ADAC motorwelt 2017

Kuriosität auf Rädern Mit dem Schwimmauto
von Werner Ott ist schwer Kurs zu halten
Wobei man sich fragt, inwiefern das
Fahren mit dem Amphicar Spaß machen
kann. Das Ding ist schwer auf Kurs zu halten,
auf der Straße höllisch laut, es beschleunigt
wie ein Traktor und wird auch
kaum schneller als 80 km/h. „Das Getriebe
ist so präzise wie ein Teigquirl“, sagt
Ott mit einem Schmunzeln.
Manchmal ist Handwerkskunst
von Spezialisten notwendig
Dass Liebe zu Oldtimern auch Liebe zum
Luxus bedeuten kann, demonstriert das
Ehepaar Dalpke. Mal führen sie einen Alfa
Romeo 2600 Spider aus, mal ein Lagonda
Drophead Coupé. „Sich mit Gleichgesinnten
zu treffen ist großartig. Daraus sind
schon Freundschaften entstanden“, so Alfred
Dalpke. Und die Ersatzteilfrage? „Für
den Alfa ist die Beschaffung kein Problem.
Aber wir sind nicht verwöhnt – für den
Lagonda gibt es gar keine Teile.“ In solchen
Fällen wird die Handwerkskunst von
Spezialisten unerlässlich.
Auch der Oldie der Baumgärtels ist ein
seltenes Exemplar: ein VW Bus T1, der
1971 in Südamerika vom Band lief. Gefunden
haben sie ihn in Heidelberg. Dem altersschwachen
Gefährt gefiel die Tortur
bis ins bayerische Bad Tölz gar nicht. Der
Motor machte schlapp. Zum Glück hatte
Franz Baumgärtel einen Spezi, der einen
Motor revidieren kann. Die Arbeitsstunden,
in denen Franz selbst schraubt, empfindet
er mehr als Lust denn als Last. So
hat er hinter den Türverkleidungen kiloweise
Sand herausgeholt. „Bestimmt von
der Copacabana“, meint seine Frau Edith.
Text: Wolfgang Rudschies
Fotos: Henning Angerer
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