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Küchenplaner - Ausgabe 9 2017

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Achtmal jährlich werden mehr als 6.000 Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen. Mit anerkannt hoher fachlicher Kompetenz informiert KÜCHENPLANER über aktuelle Küchentrends, Küchenplanung, Küchenmöbel, Produktneuheiten, Zubehör, Hausgeräte, sowie über Markt, Menschen und Events in der Küchenszene. KÜCHENPLANER ist Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK)“. Kontakt Redaktion: Dirk Biermann | d.biermann@strobel-verlag.de Kontakt Anzeigen: Stefan Schütte | s.schuette@strobel-verlag.de www.kuechenplaner-magazin.de

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten.

Achtmal jährlich werden mehr als 6.000 Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen.

Mit anerkannt hoher fachlicher Kompetenz informiert KÜCHENPLANER über aktuelle Küchentrends, Küchenplanung, Küchenmöbel, Produktneuheiten, Zubehör, Hausgeräte, sowie über Markt, Menschen und Events in der Küchenszene. KÜCHENPLANER ist Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK)“.

Kontakt Redaktion:
Dirk Biermann | d.biermann@strobel-verlag.de

Kontakt Anzeigen:
Stefan Schütte | s.schuette@strobel-verlag.de

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die Mitte des Marktes gut abdecken. Denn: „Jeder Kunde<br />

ist mit seinem Projekt einzigartig“, sagt Steffen<br />

Widmer, „und wenn es darum geht, mit einem begrenzten<br />

Budget eine solide Küche zu liefern, dann machen<br />

wir das selbstverständlich auch.“ Die Botschaft, die mit<br />

dieser Lieferantenstruktur verbunden ist, lautet: „Wir<br />

können anspruchsvoll und auch schon mal elitär, aber<br />

auch ‚gut und günstig’.“<br />

Und doch führt ein Einrichtungsprojekt von<br />

Grambow & Widmer in der Regel zu einem deutlich<br />

höheren Umsatzvolumen, als es die deutsche Durchschnittsküche<br />

mit ihren statistisch ermittelten 6700<br />

Euro erwirtschaften kann. Laut Steffen Widmer sind<br />

es durchschnittlich 20 000 Euro pro Projekt, wobei der<br />

Außenumsatz aller Nebengewerke im Mittel bei 7000<br />

Euro liege. Der Anteil der Geräte am Gesamtumsatz<br />

schrumpft entgegen des Branchentrends hingegen zusehends.<br />

„Bis Ende des Jahres wollen wir den Geräteanteil<br />

auf unter 30 % bekommen“, berichtet Steffen<br />

Widmer. Denn die Margen sind beim Gerät geringer<br />

als beim Holz und dazu sind die Produkte mit Stecker<br />

zeitaufwendig weil erklärungsbedürftig sowie im Vergleich<br />

zum Möbel häufiger Quelle für kostenintensive<br />

Serviceeinsätze. Und weniger Budget fürs Gerät lässt<br />

eben mehr Spielraum fürs Gesamtprojekt.<br />

Aktuell realisiert das Schweriner Küchenstudio<br />

rund 120 Projekte im Jahr und erwirtschaftet damit einen<br />

Bruttoumsatz von 3 Mio. Euro. Weiteres Wachstum<br />

sei willkommen, aber nur in Maßen: „150 Projekte“,<br />

nennt Steffen Widmer als oberste Marke. Mehr wolle<br />

und könne man nicht. „Warum auch?“, fragt er rhetorisch:<br />

„Die Qualität würde unweigerlich sinken und<br />

wir würden im Mittelmaß stecken bleiben oder uns an<br />

den Mainstream verkaufen.“<br />

Gerade diese weit verbreitete Mainstream-Orientierung<br />

sieht er als ein großes Wagnis für Küchenspezialisten.<br />

„Wenn ich mich als Einrichtungsplaner auf die<br />

Rolle eines Konfigurators von Handelswaren reduziere,<br />

werden andere Vertriebsformen zu einer immer größeren<br />

Gefahr – vor allem der Online-Vertrieb.“ Denn, so<br />

fährt er fort: „Die Leute wollen eingerichtet sein, wer<br />

das am besten kann, kommt zum Zuge.“<br />

„Unseren Kunden ist das<br />

einzelne Produkt zunehmend egal.<br />

Die wollen ein Ergebnis,<br />

das ihrem Lebensgefühl entspricht.“<br />

Entsprechend werden im Küchenstudio Grambow<br />

& Widmer elementare Dinge auf eine eigene Weise gehandhabt.<br />

„Wir haben zum Beispiel keine klassischen<br />

Verkäufer“, nennt Steffen Widmer ein prägnantes Beispiel<br />

der Studioorganisation. Detlef Grambow und er<br />

führen die Kundengespräche und fertigen die Entwürfe.<br />

Die weitere Projektabwicklung und die Koordination<br />

der unterschiedlichen Gewerke vom Fliesenleger<br />

über den Tischler bis zum Maler übernehmen in Teamarbeit<br />

mit den Geschäftsführern die Mitarbeiter und<br />

Mitarbeiterinnen der Sachbearbeitung. Der gesamte<br />

Trockenbau wird in Eigenregie realisiert. Zehn Angestellte<br />

hat das Unternehmen, davon vier feste Monteure.<br />

Und auch Seniorchef Siegfried Widmer ist immer<br />

Im Eingangsbereich empfängt eine voll ausgestattete Funktionsküche die<br />

Besucher. Hier finden auch die Kundenevents statt.<br />

noch täglich für mehrere Stunden im Geschäft. Einen<br />

möglichen Projektverlauf skizziert Steffen Widmer so:<br />

„90 Prozent der Kunden kommen ins Studio und wollen<br />

erst mal nur das Mobiliar. Unser Job ist es dann herauszufinden,<br />

was ihn begeistert und was ihm wichtig ist.<br />

Wenn wir dann fragen, ob wir einen Entwurf mit unseren<br />

Ideen machen dürfen, sagen fast alle: „Ja, gerne.“<br />

Budgets fragen wir dafür bewusst nicht ab, damit begrenzen<br />

wir uns nur selbst. Viele Kunden sind gedanklich<br />

und auch finanziell viel variabler als man denkt.<br />

Im Kern geht es darum, eine Idee zu entwickeln und<br />

diese im Kopf des Kunden einzupflanzen. Das Preisthema<br />

bleibt natürlich vorhanden, doch ist es nicht mehr<br />

so zentral. Und ist die Idee abgesegnet, setzen wir es<br />

mit den passenden Lieferanten und den geeigneten<br />

Materialien und Produkten um. Dann beginnen wir zu<br />

spielen und picken uns die Rosinen heraus, die besonders<br />

gut zu diesem konkreten Projekt passen. Wand,<br />

Decke und Boden beziehen wir immer häufiger mit ein.<br />

Ebenso die Elektroinstallationen.“<br />

Steffen Widmer ist überzeugt: „Unser Selbstverständnis<br />

als Küchenspezialisten prägt jede Phase der<br />

Projektabwicklung.“ In diesem Punkt spricht er auch<br />

für seinen Geschäftspartner Detlef Grambow. Bedürfnisse<br />

zu erfragen, zu hinterfragen und umsetzen, seien<br />

die Kernkompetenzen dafür. Und ob dann die Geräte<br />

eher unsichtbar integriert oder als Design-Highlight<br />

inszeniert werden, ist weniger Ausdruck einer persönlichen<br />

Vorliebe der Planer, sondern orientiert sich an<br />

dem, was sich in diesem Fall und für dieses Projekt<br />

anbietet und sinnvoll ist. Querdenken halt. www.ihrekueche.de<br />

Dirk Biermann<br />

Ein ambitioniertes<br />

Projekt,<br />

das auch<br />

auf dem DER<br />

KREIS-Messestand<br />

auf der<br />

Living Kitchen in<br />

Köln für Furore<br />

sorgte: Ein<br />

Kochtisch aus<br />

Naturstein mit<br />

integrierten<br />

Kochzonen.<br />

9/<strong>2017</strong> KÜCHENPLANER 9

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