Journal_4-2015
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Rund ums Parken<br />
Harmonie in Funktion und Ästhetik:<br />
Parkhaus Mercedes-Benz Arena, Berlin<br />
Das neu entstandene Parkhaus vereint viele Qualitäten: städtebaulich,<br />
funktional und ästhetisch. Möglich macht dies die<br />
Verbindung eines vielfach praxiserprobten Parkhaussystems<br />
mit architektonischem Ideenreichtum.<br />
Der Bau der Berliner Mercedes-Benz Arena, vormals O2 World,<br />
war der Startschuss für die städtebauliche Entwicklung des<br />
Quartiers am nördlichen Spreeufer zwischen Ostbahnhof und<br />
Warschauer Brücke. Die 18 Hektar große Fläche soll neben<br />
dem „Entertainment District“ auch Hotels, Gastronomie, Einzelhandel,<br />
Büros und Wohneinheiten Raum geben. Das neu entstandene<br />
Parkhaus trägt dieser vielfältigen Nutzung des Areals<br />
Rechnung und ist auf einen 24-Stunden-Betrieb ausgelegt. Es<br />
bietet über 1.300 Stellplätze auf sieben Parkebenen und eine<br />
Nutzfläche von mehr als 35.700 Quadratmetern. Vier Wendelrampen,<br />
zwei Erschließungskerne und fünf Ein- bzw. Ausfahrten<br />
sorgen für einen reibungslosen und schnellen Zu- bzw. Abfluss<br />
der Verkehrs, was insbesondere bei Großveranstaltungen<br />
– die Arena fasst bis zu 17.000 Zuschauer – wichtig ist.<br />
Bauherr des Parkhauses ist die Anschutz Entertainment Group<br />
Development GmbH, die auch die O2 World realisierte. Die<br />
Umsetzung übernahm die GOLDBECK GmbH gemeinsam mit<br />
dem Architekten René Panzert. Kern des Gebäudes ist das<br />
GOLDBECK-Parkhaussystem, dessen Grundkonstruktion aus<br />
16 Meter breiten Parkelementen besteht. Diese Breite ergibt<br />
sich aus der Summe einer sechs Meter breiten Fahrbahn und<br />
links und rechts angeordneten Stellplätzen mit einer Länge von<br />
jeweils fünf Metern. Die Stellplatzbreite entspricht mit zweieinhalb<br />
Metern den Anforderungen des ADAC. An den vier<br />
Eckpunkten dieses Parkelements befinden sich außen angeordnete<br />
Stützen. Dieses System erlaubt die beliebig lange Aneinanderreihung<br />
einzelner Parkelemente und führt zu stützenfreien<br />
und damit höchst benutzerfreundlichen Parkebenen. Es<br />
hat sich vielfach bewährt, GOLDBECK setzt sein Parkhaussystem<br />
seit über 25 Jahren ein. Besonderheit: Die verwendeten<br />
Deckenplatten stammen aus eigener Herstellung und kommen<br />
– als einzige auf dem Markt – ohne eine nachträgliche Beschichtung.<br />
Dieses Alleinstellungsmerkmal in punkto Oberflächenschutz<br />
macht das Parkhaus besonders wartungsarm.<br />
Architekt René Panzert ergänzte das System um die passende<br />
architektonische Hülle, die den städtebaulichen Anforderungen<br />
der direkten Nachbarschaft entspricht. Das Parkhaus gilt<br />
als gelungene Symbiose von Funktion und Gestaltung. Für die<br />
Fassade wurde ein Wechsel zwischen Betonfertigteilen, Kassettenelementen<br />
und Profilbauglas gewählt. Beton- und Kassettenelemente<br />
ordnen sich dem Raster aus Stellplatzbreite<br />
und halber Geschosshöhe unter. Die Kassettenelemente sind in<br />
unregelmäßigem Lochmuster durchbrochen. Diese Durchbrechung<br />
und die unregelmäßige Aufteilung des Profilbauglases<br />
auf der Parkhausrückseite sorgen für die notwendige Belüftung.<br />
Um gleichzeitig den Lärmschutz zu gewährleisten, den der<br />
24-Stunden-Betrieb und die geplante umliegende Wohnbebauung<br />
erfordern, sind die vier Wendelrampen in geschlossener<br />
Bauweise ausgeführt. Zunächst greift ein geschlossenes Bauteil<br />
die Fassadenflucht des Parkhauses auf. Am Scheitelpunkt<br />
der Wendel verkleidet dann transparentes Profilbauglas den<br />
herausstehenden Teil der Wendel. Und am Schnittpunkt geht<br />
sie wieder in ein Betonteil über. Somit ist die Wendel optisch<br />
mit der eigentlichen Fassade verschmolzen. Zudem sorgen geschlossene<br />
Seiten und die Überdachung der obersten Parkebene<br />
für weiteren Lärmschutz. Die Dachkontur nimmt Grundstücksgrenzen<br />
und städtebauliche Fluchten auf. Es besteht aus<br />
Stahlträgern und Trapezblechen und ist extensiv begrünt.<br />
Bauherr:<br />
Anschutz Entertainment Group<br />
Development GmbH<br />
Ausführung: GOLDBECK NordOst GmbH,<br />
Niederlassung Berlin-Brandenburg<br />
Architekt: René Panzert, archRPdesign<br />
54 BDB-Nachrichten <strong>Journal</strong> 4/<strong>2015</strong><br />
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