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Zoë 08/17

Außergewöhnlich schön ist die neue Sommerausgabe von Zoë! Schönheit unterliegt zwar immer dem individuellen Auge des Betrachters, aber Schönheitsideale sind stark von einem kollektiven Maßstab abhängig. Mehr denn je gibt die Gesellschaft heute via Medien vor, was schön ist. Und das ist leider ziemlich reduziert auf „schlank, dynamisch und vor allem jung“. So wandelt der Rest der „Normalsterblichen“ auf der Suche nach der Schönheit zwischen Narzissmus und Depression. In Zeiten von Virtual Reality ist nicht nur mit Photoshop, sondern auch operativ vieles möglich und so werden die Menschen immer uniformer. Individualität, Natürlichkeit und letztlich auch die Schönheit bleiben auf der Strecke. Dabei sind es oft gerade vermeintliche „Schönheitsfehler“, die außergewöhnlich sind. Viele schöne Initiativen und Kampagnen sowie Menschen, die sich mit Schönheit im weitesten Sinn beschäftigen sind wie immer inspirierend und motivierend Dinge auch von einer anderen Perspektive zu sehen.

Außergewöhnlich schön ist die neue Sommerausgabe von Zoë! Schönheit unterliegt zwar immer dem individuellen Auge des Betrachters, aber Schönheitsideale sind stark von einem kollektiven Maßstab abhängig. Mehr denn je gibt die Gesellschaft heute via Medien vor, was schön ist. Und das ist leider ziemlich reduziert auf „schlank, dynamisch und vor allem jung“. So wandelt der Rest der „Normalsterblichen“ auf der Suche nach der Schönheit zwischen Narzissmus und Depression. In Zeiten von Virtual Reality ist nicht nur mit Photoshop, sondern auch operativ vieles möglich und so werden die Menschen immer uniformer. Individualität, Natürlichkeit und letztlich auch die Schönheit bleiben auf der Strecke. Dabei sind es oft gerade vermeintliche „Schönheitsfehler“, die außergewöhnlich sind. Viele schöne Initiativen und Kampagnen sowie Menschen, die sich mit Schönheit im weitesten Sinn beschäftigen sind wie immer inspirierend und motivierend Dinge auch von einer anderen Perspektive zu sehen.

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des Haus aus religiösen Gründen einen<br />

eigenen Tempel besitzt. Plötzlich<br />

lief hinter einem der großen Blumenstöcke<br />

ein kleines Mädchen hervor,<br />

gefolgt von ihrer Mutter, die ein Baby<br />

am Arm trug und einem etwas größeren<br />

Jungen, ihrem Bruder, kamen sie<br />

lachend auf uns zu und stellten sich<br />

als meine Gastfamilie vor. In der balinesischen<br />

Kultur ist es üblich, dass die<br />

ganze Familie ihr Leben lang unter einem<br />

Dach wohnt. Nur die Tochter verlässt<br />

nach der Heirat das Elternhaus<br />

und zieht mit dem Ehemann zusammen.<br />

Kurze Zeit später lernte ich meinen<br />

Gastvater und meine Gastgroßeltern<br />

kennen. Mein erster Eindruck war<br />

durchwegs positiv, eine nette Familie,<br />

dachte ich, und war erleichtert, dass<br />

wir uns gut verstanden.<br />

Erste Eindrücke<br />

Überwältigt von den neuen Eindrücken,<br />

müde von der Anreise und dem<br />

Jetlag ausgeliefert hatte ich dann<br />

Zeit, um mich zu erholen. Den restlichen<br />

Tag nutzten wir, um Organisatorisches<br />

zu klären. Wir machten es<br />

uns im hauseigenen Tempel bequem<br />

und lernten dort auch gleich alle Dos<br />

and Don'ts der balinesischen Kultur.<br />

Danach standen noch ein Besuch<br />

im Museum und ein gemeinsames<br />

Abendessen an.<br />

Buntes Treiben am Nightmarket<br />

An diesem Abend besuchte ich das<br />

erste Mal einen Nightmarket. Es war<br />

überwältigend, hier spielte sich das<br />

pure Leben ab! Viele kleine Wagenküchen<br />

standen dicht nebeneinander<br />

und jede bot etwas anderes zu<br />

essen an. Es gab eine große Auswahl,<br />

manche bereiteten Suppen in<br />

riesigen Woks zu, andere Nachspeisen,<br />

die Crêpes ähnlich waren, und<br />

wieder andere Menschen verkauften<br />

Fruchtshakes und Früchte, von denen<br />

ich nur die Hälfte erkannte. Wir<br />

schlängelten uns durch die winzigen<br />

Gassen zwischen Händlern und<br />

Käufern hindurch. Hier sollte ich das<br />

erste Mal meine zukünftige balinesische<br />

Lieblingsspeise „Nasi Goreng<br />

Vegetarian“ probieren. Meine Begleiter<br />

bestellten für mich und schon<br />

wenige Minuten später reichte mir<br />

die Köchin ein Bananenblatt mit gekochtem<br />

Reis und frisch angebratenen<br />

Gemüsestücken darin – es war<br />

die größte Portion Reis, die ich je<br />

gesehen hatte. Da die Menschen in<br />

Bali und generell in ganz Indonesien<br />

vergleichsweise sehr wenig verdienen,<br />

kochen die Balinesen fettig und<br />

ausgiebig, sodass man mit nur wenig<br />

Geld sehr satt wird. Hungrig machte<br />

ich die ersten großzügigen Bissen<br />

und bereute es sogleich, meine Augen<br />

begannen zu tränen und mich<br />

überkam ein Hitzeschwall. Genau in<br />

diesem Moment entdeckte ich die<br />

vielen Chilis, die mit dem Reis kaum<br />

sichtbar vermengt waren. Mir wurde<br />

erklärt, dass die Chili schote hier nicht<br />

nur zum Würzen verwendet wird,<br />

sondern dank ihrer unglaublichen<br />

Schärfe auch eine desinfizierende<br />

Wirkung besitzt und somit Bakterien<br />

im Körper abtöten kann.<br />

Am nächsten Morgen ging es schon<br />

sehr zeitig mit Mopeds zu den Reisfeldern.<br />

Wir spazierten über die endlos<br />

scheinenden Felder und überquerten<br />

kleine Flüsse, die zur Bewässerung<br />

dienten. Uns grüßten die balinesischen<br />

Bauern und ihre Hunde begleiteten<br />

uns zeitweise auf unserem Weg.<br />

Auch an Rindern, die in ihren kleinen<br />

Hütten gerade verschnauften, kamen<br />

wir vorbei und wurden durch lautes<br />

Muhen begrüßt. In der Ferne war das<br />

Plätschern der Wasserfälle zu hören.<br />

28 <strong>Zoë</strong> <strong>08</strong>/<strong>17</strong>

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