LNA-30082017
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Seite 4 · Nr. 2017/35<br />
Osdorf - Lurup - Schenefeld - Halstenbek und Umgebung<br />
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Bundestagsabgeordneter Matthias Bartke macht sich für Bürgerinitiative stark<br />
Immer mehr Starts und Landungen<br />
- seit 2014 hat die Zahl<br />
der Flugbewegungen über dem<br />
Hamburger Westen, unabhängig<br />
von der Windrichtung, kontinuierlich<br />
zugenommen. In niedriger<br />
Höhe direkt über den Köpfen<br />
der Anwohner, dröhnen die Maschinen,<br />
und das nicht nur tagsüber,<br />
sondern auch sehr häufig<br />
und im steigenden Maße ab<br />
sechs und nach 22/23 Uhr. Die<br />
betroffenen Menschen haben<br />
die Nase gestrichen voll! Um<br />
Öffentlichkeit und Politik für das<br />
Problem zu sensibilisieren, hat<br />
die Initiative gegen Fluglärm in<br />
Hamburger Westen (IFL) die<br />
Kampagne „Massiver Fluglärm<br />
über dem Westen Hamburgs -<br />
Wir wehren uns!“ mit einer Veranstaltungsreihe<br />
gestartet. Als<br />
erster Vertreter aus der Hamburger<br />
Politik war der Bundestagsabgeordnete<br />
Dr. Matthias<br />
Bartke (SPD) am 17. August ins<br />
Luruper Stadtteilhaus BöV 38<br />
zu Gast. Viele Interessierte und<br />
Betroffene aus den Stadtteilen<br />
im Hamburger Westen waren<br />
dabei, um sich zu informieren<br />
und ihrem Ärger Luft zu machen.<br />
Im Gespräch mit IFL Sprecher<br />
Klaus Wicher wurde zunächst<br />
das Nachtflugverbot thematisiert.<br />
Hier machte Bartke deutlich,<br />
dass er kein Verständnis<br />
für Flüge nach 23 Uhr habe und<br />
schon gar nicht für Starts, die<br />
von der Flugsicherung und dem<br />
Flughafen freigegeben werden<br />
müssen. Dies müsse schnell<br />
aufhören. Hinzu kämen die<br />
Niedrigflüge über dichtbesiedelte<br />
Wohngebiete im Hamburger<br />
Westen, sie seien zu einer gravierenden<br />
Lärmbelästigung geworden,<br />
zeigte Wicher auf. Bartke<br />
sagte zu, prüfen zu lassen,<br />
ob dies schnell geändert werden<br />
könne, immerhin hätten sich die<br />
Fraktionsvorsitzenden von SPD<br />
und Grüne bereits dafür ausgesprochen,<br />
die Flachstarts zu unterbinden.<br />
Einig war man sich<br />
auf dem Podium und im Publikum<br />
darüber, dass es verbindliche<br />
Vorgaben geben müsse, da<br />
freiwillige Verpflichtungen zu<br />
keiner Verbesserung geführt<br />
hätten.<br />
Weiterhin wurde im Laufe des<br />
Abends sehr deutlich, dass das<br />
Verfahren zur Überprüfung von<br />
Verspätungsgründen grundlegend<br />
reformiert werden muss.<br />
Bisher ist das Procedere so,<br />
dass die Listen mit den Verspätungsgründen<br />
erst Mitte des<br />
Folgemonats vorgelegt werden.<br />
Zum Zeitpunkt des Verspätungstatbestands<br />
findet bisher<br />
noch keine Prüfung statt. Auch<br />
müssen Verspätungen nicht einzeln<br />
genehmigt werden: Sie fallen<br />
pauschal in die generelle<br />
Verspätungsregelung, nach der<br />
die nachweisbar unvermeidbaren<br />
Verspätungen automatisch<br />
als genehmigt gelten. Solange<br />
diese Vereinbarung nicht überarbeitet<br />
wird, werde sich nichts<br />
ändern, war man sich einig.<br />
Auch über Maßnahmen zum<br />
passiven Lärmschutz (z. B.<br />
schalldichte Fenster) wurde zum<br />
Teil heftig diskutiert. Viele Betroffene<br />
monierten, dass die<br />
Gelder nicht ausreichten und<br />
forderten eine schnelle und unbürokratische<br />
Erhöhung. Eben-<br />
Danksagung<br />
Für die aufrichtige Anteilnahme und tröstenden Worte<br />
zum Tode unserer geliebten Mutter<br />
Sabine Wawrzeniez<br />
Möchten wir uns als Familie bei allen Freunden<br />
und Bekannten bedanken.<br />
Sie bleibt immer in unseren Herzen.<br />
Familie Wawrzeniez<br />
Hamburg, im August 2017<br />
so müssten die Voraussetzungen<br />
für die finanzielle Unterstützung<br />
beim Lärmschutz deutlich<br />
herabgesetzt werden, damit<br />
mehr betroffene Menschen davon<br />
profitieren könnten.<br />
Weiterhin kritisiert wurde die<br />
Abteilung Fluglärmschutz in der<br />
Umweltbehörde, die sich nach<br />
Ansicht der Anwesenden nicht<br />
für die Interessen der Bürger<br />
stark mache. Vor allem am Wochenende,<br />
wenn besonders viele<br />
Menschen zuhause und damit<br />
direkt betroffen sind, sei der<br />
Frust besonders groß, da es<br />
keinen Ansprechpartner gebe,<br />
Beschwerden würden ins Leere<br />
laufen.<br />
Eine wirkliche Verbesserung<br />
kann sich aus Sicht der Anwohner<br />
im Hamburger Westen nur<br />
ergeben, wenn der Hamburger<br />
Flughafen nach Kooperationsmöglichkeiten<br />
mit den Flughäfen<br />
Hannover, Parchim und auch<br />
Lübeck suchen würde, um den<br />
in der Stadt liegenden Airport in<br />
Fuhlsbüttel spürbar zu entlasten.<br />
Die beste Lösung für Hamburg<br />
sehen die Betroffenen in<br />
einem Flughafen außerhalb der<br />
Stadt, so wie es in vielen Städten<br />
in Europa der Fall ist. Hier<br />
wäre Kaltenkirchen ein möglicher<br />
Standort, wenn eine vernünftige<br />
Anbindung geschaffen<br />
würde. Eine Idee, die nicht neu<br />
ist, Bartke versprach dennoch<br />
diesen Gedanken in seine Gespräche<br />
mit den Verantwortlichen<br />
zu thematisieren. Dennoch<br />
blieb man realistisch: „Leider<br />
haben wir derzeit keine Politiker<br />
in Hamburg vom Schlage eines<br />
Helmut Schmidt oder unseres<br />
ehemaligen Wirtschaftssenators<br />
Helmut Kern, die sich ein solches<br />
Projekt zutrauen würden“,<br />
bedauerte Wicher.<br />
Wicher nannte am Schluss noch<br />
einmal die Forderungen der Initative<br />
IFL:<br />
⁃ keine weitere Ausweitung des<br />
Flugbetriebes zu Lasten der<br />
Wohnbevölkerung in Hamburg.<br />
⁃ Politisches Zugeständnis,<br />
dass ein Flughafen in der Stadt<br />
bereits die Grenzen des<br />
Wachstums überschritten hat.<br />
⁃ Rückverlagerung auf die ursprüngliche<br />
engere Flugroute<br />
(über dem Volkspark mit Verlängerung<br />
über Gewerbegebiete).<br />
⁃ sofortiges Einstellen des<br />
Flachstartverfahrens.<br />
⁃ strikte Einhaltung der Bahnbenutzungsregeln<br />
ohne jegliche<br />
Ausnahmen.<br />
⁃ schnelle Durchsetzung eines<br />
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Lärm- und Gesundheitsbelastung<br />
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