24 Neue Erfahrung: Fußballprofi Latza lässt den Baseballschläger schwingen.
Motor 25 DANNY LATZA „Bei aller taktischen Flexibilität, bei allen neuen Ideen, die wir einbringen und umsetzen sollen, werden die Mainzer Tugenden nicht vernachlässigt.” diesem Tag passiert ist, kombiniert mit der Vorgeschichte, der langen Pause und den Monaten, in denen ich mich wieder rangekämpft habe, das erlebe ich wahrscheinlich nur einmal in meiner Karriere. An dem Tag hat einfach alles gepasst." Ja, es habe ein paar ordentliche Spiele vorher gegeben. Etwa sein überragender Auftritt für die deutsche U20-Nationalmannschaft gegen Italien knapp ein Jahrzehnt vorher, zu dem er zwei Tore beisteuerte. "Aber das Spiel gegen den <strong>HSV</strong> war eines für die Ewigkeit, das schönste Erlebnis in meiner Karriere." Bis jetzt, will man hinzufügen. Danny Latza hat schließlich noch ein paar Jahre vor sich - und nach dem <strong>HSV</strong>-Dreierpack auch die wichtigen Tore gegen Borussia Dortmund und die Hertha (auch wenn es nicht für ihn gewertet wurde, war sein Schuss ausschlaggebend) erzielt. "Tore tun immer gut", sagt Latza. Von 30.000 Fans mit stehenden Ovationen und "Daaaaaanny-Laaaatzaaaa-Rufen" verabschiedet zu werden, dieses Erlebnis in einer unbeschreiblichen Atmosphäre kann ihm niemand mehr nehmen. Vom "Spiel des Lebens" zum nächsten Spiel gegen den <strong>HSV</strong>. Für Latza ein klarer Fall. "Wir wollen auf jeden Fall die Punkte in Mainz behalten und eine kleine Serie starten. Mit unserer Spielweise und vollem Engagement wollen wir die Sache angehen und keine Zweifel lassen." Die Entwicklung des Mainzer Teams sieht er positiv. "Wir arbeiten viel am Ballbesitz. Wir versuchen, mit einem ruhigen Spielaufbau und präzisen Passpassagen in den gefährlichen Raum zu kommen. Gerade in den letzten Spielen hat es immer besser funktioniert. Die Entwicklung stimmt, auch wenn es noch jede Menge Entwicklungspotenzial gibt." Was dem Führungsspieler im Mainzer Maschinenraum wichtig ist: "Bei aller taktischen Flexibilität, bei allen neuen Ideen, die wir einbringen und umsetzen sollen, werden die Mainzer Tugenden nicht vernachlässigt." Danny Latza genießt im Zentrum die Freiheit, kreativ zu sein, kurbelt von hinten heraus das Spiel an. Er läuft und verteilt, läuft zurück und grätscht im letzten Moment dazwischen, wenn alle Alarmglocken schrillen, läuft und haut manchmal einen aus der Distanz rein. Sein Auftreten kommt an. Mit seinen starken Leistungen hat sich der 27-Jährige ein Standing im Team und bei den Fans erworben. Zum Beispiel wurde er von den Lesern der Allgemeinen Zeitung zum Spieler der Saison gewählt. Latza ist zum Führungsspieler gereift, der Verantwortung übernimmt und versucht, seine Mitspieler zu motivieren, mitzuziehen und aufzubauen. "Es gab in den ersten Wochen einige Momente, nach denen wir uns rütteln und weitermachen mussten. Dieses Aufraffen ist unser täglich Brot. Es spricht auch für die Mentalität unseres Teams, das es sich nicht unterkriegen lässt, sondern den Kopf oben hält." Wichtig sei es, auch mal aus einem durchschnittlichen Spiel mit der vollen Punktzahl rauszugehen. Das Heimspiel gegen die Hertha, der 1:0-Erfolg nach einem verwandelten Elfmeter von Pablo de Blasis, sei verdammt wichtig für die Köpfe gewesen, sagt Latza, "nachdem wir für das starke Spiel gegen Hoffenheim nicht belohnt wurden". Es sei an der Zeit eine kleine Serie zu starten, sagt Latza. Damit der Abstand nach unten vergrößert wird. Auf ein Dasein im Tabellenkeller verspürt der gebürtige Gelsenkirchener keine Lust. Umso mehr auf die kommenden Flutlichtspiele. Darunter ist das Gastspiel auf Schalke, seinem Jugendverein, für den er im Februar 2009 sein erstes Bundesliga-Spiel bestritt ("Es war immer mein Traum, für Schalke in der Bundesliga zu spielen"), "da freue ich mich jetzt schon drauf". Freunde und Familie leben wenige Bahnstationen von der Arena entfernt, "das wird sehr emotional, einfach ein schönes Erlebnis und hoffentlich mit dem richtigen Ergebnis". Stationen Seit Sommer 2015 ist Danny Latza ein Mainzer, kam damals vom Zweitligisten VfL Bochum. Zuvor spielte der gebürtige Gelsenkirchener für Schalke 04 (1998- 2011) und Darmstadt 98 (2011-13).