WIAKT-Okt2017-OOE
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Wirtschaft<br />
Interview mit Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner<br />
„Man kann gut verstehen, dass das Vertrauen der<br />
Unternehmer in die Politik verloren gegangen ist.“<br />
Die Nationalratswahl steht vor der Tür und<br />
es fällt auf, dass auf den Listen der oberösterreichischen<br />
FPÖ viele Unternehmer<br />
kandidieren.<br />
Manfred Haimbuchner: Unser Landesspitzenkandidat<br />
Wolfgang Klinger ist<br />
Unternehmer, aber auch ein erfahrener,<br />
engagierter und politisch erfahrener<br />
Mann. Mit Roman Haider und Gerhard<br />
Deimek sind unmittelbar zwei weitere<br />
unternehmerisch denkende Menschen<br />
aufgestellt. Aber, wir haben auf unseren<br />
Listen aus allen Lebensbereichen hervorragende<br />
Kandidaten für die Nationalratswahl.<br />
Der Wähler kann ausgezeichnete<br />
Persönlichkeiten als seine<br />
Vertreter in das Parlament schicken.<br />
Das Eurobarometer verzeichnet einen Verlust<br />
der Glaubwürdigkeit in die Regierung.<br />
Der Standort Österreich verliert an Attraktivität.<br />
Wo sehen Sie die Probleme?<br />
Manfred Haimbuchner: Die Wirtschaft<br />
hat ein Problem – das ist der jahrzehntelange<br />
Stillstand, verursacht durch ÖVP<br />
und SPÖ. Seit ewigen Zeiten wird den<br />
Unternehmern versprochen endlich bürokratische<br />
Belastungen abzubauen,<br />
Lohnnebenkosten oder Steuern zu senken.<br />
Passiert ist bis auf kosmetische Anpassungen<br />
nichts. Man kann gut verstehen,<br />
dass das Vertrauen der Unternehmer<br />
in die Politik verloren gegangen ist.<br />
Die Wirtschaft beschwert sich über schwierige<br />
Rahmenbedingungen in Österreich.<br />
Können Sie das nachvollziehen?<br />
Manfred Haimbuchner: Ja, absolut. Ich<br />
habe viel Kontakt mit Unternehmern,<br />
viele teilen mir ihre Sorgen mit. Ein Beispiel:<br />
Erarbeiten sie als EPU (Anm. Ein-<br />
Personen-Unternehmen) mit Firmenbucheintrag<br />
eine Homepage für ihren<br />
eigenen Firmenauftritt, so müssen sie<br />
vorab rechtlich klären, welche Angaben<br />
sie in ihrem Impressum benötigen: Da<br />
kommen schon mal 4 Gesetze in Betracht,<br />
die die Angaben im Impressum<br />
beeinflussen: § 5 Abs. 1 E-Commerce<br />
Gesetz, §14 Unternehmensgesetzbuch<br />
(UGB), §63 Gewerbeordnung (GewO)<br />
und §25 Mediengesetz. Machen sie einen<br />
Fehler, gelten Strafbestimmungen.<br />
Das ist eine Belastung.<br />
Hat die Regierung hier schlecht gearbeitet?<br />
Manfred Haimbuchner: Auf jeden Fall.<br />
Es ist immer verabsäumt worden, sich<br />
Gedanken über die Auswirkungen der<br />
Gesetze auf die Unternehmen zu machen.<br />
Auch ist das ständige Erfinden<br />
neuer Regeln ein Problem. Gerade die<br />
kleineren Unternehmen haben nicht die<br />
Ressourcen sich ständig mit neuen Vorschriften<br />
zu beschäftigen. Man verschärft<br />
mit der Regelungswut nur die<br />
Schwierigkeit ein kleines oder mittleres<br />
Unternehmen erfolgreich zu führen.<br />
Die FPÖ hat ein umfassendes Wirtschaftsprogramm<br />
vorgelegt. Auf mehr als 50 Seiten<br />
werden konkrete Maßnahmen erläutert.<br />
Wie sieht es mit der Umsetzung aus?<br />
Manfred Haimbuchner: Das Wirtschaftsprogramm<br />
der FPÖ zeigt klar<br />
und unmissverständlich auf, was getan<br />
werden muss, um unseren Standort<br />
Österreich nach vorne zu bringen. Wir<br />
sind überzeugt, dass wir weg vom Denken<br />
des Klassenkampfes zwischen Arbeitnehmern<br />
und Arbeitgebern hin zu<br />
einem Miteinander für den Standort<br />
kommen müssen.<br />
Die beiden Regierungsparteien haben<br />
leider jahrzehntelang bewiesen, dass<br />
Sie mit ihrer Scheuklappenpolitik eine<br />
Blockade gegen jedwede notwendige<br />
Reform betrieben haben.<br />
Wir treten an, so uns der Wähler die<br />
Chance gibt und ausreichend stärkt, um<br />
längst notwendige Reformen anzugehen<br />
und auch umzusetzen.<br />
Danke für das interessante Gespräch.<br />
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Oktober / 17