den hochdynamischen<br />
Antrieb, die Bedienerfreundlichkeit und die<br />
ruhige Arbeitsweise mit der Anlage. Wir<br />
haben mit der H-Brake Hybrid also nicht nur<br />
eine Anlage auf den Markt gebracht, die<br />
Stand der Technik ist. Sie vermittelt auch ein<br />
sehr positives Arbeitsgefühl beim Kunden«,<br />
sagt Ronald Mille, Sales Manager von Safan<br />
Darley.<br />
Intelligentes Werkzeugmanagement<br />
sorgt für effiziente Prozesse<br />
Blechprodukte verändern sich schnell: vielfältigere<br />
Formen, wachsende Ansprüche an<br />
die Qualität und kürzere Lebenszyklen. Das<br />
beeinflusst natürlich auch die dahinter stehenden<br />
erforderlichen Werkzeugwechsel.<br />
Ein schneller Werkzeugwechsel ist vor diesem<br />
Hintergrund ein wichtiger Eckpfeiler für<br />
einen effizienten Produktionsprozess.<br />
Mit dem neuen Xpert Tool Changer präsentiert<br />
Maschinenbauer Bystronic eine kompakte<br />
Automationslösung für den schnellen<br />
Werkzeugwechsel beim Biegen (Bild 4).<br />
Dadurch wird die Rüstzeit der Xpert Abkantpresse<br />
beschleunigt. »Neueste Sensorik und<br />
integrierte Robotiktechnologie ermöglichen<br />
ein vielseitiges und kompaktes Biegesystem,<br />
das sich selbstständig einrüstet. Interessant<br />
ist diese Lösung vor allem für Anwender, die<br />
Zeit sparen und die Qualität beim Biegen<br />
erhöhen wollen, ohne auf Flexibilität zu verzichten«,<br />
beschreibt das Unternehmen die<br />
Vorteile. Der Werkzeugwechsler bestückt<br />
die Xpert jeweils mit den benötigten Oberund<br />
Unterwerkzeugen. Dieser Arbeitsschritt<br />
kostet Bediener bei manuellem Betrieb<br />
wertvolle Biegezeit.<br />
Im Inneren der Abkantpresse arbeitet ein<br />
6-achsiger Roboterarm, der auf ein ebenfalls<br />
integriertes Werkzeugmagazin zugreift, in<br />
dem die Biegewerkzeuge untergebracht<br />
sind. Die gesamte Automation befindet sich<br />
also im Inneren. Neben der Ergonomie er -<br />
gibt sich daraus ein weiterer Vorteil: Robotik<br />
und Werkzeugmagazin sind vor Schmutz<br />
und äußeren Einflüssen geschützt.<br />
In Verbindung mit dem Tool Changer System<br />
verfügt die Xpert über eine Biegelänge<br />
von 3 m. Zur Auswahl stehen 150 bis 320 t<br />
Presskraft. Die Maschine ist serienmäßig mit<br />
einer intelligenten Biegeprozesssteuerung<br />
und einer vollautomatischen Bombierung<br />
ausgestattet.<br />
Die Automation holt zu jedem Biegeauftrag<br />
den passenden Werkzeugsatz aus dem<br />
Magazin und setzt diesen ein. Auch beim<br />
Biegen mit mehreren Stationen auf der Biegelänge<br />
werden alle definierten Werkzeuge<br />
millimetergenau positioniert und so eine<br />
konstant hohe Qualität sichergestellt, heißt<br />
es weiter.<br />
Wird der Umfang der Biegewerkzeuge<br />
erweitert, unterstützt das Xpert Tool Change<br />
System den Anwender mit einer intelligenten<br />
Sensorik. Der Bediener setzt neue<br />
Werkzeuge einfach ins Klemmsystem der<br />
Ober- oder Unterwange ein. Anschließend<br />
scannt der Tool Changer das neue Werkzeug<br />
und integriert es automatisch in das<br />
Magazin – ohne Programmieraufwand oder<br />
einen Servicetechniker.<br />
Die Bedienung des Xpert Tool Changer<br />
Systems integriert Maschinenbauer Bystronic<br />
in die Bedienoberfläche By Vision Bending.<br />
Damit bleiben die Anwender mit allen Be -<br />
dienschritten an der Abkantpresse auf einem<br />
Touchscreen – egal ob sie den Werkzeugwechsel<br />
oder die anschließenden Biegeprozesse<br />
steuern. Die All-in-one-Lösung erlaubt<br />
laut Unternehmen neben der einfachen<br />
Bedienung mit Blick auf eine vernetzte Produktion<br />
auch neue Möglichkeiten zur Datenauswertung:<br />
Wie oft wurden be stimmte<br />
Werkzeuge verwendet? Welche Teile wurden<br />
mit welchem Werkzeug gebogen?<br />
Wann sind präventive Wartungen sinnvoll?<br />
(Foto: Bystronic)<br />
Bild 4. Mit dem neuen Xpert Tool Changer präsentiert Maschinenbauer Bystronic eine<br />
kompakte Automationslösung für den schnellen Werkzeugwechsel beim Biegen. Neueste<br />
Sensorik und integrierte Robotiktechnologie ermöglichen ein Biegesystem, das sich<br />
selbstständig einrüstet.<br />
Größere Öffnungshöhe für<br />
größere Werkzeugprofile<br />
Auch die LVD Company nv erweitert ihre<br />
Baureihe der Abkantpressen mit automatisiertem<br />
Werkzeugwechsel. Die hydraulische<br />
Abkantpresse Tool Cell von LVD (Bild 5) verfügt<br />
über einen integrierten Werkzeugwechsler<br />
sowie ein System zur Lagerung der<br />
Werkzeuge. Die Maschine wählt automatisch<br />
die für den Auftrag erforderliche Werkzeugbestückung<br />
und platziert diese entsprechend.<br />
Während der Bediener Teile für den<br />
Folgeauftrag vorbereitet, entlädt die Ma -<br />
schine automatisch den Werkzeugsatz und<br />
setzt den nächsten ein, ohne dass ein manuelles<br />
Eingreifen erforderlich ist. Das Lagersystem<br />
für die Werkzeuge bietet dabei eine<br />
flexible Konfiguration der Werkzeugbestü-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
Umformen, Biegen, Richten K 41<br />
(Foto: LVD)<br />
ckung, auch für spezifische Anwendungsanforderungen.<br />
Die neuen Abkantpressen Tool Cell Plus<br />
verfügen über eine standardmäßige Öffnungshöhe<br />
von 570 mm mit einem Hub von<br />
300 mm. Dies kann bis auf eine Öffnung<br />
von 600 mm und einem Hub von 400 mm<br />
erweitert werden. »Mit einer größeren Öffnungshöhe<br />
können größere Werkzeugprofile<br />
verwendet und die Werkzeuge frei<br />
gedreht werden, was eine höhere Flexibilität<br />
bei der Werkzeugbestückung ermöglicht.<br />
Eine Reihe von Konfigurationen der Werkstücke<br />
kann mit weniger Werkzeugen<br />
gehandhabt werden. Auch steigert ein<br />
großzügiger Werkzeugradius die Belastbarkeit<br />
zur Ausführung schwererer Anwendungen«,<br />
benennt LVD die Vorteile.<br />
Die Genauigkeit der Biegevorgänge wird<br />
mit dem patentierten, adaptiven Easy- Form-<br />
Laser-Biegesystem gewährleistet, das eine<br />
prozessinterne Überwachung der Biegewinkel<br />
über Laserscanner an der Vorder- und<br />
Rückseite des Tisches der Abkantpresse bietet.<br />
Das System überträgt Informationen in<br />
Echtzeit an die CNC-Steuerung, die dann<br />
die nötigen Einstellungen vornimmt, um<br />
Bild 5. Die hydraulische<br />
Abkantpresse Tool Cell von LVD<br />
verfügt über einen integrierten Werkzeugwechsler<br />
sowie ein System zur Lagerung der Werkzeuge. Die<br />
Maschine wählt automatisch die für den Auftrag erforderliche<br />
Werkzeugbestückung und platziert diese entsprechend.<br />
den richtigen Winkel zu erzielen. Der Biegeprozess<br />
wird dabei nicht unterbrochen,<br />
sodass keine Produktionszeit verloren geht.<br />
»Mit Easy-Form-Laser ist die Maschine in der<br />
Lage, sich an Schwankungen im Material,<br />
wie Blechdicke, Dehnungshärtung und Körnungsrichtung,<br />
anzupassen und jegliche<br />
Abweichung automatisch zu kompensieren.<br />
Als Ergebnis liefert die Tool Cell beständige<br />
Biegeergebnisse, vom ersten Teil an«, erklärt<br />
LVD.<br />
Und auch der belgische Werkzeugmaschinenhersteller<br />
ist mit den neuen Abkantpressen<br />
bereit für Industrie 4.0. Die Touch-B-<br />
Steuerung verfügt über Symbole, die für die<br />
Kontrolle der Parameter der Maschine und<br />
damit einen effizienten und schnellen<br />
Betrieb genutzt werden. Die Steuerung ist<br />
mit einer zentralen Datenbank verlinkt, in<br />
der alle produktionsrelevanten Daten abgelegt<br />
sind. Damit ist ein fließender, digitaler<br />
Transfer von Produktionsdaten vom Ma -<br />
nagementsystem bis auf die Produktionsebene<br />
möglich.<br />
Energieeinsparung und<br />
Lärmreduzierung durch<br />
Hybridtechnologie<br />
Die horizontale CNC-Biegemaschine wird<br />
zunehmend als roboterunterstützte Biegezelle<br />
verwendet. Damit lassen sich Biegeprozesse<br />
vollautomatisch, flexibel und prozesssicher<br />
abarbeiten. Auch die Stierli-Bieger AG<br />
aus der Schweiz hat sich dieser Aufgabe<br />
angenommen und bietet ihren Kunden mit<br />
der neuentwickelten CNC-Robot-Serie eine<br />
Gesamtlösung aus einer Hand an (Bild 6).<br />
Die Beladung der produzierenden Teile<br />
erfolgt dabei über eine fixe definierte<br />
Ladestation oder ein getaktetes Transport-<br />
Bild 6. Die Tool-Cell-Plus-Abkantpressen der Stierli-Bieger AG verfügen über eine<br />
standardmäßige Öffnungshöhe von 570 mm mit einem Hub von 300 mm. Dies kann bis auf eine<br />
Öffnung von 600 mm und einem Hub von 400 mm erweitert werden.<br />
(Foto: Stierli-Bieger)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
42 K Umformen, Biegen, Richten<br />
(Foto: Stierli-Bieger)<br />
Bild 7. Ob Biegen, Richten oder Ausprägen von Schienen, Zungen oder Herzstücken – eine neue<br />
horizontale Biegemaschine von Stierli-Bieger bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten.<br />
band. Beim Transportband besteht dabei<br />
der Vorteil, dass das zu biegende Teil direkt<br />
von einer Stanz- oder Sägemaschine übernommen<br />
werden kann.<br />
Die Software wurde so programmiert,<br />
dass sie roboterunabhängig ist. Somit können<br />
Roboter von unterschiedlichen Herstellern<br />
in das Anlagenkonzept integriert<br />
werden. Die Software und die anwenderfreundliche<br />
Teaching-Funktion ermöglichen<br />
zudem eine einfache Programmierung ohne<br />
Roboter-Vorkenntnisse. Die Programmierung<br />
der Biegeteile kann direkt an der<br />
Maschine oder über einen Postprozessor<br />
aus 2-D- oder 3-D-CAD-Daten<br />
automatisch generiert und<br />
per USB oder Netzwerk an<br />
die Maschine übermittelt<br />
werden. Eine automatische<br />
Winkelmessung<br />
sorgt für die notwendige<br />
Prozesssicherheit.<br />
Durch die moderne<br />
Hybridtechnologie wird die<br />
Hydraulik nur bei aktiven<br />
Bewegungen des Biegezylinders<br />
automatisch ein- oder ausgeschaltet.<br />
Daraus resultiert laut Stierli-Bieger<br />
eine Energieeinsparung bis zu 80 %.<br />
Zusätzlich wird die Lärmemission deutlich<br />
reduziert. Nicht zuletzt wurde die Platzierung<br />
des Roboters hinter dem Biegezylinder<br />
von der Konstruktion so gewählt, dass ein<br />
einfacher und schneller Werkzeugwechsel<br />
möglich ist.<br />
Universelle Biege- und<br />
Richtmaschine korrigiert Fehler<br />
beim Biegen<br />
Ob Biegen, Richten oder Ausprägen von<br />
Schienen, Zungen oder Herzstücken – eine<br />
neue horizontale Biegemaschine von Stierli-<br />
Bieger bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten.<br />
»Die offene Bauweise bringt<br />
nicht nur den Weichenwerken, sondern<br />
auch den Verkehrsbetrieben große Vorteile<br />
in der Fertigung. Durch das doppelseitige<br />
elektro- mechanisch verstellbare Werkzeugsystem<br />
entfällt das Drehen der Schiene<br />
bei der Bearbeitung in beiden Richtungen.<br />
Zusätzlich können die Werkzeuge sehr einfach<br />
und schnell gewechselt werden«,<br />
beschreibt das Unternehmen die Vorteile.<br />
Die neue Schienenbiegemaschine (Bild 7)<br />
kann mit einer manuellen Bedienung oder<br />
mit einer NC/CNC-Steuerung ausgestattet<br />
werden, auf der die Grunddaten einfach<br />
und schnell definiert werden können. »Die<br />
Laser- Messtechnik, die während des Bearbeitungsprozesses<br />
aktiv ist, überprüft bei<br />
jeder Biegung die erreichte Überhöhung.<br />
Die Steuerung macht unmittelbar einen<br />
Ist-Sollwert-Vergleich, um die Rückfederung<br />
mit einer Nachbiegung zu kompensieren.<br />
Somit können Abweichungen wie Walztoleranzen<br />
oder Festigkeitsunterschiede der<br />
einzelnen Profile schon während des Biegeprozesses<br />
korrigiert werden«, heißt es<br />
weiter.<br />
Als Option kann zudem eine Torsionsvorrichtung<br />
an die Standardmaschine angebaut<br />
werden. Diese wird vor allem bei der Aufarbeitung<br />
alter Schienen oder nach dem<br />
Bearbeiten von Zungen benötigt.<br />
Bild 8. Das neue Biege-Hackwerkzeug von Schwarze-Robitec reduziert den Materialverschnitt<br />
und verkürzt die Produktionszeiten.<br />
(Foto: Schwarze-Robitec)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
Biegen und Trennen von großen<br />
Durchmessern in einem Schritt<br />
Das Biegen sowie das finale Abtrennen der<br />
Rohrkomponenten für große Durchmesser<br />
von bis zu 3“ (76 mm) hat die Schwarze<br />
Robitec GmbH kombiniert. Dafür wird die<br />
Trennvorrichtung direkt in das Biegewerkzeug<br />
integriert. »Das macht den Bearbeitungsprozess<br />
wesentlich effizienter und<br />
wirtschaftlicher. Bislang war dies nur für<br />
kleinere Abmessungen möglich. Anwender,<br />
die mit Rohren mit großen Abmessungen<br />
arbeiten, profitieren nun ebenfalls von<br />
einem um bis zu 90 % reduzierten Materialverschnitt<br />
und kürzeren Taktzeiten«,<br />
erklärt das Unternehmen.<br />
Das System der integrierten Hackvorrichtung<br />
von Schwarze-Robitec ist durch die<br />
hohe Material- und Zeitersparnis prädestiniert<br />
für die Fertigung von Teilen in hoher<br />
Stückzahl (Bild 8). Zahlreiche Anwender aus<br />
der Automobil- und Zulieferindustrie nutzen<br />
es bereits. Um die Vorteile auch für Anwendungen<br />
mit Rohrdurchmessern von bis zu<br />
3“ nutzbar zu machen, wurde das Hackwerkzeug<br />
weiter optimiert. »Die Maschinen<br />
realisieren die präzisen Schnitte der Trennvorrichtung<br />
in kürzester Zeit. Gleichzeitig<br />
fällt auch die Materialersparnis sehr hoch<br />
aus: Bislang entstanden bei der Herstellung<br />
von Krümmerrohren je nach Biegesystem bis<br />
zu 100 mm Verschnitt pro Einzelteil. Ein<br />
hoher Kostenfaktor, der mit dem integrierten<br />
Hackwerkzeug deutlich sinkt. Auch die<br />
Bearbeitung längerer Rohreinheiten statt<br />
abgelängter Rohrstücke ist durch den integrierten<br />
Trennvorgang möglich. Dadurch<br />
reduzieren sich zusätzlich die Zeiten für das<br />
Be- und Entladen der Maschine«, benennt<br />
Schwarze-Robitec einige Vorteile der kombinierten<br />
Anlagentechnik.<br />
Mit der neuen Trenntechnologie erhalten<br />
die Komponenten eine saubere Schnittkante<br />
und können sofort weiterverarbeitet werden.<br />
Die Technik bietet sich daher besonders<br />
für die Serienproduktion an, beispielsweise<br />
in der Automobilbranche oder der Zulieferindustrie.<br />
Gerade dort spielen die Einsparungen<br />
von Ressourcen und Zeit eine große<br />
Rolle. Die kontrollierte Spanabfuhr hält die<br />
beim Trennvorgang entstehenden Späne<br />
von der Maschine weitestgehend fern. Die<br />
neue Steuerung ermöglicht laut Schwarze-<br />
Robitec Schnitte bei jedem Biegewinkel zwischen<br />
0 und 90° und fügt diese einfach in<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017<br />
das Biegeprogramm ein. Die Trennvorrichtung<br />
bearbeitet dabei alle gängigen Materialien<br />
– darunter auch aluminisierte Stähle<br />
oder schwer zerspanbare Werkstoffe wie<br />
Chrom-Nickel-Stähle.<br />
Exakte Messdaten für<br />
das Rohrbiegen<br />
Korrekte und nachvollziehbare Messdaten<br />
sind für den Biegeprozess unabdingbar. Dies<br />
gilt auch für das Rohrbiegen. Um das Messen<br />
auch in engen Räumen einfacher zu<br />
machen, hat die transfluid Maschinenbau<br />
GmbH gemeinsam mit einem Partner das<br />
System t-control entwickelt – ein drahtloses<br />
System zur Vermessung von Rohren und<br />
Verbindungselementen wie Flanschen<br />
(Bild 9).<br />
»Das System misst über ein exakt festgelegtes<br />
Lichtmuster, das eine oder mehrere<br />
Kameras beobachten. Diese bestimmen<br />
dann die Position und Orientierung des<br />
Lichtmusters im Raum. Auf diese Weise können<br />
die gewünschten Rohrdaten erfasst<br />
werden. Über entsprechende Schnittstellen<br />
ist der Datenaustausch mit CAD und der<br />
transfluid-Biegesoftware t-project möglich<br />
sowie die direkte Einbindung der Rohrbiegemaschine<br />
in den Prozess«, beschreibt<br />
transfluid den Prozess.<br />
Das t-control ist portabel, sorgt für hohe<br />
Präzision im Messraum und kann für den<br />
Baustelleneinsatz vor Ort genutzt werden,<br />
heißt es weiter. Geeignet ist es insbesondere<br />
für den Maschinen- und Anlagenbau, die<br />
Hydraulik und den Schiffbau.<br />
»Wichtig bei der gemeinsamen Entwicklung<br />
war uns die starke Leistung des Ge -<br />
samtsystems: Messen, digitale Dokumentation<br />
und Datenbearbeitung sowie die<br />
Biegeumsetzung. Aber auch die einfache<br />
Bedienung und die schnelle Verfügbarkeit<br />
von t-control zum Messen sind natürlich<br />
wichtige Faktoren für die Praxis«, so Stefanie<br />
Flaeper, Geschäftsführerin bei transfluid.<br />
Eine Kalibrierung ist nicht notwendig.<br />
Das System sei innerhalb von 5 min startklar<br />
– mit bis zu 20 m Messleistung. Die<br />
Umsetzung erfolgt dabei je nach Anforderungen<br />
über taktiles Messen mit Standardmess<br />
tastern oder mit einer Rohrmessgabel.<br />
»Zusätzlich zu den Kontrollmessungen<br />
von Bauteilen können auch Materialkorrekturwerte<br />
für die transfluid-Rohrbiegema-<br />
Ihre Spezialisten für<br />
Schneiden und Richten<br />
Wir haben Ihre individuelle Lösung für<br />
höchste Schnittqualität, präzise Wickeltechnik<br />
und beste Richtergebnisse.<br />
Längsteilanlagen<br />
Streck-Biege-Richtanlagen<br />
Verpackungsanlagen<br />
Verlegespuler<br />
Richtmaschinen<br />
Querteilanlagen<br />
Haben Sie Fragen? Rufen Sie uns an.<br />
Wir sind gerne für Sie da.<br />
Burghardt+Schmidt GmbH<br />
Raiffeisenstr. 24, D-75196 Remchingen<br />
Tel. +49 7232 3661-0<br />
info@b-s-germany.de<br />
SCHNUTZ GmbH<br />
Siegstr. 75–77, D-57076 Siegen<br />
Tel. +49 271 25062-0<br />
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www.b-s-germany.de | www.schnutz.com<br />
QUALITÄT<br />
Made in Germany
44 K Umformen, Biegen, Richten<br />
(Foto: transfluid)<br />
Bild 9. Mit dem drahtlosen System t-control von transfluid können Rohre und<br />
Verbindungselemente wie Flansche einfach direkt vor Ort vermessen werden.<br />
schinen t-bend erfasst werden. Und im<br />
Bereich des Reverse Engineering lassen sich<br />
sehr einfach bestehende Geometrien vermessen,<br />
um diese exakt zu reproduzieren«,<br />
benennt transfluid weitere Anwendungsmöglichkeiten.<br />
Von der Biegeautomation über das Werkzeugmanagement,<br />
das Antriebskonzept und<br />
die Vernetzung der Prozessabläufe bis hin<br />
zur Messdatenerfassung haben die Maschinenhersteller<br />
vielfältige und passgenaue<br />
Anlagenkonzepte für die Anforderungen der<br />
Kunden entwickelt. So können Biegeprozesse<br />
heute nicht nur effizient und qualitativ<br />
hochwertig, sondern auch kostenbewusst<br />
und ergonomisch gestaltet werden. K<br />
(sm 170705136)<br />
«<br />
IN DIESEM FACHBEITRAG WERDEN PRODUKTE/LEISTUNGEN FOLGENDER UNTERNEHMEN ANGESPROCHEN:<br />
Bystronic Group<br />
Industriestraße 21<br />
3362 Niederönz<br />
Schweiz<br />
Tel. +41 62 9563333<br />
www.bystronic.com<br />
LVD Company n.v.<br />
Nijverheidslaan 2<br />
8560 Gullegem<br />
Belgien<br />
Tel. +32 56 430511<br />
www.lvdgroup.com<br />
Safan Darley<br />
Kwinkweerd 11<br />
7241 CW Lochem<br />
Niederlande<br />
Tel. +31 573 222222<br />
www.safandarley.com<br />
Schwarze-Robitec GmbH<br />
Olpener Straße 460 – 474<br />
51109 Köln<br />
Tel. +49 221 89008-0<br />
www.schwarze-robitec.com<br />
Stierli-Bieger AG<br />
Schellenrain 1<br />
6210 Sursee<br />
Schweiz<br />
Tel. +41 41 9202055<br />
www.stierli-bieger.com<br />
transfluid Maschinenbau GmbH<br />
Hünegräben 20 – 22<br />
57392 Schmallenberg<br />
Tel. +49 2972 9715-0<br />
www.transfluid.de<br />
L KURZMELDUNGEN<br />
ZUSAMMENARBEIT<br />
INTENSIVIERT<br />
Düsseldorf. Im Rahmen des 28. Deutschen<br />
Ingenieurtages haben bauforumstahl e.V. und der<br />
Verein Deutscher Ingenieure e.V. (VDI) eine Ko -<br />
operationsvereinbarung zur engeren Vernetzung<br />
unterzeichnet. Die Kooperation zielt darauf hin,<br />
dass die deutsche Bauwirtschaft und die hier tätigen<br />
Ingenieure von den Synergien der Kooperationspartner<br />
profitieren. Insbesondere werden der<br />
technisch-wissenschaftliche Austausch und die<br />
wechselseitige Unterstützung zwischen bauforumstahl<br />
und dem VDI-Fachbereich Bautechnik<br />
vereinbart. Konkret soll dies durch die inhaltliche<br />
Abstimmung von technischen Publikationen und<br />
Regeln, wie BIM-Richtlinien (BIM – Building Information<br />
Modeling), und den Abgleich oder die<br />
gemeinsame Erarbeitung von Positionen zu politischen,<br />
gesellschaftlichen und gesetzgeberischen<br />
Entwicklungen geschehen.<br />
www.bauforumstahl.de<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(JP)/SE/ (sm 170705126)<br />
ARBEITSMINISTER DER<br />
G20-STAATEN BESUCHTEN<br />
ANDERNACH<br />
Essen. Bei thyssenkrupp in Andernach informierten<br />
sich die Arbeitsminister der G20-Staaten kürzlich<br />
über »Duale Ausbildung« in Deutschland. Die<br />
Minister hatten sich in Bad Neuenahr auf Einladung<br />
von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles<br />
im Vorfeld des G20-Gipfels getroffen. Daran nahm<br />
auch EU-Kommissarin Marianne Thyssen teil.<br />
Ein wichtiges Thema der deutschen G20-Präsidentschaft<br />
sind die Flüchtlingsströme. Daher<br />
informierten sich die Fachminister bei ihrem Werkbesuch<br />
am Beispiel des thyssenkrupp Programms<br />
»we.help« auch über die Integrationsaktivitäten<br />
der deutschen Industrie: »Zugang zum Arbeitsmarkt<br />
ist für jeden Menschen, der dauerhaft in<br />
Deutschland bleiben möchte, extrem wichtig«,<br />
sagte Oliver Burkhard, Personalvorstand der<br />
thyssen krupp AG.<br />
www.thyssenkrupp.com<br />
K<br />
/<br />
eb/Ws(Jp)/SE/Jp (sm 170705124)<br />
CHINESISCHER DESIGN-AWARD<br />
Essen. Noch bis zum 25. <strong>Juli</strong> 2017 können Hersteller<br />
und Designer aus der ganzen Welt an dem<br />
Wettbewerb China Good Design teilnehmen, der<br />
gut gestaltete Produkte chinesischer und internationaler<br />
Unternehmen auf dem chinesischen<br />
Markt sichtbar macht. Eine Jury bewertet dazu<br />
alle nominierten Einreichungen im südchinesischen<br />
Xiamen und zeichnet die Besten auf der<br />
»Xiamen International Design Week – Red Dot in<br />
China« vom 3. bis 5. November 2017 im International<br />
Conference and Exhibition Center in Xiamen<br />
mit dem China Good Design Award aus. Die<br />
Preisträger profitieren u. a. von umfangreichen<br />
Kommunikationsmaßnahmen.<br />
www.chinagooddesignaward.com K<br />
/<br />
eb/WS(Jp)/SE/Jp (sm 170705122)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
Umformen, Biegen, Richten K 45<br />
L KURZMELDUNGEN<br />
MERKEL BESUCHTE ReDI SCHOOL<br />
OF DIGITAL INTEGRATION<br />
Duisburg/Berlin. Bundeskanzlerin Dr. Angela<br />
Merkel besuchte Ende April die ReDI School of<br />
Digital Integration in ihren neuen Räumen bei<br />
Kloeckner.i, der Digitalheinheit von Klöckner & Co,<br />
in Berlin.<br />
Im Rahmen des Treffens wollte sich die Bundeskanzlerin<br />
über die Arbeit der ReDI School informieren.<br />
In der gemeinnützigen Schule lernen Geflüchtete<br />
kostenfrei Programmieren oder erweitern ihre<br />
bereits bestehenden Programmierkenntnisse.<br />
Geleitet wird der Unterricht von ehrenamtlichen<br />
Entwicklern und Programmierern aus IT-Unternehmen<br />
und Start-ups. Die ReDI School vernetzt<br />
zudem ihre Absolventen mit interessierten Unternehmen<br />
und Start-ups, um ihnen den Berufseinstieg<br />
bzw. -wiedereinstieg zu erleichtern. Unterstützt<br />
wird die Schule von Partnern aus der Wirtschaft<br />
– wie dem Hauptsponsor Klöckner & Co.<br />
www.kloeckner.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 170705073)<br />
HAFTUNG DES LIEFERANTEN<br />
FÜR EIN- UND AUSBAUKOSTEN<br />
Düsseldorf. Der Bundesverband Deutscher<br />
Stahlhandel (BDS AG) kritisiert gemeinsam mit<br />
anderen Wirtschaftsverbänden das Gesetz zur<br />
verschuldensunabhängigen Haftung des Lieferanten<br />
für Ein- und Ausbaukosten, das am 1. Januar<br />
2018 in Kraft tritt. Dadurch wird die Haftung des<br />
Verkäufers deutlich verschärft und gilt auch für<br />
Kosten des Austausches von Anbringungen wie<br />
Farbe oder Dachrinnen, die aufgrund von Mängeln<br />
ersetzt werden müssen. Dies geht stark über<br />
die derzeitige Haftung des Verkäufers hinaus –<br />
dieser muss bisher nur für Aus- und Einbaukosten<br />
oder Folgekosten aus der Lieferung mangelhafter<br />
Ware haften, wenn ihn ein Verschulden trifft.<br />
Der BDS und andere Verbände sehen hierin<br />
eine unzumutbare Belastung des Handels. Der<br />
Gesetzgeber hat an der im Koalitionsvertrag enthaltenen<br />
Forderung einer Haftungsverschärfung<br />
festgehalten, um Handwerker und kleine Bauunternehmer<br />
zu entlasten. Jedoch ist das neue<br />
Gesetz nicht auf Lieferungen an diese Gruppen<br />
beschränkt, sodass von der Verschärfung zulasten<br />
des Verkäufers auch die Bauindustrie und andere<br />
Industriezweige profitieren.<br />
www.stahlhandel.com<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(Jp)/SE/Jp (sm 170705074)<br />
NEUES TOOLKIT FÜR DIE<br />
ISO 9001:2015 / ISO 14001:2015<br />
Köln. Lloyd‘s Register hat ein unterstützendes<br />
Toolkit entwickelt, um Unternehmen bei der<br />
Umstellung der neuen Normenversionen ISO<br />
9001:2015 und ISO 14001:2015 optimal zu unterstützen.<br />
Es werden Wege aufgezeigt, wie sich<br />
Unternehmen individuell, bestmöglich auf die<br />
neuen Normen vorbereiten können. Die Module<br />
Gap-Analyse, Workshops, Training und schließlich<br />
Auditierung werden in einen Gesamtzusammenhang<br />
eingeordnet und geben einen informativen<br />
Überblick über die verschiedenen Module. So<br />
kann das Unternehmen das individuell Passende<br />
erkennen und die Bedarfsplanung optimieren.<br />
Darüber hinaus werden Neuerungen der beiden<br />
Normen anschaulich in Form einer Gegenüberstellung<br />
(ISOmeter) dargestellt, sodass man<br />
schnell die wesentlichen Änderungen sofort<br />
erkennen und einordnen kann. Das Paket kann<br />
kostenlos angefordert werden:<br />
Info@LRQA.de oder<br />
Tel. +49 221 96757700<br />
www.LRQA.de<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 170705070)<br />
ELEKTROMOBILITÄT MIT STAHL-<br />
LEICHTBAU UND HIGHTECH<br />
Bochum. Als viersitziges Sportcoupé mit offizieller<br />
Straßenzulassung entwickelt, beweist der<br />
thyssenkrupp-blue.cruiser, dass Elektromobilität<br />
auch emotional begeistert. Zum dritten Mal fließt<br />
im Rahmen der Forschungskooperation der Hochschule<br />
Bochum zusammen mit der thyssenkrupp<br />
AG die Technologiekompetenz des Konzerns mit<br />
in die Entwicklung ein. Noch nie steckten in einem<br />
SolarCar, das an der World Solar Challenge in Australien,<br />
die Weltmeisterschaft der Solarmobile,<br />
teilnehmen wird, so viele Leichtbau-Elemente und<br />
automobile Hightech-Komponenten wie im neuen<br />
Fahrzeug der Hochschule Bochum. Der Werkstoff<br />
Stahl kommt in noch größerem Maße zum Einsatz,<br />
z. B. beim Überrollkäfig für die Fahrerkabine und<br />
bei den eigens für das SolarCar gefertigten Felgen,<br />
aber auch in Form der Rücksitzbank aus<br />
einem Stahl-Polymer-Sandwichmaterial. Daneben<br />
kommen Komponenten u. a. von thyssenkrupp<br />
Bilstein, thyssenkrupp Presta und thyssenkrupp<br />
Magnettechnik zum Einsatz.<br />
Nur wer ohne größere Pannen die 3.000 km der<br />
World Solar Challenge von Darwin nach Adelaide<br />
überwindet, hat eine Chance, überhaupt in die<br />
Wertung zu kommen. Genauso wichtig ist die<br />
Strategie, die mithilfe einer eigens programmierten<br />
Software die optimale Geschwindigkeit ausrechnet.<br />
Sechs Tage nach dem Start soll Adelaide<br />
erreicht werden. Die letzten Punkte werden im<br />
Ziel vergeben, wenn eine Expertenjury den deutschen<br />
Sonnenwagen unter die Lupe nimmt.<br />
www.bosolarcar.de<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(Jp)/SE/Jp (sm 170705123)<br />
5.000 € FÜR INSTITUT FÜR UM -<br />
FORMTECHNIK UND LEICHTBAU<br />
Düsseldorf. Die beiden internationalen Fachmessen<br />
für Draht, Kabel und Rohre, wire und Tube,<br />
verzeichneten im April 2016 über 2.500 ausstellende<br />
Unternehmen – Grund genug, Innovationen<br />
in Forschung und Lehre dort zu unterstützen, wo<br />
sie entstehen: an den Universitäten und Forschungseinrichtungen,<br />
die sich mit diesen Themen<br />
befassen.<br />
So unterstützte die Messe Düsseldorf zusammen<br />
mit der International Tube Association (ITA)<br />
als Trägerverband der Tube Düsseldorf und ihrer<br />
weltweiten Satelliten, dann das Institut für Um -<br />
formtechnik und Leichtbau der Technischen Universität<br />
Dortmund mit einem Scheck über 5.000 €.<br />
Diesen kann die Fakultät gut für Forschung und<br />
Entwicklung in diesem Bereich einsetzen. K<br />
eb/WS(hp)/SE/Jp (sm 170104444)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
46 K Umformen, Biegen, Richten<br />
Experte für Richten und<br />
Entgraten öffnete die Türen<br />
Von Annedore Bose-Munde*<br />
Baden-Baden. Die diesjährigen Infotage Richten + Entgraten, zu denen<br />
Arku vom 15. bis 19. Mai nach Baden-Baden eingeladen hatte, standen<br />
im Zeichen von 50 Jahren Richttechnik. So präsentierte das Unternehmen<br />
sowohl einen Rückblick auf die eigene Geschichte als auch die<br />
umfangreiche Produktpalette und die Umsetzungskonzepte für die<br />
vernetzte Industrie.<br />
Zahlreiche Besucher aus dem In- und<br />
Ausland waren gekommen, um sich an den<br />
fünf Infotagen über Neuentwicklungen und<br />
bewährte Techniken der Arku Maschinenbau<br />
GmbH in Baden-Baden zu informieren.<br />
Neben Live-Vorführungen am Exponat standen<br />
Rundgänge durch den Maschinenpark<br />
auf dem Programm. Vor Ort standen zudem<br />
mehrere Maschinen für Tests mit eigenen<br />
Teilen zur Verfügung.<br />
Erstmals wurde eine dreifach verkettete<br />
Linie gezeigt, die sämtliche Prozessschritte<br />
vom Entgraten über das Richten bis hin zur<br />
Ebenheitskontrolle abdeckt. Bei der präsentierten<br />
Komplettlinie aus drei hintereinander<br />
geschalteten Aggregaten handelt es sich um<br />
eine Konstruktion, die ein Arku-Kunde be -<br />
reits erfolgreich nutzt.<br />
Komplette Prozesskette abgebildet<br />
Kernkomponenten sind eine Entgratmaschine,<br />
eine Präzisionsrichtmaschine und ein<br />
automatisches Ebenheitskontrollsystem.<br />
Damit werden die wesentlichen Prozessschritte<br />
der Materialvorbereitung in einer<br />
Linie abgedeckt. »Der Edge Breaker 2000<br />
Plus entgratet und verrundet Bleche beidseitig,<br />
im Flat Master 55 80 werden diese zu<br />
ebenen und nahezu spannungsfreien Blechen<br />
und das integrierte automatische Kontrollsystem<br />
Flat Jack prüft anschließend die<br />
Ebenheit der Zuschnitte. Sämtliche Maschinen<br />
laufen vollautomatisch und sind dank<br />
übergeordneter Schnittstelle aufeinander<br />
abgestimmt. Der zentrale Rechner – ein variables<br />
Kunden-Interface – ermöglicht die<br />
Kommunikation der Aggregate untereinander.<br />
So lassen sich bei Störungen Maschinen<br />
zeitnah abschalten, ohne die Produktion zu<br />
beeinträchtigen«, beschreibt Albert Reiss,<br />
geschäftsführender Gesellschafter bei Arku,<br />
den Funktionsumfang der Anlage.<br />
Doch die Linie verdeutliche auch den Portfolioausbau<br />
des Unternehmens. »Jede Ma -<br />
schine markiert einen Meilenstein unserer<br />
Unternehmensgeschichte. Vor genau 50<br />
Jahren verkaufte Arku die erste Präzisionsrichtmaschine.<br />
Seither haben wir unsere Ex -<br />
pertise in diesem Bereich vertieft«, erklärte<br />
Reiss. So sei die 2005 entwickelte hydraulische<br />
Präzisionsrichtmaschine Flat Master, die<br />
Dank hydraulischem Überlastschutz Überlastspitzen<br />
zuverlässig abfängt, das Ergebnis<br />
von jahrzehntelanger Erfahrung im Richten<br />
von Blechen. Mit der Vorstellung der Entgratmaschine<br />
Edge Breaker sei dann 2015<br />
ein wichtiger Prozessschritt in der Kanten-<br />
Flat Jack: automatische<br />
Ebenheitskontrolle<br />
direkt an der<br />
Richtmaschine.<br />
Vom Richten bis zur<br />
Ebenheitskontrolle: Anlässlich der<br />
Infotage zeigte Arku erstmals eine<br />
dreifach verkettete Linie.<br />
(Fotos: Arku)<br />
* Dipl.-Ing. Annedore<br />
Bose-Munde ist Fachredakteurin<br />
für Wirtschaft und<br />
Technik in Erfurt,<br />
www.bose-munde.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
Umformen, Biegen, Richten K 47<br />
Der Edge Racer ermöglicht ein ein- oder beidseitiges Entgraten und eine anwenderdefinierte<br />
Kantenverrundung mit reproduzierbaren Ergebnissen.<br />
bearbeitung gefolgt. »Die Anlage befreit<br />
Bleche beidseitig von Unebenheiten und<br />
sorgt für glatte Teile. Und seit 2016 steht mit<br />
dem Ebenheitskontrollsystem Flat Jack eine<br />
Technik zur Verfügung, mit der bereits<br />
gerichtete Zuschnitte zehntelmillimetergenau<br />
kontrolliert werden können«, heißt es<br />
weiter.<br />
Automatisierung und vernetzte<br />
Prozesse im Fokus<br />
Etwa 100 Maschinen und Anlagen baut<br />
Arku pro Jahr. Der Schwerpunkt liegt dabei<br />
auf Richtmaschinen. Um noch besser auf die<br />
Kundenwünsche eingehen zu können, hat<br />
das Unternehmen mit mehreren Richt- und<br />
Entgratzentren das Dienstleistungsangebot<br />
erweitert. In den Richt- und Entgratzentren<br />
Baden-Baden, Kunshan (China) und Cincinnati<br />
(USA) sowie im Richtzentrum bei der<br />
Arku-Vertretung Bilol in Istanbul (Türkei)<br />
können Kunden sich sowohl über Eckdaten<br />
der Maschinen informieren, als auch die<br />
Bearbeitung eigener Teile austesten. »Die<br />
Kunden möchten sehen, was unsere Anlagen<br />
bei ihren Teilen bewirken können. Und<br />
auch wir lernen auf diesem Weg mehr über<br />
die Kundenanforderungen und die spezifische<br />
Umsetzung«, erklärte Marcus Bartle,<br />
Geschäftsführer bei Arku.<br />
Auch das Thema Automatisierung spielt<br />
für den Maschinenbauer mit Blick auf Industrie<br />
4.0 eine große Rolle. »In der Blech verarbeitenden<br />
Industrie sind vernetzte Prozesse<br />
zunehmend ein fester Bestandteil der<br />
Prozesskette und hierfür müssen wir passende<br />
Lösungen anbieten. Unsere Anlagen lassen<br />
sich deshalb nahtlos verketten. Dadurch<br />
ermöglichen sie ein effizientes Richten und<br />
Entgraten in einem durchgängigen Prozess«,<br />
so Bartle.<br />
Für die Kunden ergeben sich daraus laut<br />
Arku zahlreiche Vorteile: Nachgelagerte<br />
Arbeiten wie Schweißen oder Lackieren<br />
erfolgen mit hoher Qualität und die Hersteller<br />
profitieren von reproduzierbaren Messergebnissen.<br />
Dafür sorgen die programmierbaren<br />
Steuerungen aller Aggregate. Diese<br />
speichern Prozessparameter, die sich bei<br />
Bedarf wieder abrufen lassen. Auch kürzere<br />
Zykluszeiten seien dank der Komplettlinie<br />
möglich. So reduziere das automatisierte<br />
Ebenheitskontrollsystem Flat Jack aufwendige<br />
Messungen nach dem Richten.<br />
»<br />
Unsere Anlagen lassen sich nahtlos<br />
verketten. Dadurch ermöglichen<br />
sie ein effizientes Richten und<br />
Entgraten in einem durchgängigen<br />
Prozess.<br />
Albert Reiss, geschäftsführender<br />
Gesellschafter bei Arku.<br />
Passgenaue Techniken für differenzierte<br />
Kundenanforderungen<br />
Coilanlagen sind das größte Geschäftsfeld,<br />
das der Maschinenbauer bearbeitet. Realisiert<br />
werden dabei schlüsselfertige Pressenvorschub-,<br />
Querteil- und Stanzanlagen für<br />
die flexible Blechbearbeitung in allen Größenordnungen<br />
sowie Bandvorbereitungsablagen<br />
für Profilierer. Durch ein Baukastensystem<br />
ist eine flexible Anlagenkonzeption<br />
möglich und damit die Anbindung an jede<br />
Presse.<br />
Insbesondere bei der Verarbeitung von<br />
Tafel- oder Coilmaterial kommt es oft schon<br />
nach den ersten Bearbeitungsschritten zu<br />
Unebenheiten im Material, wodurch eine<br />
problemlose Weiterverarbeitung nicht möglich<br />
ist. Durch die Bearbeitung mit Hochleistungsrichtmaschinen<br />
werden diese genutzten<br />
Materialien wieder eben und spannungsarm<br />
und sind so für Folgearbeiten<br />
besser einsetzbar.<br />
»Richten ist unsere Kernkompetenz, das<br />
machen wir seit 50 Jahren«, so Albert Reiss.<br />
Über 400 Kurzbauformen hat das Unternehmen<br />
weltweit in Presswerken realisiert.<br />
Grundsätzlich wird durch die Anlagentechnik<br />
die gesamte Welt des Blechs abgedeckt,<br />
auch hochfeste Materialien.<br />
2015 führte Arku seine Produktlinie der<br />
Entgratmaschinen ein. Die verschiedenen<br />
Modelle entgraten und verrunden verschiedenste<br />
Teile und Materialien und sind eine<br />
Reaktion auf die Bedürfnisse der Kunden.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
48 K Umformen, Biegen, Richten<br />
Gerade mit Blick auf zunehmend steigende<br />
Qualitätsanforderungen sei Entgraten ein<br />
Megatrend, erklärte Reiss. Dies würde sich<br />
auch in steigenden Verkaufszahlen für die<br />
Arku-Entgratmaschinen widerspiegeln.<br />
Kundenzufriedenheit ist Fundament<br />
für stabile Zusammenarbeit<br />
Das Unternehmen, das 1928 als Blechnerei<br />
gegründet wurde und 1956 mit dem Bau<br />
von Blechartikeln startete, wird heute als<br />
Familienunternehmen in der dritten Generation<br />
geführt. Im Jahr 2016 erwirtschaftete<br />
Arku mit 200 Mitarbeitern weltweit einen<br />
Umsatz von 53 Mill. €. »Wir sind der Größte<br />
von den Kleinen«, erklärte Gesellschafter<br />
Albert Reiss und verwies darauf, dass<br />
immerhin seit bereits 50 Jahren die Herstellung<br />
von Präzisionsrichtmaschinen einen<br />
wichtigen Bestandteil des Portfolios ausmacht.<br />
1967 fertigte Arku die erste Präzisionsrichtmaschine<br />
und entwickelte sich<br />
von daher kontinuierlich zum anerkannten<br />
Maschinenbauer. Erste Kunden waren Stahl-<br />
Service-Center in den Niederlanden, die<br />
Uhrenindustrie in der Schweiz und die<br />
Schreibmaschinenindustrie.<br />
Ein Punkt, der in dieser Entwicklung über<br />
die Jahre eine wichtige Rolle spielt, ist die<br />
Kundenzufriedenheit. Diese wird regelmäßig<br />
bei der für Inbetriebnahme von Neumaschinen<br />
und bei Reparaturaufträgen hinterfragt.<br />
Im Fokus der Auswertung stehen die<br />
Einsatzvorbereitung, die Qualität der Ausführung,<br />
die Qualifikation des Personals, die<br />
termingerechte Durchführung, die Erreichbarkeit<br />
sowie das Preis-Leistungsverhältnis<br />
und Qualität und Freundlichkeit.<br />
www.arku.de<br />
K<br />
/<br />
(sm 170705133)<br />
L KURZMELDUNGEN<br />
SMARTE STRUKTURMATERIALIEN<br />
FÜR MEHR SICHERHEIT<br />
Düsseldorf. Die Volkswagen Stiftung fördert<br />
die Entwicklung intelligenter Materialsysteme<br />
am Max-Planck-Institut für Eisenforschung mit<br />
100.000 €. Man stelle sich folgendes Szenario vor:<br />
Ein Fahrzeug stößt frontal gegen einen Passanten.<br />
Doch statt mit voller Festigkeit auf ihn zu prallen,<br />
verändert sich die Frontpartie des Fahrzeugs in<br />
einem Sekundenbruchteil und wird so weich, dass<br />
sowohl dem Passanten als auch den Fahrzeuginsassen<br />
kaum etwas passiert. Würde das gleiche<br />
Fahrzeug jedoch gegen einen Baum krachen, so<br />
erhöht die Karosserie ihre Festigkeit und die Insassen<br />
sind noch besser geschützt als bisher.<br />
Dieses Szenario klingt zwar wie Science Fiction,<br />
soll aber durch die aktuelle Forschung von Dr.<br />
Christoph Kirchlechner vom Düsseldorfer Max-<br />
Planck-Institut für Eisenforschung (MPIE) in naher<br />
Zukunft Realität werden. Die Volkswagen Stiftung<br />
fördert diese bahnbrechende Idee mit 100.000 €<br />
innerhalb ihres Programms »Experiment!«.<br />
In der Anfangsphase des Projektes wird sich<br />
Kirchlechner auf kleinste Materialproben und<br />
Dünnschichten konzentrieren, um ohne großen<br />
Aufwand im Labormaßstab ausreichend starke<br />
elektrische und magnetische Felder erzeugen zu<br />
können. Getestet wird das Materialkonzept an<br />
Aluminiumlegierungen, Stahl und an Hartstoffschichten.<br />
www.mpie.de<br />
K<br />
/<br />
AUTOFARBE DES JAHRES<br />
IST GALLANT GRAY<br />
Clinton Township. Axalta Coating Systems,<br />
ein führender Anbieter von Flüssig- und Pulverlacken,<br />
gibt seine Autofarbe des Jahres 2017 be -<br />
kannt: Gallant Gray. Diese Farbe wird von blauen<br />
und silbernen Flakes aufgewertet, die für einen<br />
Glitzereffekt und dunkle Untertöne sorgen und<br />
dem Decklack so mehr Fülle und Eleganz verleihen.<br />
Die Farbe steht ein Jahr lang im Mittelpunkt<br />
einer Reihe von Veranstaltungen.<br />
www.axaltacs.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 170304570)<br />
WS(hp)/SE/ (sm 170104455)<br />
Mit Sonderdrucken Kompetenz vermitteln<br />
Profitieren Sie vom Imagetransfer des »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
Wurde in einer unserer Fachzeitschriften über Ihr Unternehmen, Ihre Produkte und<br />
Systeme berichtet ? Oder Sie sind sogar der Autor des Beitrags ?<br />
Dann steht Ihnen eine besonders attraktive Möglichkeit offen: Lassen Sie von diesem<br />
Beitrag einen Sonderdruck (print und /oder digital) erstellen und setzen Sie damit<br />
neue Impulse für Ihren Marketing-Auftritt.<br />
Gern informieren wir Sie kostenlos und unverbindlich<br />
über Ihre individuellen Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Gabriele Wald · Tel.: +49 211 6707- 527 · gabriele.wald@stahleisen.de<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf · Tel.: +49 211 6707- 527 · Fax: +49 211 6707- 582 · www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
Umformen, Biegen, Richten K 49<br />
L KURZMELDUNGEN<br />
IN DIE BANDPRODUKTION<br />
INVESTIERT<br />
Werdohl. VDM Metals plant den Ausbau der<br />
Bandproduktion am Standort Werdohl. Hierzu<br />
investiert das Unternehmen rd. 21 Mill. € in eine<br />
neue Blankglühanlage. Zusätzlich sind umfangreiche<br />
Baumaßnahmen wie ein Hallenneubau und<br />
ein Ofenturm erforderlich, die 2019 fertiggestellt<br />
werden sollen. Notwendig ist diese Investition,<br />
weil die aus dem Jahr 1977 stammende Anlage in<br />
die Jahre gekommen ist. Dr. Niclas Müller, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung, sagt: »Mit der neuen,<br />
modernen Anlage werden wir höchsten Qualitätsanforderungen<br />
aus allen Anwendungsbereichen<br />
der Industrie gerecht.«<br />
Durch die Erneuerung der Blankglühanlage<br />
wird das Unternehmen seine Produktionskapazität<br />
um 30 % erhöhen und das Portfolio im Bereich<br />
Band erweitern. Bänder werden dann mit einer<br />
Breite von 350 bis 830 mm und einer Dicke von<br />
0,40 bis 4 mm angeboten. Das Coilgewicht wird<br />
ebenfalls erhöht.<br />
www.vdm-metals.com<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170605018)<br />
VERNETZTE LKW:<br />
PARTNERSCHAFT ZUM<br />
AUTONOMEN FAHREN<br />
München. Mit DB Schenker und MAN arbeiten<br />
erstmals ein Logistikkonzern und ein Fahrzeughersteller<br />
gemeinsam an der Entwicklung vernetzter<br />
Lkw-Kolonnen für die Logistik. Einen<br />
Kooperationsvertrag für die auch als Platooning<br />
bekannte Technik unterzeichneten beide Unternehmen<br />
kürzlich.<br />
Erstmals werden Lkw-Kolonnen im Regelbetrieb<br />
von DB Schenker über mehrere Monate im<br />
realen Straßenverkehr getestet. In der im Frühjahr<br />
2018 beginnenden Testphase werden die Platoons<br />
auf dem »Digitalen Testfeld Autobahn« auf<br />
der A 9 zwischen den DB-Schenker-Niederlassungen<br />
München und Nürnberg zum Einsatz bringen.<br />
»Vernetztes und Autonomes Fahren wird den<br />
Transport der Zukunft revolutionieren«, so Ewald<br />
Kaiser, Chief Operating Officer Freight bei DB<br />
Schenker.<br />
www.dbschenker.com<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(Jp)/SE/Jp (sm 170705100)<br />
EHEMALIGES ZECHENGELÄNDE<br />
SOLL EIN PARK WERDEN<br />
Duisburg. Neue Perspektiven für den Duisburger<br />
Norden und seine Bürger: Die Stahlsparte von<br />
thyssenkrupp und die Stadt Duisburg planen<br />
gemeinsam die Weiterentwicklung einer Fläche<br />
der ehemaligen Zeche Friedrich Thyssen. Aus dem<br />
Gelände von »Schacht 2/5« wird dann der »Friedrich-Park«.<br />
Durch dieses städtebauliche Großprojekt<br />
entstehen zwischen den Stadtteilen Marxloh<br />
und Fahrn auf rd. 25 Hektar eine weitläufige<br />
Grünfläche, die gut verbunden ist mit den bereits<br />
vorhandenen öffentlichen Grünanlagen, sowie ein<br />
Gewerbegebiet. Im Zuge dieser zukunftsweisenden<br />
Maßnahme soll auch eine Umgehungsstraße<br />
von der Autobahn A 59 kommend, die sogenannte<br />
»Süd-West-Querspange Hamborn/Walsum«,<br />
gebaut werden. Nach erfolgter Bürgerbeteiligung<br />
sowie Abschluss des Bauleitplan-Verfahrens<br />
könnte 2018 mit den ersten Maßnahmen zur<br />
Umgestaltung des gesamten Brachgeländes<br />
begonnen werden.<br />
www.thyssenkrupp-steel.com K<br />
/<br />
WS(hp)/SE/Jp (sm 161204358)<br />
INTERKULTURELLE<br />
BERUFSVORBEREITUNG<br />
Dillingen/Völklingen. Eine Ausbildung ist ein<br />
entscheidender Faktor bei der Integration von<br />
jungen Flüchtlingen, und auch für hiesige, sogenannte<br />
»unversorgte Jugendliche« eine Chance,<br />
den Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu finden.<br />
Deshalb hat die Stahlstiftung Saarland gemeinsam<br />
mit vier weiteren Partnern das Programm<br />
»Berufseinstiegsmaßnahme der saarländischen<br />
Stahlindustrie 2.0« (BEST 2.0) initiiert. Ziel ist die<br />
Verbesserung der Einstiegsvoraussetzungen in<br />
eine Ausbildung.<br />
Die Teilnehmer sind maximal 25 Jahre alt und<br />
haben eine zweiwöchige Eignungsanalyse zur<br />
Bestimmung des Leistungsstands durchlaufen. Bis<br />
Mitte <strong>Juli</strong> 2017 erlernen die Teilnehmer die Grundlagen<br />
in der Elektro-, Metall- und Verfahrenstechnik.<br />
Prüfungen am Ende eines jeden Lernmoduls<br />
und Begleitung durch Mitarbeiter der Verbundausbildung<br />
Untere Saar e.V. (VAUS) flankieren die<br />
Maßnahme. Finanziert wird diese durch die<br />
Stahlstiftung Saarland und die Agentur für Arbeit<br />
Saarland.<br />
K<br />
WS(hp)/SE/Jp (sm 161204354)<br />
BAUFORUMSTAHL ÜBERTRÄGT<br />
ENTWURFSHILFE IN ENGLISCHE<br />
SPRACHE<br />
Düsseldorf. Im Online-Portal von bauforumstahl<br />
finden Interessierte seit März 2016 eine<br />
Entwurfshilfe zum Einsatz von feuerverzinkten<br />
Bauteilen im Stahl- und Verbundbrückenbau zum<br />
kostenfreien Download. In dieser sind wesentliche<br />
Grundlagen zum Stückverzinken unter Berücksichtigung<br />
der neuesten Forschungsergebnisse<br />
praxisgerecht aufbereitet. Die Broschüre ist auch<br />
im Ausland nachgefragt und wurde nun ins Englische<br />
übersetzt.<br />
www.bauforumstahl.de/<br />
korrosionsschutz<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170404637)<br />
NEUE APP ZEIGT AKTUALITÄT<br />
VON NORMEN AN<br />
Berlin. Mit der neuen Beuth-App NORM2GO<br />
können sich Nutzer von DIN-Normen in Sekundenschnelle<br />
anzeigen lassen, ob eine DIN-Norm<br />
noch gültig ist. Für den Check wird einfach der<br />
Barcode auf der Titelseite einer DIN-Norm ge -<br />
scannt. Die App prüft das Dokument und zeigt<br />
sofort an, ob die Norm noch aktuell oder bereits<br />
zurückgezogen ist. Historische DIN-Normen werden<br />
in der Regel durch Folge-Dokumente ersetzt.<br />
NORM2GO zeigt auch die aktuelle Version an.<br />
NORM2GO kann kostenfrei bei Google Play (An-<br />
droid) oder App Store (iOS) heruntergeladen werden.<br />
www.beuth.de/go/norm2go.<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 170504864)<br />
MAX-PLANCK-WISSENSCHAFTLER<br />
AUSGEZEICHNET<br />
Düsseldorf. Dr. Christoph Kirchlechner, Leiter<br />
der Gruppe »Nano-/Mikromechanik von Materialien«<br />
am Max-Planck-Institut für Eisenforschung<br />
(MPIE) in Düsseldorf, wurde mit dem wichtigsten<br />
deutschen Nachwuchspreis, dem Heinz-Maier-<br />
Leibnitz-Preis 2017 der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG) ausgezeichnet. Der gebürtige<br />
Österreicher Kirchlechner arbeitet seit 2013 am<br />
MPIE und beschäftigt sich mit den mechanischen<br />
Eigenschaften von Materialien auf der Nano- und<br />
Mikroebene. Er und sein Team fertigen Proben mit<br />
einer Größe von wenigen Mikrometern, also<br />
einem Bruchteil eines menschlichen Haares, an.<br />
Anschließend untersuchen die Wissenschaftler<br />
das Verformungsverhalten dieser Proben und setzen<br />
dies in Zusammenhang mit der Art und Anzahl<br />
atomarer Defekte. Weltweit einzigartig an seiner<br />
Arbeit ist die Methodik, die es ihm ermöglicht die<br />
Bildung atomarer Defekte »live« zu verfolgen und<br />
zu beschreiben. Das derzeit untersuchte Materialspektrum<br />
ist sehr breit und umfasst hochmoderne<br />
Konstruktionswerkstoffe für den Automobilbau<br />
sowie Funktionswerkstoffe der Mikroelektronik,<br />
die für zukünftige Generationen von Speicherkarten<br />
und Computerchips weiterentwickelt werden.<br />
www.mpg.de<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 170404795)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
50 K Edelstahl<br />
(Foto: Berndorf Metall- und Bäderbau)<br />
Edelstahl Rostfrei in Schwimmbädern<br />
Von Ulrich Heubner 1) und Hans-Peter Wilbert 2)<br />
Die umfangreiche Verwendung von Edelstahl Rostfrei bei Bau, Sanierung<br />
und Einrichtung von Schwimmbädern ist neben der hohen Korrosions- und<br />
Verschleißbeständigkeit dieser Werkstoffgruppe eine Folge der überlegenen<br />
hygienischen Eigenschaften. Verbunden mit einem vergleichsweise<br />
geringen Inspektions- und Reinigungsaufwand vermitteln nichtrostende<br />
Stähle ein beständiges Gefühl von Dauerhaftigkeit und Sicherheit.<br />
Nichtrostende Stähle gewinnen durch<br />
ihre Vielseitigkeit bei Bau, Sanierung und<br />
Einrichtung von Schwimmbädern seit mehreren<br />
Jahren zunehmende Bedeutung. Ihre<br />
umfangreiche Verwendung betrifft sowohl<br />
Becken und Beckenauskleidungen als auch<br />
An- und Einbauteile innerhalb und außerhalb<br />
des Beckenwassers. Bevorzugte An -<br />
wendungsbereiche hierbei sind z. B. Leitern,<br />
Treppen, Geländer, Sprunganlagen, Unterwasserscheinwerfer,<br />
Schwimmbadattraktionen<br />
und Installationseinrichtungen sowie<br />
auch Verankerungen und Befestigungen<br />
1)<br />
Nickel Institute, Werdohl<br />
2)<br />
Informationsstelle Edelstahl Rostfrei, (ISER) Düsseldorf<br />
Die Ausführungen basieren auf dem ISER-Merkblatt<br />
831, das kostenfrei bei der Informationsstelle Edelstahl<br />
Rostfrei, E-Mail: info@edelstahl-rostfrei.de, angefordert<br />
werden kann.<br />
u. a. für den Holz- und Betonfertigteilbau.<br />
Zur Sicherstellung der positiven Eigenschaften<br />
der nichtrostenden Stähle ist in Abhängigkeit<br />
von den Einsatzbedingungen die<br />
richtige Wahl von Werkstoffsorte, Oberfläche,<br />
Bauweise und Reinigungstechnik eine<br />
wesentliche Voraussetzung.<br />
Edelstahl Rostfrei<br />
im Beckenwasser<br />
Für die Korrosionsbeständigkeit der nichtrostenden<br />
Stähle als Becken und Beckenauskleidung<br />
ist der Chloridionengehalt des<br />
Beckenwassers eine maßgebliche Ausgangsgröße.<br />
Aus hygienischen Gründen<br />
müssen öffentliche Schwimm- und Badebeckenwässer<br />
aufbereitet werden. Gemäß DIN<br />
19643 geschieht dies u. a. durch Chlorung.<br />
Dabei sind aber auch Verfahrenskombinationen<br />
mit Festbett- und Anschwemmfiltern,<br />
Ozonung und Ultrafiltration möglich.<br />
Wird das Wasser gechlort, wird dessen korrosive<br />
Aggressivität erhöht, denn Chlor ist<br />
ein starkes Oxidationsmittel.<br />
Die molybdänfreien nichtrostenden Stähle<br />
1.4301, 1.4307 und 1.4541 bieten sich<br />
erfahrungsgemäß nur für Bauteile mit glatten<br />
Oberflächen ohne Spalte an, wenn der<br />
Chloridionengehalt des Beckenwassers im<br />
Kaltwasserbetrieb etwa 200 mg/l nicht<br />
übersteigt. Für Bauteile mit Spalten sowie<br />
bei Beckenwässern im Kaltwasserbetrieb mit<br />
höheren Chloridionengehalten bis etwa<br />
1.000 mg/l, beim Vorliegen sehr enger Spalte<br />
nur bis etwa 500 mg/l, sind die molybdänlegierten<br />
nichtrostenden Stähle 1.4401,<br />
1.4404 und 1.4571 zu verwenden. Standardmäßig<br />
wird zurzeit der nichtrostende<br />
Stahl 1.4404 eingesetzt. Wo in Thermal-,<br />
Sole- und Meerwasserschwimmbädern mit<br />
höheren Salzkonzentrationen und Warmwassertemperaturen<br />
gearbeitet wird, können<br />
auch für die ständig vom Beckenwasser<br />
umspülten Bauteile höher legierte nichtros-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
Edelstahl K 51<br />
Links: Beständige Schönheit: vielfältige<br />
Gestaltungsmöglichkeiten mit Edelstahl<br />
Rostfrei in Schwimmbädern über und unter<br />
Wasser<br />
(Foto: HSB Hinke Schwimmbad Deutschland)<br />
(Foto: Roigk)<br />
Mitte: Wartungsarm und langlebig:<br />
Schwimmbecken, Einstiegsleiter und<br />
Geländer aus Edelstahl Rostfrei<br />
Rechts: Eine mobile Schwimmbadtreppe aus<br />
Edelstahl Rostfrei ist absolut hygienisch und<br />
erfüllt höchste Ansprüche an Sicherheit und<br />
Design<br />
tende Stähle wie 1.4462, 1.4529, 1.4547<br />
und ggf. sogar 1.4562 erforderlich werden.<br />
Die Oberfläche der sichtbaren Edelstahlflächen<br />
ist hierbei grundsätzlich walzblank.<br />
Geschliffene Oberflächen werden<br />
<br />
Schweißnähte werden in der Regel nicht<br />
mechanisch nachbearbeitet. Im Bereich der<br />
Überlaufkanten sind alle wasserseitigen<br />
Schweißnähte jedoch glatt geschliffen.<br />
Edelstahl Rostfrei außerhalb<br />
des Beckenwassers<br />
Außerhalb der ständigen Umspülung mit<br />
Beckenwasser kommt es sowohl im Spritzbereich<br />
als auch in der Schwimmbadatmosphäre<br />
leicht zu einer örtlichen Aufkonzentration<br />
von Chloriden, die schließlich zu<br />
Korrosionsschäden führen können, und der<br />
nur mit einer regelmäßigen Reinigung in<br />
hinreichend kurzen Zeitabständen abgeholfen<br />
werden kann.<br />
Für sowohl nichttragende als auch tragende<br />
Bauteile in Schwimmbadatmosphäre, die<br />
regelmäßig gründlich abgespült werden,<br />
z. B. dekorative Verkleidungen oder Geländer<br />
am Beckenrand, sind die Stahlsorten<br />
1.4401, 1.4404 und 1.4571 weit verbreitet.<br />
Bei nichttragenden Bauteilen in Wassernähe,<br />
die nur gelegentlich von Schwimmbadwasser<br />
umspült werden oder mit diesem in<br />
Berührung kommen, wie Überlaufrinnen,<br />
Gitterroste und Rutschen, und die nicht<br />
regelmäßig gründlich gereinigt werden,<br />
kann es dort durch das wiederholte Auftrocknen<br />
des Wassers u. a. zu einer so weitgehenden<br />
Anreicherung von Chloriden<br />
kommen, dass die genannten Edelstahlsorten<br />
nicht mehr beständig sind. In den<br />
letzten Jahren kam es auf diese Weise in<br />
modernen Freizeit-Spaßbädern mit vielen<br />
Attraktionen, entsprechend hoher Wasserbewegung,<br />
starker Aerosolbildung und ho -<br />
hen Lufttemperaturen zu Anrostungen, die<br />
das dekorative Aussehen beeinträchtigten.<br />
Nach bisherigen Untersuchungen lassen sich<br />
solche optischen Beeinträchtigungen durch<br />
Verwendung höherlegierter nichtrostender<br />
Stähle, z. B. 1.4439, 1.4539 oder 1.4462,<br />
weitgehend vermeiden.<br />
Tragende Bauteile in Schwimmbadatmosphäre,<br />
die vom Beckenwasser auch weit<br />
entfernt liegen können und die nicht gereinigt<br />
werden, sind Bedingungen ausgesetzt,<br />
in denen u. a. Spannungsrisskorrosion in<br />
Betracht gezogen werden muss. Hierzu<br />
gehören insbesondere Halter und Befestigungselemente<br />
für abgehängte Decken,<br />
Hängeleuchten und Lautsprecher sowie Stäbe<br />
und Drahtseile zur Befestigung von Wasserrutschen<br />
oder anderen Konstruktionselementen.<br />
Um die Spannungsrisskorrosionsbeständigkeit<br />
unter diesen besonders<br />
aggressiven chloridhaltigen atmosphärischen<br />
Bedingungen sicherzustellen, sind nur<br />
die nichtrostenden Stähle 1.4529, 1.4565<br />
und 1.4547 für lastaufnehmende Bauteile<br />
in Schwimmbadatmosphäre ohne regelmäßige<br />
Reinigung korrosionstechnisch qualifiziert<br />
und bauaufsichtlich zugelassen.<br />
Reinigung und Desinfektion<br />
Während die Desinfektion und Aufbereitung<br />
des Schwimm- und Badebeckenwassers in<br />
DIN 19643 geregelt ist, wird mit der um -<br />
fangreichen Richtlinie DGfdB R 94.04 den<br />
Planern, Badbetreibern und dem Personal<br />
der Schwimmbäder die Bedeutung der Hygiene<br />
außerhalb der Schwimmbecken nahegebracht<br />
und eine Anleitung zur Reinigung<br />
und Desinfektion für die vorhandenen Oberflächen<br />
vermittelt. Grundlage der Hygie ne<br />
ist hier wie andernorts eine gründliche Reinigung,<br />
die vor einer möglichen Desinfektion<br />
erfolgen muss.<br />
Reinigungsmittel müssen dem Einsatzzweck<br />
entsprechend ausgewählt werden.<br />
Die Vorgaben der Hersteller, insbesondere in<br />
Bezug auf Mischungskonzentrationen, sind<br />
einzuhalten, um Schäden und Korrosionsbelastungen<br />
zu vermeiden. Auf keinen Fall<br />
dürfen Reiniger, die Salzsäure beinhalten,<br />
auf nichtrostendem Stahl eingesetzt werden.<br />
Als geeignete Säure für die Reinigung<br />
von Edelstahl Rostfrei hat sich hingegen die<br />
Phosphorsäure etabliert. Für die Auswahl<br />
von Reinigungsmitteln zum Einsatz auf<br />
nichtrostenden Stählen ist die DGfdB Ar -<br />
beitsunterlage A 42 »Liste geprüfter Reinigungsmittel<br />
für Beckenkörper und Bauteile<br />
aus Edelstahl in Schwimmbädern (Liste RE)«<br />
zu beachten.<br />
Im Zusammenhang mit der Reinigung<br />
spielt auch die Wahl der Oberflächenausführung<br />
eine Rolle: Je glatter die Oberfläche,<br />
desto einfacher die Reinigung. Viele an -<br />
spruchsvolle Bauteile in Schwimmbädern<br />
sind deshalb elektropoliert.<br />
K<br />
« KONTAKT<br />
Informationsstelle Edelstahl<br />
Rostfrei<br />
Sohnstraße 65<br />
40237 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 6707-835<br />
www.edelstahl-rostfrei.de<br />
(sm 170705116)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
(Foto: Outokumpu)<br />
Im Bürokomplex »Waterfront Building« in Stockholm wurde der Duplexstahl Forta DX 2205<br />
(EN 1.4462) für die Fassadengestaltung genutzt.<br />
Nachhaltige Stahllösungen für<br />
viele Anwendungsbereiche<br />
Duplexstahl weiter auf dem Vormarsch<br />
Helsinki/Krefeld. Seit den 1960er-Jahren wurde der Kohlenstoffgehalt<br />
in Edelstählen reduziert und mehr Stickstoff vor allem in Duplexstählen<br />
verwendet. Die »zweite Generation« Duplexstähle ist für ihre verbesserte<br />
mechanische Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit bekannt. Die neuesten<br />
Entwicklungen kombinieren die hohe Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit<br />
bestehender Lean-Duplexstähle mit der Formbarkeit<br />
austenitischer Stähle in »formbaren« Duplexstählen.<br />
(Foto: Outokumpu)<br />
»Der kosteneffiziente Legierungsanteil<br />
verbunden mit einer besseren Korrosionsbeständigkeit<br />
sorgt für einen deutlichen<br />
Wettbewerbsvorteil für Duplexstähle<br />
gegenüber Kohlenstoffstählen«, sagt<br />
Dr. Bernd Beckers, Leiter Segment- und<br />
Produktmarketing bei Outokumpu.<br />
Die ersten Duplexstähle waren ur -<br />
sprünglich für den Einsatz in der Chemieund<br />
Papierindustrie entwickelt worden,<br />
später kamen der Öl- und Gas sektor hinzu.<br />
Der finnische Edelstahlhersteller Outokumpu<br />
erweitert ständig sein Angebot an<br />
Duplexstählen und deren Einsatzmöglichkeiten<br />
z. B. in der Architektur für Fassadenverkleidungen,<br />
in Druckbehältern und Lagertanks<br />
oder bei Bewehrungsstählen.<br />
Lean-Duplex-Sorten sind<br />
heute im Trend<br />
Der Duplexstahl 2205 gehört noch immer<br />
zu den Grundpfeilern beim Einsatz in der<br />
Öl- und Gasindustrie. Lean-Duplexstähle,<br />
also Duplexstähle mit geringen Gehalten an<br />
teuren und preislich volatilen Legierungselementen<br />
wie Nickel und Molybdän, ersetzen<br />
jedoch inzwischen mehr und mehr die<br />
üblichen nichtrostenden Stahlsorten 304<br />
(1.4301) und sogar 316 (1.4401). Lagertanks<br />
gehören beispielsweise zu einem<br />
wachsenden Einsatzbereich für Duplexstähle.<br />
Dort werden insbesondere die geringer<br />
legierten Sorten verwendet, durch die sich<br />
der bisher häufig eingesetzte Kohlenstoffstahl<br />
ersetzen lässt. Obwohl bei Druckbehältern<br />
und Lagertanks, bei denen eine gute<br />
Korrosionsbeständigkeit unabdingbar ist, in<br />
der Vergangenheit höher legierte Duplex-<br />
Sorten und sogar Super-Duplexstähle zum<br />
Einsatz kamen, werden Lean-Duplexstähle<br />
hier immer beliebter.<br />
Inspektions- und Wartungsintervalle<br />
verlängern<br />
Um die Entwicklung neuer Standards voranzutreiben,<br />
arbeitet Outokumpu eng mit den<br />
Normengremien zusammen. In den nächsten<br />
zwei bis fünf Jahren wird sich noch ein<br />
weitaus größerer Markt für Duplexstähle<br />
entwickeln. So wurde Duplex zum Beispiel<br />
2007 zum ersten Mal in die Norm API 650<br />
für Lagertanks aufgenommen. Laut der<br />
angepassten Inspektionsstandards für Vorratstanks<br />
aus dem Jahr 2016, API 653, können<br />
die Inspektionsintervalle um zehn Jahre<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
(Foto: Outokumpu)<br />
(Foto: Outokumpu)<br />
Mit 760 m Länge ist diese Brücke in<br />
Sölvesborg, Schweden, die längste<br />
Fußgänger- und Fahrradbrücke in Europa. Für<br />
den Bau wurde Forta LDX 2101 (EN 1.4162)<br />
von Outokumpu verwendet.<br />
Duplexstahl ist auch für die Bauindustrie ein interessantes Material. Der Outokumpu-Stahl<br />
Forta DX 2205 (EN 1.4462) wurde für den Bau der Fußgängerbrücke Marina Bay in Singapur<br />
verwendet.<br />
verlängert werden, wenn der Behälterboden<br />
aus Duplexstahl besteht. Die Weiterentwicklung<br />
der Duplexstähle hat diesen auch den<br />
Weg für den Einsatz als Strukturkomponenten<br />
geebnet. Sie weisen mindestens eine<br />
doppelt so hohe Festigkeit wie austenitische<br />
Stähle auf und können sich problemlos an<br />
Strukturelementen aus Kohlenstoffstahl<br />
messen lassen, sind dabei aber äußerst korrosionsbeständig.<br />
Duplexstähle bieten eine<br />
Kombination aus hoher Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit,<br />
die es sonst nur bei<br />
austenitischen Nischenwerkstoffen gibt.<br />
mit höheren Korrosionsrisiken in warmen<br />
Küstenregionen wie dem Nahen Osten oder<br />
Asien hervorragende Korrosionsschutzergebnisse<br />
erzielt werden.<br />
Schnelle Bedarfsentwicklung und<br />
verbesserte Verfügbarkeit<br />
Derzeit gehören die Werkstoffe 2101, 2205<br />
und 2507 sowie deren Abwandlungen zu<br />
den »Brot-und-Butter«-Sorten bei Outokumpu.<br />
Die Geschwindigkeit, in der Kohlenstoffstähle<br />
durch Duplexstähle ersetzt werden,<br />
erhöht sich dabei ständig. So wurde<br />
zum Beispiel in der Papier- und Zellstoffindustrie<br />
Kohlenstoffstahl erst durch den säurebeständigen<br />
Edelstahl 316L (1.4404) und<br />
dann durch Duplexstahl ersetzt. Heute wird<br />
beschichteter Kohlenstoffstahl direkt durch<br />
Duplexsorten ersetzt. Die besonderen Eigenschaften<br />
von Duplexstahl sorgen dafür, dass<br />
Architektur und Bau<br />
mit Duplexstahl<br />
Auch der Architektur-, Bau- und Konstruktionssektor<br />
ist ein starker Wachstumsmarkt<br />
für Duplexstähle. Allerdings haben in der<br />
Vergangenheit fehlende Normen für den Einsatz<br />
im Bau in Deutschland die weitere Verbreitung<br />
bei großen Infrastrukturprojekten<br />
nachteilig beeinflusst. 2014 wurde Lean-<br />
Duplexstahl mit der Vergabe der »Allgemeine<br />
bauaufsichtliche Zulassung Z-30.3-6« endlich<br />
zu einem zugelassenen Baumaterial. Die<br />
neuen Druckbehälterstandards EN 10088-4<br />
(2016 wurde gerade eine neue Version der<br />
EN 10028-7 herausgegeben) werden ebenfalls<br />
mehr Duplexstähle enthalten, sodass<br />
Outokumpu in Zukunft mit einer deutlichen<br />
Volumensteigerung beim Einsatz von Duplexstahl<br />
im Bau, der Schwerindustrie und bei der<br />
Herstellung großer Lagertanks und Druckbehälter<br />
rechnet. Mit Fassadenverkleidungen<br />
aus diesem Material können in Bauprojekten<br />
Eigenschaften der Duplex-Stahlsorten von Outokumpu<br />
Stahlbezeichnungen<br />
Eigenschaften<br />
Outokumpu EN ASTM UNS PRE A 80<br />
/A 50<br />
[%] R p0.2<br />
[MPa]<br />
Forta DX 2205 1.4462 S32205 35 20 500<br />
Forta LDX 2101 1.4162 S32101 26 20 530<br />
Forta DX 2304 1.4362 S32304 26 20 450<br />
Forta EDX 2304 1.4362 S32304 28 25 1) 500 1)<br />
Forta LDX 2404 1.4662 S82441 34 20 550<br />
Forta SDX 100 1.4501 S32760 42 25 2) 530 2)<br />
Forta SDX 2507 1.4410 S32750 43 20 550<br />
Forta FDX 25 3) 1.4635 S82012 25 35 4) 500 4)<br />
Forta FDX 27 3) 1.4637 S82031 27 35 4) 500 4)<br />
Werte für die Streckgrenze R p0.2<br />
und die Dehnung A 80<br />
beziehen sich auf Mindestwerte für Kaltband nach EN 10088-2.<br />
PRE = %Cr + 3.3 x %Mo + 16 x %N (Pitting Resistance Equivalent = Wirksumme Lochfraßbeständigkeit).<br />
1)<br />
Outokumpu MDS-D35 für EDX 2304 2) Mindestwerte für Bleche nach EN 10088-2 3) Bezeichnungen in der Stahl-Eisen-Liste<br />
4) Quelle: Outokumpu<br />
Das Angebot an Duplexstahlsorten von Outokumpu ist heute unter der Produktkategorie Forta zu finden, in der<br />
alle hochfesten Produkte von Outokumpu zusammengefasst werden.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
54 K Edelstahl<br />
(Foto: Outokumpu / ACIDEKA S.A)<br />
die gleichen Festigkeiten wie bei Baustählen<br />
erreicht werden. Dadurch lassen sich bei der<br />
Beschichtung und Wartung erhebliche Ein-<br />
Duplexstähle haben eine kosten effizientere<br />
Legierung und eine bessere Korrosionsbeständigkeit<br />
als Kohlenstoffstähle. Der<br />
Lagertank im Hafen von Bilbao wurde aus<br />
Forta DX 2304 (EN 1.4362) gefertigt.<br />
sparungen erzielen. Ein weiterer Punkt ist<br />
die gute Verfügbarkeit des Duplex-Materials,<br />
denn Lieferzeiten spielen heute eine<br />
wichtige Rolle. Die gute Lagersituation in<br />
Europa und die wachsenden Lager in Asien<br />
unterstützen dies. Ein 2205er-Flansch kann<br />
einfach mit Lean-Duplexstahl kombiniert<br />
werden, was in den meisten Fällen eine gute<br />
Lösung im Hinblick auf die Lieferzeiten darstellt.<br />
Duplex als Material der Zukunft<br />
Wie aber werden sich Duplexstähle in Zu -<br />
kunft entwickeln? »Unsere jüngsten Ent-<br />
wicklungen kombinieren die hohe Festigkeit<br />
und Korrosionsbeständigkeit bestehender<br />
Lean-Duplexstähle mit der Formbarkeit austenitischer<br />
Stähle. Dank solcher ›formbaren<br />
Duplexstähle‹ (FDX) können neue Anwendungsbereiche<br />
erforscht werden«, sagt Dr.<br />
Bernd Beckers, Leiter Segment- und Produktmarketing<br />
bei Outokumpu. Träger und<br />
Profile für die Anwendung in der Bauindustrie<br />
seien ein weiterer Bereich, den Outokumpu<br />
in Zukunft ausbaue, um die Wertschöpfung<br />
zu erhöhen und den Kunden<br />
einen Mehrwert zu bieten.<br />
K<br />
(sm 170705093)<br />
« KONTAKT<br />
Outokumpu Holding Germany GmbH<br />
Oberschlesienstraße 16<br />
47807 Krefeld<br />
Tel. +49 2151 83-01<br />
www.outokumpu.com<br />
Schnelltest für Oberflächen nichtrostender Stähle<br />
Berlin/Hannover. Auf der Hannover Messe 2017 präsentierte die Bundesanstalt für Materialforschung und<br />
-prüfung (BAM) den Farbschnelltest KorroPad, mit dem die Oberflächen nichtrostender Stähle schnell, preiswert<br />
und vor allem auch von Nicht-Fachleuten überprüft werden können.<br />
Mit dem von der BAM entwickelten Farbschnelltest<br />
können nichtrostende Stähle,<br />
bevor sie zum Einsatz kommen, in nur 15 min.<br />
zerstörungsfrei getestet werden. Sie sind von<br />
einer schützenden Chromoxidschicht, auch<br />
Passivschicht genannt, überzogen. Durch die<br />
Passivschicht wird die Oberfläche vor weiterer<br />
Korrosion geschützt. Bildet sich die Schutzschicht<br />
nicht überall auf der Oberfläche aus,<br />
kann es zu unerwünschten Korrosionsreaktionen<br />
kommen. Die Gründe für eine gestörte<br />
Schutzschicht sind vielfältig. Häufig entstehen<br />
die Fehler bereits bei der Verarbeitung.<br />
Da die Passivschicht mit dem bloßen Auge<br />
nicht sichtbar ist, wird fehlerhaftes Material<br />
unter Umständen weiterverarbeitet.<br />
Früher und schneller Schäden<br />
erkennen<br />
Der von der BAM entwickelte Farbschnelltest<br />
deckt Schäden an der Passivschicht im Vergleich<br />
zu lang andauernden Methoden deutlich<br />
schneller auf. Und noch einen Vorteil<br />
bietet KorroPad: Das Bauteil kann nach der<br />
Prüfung weiterverarbeitet oder beim Kunden<br />
eingebaut werden, denn die Prüfung erfolgt<br />
praktisch zerstörungsfrei. Pro Prüfung werden<br />
drei Pads, die etwa die Größe einer<br />
5-Ct.-Münze haben, benötigt. Die Pads werden<br />
auf die entfettete und mit Alkohol gereinigte<br />
Oberfläche gedrückt und nach 15 min.<br />
mit einem Spatel abgelöst. Die Inhaltsstoffe<br />
L KURZMELDUNG<br />
OVAKO PRÄSENTIERT NEUE<br />
SUCHMASCHINE<br />
der KorroPads, die eine gel artige Struktur<br />
haben, sind Wasser und ein Indikator für<br />
Eisenionen. Ist die Passivschicht fehlerhaft,<br />
reagiert der Indikator mit den Eisenionen im<br />
Werkstoff. Durch diese Reaktion verändert<br />
der Indikator seine Farbe. Auf den Pads<br />
erscheinen blaue Punkte. Jeder Punkt zeigt<br />
an, dass sich die schützende Passivschicht auf<br />
der Stahloberfläche nicht ausbilden konnte.<br />
www.bam.de<br />
/<br />
(sm 170705020)<br />
Stockholm. Der schwedische Stahlerzeuger Ovako<br />
hat sein Internetangebot ausgebaut. Kunden<br />
können nun online die Stahlerzeugnisse suchen,<br />
die am besten zu den gewünschten Anwendungen<br />
passen. Auf der Seite www.steelnavigator.com<br />
finden sich verschiedene Suchkriterien, beispielsweise<br />
Stahlsorte, Qualität, Eigenschaften, Verarbeitung<br />
und chemische Zusammensetzung. Die Suchmaschine<br />
präsentiert nach der Auswahl nicht nur<br />
Erzeugnisse des Hauses, sondern auch Produkte<br />
der Wettbewerber.<br />
Mit diesem Angebot will der Stahlerzeuger die<br />
Digitalisierung weiter vorantreiben und den Service<br />
für die Kunden verbessern. Sie können künftig<br />
schneller die richtigen Erzeugnisse finden. K<br />
kibi/WS(hp)/SE/Jp (sm 170104420)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
Aus den Unternehmen K 55<br />
Passend zugeschnittene<br />
Formplatinen<br />
Duisburg. Der thyssenkrupp Konzern erweitert sein<br />
Angebot für Warmumformer: Neuerdings kann in<br />
Duisburg Mangan-Bor-Stahl für die Warmumformung<br />
statt als Coil auch als exakt in Form geschnittene<br />
Platine geordert werden, die vom Kunden nur noch<br />
zum Bauteil abgepresst werden muss.<br />
»Das ist sowohl für die Automobilhersteller selbst als auch für<br />
deren Bauteillie feranten attraktiv«, sagt Matthias Berens, Produktmanager<br />
bei thyssenkrupp Steel Europe. »Mittlerweile gibt es für<br />
diesen Service einen hohen Bedarf. Unsere Kunden sparen so einen<br />
(Foto: thyssenkrupp)<br />
Gebündelte Kräfte: Dieter Smits (l.) und Matthias Berens arbeiten<br />
Hand in Hand und bieten den Automobilkunden von thyssenkrupp<br />
einen zusätzlichen Service an: passend zugeschnittene Formplatinen<br />
u. a. für Strukturbauteile von Fahrzeugen.<br />
Prozessschritt und haben keinen Aufwand mit der Entsorgung des<br />
Schrotts, der beim Schneiden der Platinen anfällt.«<br />
Hierzu arbeiten die Stahlexperten von thyssenkrupp mit thyssenkrupp<br />
Schulte zu sammen, das sich auf Lieferketten spezialisiert hat.<br />
»Die Versorgungskette darf nie abreißen«, sagt Dieter Smits von<br />
thyssenkrupp Schulte. Er arbeitet im Geschäftsbereich Materials<br />
Services und ist verantwortlich für die termingerechte und zuverlässige<br />
Lieferung der Formplatinen. »Wir sind auf Supply Chain<br />
Management spezialisiert, daher haben wir das erforderliche Netzwerk<br />
und den passenden IT-Support.«<br />
Den organisatorischen Ablauf beschreibt Berens so: »Wir als Stahlsparte<br />
liefern den Flachstahl als Coil. Unsere Service-Experten von<br />
thyssenkrupp Schulte koordinieren den Zuschnitt sowie alle weiteren<br />
Schritte in der Logistikkette bis zur Lieferung der Formplatine an<br />
unseren Kunden. Der Schrott, besser gesagt, der Rest der Zuschnitte,<br />
wird von uns recycelt, sodass sich unser Kunde hierum nicht<br />
kümmern muss.« Diese Bündelung von Kompetenzen innerhalb des<br />
Konzerns ermöglicht den Automobilkunden von thyssen krupp einen<br />
zusätzlichen Service sowie eine zügige und transparente Abwicklung<br />
aus einer Hand.<br />
www.thyssenkrupp-steel.com<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017<br />
(sm 170705071)
56 K Aus den Unternehmen<br />
Immer nah am Kunden<br />
Vollsortiment in Stahl, Sonderwünsche inklusive<br />
Bielefeld. Als »David im Goliath-Stahlgeschäft« bezeichnet Matthias<br />
Ruberg sein Unternehmen R+R Eisenkontor. Das Kerngeschäft ist der<br />
Handel mit Stahl-, Edelstahl- und Aluminiumprodukten, dazu kommen<br />
individuelle Anfragen in der Anarbeitung, Lagerhaltung und Anlieferung.<br />
»Heutzutage reicht es nicht mehr, Stahl<br />
einfach nur zu liefern. Die Anforderungen<br />
unserer Kunden werden immer spezifischer«,<br />
sagt Matthias Ruberg, Gründer und<br />
Geschäftsführer der R+R Eisenkontor GmbH<br />
& Co. KG in Bielefeld. Er versteht sich mit<br />
seinem Unternehmen als Partner der Stahl<br />
verarbeitenden Industrie und weiß, dass<br />
Beratung, Service und Individualität mehr<br />
und mehr eine Rolle spielen. 2013 in Bad<br />
Salzuflen gegründet, hatte R+R Eisenkontor<br />
im Jahr 2016 bereits einen Absatz von<br />
12.000 t Stahl- und Metallprodukten und<br />
ein Auftragsvolumen von 6 Mill. €. Das<br />
eigentliche Handelsgeschäft mit Flachprodukten,<br />
Hohlprofilen und Stangenwaren in<br />
den Werkstoffen Stahl, Edelstahl und Aluminium<br />
ist die Kernkompetenz des Unternehmens.<br />
Neben den Qualitäts-, Blank- und<br />
Edelbaustählen bietet das Unternehmen<br />
außerdem eine breite Auswahl an Maschinen,<br />
Bauelementen, Eisenwaren, Werkzeugen<br />
und Arbeitsschutz an. Vor allem das<br />
Geschäftsfeld der Anarbeitung nehme stetig<br />
zu, erklärt der Firmengründer. Viele der Kunden<br />
kommen aus der Automobilindustrie<br />
und ihren Zulieferern. R+R Eisenkontor be -<br />
liefert aber auch den vorgelagerten Handel,<br />
den Mühlen-, Anlagen- und Silobau, Transport-<br />
und Logistikunternehmen oder im Offshore-Bereich.<br />
Anfragen individuell bearbeiten<br />
Die Unternehmenstätigkeit umfasst die zeitnahe<br />
und transparente Angebotserstellung<br />
über die Anarbeitung bis hin zu individueller<br />
Lagerhaltung und zeitgerechter Lieferung.<br />
Mit den eigenen Lkw werden beispielsweise<br />
zu festgelegten Intervallen auch Kleinteile<br />
regelmäßig zum Kunden geliefert. »Wir<br />
wollen nah am Kunden sein und nehmen<br />
ihnen die Arbeit ab, das sollen sie auch spürbar<br />
merken«, erklärt Ruberg sein Geschäftsprinzip.<br />
Er bringt ein Beispiel, bei dem kürzlich<br />
ein Kunde eine Lieferung von 2 t Edelstahl<br />
falsch bestellt hatte. »Ich habe die<br />
Lieferung abholen und auf unsere Kosten<br />
umschneiden lassen«, berichtet Ruberg,<br />
»der Kunde war so froh darüber, dass wir<br />
jetzt einen anderen Folgeauftrag haben.«<br />
Stahl von der Pike auf<br />
Das Stahlgeschäft kennt Matthias Ruberg<br />
wie seine Westentasche: Von Geburt auf<br />
Stahl geprägt, wuchs er als ältester Sohn in<br />
den mittelständischen, Stahl verarbeitenden<br />
Betrieb seines Vaters hinein. Seine Ausbil-<br />
Ob Rundstahl, Flachstahl, Vierkant- und<br />
Sechskant stahl, Rohre, Stangen, Bleche oder<br />
Rohrzu behör, R+R Eisenkontor liefert seinen<br />
Kunden die gewünschten Stahlprofile.<br />
Auch die im Mühlen-, Anlagen- und Silobau<br />
sowie in der mechanischen Fördertechnik<br />
tätige Franz Ruberg & Co. GmbH wird von<br />
R+R Eisenkontor mit Stahlprodukten beliefert.<br />
(Fotos: JK Photo / Jekaterina Knyasewa)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
Aus den Unternehmen K 57<br />
»<br />
Wir sind nicht nur für die große<br />
Industrie, sondern auch für den<br />
Mittelstand und kleinere Kunden<br />
da und zeigen immer unseren<br />
vollen Einsatz.<br />
Matthias Ruberg, Unternehmens gründer<br />
und Geschäftsführer von<br />
R+R Eisenkontor<br />
Neben dem Stahlhandel bietet R+R Eisenkontor auch Werkzeuge, Maschinen, Bauteile,<br />
Eisenwaren und Arbeitsschutz ausrüstung an.<br />
dung in einer Verzinkerei, über zwei Jahrzehnte<br />
erfolgreiche Tätigkeit im Einkauf<br />
unterschiedlicher Unternehmen der Stahlbranche<br />
und sein Abschluss als Diplom-<br />
Betriebswirt waren das Rüstzeug, mit dem<br />
er letztendlich seinen eigenen Betrieb in<br />
Ostwestfalen startete. »Stahl hat viele Facetten,<br />
R+R Eisenkontor GmbH & Co. KG kennt<br />
und liefert die geforderte Qualität, Abmessung,<br />
Form mit den verschiedensten Oberflächen<br />
und wir sehen uns auch als lagerhaltender<br />
Händler für spezifische Kundenwünsche«,<br />
so beschreibt Matthias Ruberg<br />
sein Geschäftsmodell.<br />
Von Mensch zu Mensch – weltweit<br />
»Wir verfrachten Betonstahl Lkw-weise<br />
nach London und bringen neue Springbrunnen<br />
in Versailles zum Sprudeln, wir beliefern<br />
die Automobilindustrie deutschlandweit<br />
genauso wie den Maschinen- und Anlagebauer<br />
in Ostwestfalen-Lippe, den Kunstverein<br />
Ostwestfalen-Lippe oder ein regionales<br />
Blumenhaus«, erzählt Matthias Ruberg. R+R<br />
Eisenkontor ist ein mittelständisches Unternehmen<br />
und unterstütze daher diesen auch<br />
gemäß dem Motto »Auch kleine Geschäfte<br />
haben Relevanz«. Die breite Palette an Kunden<br />
vom Entsorgungsunternehmen bis zum<br />
Silo- und Anlagenbau bringe ihm und seinem<br />
Team dabei auch die Erfahrung und das<br />
Geschick, individuelle Wünsche zu bedienen.<br />
Was ihm aber immer wichtig ist: »Wir<br />
machen mit jedem nur aufrichtige, klare<br />
Geschäfte!«<br />
(sm 170705102) K<br />
« KONTAKT<br />
R+R Eisenkontor GmbH & Co. KG<br />
Artur-Ladebeck-Straße 115<br />
33647 Bielefeld<br />
Tel. +49 521 988948-0<br />
www.eisenkontor.com<br />
Produktpalette<br />
Das Unternehmen liefert ein vielschichtiges Sortiment<br />
aus Stahl, z. B. Band- oder Grobbleche,<br />
kaltgewalzte Feinbleche, feuerverzinkt oder elektrolytisch<br />
verzinkt, LaserpressPlus ® in Standardund<br />
Fixformaten, verschleißfeste Bleche, Belagbleche,<br />
Lochbleche und Brennteile auf Anfrage.<br />
Alle Stahlprofile, wie Träger HEB/HEA/UNP oder<br />
Flach-, Winkel- und Breitflach-, Rund- und Quadratrohre<br />
sowie einige Spezialprofile sind kurzfristig<br />
lieferbar.<br />
Bei den Edelstahlprodukten gehören Profile,<br />
wie Winkel, HEB- und HEA-Träger, T- Profil, Rund-,<br />
Flach-, Vierkant- und Sechskantstahl dazu, außerdem<br />
Rund- und Profilrohre, auch in Sondergüten.<br />
Weiterhin bietet R+R Eisenkontor Qualitäts- und<br />
Blankstähle in legierter oder unlegierter Form,<br />
unterschiedlichen Qualitäten, wunschgemäßen<br />
Abmessungen und mit handelsüblicher Oberflächenbearbeitung.<br />
Weiterhin werden Aluminiumprodukte<br />
wie FLUTZ-Profile und Bleche angeboten.<br />
Darüber hinaus gehören Bauelemente, Eisenwaren,<br />
Werkzeuge, Maschinen und Arbeitsschutzausrüstung<br />
zum Portfolio.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
58 K Aus den Unternehmen<br />
Neuer Sarkophag im ehemaligen<br />
Kernkraftwerk Tschernobyl<br />
Schutzmantel ermöglicht Solarpark-Bau<br />
London/Koblenz/Tschernobyl. Für den neuen Schutzmantel des<br />
ehemaligen Kernkraftwerks Tschernobyl hat das Tata Steel-Unternehmen<br />
Kalzip die Innen- und Außenverkleidung aus Edelstahl entwickelt und<br />
angebracht. Da damit kein radioaktives Material mehr austreten kann, gilt<br />
die Umgebung als sicher, sodass in der Nähe ein 1.000-MW-Solarpark<br />
gebaut werden soll.<br />
Kalzip, ein Unternehmen von Tata Steel<br />
in Europa, ermöglicht somit den Bau eines<br />
großflächigen Solarparks in der Nähe des<br />
ehemaligen Kernkraftwerks Tschernobyl.<br />
Der in Koblenz ansässige Hersteller von<br />
Gebäudehüllen, Stehfalzsystemen für Dachdeckungen<br />
und Fassadenbekleidungen aus<br />
Aluminium, hat den Auftrag für die speziell<br />
für das Kraftwerk entwickelte Innen- und<br />
Außenverkleidung aus Edelstahl erhalten.<br />
Hierfür brachte das Unternehmen seine<br />
Ingenieure und Anlagen in die Ukraine,<br />
damit die Umsetzung direkt in Tschernobyl<br />
stattfinden konnte. Nach jahrelanger Arbeit<br />
an einem international geförderten Projekt<br />
wurde der zerstörte Reaktorblock Ende<br />
2016 mit einem 29.000 t schweren, stahlverkleideten<br />
Schutzmantel verschlossen.<br />
Dieser soll mindestens 100 Jahre lang verhindern,<br />
dass weiterhin potenziell radioaktives<br />
Material austritt. »Unsere Ingenieure<br />
haben eine Gebäudehülle entwickelt, die<br />
sowohl Erdbeben der Stärke 6 als auch Tornados<br />
mit Windgeschwindigkeiten von<br />
mehr als 300 km/h standhält. Selbst extreme<br />
Temperaturen zwischen – 43 °C und + 45 °C<br />
können der Schutzhülle nichts anhaben«,<br />
erklärt Jörg Schwall, Geschäftsführer von<br />
Kalzip. Die Kalzip-Ingenieure brachten<br />
knapp 170.000 m² Edelstahlverkleidung an<br />
den Innen- und Außenflächen des Sarkophags<br />
an. Der Großteil der Kosten des Fonds<br />
für die Ummantelung des Reaktors wurde<br />
dabei von den G8-Staaten und der Europäischen<br />
Union getragen. (sm 170705097) K<br />
Das Ziel des Schutzmantel-Baus um das<br />
ehemalige Kernkraftwerk war, den<br />
Standort Tschernobyl zu einem für die<br />
Umwelt unbedenklichen Ort zu machen.<br />
Die Kalzip-Ingenieure brachten knapp<br />
170.000 m² Edelstahl verkleidung an den<br />
Innen- und Außenflächen des 29.000 t<br />
schweren, stahlverkleideten Sarkophags an.<br />
« KONTAKT<br />
Tata Steel Europe Limited<br />
30 Millbank<br />
London SW1P 4WY<br />
Tel. +44 20 7717 4444<br />
www.tatasteeleurope.com/de<br />
(Fotos: Francis Vigouroux)<br />
Kalzip GmbH<br />
August-Horch-Straße 20 – 22<br />
56070 Koblenz<br />
Tel. +49 261 9834-0<br />
www.kalzip.com<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
Aus den Unternehmen K 59<br />
Feuerverzinkung Holdorf eingeweiht<br />
Moderne Verzinkerei mit Fußbodenheizung und Wärmerückgewinnungsanlage<br />
Holdorf. Vor Kurzem wurde die zur Seppeler-Gruppe gehörende neue<br />
Feuerverzinkungsanlage am Standort Holdorf im niedersächsischen<br />
Landkreis Vechta eingeweiht. Sie zählt zu den modernsten Verzinkereien<br />
in Europa mit dem nach Unternehmensangaben breitesten Kessel<br />
Deutschlands.<br />
Mehr als 280 Kunden, Geschäftspartner<br />
und Führungskräfte der Seppeler-Gruppe<br />
waren dabei, als die neue Feuerverzinkungsanlage<br />
in Holdorf offiziell eingeweiht<br />
wurde. Kai Seppeler, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Seppeler-Gruppe, dankte<br />
in seiner Begrüßung allen, die tatkräftig an<br />
dem Neubau mitgewirkt haben. In nur elf<br />
Monaten Bauzeit entstand eine neue Anlage,<br />
die Schlosserbetrieben, Metallbauern<br />
und Zulieferern von landwirtschaftlichen<br />
Maschinen neue Möglichkeiten eröffnet.<br />
« KONTAKT<br />
Seppeler Holding & Verwaltungs<br />
GmbH & Co. KG<br />
Bahnhofstraße 55<br />
33397 Rietberg<br />
Tel. +49 5244 983-0<br />
www.seppeler.de<br />
Feuerverzinkung Holdorf<br />
GmbH & Co. KG<br />
Industriestraße 28<br />
49451 Holdorf<br />
Tel. +49 5494 9878-0<br />
www.seppeler.de<br />
»Das Einzugsgebiet hat sich in den ersten<br />
Monaten seit dem Start im Januar bereits<br />
enorm erweitert«, berichtet Frank Deneke,<br />
Geschäftsbereichsleiter der Feuerverzinkung<br />
Holdorf. Aus Dänemark, Süddeutschland<br />
oder den Benelux-Staaten würden Stahlkonstruktionen<br />
nach Holdorf gebracht, um<br />
die Vorteile des 2,55 m breiten Kessels zu<br />
nutzen. Stefan Neese, Geschäftsführer der<br />
Seppeler-Gruppe, hob hervor, auf welchem<br />
Niveau in Holdorf gebaut werden konnte:<br />
»Wir konnten nachhaltig und ressourcenschonend<br />
alles verwirklichen, was eine<br />
moderne Verzinkerei ausmacht, darunter<br />
eine Fußbodenheizung an den zentralen<br />
Arbeitsplätzen und eine Wärmerückgewinnungsanlage.«<br />
Timm Spiegel, Technischer<br />
Leiter der Feuerverzinkung Holdorf, ergänzt:<br />
»Mit der modernen Technologie können wir<br />
den Verzinkungsprozess optimal planen und<br />
durchführen.« Die neue Feuerverzinkung<br />
Holdorf ist ein wichtiger Mosaikstein im<br />
Gesamtangebot der Seppeler-Gruppe. Die<br />
Standorte dienen wesentlich ihren jeweiligen<br />
Regionen. Das Unternehmen ist seit rd.<br />
100 Jahren im Feuerverzinken tätig. Heute<br />
beschäftigt die Seppeler-Gruppe an 14<br />
Standorten in Deutschland und Polen rd.<br />
1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Neben der Verzinkung zählen die Behältertechnik,<br />
Gitterroste und Beschichtungen zu<br />
den Kernbereichen. Durch die enge Zusammenarbeit<br />
und Kooperation zwischen allen<br />
Standorten können sämtliche Kundenanforderungen<br />
innerhalb des Unternehmensverbundes<br />
bedient werden.<br />
K<br />
(sm 170705135)<br />
Freuten sich über die gelungene Eröffnungsfeier<br />
der Feuerverzinkungsanlage in Holdorf:<br />
Stefan Neese, Geschäftsführer Seppeler-<br />
Gruppe, Timm Spiegel, technischer Leiter<br />
Feuerverzinkung Holdorf, Thomas Weise,<br />
Geschäftsführer Seppeler-Gruppe,<br />
Kai Seppeler, geschäftsführender Gesellschafter<br />
Seppeler-Gruppe, Dr. Wolfgang Krug,<br />
Bürgermeister Gemeinde Holdorf;<br />
Frank Deneke, Geschäftsbereichsleiter<br />
Feuerverzinkung Holdorf (v.l.n.r.).<br />
(Foto: Seppeler)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
60 K Aus den Unternehmen<br />
Nordwest Handel eröffnete neuen Standort und setzt auf Veränderung<br />
Dortmund. Mit über 1.000 Gästen eröffnete der Einkaufsverband Nordwest Handel AG Ende April 2017<br />
feierlich die neue Konzernzentrale in Dortmund Phoenix-West.<br />
Neben der offiziellen Eröffnung des<br />
Neubaus stand auch das weitere Programm<br />
»Strategie 2 – Gemeinsam erfolgreich« im<br />
Mittelpunkt. An zwei Tagen kamen mehr als<br />
1.000 Gäste. Ein Magnet war die Einweihung<br />
des neuen Showrooms. Großen An -<br />
klang fanden außerdem die Referenten an<br />
beiden Tagen, die den Handelspartnern von<br />
Nordwest auf dem Weg zum herausragenden<br />
Vertriebs- und Serviceunternehmen<br />
viele wertvolle Impulse gaben.<br />
14 Monate dauerten die Bauarbeiten auf<br />
Phoenix-West in Dortmund, am 19. September<br />
2016 hatten die Nordwest-Mitarbeiter<br />
ihren ersten Arbeitstag in dem Neubau<br />
(unser Magazin »<strong>stahlmarkt</strong>« berichtete<br />
darüber in Ausgabe 2.2017, S. 24 – 26).<br />
Prognosen erfüllt und teilweise<br />
übertroffen<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte die<br />
Nordwest Handel AG insgesamt ein Gesamtvolumen<br />
in Höhe von 2.147,2 Mill. € er -<br />
reicht und damit das Vorjahr um 9,4 %<br />
übertroffen. Das EBIT des Konzerns stieg um<br />
rd. 39 % auf 7,0 Mill. €. Es gibt per Ende<br />
2016 insgesamt 957 Fachhandelspartner.<br />
Im Geschäftsbereich Stahl führte, nach<br />
einer unterjährig verhaltenen Preisentwicklung,<br />
der spürbare Anstieg der Stahlpreise<br />
zu Beginn des vierten Quartals zu einer<br />
deutlichen Steigerung der Einkaufsvolumina<br />
der Fachhandelspartner, die bis in das neue<br />
Jahr hineinreicht. Somit konnte das Vorjahresvolumen<br />
von 803,0 Mill. € auch 2016<br />
erneut erreicht werden. Dabei glich ein<br />
Mengenwachstum von nahezu 7 % die insgesamt<br />
negative Preisentwicklung des Jahres<br />
vollständig aus. Mit über 40 Mill. € war<br />
dabei das Lagergeschäft weiterhin sehr<br />
erfolgreich.<br />
Veränderungsprozess läuft<br />
Direktvertreiber und der Online-Handel stellen<br />
die klassischen Fachhändler bereits seit<br />
Längerem vor große Herausforderungen.<br />
Wesentlicher Baustein in dem Veränderungsprozess<br />
war und ist die Strategie Drive<br />
Nordwest, die auf der Einweihungsfeier erstmals<br />
öffentlich vorgestellt wurde. Fünf der<br />
acht strategischen Erfolgsfaktoren der Strategie<br />
betreffen den Fachhandel direkt. Dazu<br />
zählt u. a. die Logistik. Im vergangenen Jahr<br />
hat Nordwest sein Zentrallager in Gießen<br />
einem umfangreichen Modernisierungsprozess<br />
unterzogen. Auch Einkaufskonditionen<br />
gehören dazu. Ein weiteres Feld sind Exklusivmarken.<br />
Ferner werden Digitalisierung<br />
und Service immer wichtiger.<br />
2017 werde auch viel von der Entwicklung<br />
im Stahlbereich abhängen, insbesondere<br />
von der Preisentwicklung, hieß es bei<br />
Nordwest. Das operative Ergebnis sieht das<br />
Unternehmen bei rd. 8,0 Mill. €, was einer<br />
Steigerung von 14 % entspricht.<br />
www.nordwest.com<br />
K<br />
/<br />
(sm 170705079)<br />
L KURZMELDUNG<br />
ABRIEBFESTES VERBUNDBLECH<br />
Düsseldorf. Hardox Wearparts stellt mit Duroxite<br />
seine neueste Entwicklung bei der Verbundblechtechnologie<br />
vor. Die neue Produktlinie<br />
setzt hohe Maßstäbe für Qualität, verbunden mit<br />
Produktgarantien und Know-how von SSAB,<br />
dem Hersteller von Hardox ® -Verschleißblech. Das<br />
Duroxite-Verbundblech besteht aus abriebbeständigen<br />
Materialien, die auf unlegierten Stahl oder<br />
auf Hardox-Verschleißblech aufgetragen werden,<br />
um einen äußerst verschleißbeständigen Verbundwerkstoff<br />
zu schaffen. Duroxite-Verbundblech ist<br />
besonders gut für Umgebungen mit Gleitverschleiß<br />
geeignet, in denen<br />
kleine und harte Materialien<br />
wie z. B. Kohle mit einem<br />
hohen Quarzgehalt verarbeitet<br />
werden. Es spielt<br />
auch als verschleißbeständiges<br />
Material in Umgebungen<br />
mit hohen Temperaturen<br />
eine wichtige Rolle.<br />
Duroxite-Verbundblechprodukte<br />
werden mit einer<br />
Auflagendicke geliefert, die im Bereich + 10 %<br />
garantiert ist. Dies ist innerhalb eines Bleches<br />
sowie von Blech zu Blech einheitlich.<br />
Darüber hinaus werden durchgängige Verschleißeigenschaften<br />
innerhalb des Bleches bis<br />
hinunter zu + 75 % der Auflagedicke anstatt nur<br />
auf der Oberfläche der Auflage garantiert. Die<br />
verbleibenden 25 % der Auflage sind die Übergangsschicht,<br />
die erforderlich ist, um eine gute<br />
Verbindung mit dem Grundblech zu erzielen. Eine<br />
optimale Hartmetallzusammensetzung sichert<br />
eine homogene Verbindung zwischen dem Grundmetall<br />
und der Auflage, zusätzlich zur hohen Verschleißbeständigkeit<br />
und der langen Haltbarkeit<br />
von Duroxite.<br />
www.hardoxwearparts.com<br />
www.duroxite.com<br />
www.ssab.com<br />
K<br />
/<br />
WS(hp)/SE/ (sm 161204310)<br />
(Foto: SSAB)<br />
Durch hohe einheitliche Verschleiß eigen schaften eignen sich Duroxite-Verbund<br />
blech produkte besonders für die Industriezweige Bergbau, Zementproduktion<br />
und -transport oder Kohlekraftwerke, hier beim Kohletransport.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 61<br />
Hausmesse in Ludwigsburg mit hoher Besucherzahl<br />
Ludwigsburg. Vor Kurzem lud das Großhandelshaus Lotter seine gewerblichen Kunden zum 24. Mal<br />
zur Leistungsschau mit Branchentreffen ein.<br />
Zahlreiche Besucher<br />
der Lotter-Hausmesse<br />
besichtigten das<br />
Walzstahllager, das<br />
von zuvor 20.000<br />
auf 26.000 m 2<br />
aufgestockt wurde.<br />
Die Lotter-Gruppe ist mit sieben Tochtergesellschaften<br />
an über 40 Standorten in<br />
ganz Deutschland tätig und beschäftigt rd.<br />
1.400 Mitarbeiter. Neben Betonstahl, Walzstahl<br />
und Bauelementen umfasst das Sortiment<br />
weitere baunahe Bereiche wie Sanitär<br />
und Heizung, Bodenbeläge, Küchen, aber<br />
auch Flüssiggas und Haushaltwaren. Auf<br />
seiner Hausmesse stellte das Unternehmen<br />
u. a. seine Walzstahlabteilung mit der im<br />
vergangenen Herbst eingeweihten neuen<br />
Halle vor. Gezeigt wurden auch die Anarbeitungsmöglichkeiten<br />
Sägen, Strahlen und<br />
Konservieren. Durch den Neubau hat das<br />
Unternehmen seine Lagerflächen für Walzstahl<br />
von zuvor 20.000 auf 26.000 m² aufgestockt.<br />
Am Stammsitz im Ludwigsburger<br />
Westen wurden die Sortimente rund ums<br />
Haus präsentiert. Die Messebesucher konnten<br />
erstmals die völlig neu bestückte, jetzt<br />
1.400 m² große Ausstellung Küche und Bad<br />
im Obergeschoss erleben. Die im Erdgeschoss<br />
neu geschaffene Bauelementeausstellung<br />
zeigt auf 300 m² Türen und Tore,<br />
Dachfenster, Briefkästen, Beschläge und<br />
Schließsysteme rund um das Thema Sicherheitstechnik<br />
für vielerlei Anwendungen.<br />
Übrigens wurde auch die digitale Online-<br />
Anbindung bei Lotter ausgebaut und verbessert.<br />
Dank der neuen Lotter-App können<br />
alle Online-Angebote jetzt sogar mobil ge -<br />
nutzt werden, sowohl mit dem Smartphone<br />
als auch mit dem Tablet-PC. Dabei gab es<br />
viele neue Funktionen zu entdecken, die<br />
den Einkauf im Onlineshop Lotter24 noch<br />
kundenfreundlicher und komfortabler<br />
machen. Ebenso lässt sich die frisch überarbeitete<br />
Webseite lotter.de jetzt auf allen<br />
Endgeräten hervorragend bedienen.<br />
Rd. 6.000 Besucher waren schlussendlich<br />
gekommen. Neben den vielen neuen Ideen<br />
machten attraktive Messeangebote, ein großes<br />
Bewirtungszelt und kurzweilige Kinderbetreuung<br />
die Veranstaltung zu einem entspannten<br />
Erlebnis für die gesamte Familie.<br />
»Viele Aussteller äußerten bereits jetzt den<br />
(Foto: Lotter)<br />
L KURZMELDUNG<br />
Wunsch, an unserer Hausmesse im Jahr<br />
2019 teilzunehmen. Dies bestätigt, dass der<br />
Leitgedanke und die Umsetzung unserer<br />
Messe das Marktbedürfnis von Herstellern<br />
und baunahem Handwerk nach wie vor<br />
ziemlich gut treffen«, so Helmut Ernst, persönlich<br />
haftender Gesellschafter bei Lotter.<br />
www.lotter.de<br />
(sm 170705095) K<br />
/<br />
TRUMPF ERHÄLT DAIMLER<br />
SUPPLIER AWARD<br />
Ditzingen. Das Hochtechnologieunternehmen<br />
TRUMPF hat am 23. Februar im Rahmen einer<br />
Großveranstaltung in der Mercedes-Benz-Niederlassung<br />
in Stuttgart den Daimler Supplier Award<br />
2016 in der Kategorie Partnerschaft erhalten.<br />
TRUMPF erhält den Daimler Supplier Award für<br />
die gemeinsame Entwicklung eines neuen Laserschweißverfahrens<br />
sowie die erfolgreiche Implementierung<br />
von Industrie-4.0-Lösungen in der<br />
Produktion der aktuellen Mercedes-Benz E-Klasse.<br />
Konkret handelt es sich hierbei um sensorbasierte<br />
Analysen von vernetzten Laserstrahlquellen. Das<br />
gemeinsam entwickelte Laserschweißverfahren ist<br />
eines der energie- und ressourcen effizientesten<br />
Fügeverfahren im Fahrzeugbau.<br />
www.trumpf.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 170504815)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
62 K Veranstaltungen<br />
L VERANSTALTUNGEN<br />
KAROSSERIEBAU FÜR<br />
KAUFLEUTE<br />
Hannover. Kaufleute, die in der Automobilindustrie<br />
tätig sind und mehr von der Technik und<br />
Entwicklungstrends im Karosseriebau wissen<br />
möchten – ohne als Ingenieur an den Entwicklungen<br />
beteiligt zu sein – sind die Zielgruppe dieses<br />
Seminars zum Serien-Karosseriebau. Der Automotive<br />
Circle bietet dieses Seminar vom 3. bis 4. <strong>Juli</strong><br />
sowie 27. bis 28. November 2017 im Conparc<br />
Hotel & Conference Centre Bad Nauheim an. Es<br />
vermittelt Grundkenntnisse der wichtigsten Entwicklungs-<br />
und Produktionsschritte für Nicht-<br />
Fachleute.<br />
www. automotive-circle.com<br />
K<br />
/<br />
SE/ (sm 170605069)<br />
STAHL IM KAROSSERIEBAU<br />
Hannover. Das Seminar des Automotive Circle,<br />
gehalten am 6. <strong>Juli</strong> sowie am 30. November<br />
2017 im Conparc Hotel & Conference Centre Bad<br />
Nauheim, informiert über relevante Stahl-Werkstoffklassen<br />
und Legierungen im Karosseriebau,<br />
deren Bezeichnungen, Eigenschaftsprofile und<br />
Gefüge. Ferner werden u. a. Besonderheiten niedrig-<br />
und hochlegierter Stähle thematisiert. Homogene<br />
oder Mehrphasen-Stähle vom einfachen<br />
Werkzeugstahl bis zum warmumgeformten UHSS<br />
werden behandelt, ebenso wie Schadensbeispiele.<br />
www. automotive-circle.com<br />
K<br />
/<br />
SE/ (sm 170605068)<br />
ZVO-OBERFLÄCHENTAGE 2017<br />
Hilden. Die Behandlung von Oberflächen stellt<br />
eine Schlüsseltechnologie zur technisch-wissenschaftlichen,<br />
ökonomischen und ökologischen<br />
Lösung der Probleme bei der Entwicklung innovativer<br />
Produkte dar. Vom 13. bis 15. September<br />
2017 macht der ZVO-Kongress mit der 56. DGO-<br />
Jahrestagung daher in Berlin Halt, organisiert vom<br />
Zentralverband Oberflächentechnik e.V., im Estrel<br />
Hotel. Ziel ist die Vernetzung von Forschung und<br />
Praxis zum Thema Galvano- und Oberflächentechnik<br />
und die Unterstützung der branchenübergreifenden<br />
Kommunikation.<br />
www.oberflaechentage.zvo.org K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/ (sm 170605026)<br />
EMO HANNOVER 2017<br />
Frankfurt/M. Unter dem Motto »Connecting<br />
systems for intelligent production« rückt die vom<br />
VDW organisierte Leitmesse der Metallbearbeitung<br />
vom 18. bis 23. September 2017 in Hannover<br />
Digitalisierung und Vernetzung im Sinne<br />
von Industrie 4.0 in den Fokus. Über 1.700 Unternehmen<br />
aus 40 Ländern haben sich angemeldet<br />
– deutlich mehr als das Vergleichsergebnis der<br />
Vorveranstaltung. EMO ist eine eingetragene<br />
Marke des europäischen Werkzeugmaschinenverbands<br />
CECIMO.<br />
www.emo-hannover.de<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170204535)<br />
FACHTAG BRÜCKENBAU 2017<br />
Düsseldorf. Mit der Entwicklung des Brückenbaus<br />
im 21. Jahrhundert beschäftigt sich der von<br />
bauforumstahl veranstaltete Fachtag Brückenbau<br />
am 20. September 2017 in Gemünden bei Würzburg.<br />
Das Themenspektrum der Tagung umfasst<br />
neben dem Fokus auf Stahl- und Stahlverbundbrücken<br />
außerdem Building Information Modeling<br />
(BIM), digitale Infrastruktur, dauerhafte<br />
Korrosionsschutzsysteme sowie Pilotprojekte für<br />
neue Montagetechnik. Es wird auch in einer<br />
exklusiven Projektvorstellung die Mainbrücke in<br />
Gemünden präsentiert.<br />
www.bauforumstahl.de<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170705054)<br />
ERSTE TIPS FÜR 2018<br />
METAV 2018<br />
Frankfurt/M. Die 20. Internationale Messe für<br />
Technologien der Metallbearbeitung, organisiert<br />
vom VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken)<br />
findet vom 20. bis 24. Februar<br />
2018 in Düsseldorf statt. Sie präsentiert neben<br />
den klassischen Themen – Werkzeugmaschinen,<br />
Fertigungssysteme, Präzisionswerkzeuge, automatisierter<br />
Materialfluss, Computertechnologie,<br />
Industrieelektronik und Zubehör – auch die Bereiche<br />
Quality, Additive Manufacturing, Moulding<br />
und Medical. Ebenfalls im Fokus steht das Thema<br />
Industrie 4.0 mit einem Themenpark.<br />
www.metav.de<br />
K<br />
/<br />
CEMAT 2018<br />
eb/WS(SHN)/SE/ (sm 170604957)<br />
Hannover. Die Fachmesse für Materialhandhabung,<br />
Intralogistik und Logistiktechnologie<br />
wird von der Deutschen Messe AG wieder vom<br />
23. bis 27. April 2018 ausgerichtet, von da an<br />
parallel zur Hannover Messe. Hintergrund ist, dass<br />
intelligente Intralogistik das Rückgrat von Industrie<br />
4.0 sei, wie Dr. Andreas Gruchow betont, Mitglied<br />
des Vorstands der Deutschen Messe AG. »Es<br />
gibt deshalb enge Bezüge vor allem zu den Themen<br />
Industrial Automation und Digital Factory der<br />
Hannover Messe.«<br />
www.cemat.de<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 161104200)<br />
AMB 2018<br />
Stuttgart. Ein Thema beherrscht die Diskussionen<br />
rund um die AMB (Internationale Ausstellung<br />
für Metallbearbeitung): Der Neubau der Paul-<br />
Horn-Halle (Halle 10), mit der die Bruttoausstellungsfläche<br />
der Messe Stuttgart auf 120.000 m²<br />
anwächst, und die damit verbundene neue thematische<br />
Hallenaufplanung für die Messe, die vom<br />
18. bis 22. September 2018 ausgerichtet wird.<br />
An der Fokussierung des Dienstleistungs- und<br />
Warenangebots ändert sich nichts. Die AMB 2018<br />
wird auch mit vergrößerter Ausstellungs fläche im<br />
Kern die spanenden Verfahren mit Werkzeugmaschinen<br />
und Präzisionswerkzeugen ab bilden.<br />
www.messe-stuttgart.de/amb K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170504802)<br />
EUROBLECH: EU-LÄNDER<br />
BLEIBEN WICHTIG<br />
Herts. Die nächste EuroBLECH findet vom 23.<br />
bis 26. Oktober 2018 wieder in Hannover statt.<br />
Die Auswertung einer Messeumfrage dazu zeigte<br />
einige Trends auf. So bewerteten knapp 70 %<br />
der deutschen Ausstellerunternehmen und fast<br />
40 % der ausländischen Aussteller die derzeitige<br />
Branchenkonjunktur als günstig. Die Erschließung<br />
neuer Märkte war neben der Neukundengewinnung<br />
vorrangiges Messeziel aller Aussteller. Wichtigste<br />
Zielmärkte für die Hersteller und Anbieter<br />
von Maschinen und Systemen für die Blechbearbeitung<br />
sind laut Ausstellerumfrage weiterhin die<br />
EU-Länder, vor allem Deutschland; darüber hinaus<br />
die übrigen europäischen Länder, Asien und Amerika.<br />
Als wichtigste Absatzmärkte für die Zukunft<br />
wurden in der Messeanalyse Deutschland, die<br />
USA, China, Russland und erstmals wieder Polen<br />
genannt.<br />
www.euroblech.com<br />
K<br />
/<br />
Eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 170504847)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
StahlTermine K 63<br />
Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />
13.7.2017<br />
Essen<br />
13.-15.9.2017<br />
Berlin<br />
18.-23.9.2017<br />
Hannover<br />
20.9.2017<br />
Gemünden<br />
21.-23.9.2017<br />
Peking<br />
Einführung in die Metall<br />
verarbeitenden additiven<br />
Fertigungsverfahren<br />
ZVO-Oberflächentage 2017<br />
EMO Hannover 2017<br />
Fachtag Brückenbau 2017<br />
CITE 2017 – China International<br />
Tube & Pipe Expo<br />
Haus der Technik +49 201 1803-1<br />
www.hdt-essen.de/themen_und_<br />
seminare<br />
Zentralverband Oberflächentechnik<br />
e.V.<br />
Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />
e.V. (VDW)<br />
Deutsche Messe AG<br />
bauforumstahl<br />
Stahlbau Verlags- und Service<br />
GmbH<br />
+49 2103 25 56 10<br />
www.oberflaechentage.zvo.org<br />
+49 69 756081-0<br />
www.emo-hannover.de<br />
+49 211 67078-01<br />
www.bauforumstahl.de<br />
Beijing Hiven Exhibition Co.,Ltd. +86 10 6860 4437<br />
www.sti-expo.com<br />
25.-29.9.2017<br />
Düsseldorf<br />
27.-29.9.2017<br />
Dresden<br />
9.-12.10.2017<br />
Stuttgart<br />
10.-12.10.2017<br />
Karlsruhe<br />
24.-26.10.2017<br />
Stuttgart<br />
7.-8.11.2017<br />
Düsseldorf<br />
7.11.-10.11.2017<br />
Stuttgart<br />
SCHWEISSEN & SCHNEIDEN 2017 Messe Essen +49 201 7244-631<br />
www.schweissen-schneiden.com<br />
Werkstoffwoche 2017<br />
Deutsche Gesellschaft<br />
für Materialkunde e.V.<br />
Stahlinstitut VDEh<br />
+49 69 75306750<br />
www.werkstoffwoche.de<br />
36. Motek P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />
www.motek-messe.de<br />
DeburringEXPO fairXperts GmbH & Co. KG www.deburring-expo.de<br />
parts2clean 2017 Deutsche Messe AG +49 511 89-0<br />
www.parts2clean.de<br />
ITA Conference und<br />
CabWire Conference<br />
(World Cable and Wire Technical<br />
Conference)<br />
International Tube Association e.V.<br />
(ITA)<br />
IWM – International Wire & Machinery<br />
Association (für CabWire)<br />
+49 211 947-5650<br />
+44 121 781 7367<br />
www.conference.itatube.org<br />
www.cabwire.com<br />
13. Blechexpo 2017 P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />
www.blechexpo-messe.de<br />
9.11.2017<br />
Düsseldorf<br />
STAHL 2017<br />
Stahlinstitut VDEh<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />
+49 211 6707-533<br />
www.stahl-online.de<br />
15.11.2017<br />
Stuttgart<br />
Stuttgarter Säge-Tagung Kompetenzzentrum Sägen +49 711 970-1536<br />
www.saegen-stuttgart.de<br />
27.-28.11.2017<br />
Bad Nauheim<br />
Karosseriebau für Kaufleute<br />
Automotive Circle (Vincentz –Network<br />
GmbH & Co. KG)<br />
+49 511 9910-000<br />
www.automotive-circle.com<br />
28.-30.11.2017<br />
Maastricht<br />
Stainless Steel World Conference &<br />
Exhibition 2017<br />
KCI Publishing BV<br />
www.stainless-steel-world.net/<br />
ssw2017<br />
10.-12.1.2018<br />
Essen<br />
10.-12.1.2018<br />
Essen<br />
15.-18.1.2018<br />
Schardscha<br />
16.-20.1.2018<br />
Basel<br />
Baufachtage West 2018 Messe Essen GmbH +49 201 7244-0<br />
www.messe-essen.de<br />
Baufachmesse Construct it Messe Essen GmbH +49 201 72440<br />
www.construct-it-essen.de<br />
SteelFab 2018 Expo Centre Sharjah +971 6 5770000<br />
www.steelfabme.com<br />
Swissbau 2016 MCH Messe Schweiz (Basel) AG +41 58 2002020<br />
www.swissbau.ch<br />
23.-26.1.2018<br />
Hamburg<br />
NORTEC 2018<br />
Hamburg Messe und Congress<br />
GmbH<br />
+49 40 3569-0<br />
www.nortec-hamburg.de<br />
20.-24.2.2018<br />
Düsseldorf<br />
Metav 2018<br />
VDW - Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />
e.V.<br />
+49 69 756081-53/54<br />
www.metav.de<br />
27.2.-1.3.2018<br />
Düsseldorf<br />
EuroCIS 2018 Messe Düsseldorf www.eurocis.com<br />
4.-7.3.2018<br />
Köln<br />
Internationale Eisenwarenmesse<br />
2018<br />
Koelnmesse GmbH<br />
www.eisenwarenmesse.de<br />
13.-15.3.2018<br />
Stuttgart<br />
LogiMAT 2018<br />
EUROEXPO Messe- und<br />
Kongress-GmbH<br />
+49 89 32391-259<br />
www.logimat-messe.de<br />
22.-24.3.2018<br />
Parma<br />
MESCPE Senaf Srl +39 023320391<br />
www.mecspe.com<br />
9.-13.4.2018<br />
Birmingham<br />
MACH2018<br />
The Manufacturing Technologies<br />
Association (MTA)<br />
+44 20 7298 6400<br />
www.machexhibition.com<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
64 K Fachmedien<br />
annette.engels@stahleisen.de<br />
Tel. +49 211 6707-561<br />
Fax +49 211 6707-547<br />
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über diesen QR-Code<br />
oder online über<br />
www.stahleisen.de/Content/Produkte/Buchshop<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl e.V.<br />
(Hrsg.): Neues Merkblatt MB 381:<br />
Schweißen unlegierter und niedriglegierter<br />
Baustähle<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl, Düsseldorf, 2017, 32 S.,<br />
Bestell-Nr. MB 381<br />
Tirler, Walter: Europäische Stahlsorten.<br />
Bezeichnungssystem und DIN-Vergleich<br />
Beuth Verlag, Berlin 2017, 4. überarb. und erw. Auflage, 314 S.,<br />
dt./engl., ISBN: 978-3-410-27303-5, Preis: 38,00 € (auch als<br />
E-Book erhältlich)<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl (Hrsg.):<br />
Paneele aus Stahl für Fassaden<br />
WV Stahl, Düsseldorf 2017, 27 S., mit versch. Abbildungen,<br />
Serie; Bestellnr. D550<br />
Schweißgeeignete Baustähle kommen in<br />
vielfältigen Erzeugnisformen und Festigkeitsklassen<br />
bei der Realisierung tragender Strukturen<br />
im Stahl- und Maschinenbau, im Fahrzeug-<br />
und Kranbau wie auch im Druckbehälter-<br />
und Rohrleitungsbau zum Einsatz.<br />
Die neue, vollständig überarbeitete Ausgabe<br />
des Merkblatts »Schweißen unlegierter<br />
und niedriglegierter Baustähle« stellt das notwendige<br />
Basiswissen zur schweißtechnischen<br />
Verarbeitung dieser Werkstoffgruppe bereit.<br />
Das Merkblatt beschreibt die grundlegenden<br />
Zusammenhänge zwischen Werkstoff, Konstruktion<br />
und Fertigung, die die Schweißbarkeit<br />
einer Baugruppe begründen. Es gibt<br />
zudem wichtige Hinweise zur schweißgerechten<br />
Konstruktion und Vorbereitung der Fügeteile,<br />
zur Festlegung von Schweißparametern,<br />
zur Ausführung der Schweißungen sowie zur<br />
Prüfung geschweißter Verbindungen.<br />
Die Publikation berücksichtigt auch die<br />
schweißtechnische Verarbeitung moderner<br />
hochfester Stähle, deren Einsatz Voraussetzung<br />
für leichtere und wirtschaftlichere Bauweisen<br />
ist. Sie kann kostenfrei angefordert<br />
oder als PDF heruntergeladen werden.<br />
www.stahl-online.de/wp-content/<br />
uploads/2013/10/Merkblatt-381.pdf<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 170705062)<br />
Das zweisprachige Buch im Pocket-Format<br />
enthält eine Übersicht des Bezeichnungssystems<br />
sowie zweisprachige Listen der europäischen<br />
Stahlbezeichnungen. Dieses Buch<br />
dient als Umstellungshilfe von alten Stahlbezeichnungen<br />
nach DIN auf die neuen<br />
europäischen Stahlbezeichnungen nach EN.<br />
Als Grundlage wurden die Stahlbezeichnungen<br />
aus DIN-, SEE- und SEW-Normen herangezogen<br />
und den alternativen EN- und<br />
EN-ISO-Normen gegenübergestellt.<br />
Die 4. Auflage dieses handlichen Praxishelfers<br />
wurde vollständig aktualisiert und<br />
erweitert, um alle Änderungen in der europäischen<br />
Normung von Stahlsorten zu<br />
berücksichtigen.<br />
Zum Inhalt zählen u. a. das Bezeichnungssystem<br />
nach EN 10027-1: Einteilung der Kurznamen,<br />
Vergleich der Stahlbezeichnungen<br />
nach EN und DIN, Anwendungsbereiche mit<br />
Angabe der Werkstoffnormen sowie ein Verzeichnis<br />
der zitierten Werkstoffnormen. K<br />
(sm 170705060)<br />
Bauphysikalische Anforderungen an den<br />
Wärme-, Feuchte- und Schallschutz sowie<br />
die Luftdichtheit sind von zentraler Bedeutung<br />
für die Qualität von Gebäuden. Darüber<br />
hinaus spielen gestalterische Aspekte<br />
eine immer wichtigere Rolle. Leichtbausysteme<br />
aus Stahl wurden in den letzten Jahren<br />
immer weiter optimiert und sowohl an ge -<br />
stiegene energetische als auch architektonische<br />
Erfordernisse angepasst. Besonders<br />
beliebt bei Architekten und Bauherren sind<br />
derzeit kassettierte Fassadensysteme, die bei<br />
Gewerbeimmobilien, aber zunehmend auch<br />
bei hochwertigen Verwaltungs-, Hotel- oder<br />
Wohngebäuden eingesetzt werden. Diese<br />
neue Dokumentation greift diesen Trend auf<br />
und zeigt Lösungen für wirtschaftliche und<br />
gestalterisch anspruchsvolle Fassaden aus<br />
Stahl. Mit Informationen zu Materialauswahl,<br />
werkstoffgerechter Be- und Verarbeitung<br />
sowie zu ausgeführten Projekten dient<br />
die Broschüre Architekten, Ingenieuren,<br />
Bauherren und Metall verarbeitenden<br />
Unternehmen als wertvolle Planungshilfe<br />
und nützlicher Ideengeber.<br />
www.stahl-online.de<br />
http://bit.ly/2mh6bC3<br />
K<br />
/<br />
(sm 170404616)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
Personalien K 65<br />
VIP-Seite<br />
Neuer Vorsitzender der Fachvereinigung<br />
Kaltwalzwerke (FVK) ist Dr. Matthias Gierse.<br />
Er löst Kai Wilke ab, der 19 Jahre die Fachvereinigung<br />
ge führt hat und jetzt als Stellvertreter<br />
fungiert. Dr. Gierse ist ausgewiesener<br />
Kenner der Stahlbranche und kaufmännischer<br />
Geschäftsführer der Waelzholz-<br />
Gruppe.<br />
K<br />
(sm 170705204)<br />
Martin Kopf wurde zum neuen Präsidenten<br />
der EGGA (European General Galvanizers<br />
Association) gewählt. Der geschäftsführende<br />
Gesellschafter der Zinkpower Kopf<br />
Gruppe ist der 23. Präsident der EGGA und<br />
folgt auf den Briten Jeremy Woolridge,<br />
Wedge Group. Die EGGA ist die europäische<br />
Vereinigung der nationalen Verbände der<br />
Stückverzinkungsindustrie und vertritt rd.<br />
600 Stückverzinkereien in Europa, die mehr<br />
als 6 Mill. t Stahl pro Jahr feuerverzinken. K<br />
(sm 170705208)<br />
Michael Buser übergibt die operative<br />
Führung der Bison Schweiz AG per 1. Ja nuar<br />
2018 an Florian Bernauer, um sich künftig<br />
wieder verstärkt den Aufgaben als Mitglied<br />
der Geschäftsleitung fenaco und Departementsleiter<br />
Informatik/Logistik widmen zu<br />
können. Zudem wird Michael Buser als<br />
neuer Verwaltungsratspräsident der Bison<br />
Schweiz AG dafür sorgen, dass die – seit der<br />
Übernahme durch die fenaco – eingeschlagene<br />
Strategie weitergeführt wird. Mit<br />
Florian Bernauer konnte ein langjähriges<br />
Kadermitglied der Bison Schweiz AG für die<br />
Nachfolge als CEO gewonnen werden. K<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 170705104)<br />
Konrad Nörtersheuser, früher Vorsitzender<br />
des Vorstandes der Rasselstein<br />
GmbH, begeht am 15. <strong>Juli</strong> seinen 70. Ge -<br />
burtstag.<br />
K<br />
(sm 170705042)<br />
Am 15. <strong>Juli</strong> wird Dr.-Ing. Ulrich Scheib,<br />
Geschäftsführer der Gontermann Holding<br />
GmbH, 80 Jahre alt.<br />
K<br />
(sm 170705043)<br />
Seinen 65. Geburtstag feiert am 18. <strong>Juli</strong><br />
Dr.-Ing. Jörg Beindorf, ehemals Vorsitzender<br />
des Vorstandes der ThyssenKrupp Nirosta<br />
GmbH.<br />
K<br />
(sm 170705044)<br />
Horst Wolf, früher Geschäftsführer der<br />
WILKAS Handelsgesellschaft für feuerfeste<br />
Produkte mbH, begeht am 18. <strong>Juli</strong> seinen<br />
75. Geburtstag. K<br />
(sm 170705045)<br />
Seinen 75. Geburtstag feiert am 20. <strong>Juli</strong><br />
Dr. iur. Joachim Lemppenau, ehemals<br />
Hauptgeschäftsführer, Arbeitgeberverband<br />
Stahl.<br />
K<br />
(sm 170705046)<br />
Dr.-Ing. Teodor Krone, Geschäftsführer<br />
i. R. der Wurth Refractory & Engineering<br />
GmbH, feiert am 21. <strong>Juli</strong> seinen 65. Geburtstag.<br />
K<br />
(sm 170705047)<br />
85 Jahre alt wird am 23. <strong>Juli</strong> Helmut<br />
Strassburg, früher Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Prezista Metallwaren<br />
GmbH.<br />
K<br />
(sm 170705048)<br />
Seinen 65. Geburtstag feiert am 26. <strong>Juli</strong><br />
Albert Hettrich, Präsident des Verbandes<br />
der Saarhütten.<br />
K<br />
(sm 170705049)<br />
Am 26. <strong>Juli</strong> wird Dr. iur. Hans-Günther<br />
Vorwerk, ehemals EUROFER, Europäische<br />
Wirtschaftsvereinigung der Eisen- und Stahlindustrie,<br />
95 Jahre alt.<br />
K<br />
(sm 170705050)<br />
Franz Rotter, Vorstandsvorsitzender der<br />
voestalpine Edelstahl GmbH, begeht am<br />
30. <strong>Juli</strong> seinen 60. Geburtstag. K<br />
(sm 170705051)<br />
Seinen 85. Geburtstag feiert am 1. August<br />
Eckhart Lohmann-Voß, früher Ge -<br />
schäftsführer der Friedr. Lohmann GmbH. K<br />
(sm170705197)<br />
Dr.-Ing. Hans-Ulrich Plaul, früher Vorsitzender<br />
des Vorstandes der Buderus Aktiengesellschaft,<br />
feiert am 1. August seinen<br />
80. Geburtstag. K<br />
(sm 170705198)<br />
75 Jahre alt wird am 3. August Dr.-Ing.<br />
Harald Klotzbach, früher Vorsitzender des<br />
Vorstandes der Mannesmann Sachs AG. K<br />
(sm 170705197)<br />
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für Stahl<br />
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Gabriele Wald<br />
gabriele.wald@stahleisen.de<br />
Tel.: +49 211 6707-527<br />
Fax: +49 211 6707-582<br />
Montan- und<br />
Wirtschaftsverlag GmbH<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
66 K Inserentenverzeichnis<br />
Landesregierung soll sich für Maschinen- und Anlagenbau einsetzen<br />
Düsseldorf. Landtag und Landesregierung sind neu gewählt, sie müssen die Weichen für eine zukunftssichere<br />
Industrie in Nordrhein-Westfalen stellen und die Chance nutzen, Verbesserungen anzustoßen, fordert der Verband<br />
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA).<br />
Der Maschinen- und Anlagenbau ist ein<br />
wesentlicher Bestandteil der Industrie in<br />
Nordrhein-Westfalen mit einem Umsatz von<br />
knapp 42 Mrd. € (2016). Damit leistet die<br />
Branche einen großen Beitrag zum Erhalt<br />
und Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit und<br />
Effizienz des Industriestandortes Nordrhein-<br />
Westfalen und sichert gleichzeitig Wohlstand<br />
und Beschäftigung in NRW. Die kommende<br />
Landesregierung muss sich nun klar<br />
für die Belange des Maschinenbaus einsetzen,<br />
damit dieser weiterhin das erfolgreiche<br />
Rückgrat der nordrhein-westfälischen Industrie<br />
sein kann, so der VDMA.<br />
Bereits im Dezember hatte der Verband seine<br />
politischen Kernforderungen vorgelegt,<br />
die sich auf die für den Maschinen- und<br />
Anlagenbau wichtigsten Themenfelder konzentrieren.<br />
Im Mittelpunkt der Forderungen<br />
an die Landespolitik steht die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der nordrhein-westfälischen Industrie,<br />
die durch die bestmöglichen Rahmenbedingungen<br />
gestärkt werden sollte. Gerade<br />
in den Bereichen Digitalisierung – insbesondere<br />
Breitbandausbau –, Mittelstandsförderung<br />
und Bürokratieabbau, Steuern,<br />
Werk- und Dienstverträgen, Außenwirtschaft,<br />
Energie und Infrastruktur sieht der<br />
VDMA NRW dringenden Handlungsbedarf,<br />
um international wettbewerbsfähig zu bleiben<br />
und den Anschluss nicht zu verlieren.<br />
»Auch mit der zukünftigen Landesregierung<br />
hoffen wir auf die Fortsetzung der Gespräche,<br />
die wir in den vergangenen Mo naten<br />
mit Vertretern verschiedener Landtagsparteien<br />
geführt haben«, so Siegfried Koepp,<br />
Vorstandsvorsitzender des VDMA NRW.<br />
www.vdma.org<br />
/<br />
(sm 170705108)<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
A<br />
AMCO united samplers<br />
and assayers GmbH 26<br />
Andernach & Bleck GmbH & Co. KG 26<br />
B<br />
Becker Stahl-Service GmbH 26<br />
BGH Edelstahl Siegen GmbH 27<br />
BOBE Industrie-Elektronik 27<br />
Bürger + Althoff GmbH & Co. KG 28<br />
Business Control Software GmbH 17<br />
C<br />
COILTEC Maschinenvertriebs GmbH 61<br />
D<br />
DELTA Qualitätsstahl GmbH 28<br />
Karl Diederichs KG<br />
Stahl-, Walz- und Hammerwerk 28<br />
DM-Stahl GmbH 29<br />
E<br />
EMW Eisen- und Metallhandel GmbH 29<br />
Energietechnik Essen GmbH 29<br />
Egon Evertz KG (GmbH & Co.) 30<br />
F<br />
Dr. Fister GmbH 13<br />
G<br />
Heinrich Georg GmbH<br />
Maschinenfabrik 30<br />
GIMA e.K. 45<br />
Göcke Umformtechnik<br />
GmbH & Co. KG 55<br />
H<br />
Heitmann Stahlhandel<br />
GmbH<br />
Titelseite, U IV<br />
HFS Hagener Feinblech Service GmbH 30<br />
I<br />
ib Andresen Industri A/S 31<br />
Ibero Stahl GmbH 31<br />
K<br />
Klöckner & Co. AG 14, 15<br />
M<br />
Mapudo GmbH 31<br />
Messe Düsseldorf GmbH 32<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag<br />
GmbH 18, 36, 48, 65<br />
N<br />
Artur Naumann Stahl AG 32<br />
NoKra Optische Prüftechnik und<br />
Automation GmbH 32<br />
O<br />
ORI MARTIN Deutschland GmbH 33<br />
Outokumpu EMEA GmbH<br />
U II<br />
P<br />
pauly STAHLHANDEL Ralph Pauly e.K. 33<br />
Pender Strahlungsheizung GmbH 33<br />
R<br />
R+R Eisenkontor GmbH & Co. KG 34<br />
Rohrhandel-Brunzel GmbH 27<br />
S<br />
SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />
Dortmund GmbH & Co. KG 34<br />
Schnutz GmbH 34, 43<br />
SMS group GmbH 7<br />
SSAB Swedish Steel GmbH 35<br />
SSB Schienensysteme Brandt GmbH 61<br />
STAHLO Stahlservice<br />
GmbH & Co. KG 22, 23, 35<br />
Stahlrohr GmbH 35<br />
U<br />
Universal Eisen und Stahl GmbH 36<br />
V<br />
Verlag Stahleisen GmbH 37<br />
Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG 9<br />
W<br />
WOKO Magnet- und<br />
Anlagenbau GmbH 36<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017
Vorschau / Impressum K<br />
VORSCHAU 8.2017<br />
Steel International<br />
• Stahlmarkt USA<br />
• Eurometal-Summit – ein Nachbericht<br />
Stahlstandort Deutschland<br />
• Stahlproduzent setzt auf Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie<br />
Digitalisierung<br />
• Mehrwert digital<br />
• Online-Plattform für Edelstahlkunden<br />
Branchenbericht<br />
• Robotic und Automation<br />
Rohre, Profile, Flansche & Co<br />
• Der Stahlrohrmarkt<br />
• Leistungsstark – Neue Schrägwalze im Pilgerwalzwerk<br />
• Innovativ bauen mit Stahl<br />
• Hamburger Spezialisten für Anlagen- und Rohrleitungsbau<br />
setzen auf Konecranes<br />
• Neue Komponenten bei der MasterCut Baureihe<br />
Trennende Fertigung 2 (Sägen, Strahlen, Trennen etc.)<br />
• Kaltenbach-Hausmesse – ein Nachbericht<br />
• Vielseiteige Helfer zum Sägen in der Werkstatt<br />
• Neue Drahterosionslösung kann anspruchsvollste Anwendungen<br />
vereinfachen<br />
• SCHWEISSEN & SCHNEIDEN, der Countdown läuft<br />
Veranstaltungen<br />
und vieles mehr!<br />
Änderungen vorbehalten<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verlag:<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />
E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
Internet: http://www.stahleisen.de<br />
Verlagsleitung / Geschäftsführung:<br />
Frank Toscha<br />
Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Tel. +49 211 6707-538, Fax +49 211 6707-540<br />
E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />
Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York<br />
Anzeigenleitung: Nadine Kopmann<br />
Tel. +49 211 6707-518, Fax +49 211 6707-923518<br />
E-Mail: nadine.kopmann@stahleisen.de<br />
Vertrieb: Gabriele Wald<br />
Tel. +49 211 6707-527, Fax +49 211 6707-923527<br />
E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />
Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />
Tel. +49 211 6707-500, Fax +49 211 6707-501<br />
E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />
Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />
Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />
Joachim Kirsch, Kreuzbergstraße 56, 40489 Düsseldorf<br />
Druck: Kraft Premium GmbH<br />
Industriestraße 5-9<br />
76275 Ettlingen<br />
Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />
Bezugspreise: Einzelheft 15,– €, im Jahresabonnement<br />
(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und<br />
Mehrwertsteuer. Ausland 126,– € einschl. Porto.<br />
Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />
31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 67.<br />
Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />
Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />
Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />
Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />
insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />
Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />
Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />
Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />
Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />
Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />
von Abonnenten und/oder Inserenten<br />
geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte keine Gewähr.<br />
Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />
Handelsnamen oder sonstigen<br />
Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />
zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />
werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />
eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />
Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />
gekennzeichnet sind.<br />
Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />
Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />
sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />
Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung<br />
in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />
Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />
der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />
Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />
widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />
bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />
die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />
Dritten geführt werden.<br />
Erfüllungsort Düsseldorf<br />
© 2017 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />
Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />
gebleichtem Papier (TCP) mit<br />
schwermetallfreien Farben.<br />
Printed in Germany<br />
ISSN 0178-6571<br />
(Fotos: Salzgitter, Konecranes)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 7.2017