bull_02_01_Brücken
Credit Suisse bulletin, 2002/01
Credit Suisse bulletin, 2002/01
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ó<br />
Ó<br />
Im Dienste des Friedens:<br />
Die Drittklässler Lorenz und Alexa sind zwei<br />
der 14 Friedensstifter vom «Buecheli».<br />
Ó Ó Ó Ó Ó Ó Ó Ó Ó<br />
Heimat. Rund 200 Meter vom Heimat-Hauptgebäude steht als<br />
eine Art Dépendance das kleine Schulhaus Buchwald. Die rund 90<br />
Schüler gehen gern ins «Buecheli». Hier gelten zum Teil andere<br />
Regeln als im «Heimat». Ganz wichtig: Die Schüler dürfen mit<br />
dem Kickboard zur Schule. Auch bietet in der Pause ein grosser<br />
Park viel Platz, um Dampf abzulassen. Trotzdem streiten auch die<br />
Kinder vom «Buecheli» miteinander, und teilweise mit bedrohlich<br />
harten Bandagen. Doch gibt es hier einen speziellen Ansatz,<br />
damit umzugehen und friedliche <strong>Brücken</strong> zu schlagen.<br />
Von der Schülerschaft für ein Semester gewählt<br />
Stolz zeigen die Friedensstifter vom «Buecheli» ihre gelben Plastik-<br />
Binden. Je nach Grösse gibt es pro Klasse zwei oder vier Friedensstifter.<br />
Insgesamt sind es sieben Mädchen und sieben Buben. Frie-<br />
densstifter wird man nicht einfach so. Anfang Semester können<br />
Interessierte dafür kandidieren. Die Wahl erfolgt durch die versammelte<br />
Schülerschaft. Bei Simon hat es erst im zweiten Anlauf<br />
geklappt. Er ist vom Sinn seiner Aufgabe überzeugt: «Seit es die<br />
Friedensstifter gibt, haben wir auf dem Pausenplatz viel weniger<br />
Streit.» Ab und zu brauche es aber schon etwas Überwindung,<br />
gerade bei Grösseren alleine dazwischen zu gehen. So richtig<br />
Angst habe er aber noch nie gehabt. Gerät ein Friedensstifter bei<br />
seiner Arbeit in Bedrängnis, sollten ihm wenn möglich andere zu<br />
Hilfe eilen. Einer für alle, alle für einen.<br />
Die Kinder haben recht ähnliche Gründe, warum sie Friedensstifter<br />
werden wollten. «Es macht mir Spass, anderen zu helfen»,<br />
sagt Bianca. «Früher sind wir in der Pause einfach nur so rumgelaufen»,<br />
ergänzt Melanie. «Jetzt haben wir eine Aufgabe. Für<br />
Foto: Pia Zanetti<br />
12 Credit Suisse Bulletin 1|<strong>02</strong>