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HEINZ Magazin Dortmund 09-2016

HEINZ Magazin September 2016, Ausgabe für Dortmund

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Das Runde im Eckigen<br />

Farbmalerei von Chen Ruo Bing Aktuelle Kunst aus China ist oft drastisch: Fratzenschneidende Figuren springen<br />

dem Betrachter aus vielen Werken geradewegs ins Auge. Ganz anders bei dem Maler Chen Ruo Bing. Seine<br />

Gemälde – zurzeit im Bochumer Kunstmuseum – strahlen Ruhe aus und saugen die Blicke ein. Das Bildmotiv ist<br />

stets schlicht, abstrakt, auf das Wesentliche reduziert: eine geometrische Farbform auf quadratischem Grund.<br />

C<br />

hen Ruo Bings lasierender Farbauftrag erzeugt eine Bildtiefe,<br />

in die der Betrachter, wenn er sich darauf einlässt, förmlich einsinkt.<br />

Schicht um Schicht trägt der Künstler mit breitem Pinsel<br />

verdünnte Acrylfarbe auf; die Leinwand liegt waagerecht vor ihm. Ein<br />

langwieriger Prozess: Mitunter arbeitet er über Wochen an einem Bild,<br />

um Figur und Grund genau auszubalancieren. Mal als leuchtender Komplementärkontrast,<br />

mal in zarter Zweifarbigkeit an der Grenze der Wahrnehmung.<br />

So entsteht eine hypnotische Wirkung, die sprachlich schwer<br />

zu fassen ist. Kaum zu fassen auch, dass dieser Farbmaler seine Karriere<br />

in Schwarz-Weiß begann!<br />

Die chinesische Tradition der Tuschmalerei prägte Chen Ruo Bing, der<br />

1970 zu Zeiten der Kulturrevolution in eine Künstler- und Gelehrtenfami-<br />

56 | <strong>HEINZ</strong> | <strong>09</strong>.<strong>2016</strong>

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