KulturFenster Nr. 03|2017 - Juni 2017
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Schätze des Blasmusik-Repertoires<br />
„Die schwarze Spinne“<br />
Eine Literatur-Vertonung von Albert Benz<br />
Albert Benz (1927 – 1988) hat durch<br />
sein Schaffen die Blasmusikszene in der<br />
Schweiz maßgeblich geprägt.<br />
Notenbeispiel 1<br />
Unser Mitarbeiter Joachim Buch hat sich<br />
auch für die aktuelle <strong>KulturFenster</strong>-Ausgabe<br />
auf die Suche nach „Raritäten“ der Blasmusik<br />
gemacht und wieder ein Werk ausfindig<br />
gemacht, das es verdient, nicht vergessen<br />
zu werden.<br />
Kaum eine andere Persönlichkeit dürfte im<br />
späten 20. Jahrhundert die Blasmusikszene<br />
in der Schweiz so sehr geprägt haben wie<br />
Albert Benz. Er wurde vor knapp 90 Jahren<br />
am 10. September 1927 in Marbach im<br />
Kanton Luzern geboren und war zunächst<br />
als Lehrer aktiv. Mitte der fünfziger Jahre<br />
kam er durch die Rekruten- und Unteroffiziersschule<br />
der Militärmusik in Kontakt mit<br />
dem Blasmusikwesen. Er dirigierte die ersten<br />
Blasorchester und Chöre und vervollständigte<br />
seine musikalische Ausbildung<br />
durch verschiedene Studien in Luzern, wo<br />
er 1958 ein Diplom als Theorielehrer am<br />
Konservatorium erwarb.<br />
Die Stadtmusik Luzern, bis heute eines<br />
der führenden Blasorchester der Schweiz,<br />
ernannte ihn 1962 zu ihrem Dirigenten.<br />
Bei den Internationalen Musikfestwochen<br />
Luzern, einem der wichtigsten klassischen<br />
Festivals in Europa, gab das Orchester regelmäßig<br />
ein Konzert, so dass das dort anwesende<br />
Publikum auch Kenntnis von sinfonischer<br />
Blasmusik erhielt. 1977 wurde Benz<br />
Notenbeispiel 2<br />
zum Inspektor der Militärspiele und zum Leiter<br />
des Schweizer Armeespiels bestellt. Ein<br />
Jahr bevor er im März 1988 an Herzversagen<br />
starb, erschien mit „Blasmusikkunde<br />
und Probenmethodik“ sozusagen sein geistiges<br />
Testament. Benz war seit Ende der<br />
fünfziger Jahre kompositorisch aktiv und<br />
schrieb zahlreiche Werke mit unterschiedlichsten<br />
Ansprüchen: vom Straßenmarsch<br />
und der Volksliedparaphrase bis zum sin-<br />
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<strong>KulturFenster</strong>