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AWMF online - Leitlinie: Chronisch Obstruktive Bronchitis und ...

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<strong>AWMF</strong> <strong>online</strong> - <strong>Leitlinie</strong>: <strong>Chronisch</strong> <strong>Obstruktive</strong> <strong>Bronchitis</strong> <strong>und</strong> Lungenemphysem (COPD)<br />

zahlreicher Diskussionen. Patienten ohne wesentliche Komorbiditäten, mit potenzieller Reversibilität der Ursache<br />

der akuten Exazerbation (Infektion) sowie relativ mobile Patienten profitieren am häufigsten von einer derartigen<br />

Therapie. An Komplikationen sind die ventilatorassoziierte Pneumonie, das Barotrauma <strong>und</strong> Entwöhnungsprobleme<br />

zu nennen. Bei invasiv beatmeten COPD-Patienten ist mit einer deutlichen Verlängerung des Aufenthaltes auf der<br />

Intensivstation zu rechnen. Die Hospitalsterblichkeit der maschinell beatmeten Patienten liegt etwa bei 17-30%.<br />

Bei der Entscheidung zur invasiven Beatmung ist der zuvor festgelegte Wille des Patienten hinsichtlich einer<br />

derartigen Therapiemaßnahme zu berücksichtigen.<br />

Tab. 13 Ein- <strong>und</strong> Ausschlusskriterien für die nichtinvasive Beatmung (NIPPV) bei COPD-Patienten mit<br />

respiratorischer Insuffizienz<br />

Einschlusskriterien Ausschlusskriterien<br />

Schwere Atemnot mit Einsatz<br />

der "Atemhilfsmuskulatur" <strong>und</strong><br />

paradoxer abdominaler Atmung<br />

Azidose (pH < 7,35) <strong>und</strong><br />

Hyperkapnie (mit PaCO 2 > 50<br />

mm Hg)<br />

http://www.uni-duesseldorf.de/<strong>AWMF</strong>/ll/020-006.htm[22.09.2010 17:10:07]<br />

Atemstillstand<br />

Herz-Kreislauf-Instabilität (Herzinfarkt, kardiogener Schock, Hypotonie,<br />

schwere Arrhythmie)<br />

Atemfrequenz < 25/min Bewusstseinstrübung (Somnolenz Koma)<br />

Fehlende Kooperation des Patienten<br />

erhöhte Gefahr von Regurgitation <strong>und</strong> Aspiration (Schluckstörung, Ileus,<br />

gastrointestinale Blutung, kürzliche Operation im Bereich von Gesicht,<br />

Speiseröhre <strong>und</strong> Oberbauch, Gesichtstrauma, Fehlbildungen im Nasopharynx)<br />

visköses Sekret, große Sputummenge<br />

Tab. 14 Kriterien für die Intubation <strong>und</strong> invasive Beatmung bei ventilatorischer Insuffizienz infolge exazerbierter<br />

COPD<br />

Hauptkriterien Nebenkriterien<br />

Atemstillstand Atemfrequenz > 35/min, höher als bei<br />

der Aufnahme<br />

Atempausen mit Bewusstseinsverlust oder Schnappatmung pH < 7,30 <strong>und</strong> Abfall während der<br />

Überwachung<br />

psychomotorische Agitation mit der Notwendigkeit zur Sedierung PaO 2 < 40 mm Hg trotz<br />

Sauerstoffgabe <strong>und</strong> NIPPV<br />

Herzfrequenz < 50/min progrediente Bewusstseinstrübung<br />

hämodynamische Instabilität mit RR-syst. < 70 mm Hg<br />

Intubation bei Vorliegen eines Hauptkriteriums<br />

nach 1-stündiger Therapie unter Einschluss der NIPPV:<br />

Intubation bei Vorliegen von 2 Nebenkriterien.<br />

Treten Nebenkriterien beim Aussetzen der NIPPV auf, kann<br />

diese weitergeführt werden.<br />

Management nach der akuten Exazervation im Krankenhaus<br />

Die Krankenhausverweildauer für eine Exazerbation von COPD-Patienten muss individuell festgelegt werden. Mögliche<br />

Entlassungskriterien sind:<br />

die Fähigkeit des Patienten, auf ebener Strecke zu gehen, wenn dies vor der Exazerbation möglich war; ferner zu<br />

essen <strong>und</strong> zu schlafen ohne häufige Unterbrechungen infolge Dyspnoe,<br />

Stabilität der Symptomatik <strong>und</strong> der arteriellen Blutgase über mindestens 24 St<strong>und</strong>en,<br />

die Reduktion der bedarfsorientiert eingesetzten inhalativen kurzwirksamen ß 2-Sympathomimetika auf weniger als<br />

6x am Tage.<br />

Vor der Entlassung sollten der Patient <strong>und</strong>/oder seine Angehörigen den Einsatz der für die Therapie der Erkrankung<br />

notwendigen Medikation kennen, die Inhalationstechniken beherrschen <strong>und</strong> gegebenenfalls über die weitere Durchführung<br />

der LOT <strong>und</strong>/oder NIPPV-Therapie informiert sein. Außerdem ist zu prüfen, ob der Patient einer Anschlussrehabilitation<br />

zuzuleiten ist, um erneuten Exazerbationen mit Krankenhausaufenthalten vorzubeugen.<br />

Die weitere Versorgung muss in Zusammenarbeit mit dem Patienten, seinen Angehörigen, dem Hausarzt <strong>und</strong> dem<br />

Pneumologen gesichert sein. 4-6 Wochen nach der Entlassung sollte eine Überprüfung des Ges<strong>und</strong>heitszustandes mit<br />

Messung der Lungenfunktion, Kontrolle der Inhalationstechnik <strong>und</strong> der Kenntnisse über die notwendige Behandlung<br />

erfolgen.

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