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2017-10 ÖBM Der Österreichische Fachmarkt - weber.pas topdry AquaBalance

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G r e m i e n & V e r b ä n d e<br />

bau Genial<br />

mehr holz in den Wohnbau!<br />

BAU.GEnIAL hat Architekten, Bauträger und Wohnbaugenossenschaften um<br />

ihre Einschätzung zur Zukunft des großvolumigen holzbaus gebeten. 91 %<br />

der Befragten erwarten eine positive Entwicklung – für das neue Präsidium<br />

mit Präsident Thomas Grudl und Vizepräsidentin Gabriele Leibetseder eine<br />

ausgezeichnete Ausgangsbasis für die kommenden vier Jahre.<br />

ie Vorteile des modernen<br />

„DHolzbaus liegen auf der<br />

Hand, technisch sind alle Fragen gelöst,<br />

gelungene Referenzen gibt es in<br />

ganz Österreich. Und trotzdem haben<br />

immer noch so viele Bauherren und Architekten<br />

eine mir unerklärliche Scheu<br />

davor, Holz als Baustoff einzusetzen“,<br />

zieht Grudl Bilanz.<br />

Den Gründen dafür wollte BAU.GE-<br />

NIAL mit einer Umfrage unter Architekten,<br />

Bauträgern und Wohnbaugenossenschaften<br />

auf den Grund gehen und<br />

hat das deutsche Marktforschungsinstitut<br />

Zeitfaktor damit beauftragt – ein Institut,<br />

das speziell in der Bauwirtschaft<br />

sehr guten Ruf genießt. Diese telefonisch<br />

durchgeführte, qualitative Umfrage<br />

hat im Frühjahr <strong>2017</strong> österreichweit<br />

stattgefunden. Die Ergebnisse liegen<br />

jetzt auf dem Tisch. So sehen 91 % der<br />

Befragten eine positive Entwicklung<br />

beim Holzbau, doch fehle vor allem bei<br />

Architekten und Planer fundiertes Wissen<br />

über den Holzbau und außerdem<br />

fürchte man sich vor zu hohen Kosten<br />

durch erhöhte Schall- und Brandschutzanforderungen.<br />

Die Befürchtung höhere Kosten für<br />

Schall- und Brandschutz <strong>pas</strong>sen zu der<br />

Annahme, dass es an fundiertem Wissen<br />

fehlt. Grudl, selbst Holzbautechniker,<br />

betont einmal mehr, dass die Thematik<br />

des Brandschutzes im Holzbau längst<br />

gelöst ist. Die Anforderungen an Schallund<br />

Brandschutz sind abhängig von der<br />

Gebäudeart und Gebäudenutzung und<br />

gelten unabhängig vom Baustoff. „Wir<br />

stimmen daher der Einschätzung zu,<br />

dass es an fundiertem Wissen fehlt und<br />

werden genau dort ansetzen“, erklären<br />

Grudl und Lebeitseder unisono.<br />

DIE DrEI GrOSSEn SChWErPUnKTE<br />

FÜr DIE KOMMEnDEn VIEr JAhrE<br />

1. Anders Planen<br />

Im Zuge der Marktforschung wurden<br />

Architekten, Bauträger und Wohnbaugenossenschaften<br />

auch gefragt, ob sich<br />

ihrer Meinung nach die Schnittstellen<br />

durch die Holzbauweise verändern. 48<br />

% stimmten zu, 26 % verneinten diese<br />

Frage, und 26 % konnten dazu gar keine<br />

Angaben machen. „Diese Zahlen zeigen<br />

uns, dass wir im Bereich der Bauprozesse<br />

besonders hohen Informationsbedarf haben“,<br />

resümiert Leibetseder. „Deshalb<br />

wollen wir künftig auch intensiver mit<br />

denjenigen Gewerken zusammenarbeiten,<br />

die nachfolgend mit der Holzkonstruktion<br />

arbeiten – allen voran dem Bereich<br />

Haustechnik.“<br />

Was sich auch ändert, sind Planungsprozesse<br />

und Koordinierungsabläufe.<br />

Rund 47 % der Befragten vertreten<br />

die Meinung, dass der Planungsaufwand<br />

im Holzbau steigt. Gleichzeitig sind sich<br />

92 % der Befragten sicher, dass die Errichtungszeit<br />

deutlich kürzer ist.<br />

Für Grudl ist klar: „Wenn wir im<br />

Holzbau arbeiten wie in der herkömmlichen<br />

mineralischen Bauweise, kleinteilig<br />

und alles auf der Baustelle montieren,<br />

dann ist der Unterschied von der Errichtungszeit<br />

nicht groß. <strong>Der</strong> Vorteil des<br />

Holzbaus liegt in den enormen Möglichkeiten<br />

der Vorfertigung, sowohl bei der<br />

Gebäudehülle als auch beim Innenausbau<br />

– damit sparen wir Zeit und steigern<br />

die Qualität am Bau.“<br />

2. Ausbildung<br />

Wissenschaftliche Arbeiten und Studien<br />

zu den Vorteilen des großvolumigen<br />

PräSIdIuM. Thomas Grundl und Gabriele<br />

Leibetseder<br />

Holzbaus gäbe es ausreichend, aber es gelinge<br />

nicht, dieses fundierte Wissen zusammenzuführen<br />

und in komprimierter<br />

und einfacher Form öffentlich zur Verfügung<br />

zu stellen, bemerken die beiden<br />

BAU.GENIAL Vorstände. Künftig soll<br />

die Internationalität der Mitgliedsunternehmen<br />

von BAU.GENIAL auch dazu<br />

genutzt werden, um einen Wissenspool<br />

zu schaffen. Allerdings müsste das Material<br />

für den täglichen Praxisgebrauch<br />

noch adaptiert werden. Die an einem<br />

Bauprojekt beteiligten Personen haben<br />

nicht die zeitlichen Ressourcen, sich mit<br />

umfassenden wissenschaftlichen Arbeiten<br />

auseinanderzusetzen<br />

Gleichzeitig will BAU.GENIAL auch<br />

die Zusammenarbeit mit Universitäten<br />

vertiefen und den Holzbau in die Lehrpläne<br />

einbringen.<br />

3. Gebäude-Herstellungskosten<br />

Spricht man über die Teuerung im<br />

Wohnbau, ist schnell erkennbar, dass die<br />

hohen Grundstückskosten das treibende<br />

Element in der Preisentwicklung sind.<br />

Umso wichtiger sind schlanke Konstruktionen,<br />

wie sie der Holzbau ermöglicht.<br />

Auch für die Wirtschaftlichkeit des<br />

großvolumigen Holzbaus will BAU.GE-<br />

NIAL demnächst den Beweis antreten.<br />

Gesucht werden Projekte, die materialneutral<br />

ausgeschrieben wurden und für<br />

die Kalkulationen sowohl in herkömmlicher<br />

mineralischer als auch in Holz-<br />

Leichtbauweise vorliegen. Diese Projekte<br />

sollen aus unterschiedlichen Gebäudesektoren<br />

und Verwendungszwecken<br />

kommen. Ein unabhängiges Institut<br />

wird dann mit der vergleichenden Gegenüberstellung<br />

beauftragt. y<br />

16 | <strong>10</strong> . <strong>2017</strong>

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