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Motor 25<br />
DANNY<br />
LATZA<br />
„Bei aller taktischen<br />
Flexibilität,<br />
bei allen neuen Ideen,<br />
die wir einbringen<br />
und umsetzen sollen,<br />
werden die Mainzer<br />
Tugenden nicht<br />
vernachlässigt.”<br />
diesem Tag passiert ist, kombiniert mit der Vorgeschichte,<br />
der langen Pause und den Monaten, in denen ich mich<br />
wieder rangekämpft habe, das erlebe ich wahrscheinlich<br />
nur einmal in meiner Karriere. An dem Tag hat einfach<br />
alles gepasst." Ja, es habe ein paar ordentliche Spiele vorher<br />
gegeben. Etwa sein überragender Auftritt für die deutsche<br />
U20-Nationalmannschaft gegen Italien knapp ein<br />
Jahrzehnt vorher, zu dem er zwei Tore beisteuerte. "Aber<br />
das Spiel gegen den <strong>HSV</strong> war eines für die Ewigkeit, das<br />
schönste Erlebnis in meiner Karriere." Bis jetzt, will man<br />
hinzufügen. Danny Latza hat schließlich noch ein paar<br />
Jahre vor sich - und nach dem <strong>HSV</strong>-Dreierpack auch die<br />
wichtigen Tore gegen Borussia Dortmund und die Hertha<br />
(auch wenn es nicht für ihn gewertet wurde, war sein<br />
Schuss ausschlaggebend) erzielt. "Tore tun immer gut",<br />
sagt Latza. Von 30.000 Fans mit stehenden Ovationen<br />
und "Daaaaaanny-Laaaatzaaaa-Rufen" verabschiedet<br />
zu werden, dieses Erlebnis in einer unbeschreiblichen<br />
Atmosphäre kann ihm niemand mehr nehmen.<br />
Vom "Spiel des Lebens" zum nächsten Spiel gegen<br />
den <strong>HSV</strong>. Für Latza ein klarer Fall. "Wir wollen auf jeden<br />
Fall die Punkte in Mainz behalten und eine kleine Serie<br />
starten. Mit unserer Spielweise und vollem Engagement<br />
wollen wir die Sache angehen und keine Zweifel lassen."<br />
Die Entwicklung des Mainzer Teams sieht er positiv.<br />
"Wir arbeiten viel am Ballbesitz. Wir versuchen, mit<br />
einem ruhigen Spielaufbau und präzisen Passpassagen<br />
in den gefährlichen Raum zu kommen. Gerade in den<br />
letzten Spielen hat es immer besser funktioniert. Die<br />
Entwicklung stimmt, auch wenn es noch jede Menge<br />
Entwicklungspotenzial gibt." Was dem Führungsspieler im<br />
Mainzer Maschinenraum wichtig ist: "Bei aller taktischen<br />
Flexibilität, bei allen neuen Ideen, die wir einbringen und<br />
umsetzen sollen, werden die Mainzer Tugenden nicht<br />
vernachlässigt." Danny Latza genießt im Zentrum die<br />
Freiheit, kreativ zu sein, kurbelt von hinten heraus das<br />
Spiel an. Er läuft und verteilt, läuft zurück und grätscht<br />
im letzten Moment dazwischen, wenn alle Alarmglocken<br />
schrillen, läuft und haut manchmal einen aus der Distanz<br />
rein. Sein Auftreten kommt an. Mit seinen starken<br />
Leistungen hat sich der 27-Jährige ein Standing im Team<br />
und bei den Fans erworben. Zum Beispiel wurde er von<br />
den Lesern der Allgemeinen Zeitung zum Spieler der<br />
Saison gewählt. Latza ist zum Führungsspieler gereift, der<br />
Verantwortung übernimmt und versucht, seine Mitspieler<br />
zu motivieren, mitzuziehen und aufzubauen. "Es gab in<br />
den ersten Wochen einige Momente, nach denen wir uns<br />
rütteln und weitermachen mussten. Dieses Aufraffen ist<br />
unser täglich Brot. Es spricht auch für die Mentalität unseres<br />
Teams, das es sich nicht unterkriegen lässt, sondern<br />
den Kopf oben hält." Wichtig sei es, auch mal aus einem<br />
durchschnittlichen Spiel mit der vollen Punktzahl rauszugehen.<br />
Das Heimspiel gegen die Hertha, der 1:0-Erfolg<br />
nach einem verwandelten Elfmeter von Pablo de Blasis,<br />
sei verdammt wichtig für die Köpfe gewesen, sagt Latza,<br />
"nachdem wir für das starke Spiel gegen Hoffenheim<br />
nicht belohnt wurden". Es sei an der Zeit eine kleine Serie<br />
zu starten, sagt Latza. Damit der Abstand nach unten<br />
vergrößert wird. Auf ein Dasein im Tabellenkeller verspürt<br />
der gebürtige Gelsenkirchener keine Lust. Umso mehr auf<br />
die kommenden Flutlichtspiele. Darunter ist das Gastspiel<br />
auf Schalke, seinem Jugendverein, für den er im Februar<br />
2009 sein erstes Bundesliga-Spiel bestritt ("Es war immer<br />
mein Traum, für Schalke in der Bundesliga zu spielen"),<br />
"da freue ich mich jetzt schon drauf". Freunde und Familie<br />
leben wenige Bahnstationen von der Arena entfernt, "das<br />
wird sehr emotional, einfach ein schönes Erlebnis und<br />
hoffentlich mit dem richtigen Ergebnis".<br />
Stationen<br />
Seit Sommer 2015<br />
ist Danny Latza ein<br />
Mainzer, kam damals<br />
vom Zweitligisten<br />
VfL Bochum. Zuvor<br />
spielte der gebürtige<br />
Gelsenkirchener für<br />
Schalke 04 (1998-<br />
2011) und Darmstadt<br />
98 (2011-13).