ADAC motorwelt 2017
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REISE & FREIZEIT<br />
Ein platter Trick mit bösen Folgen:<br />
Diebe stechen Reifen an, um bei<br />
der darauffolgenden Autopanne<br />
ihre Opfer ausrauben zu können<br />
Gauner, Diebe,<br />
Reifenstecher<br />
Rabiate Pannen-Tricks, fiese Mitleids-Märchen und<br />
nächtliche Wohnmobil-Einbrüche: Wie Urlauber zu<br />
Opfern wurden und wie Sie sich schützen können<br />
Es sind wahre „Urlaubskrimis“, die uns<br />
Motorwelt-Leser auf unseren Aufruf<br />
hin geschickt haben, um andere zu warnen.<br />
Denn Diebe und Betrüger an Hauptreiserouten<br />
und Touristenorten in vielen<br />
Ländern arbeiten oft mit exakt den gleichen<br />
Tricks. Auch neue „Trends“ zeigen<br />
sich: teure Fahrräder als Beute und technisch<br />
versierte Autoknacker an Aussichtspunkten.<br />
Fall 1: Reifenstecher. „Sie halfen uns<br />
sogar noch in die Warnweste“, berichtet<br />
Martina Sauer von den Gaunern, die ihr<br />
nach einer fingierten Panne auf der A7<br />
bei Barcelona die Handtasche aus dem<br />
Auto klauten. Beim Tanken hatten sie zuvor<br />
die Reifen angestochen, folgten dem<br />
Urlauberpaar, „machten auf Hilfe“ und<br />
griffen dann zu. „Das merkte ich erst, als<br />
beide in ihr Auto sprangen und abhau-<br />
ten“, erzählt die Frau, die sich für die<br />
anschließende Hilfe bei der spanischen<br />
Polizei und dem <strong>ADAC</strong> Auslandsnotruf<br />
herzlich bedankt. Ähnliche Fälle schildern<br />
mehrere Mitglieder aus dem Raum<br />
Barcelona (A7 und City). Auch auf süditalienischen<br />
Autobahnen, an einer Raststätte<br />
zwischen Lausanne und Bern, vor<br />
einem Einkaufszentrum bei Jesolo und<br />
im Pariser Stadtverkehr erwiesen sich falsche<br />
Helfer als Diebe. Auf Kreta fühlten<br />
sich Opfer bereits an der Mietwagenstation<br />
beobachtet.<br />
Fall 2: Unfalltrick. Bernhard Weber<br />
zahlte in Apulien 150 Euro, weil er angeblich<br />
mit seinem Gespann den Außenspiegel<br />
eines Autos beschädigt hatte. Ein hörbarer<br />
Schlag und ein schwarzer Streifen<br />
sollten das beweisen. Wenig später erzählte<br />
ihm sein Stellplatznachbar genau<br />
die gleiche Geschichte, „und wir beglückwünschten<br />
uns zur Bezahlung der Deppensteuer“.<br />
Auch in Südfrankreich war<br />
der „Beweis“-Strich am Auto von Hansi<br />
Stolz nur Filzstift, andere Mitglieder erlebten<br />
den Trick im sizilianischen Noto.<br />
Fall 3: Autoknacker. Vor der Abreise<br />
aus Südfrankreich noch schnell zum<br />
Strand – und das Auto wird mit der Eisenstange<br />
aufgebrochen. Im Frankfurter<br />
Flughafenparkhaus und auf einem Parkplatz<br />
in Göteborg sind ebenfalls klassische<br />
Auto-Aufbrecher unterwegs, wie<br />
Mitglieder berichten. Auf Teneriffa und<br />
Mallorca passieren Diebstähle oft auf<br />
Parkplätzen an Aussichtspunkten. Ohne<br />
Spuren am Wagen, obwohl die Urlauber<br />
meinen, sie hätten abgeschlossen. Hier<br />
sind vermutlich eher moderne Diebe am<br />
Werk, die mit Störsendern das Signal des<br />
Funkschlüssels unterbrechen, das Auto<br />
bleibt offen.<br />
Fall 4: Wohnmobil-Albtraum. Der aktuelle<br />
Camper-Boom sorgt auch dafür,<br />
dass sich Berichte über nächtliche W<br />
Foto: Shutterstock [M]<br />
50 <strong>ADAC</strong> <strong>motorwelt</strong> 6/<strong>2017</strong>