FINDORFF Magazin | November-Dezember 2017

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Das Team zum Projekt Fuchsbau bei der SG Findorff. Foto: Frank Steinhardt Projekt Fuchsbau Eine inklusive Sporthalle für Findorff Sport leistet einen Beitrag für ein gutes soziales Miteinander und Sport fördert die Gesundheit. In diesem Sinne leistet die SG Findorff eine gesellschaftlich wertvolle Arbeit im Stadtteil Findorff. Das Sport- und Bewegungsangebot der SG Findorff wendet sich dabei an Kinder und Jugendliche genauso wie an ältere Menschen. Es gibt inklusive Gruppen für Menschen mit Handicap und es wurden spezielle Angebote zur Integration von geflüchteten Menschen entwickelt. Insgesamt 14 Sportarten haben in der SG Findorff ihre Heimat, die drei größten Abteilungen sind Turnen, Fußball und Handball. Mehr zum Angebot der SG Findorff findet sich unter www.sg-findorff.de. Doch guter Sport braucht gute Sportanlagen. Und hier kommt die SG Findorff an ihre Grenzen. So weist der gerade in diesem Sommer veröffentlichte Sportentwicklungsplan für Bremen ein rechnerisches Defizit bei den Sporthallen in Findorff aus. In der Praxis zeigt es sich daran, dass Findorff mit der Sporthalle an der Bezirkssportanlage (BSA) nur über eine einzige große Sporthalle (mit den Ausmaßen eines Handball-Feldes) verfügt, während es in Walle bzw. Gröpelingen jeweils mindestens drei Sporthallen dieser Größe gibt. Die Idee: eine neue inklusive Sporthalle Doch es gibt an der BSA Findorff noch eine Fläche, die nach Abstimmung mit dem Sportamt Bremen, für eine weitere große Sporthalle genutzt werden könnte. Das Konzept der SG Findorff ist es, hier eine multifunktionale barrierefreie Zwei-Feld-Sporthalle zu bauen. In dieser Halle könnten die typischen Wettbewerbssportarten, wie Handball, Volleyball, Badminton, Korbball und Futsal (Hallenfußball) sowie unterschiedlichste Bewegungssportangebote praktiziert werden. Nutzer der Sporthalle sollen dann sowohl die Oberschule Findorff, als auch die SG Findorff sein. Darüber hinaus könnten Schulen in benachbarten Stadtteilen und andere Sportvereine von diesem Projekt profitieren. Bei geschätzten Baukosten von ca. 2,4 Millionen Euro kann die SG Findorff das Projekt realisieren, wenn die Hälfte der Investition gefördert wird. Rückendeckung im Verein und im Stadtteil Die Idee zu einer eigenen Sporthalle wurde bei der SG Findorff erstmals im Sommer 2013 diskutiert. Auf der Jahreshauptversammlung 2014 46 FINDORFF Magazin | November - Dezember 2017
Ausblick Hier soll die Halle entstehen: die Fläche an der Bezirkssportanlage Findorff. Foto: Frank Steinhardt wurde der Beschluss gefasst, dass Projekt ernsthaft zu verfolgen. 2015 waren die Vorgespräche abgeschlossen und es wurde beschlossen, mit dem Projekt an die Öffentlichkeit zu gehen. Im Herbst 2015 wurde dann ein Antrag auf Förderung einer ersten Planungsphase beim Sportamt Bremen gestellt. Dem Beirat Findorff wurde das Projekt noch im gleichen Jahr vorgestellt. Das Votum des Beirats fiel eindeutig aus: einstimmige Unterstützung. Dieser Beschluss wurde 2016 noch einmal erneuert und bekräftigt. Die Haushaltsmittel in Bremen sind knapp. Daher war es ein starkes Zeichen, dass im April dieses Jahres bei der Senatorin für Soziales dem Staatsrat Herrn Fries insgesamt 1.200 Unterstützer-Unterschriften aus dem Stadtteil übergeben werden konnten. Der Antrag auf Förderung einer ersten Planungsphase liegt derweil noch immer beim Sportamt Bremen. Da ist es gut, dass es immer wieder positive Signale aus der Politik gibt. So sagte die Sozialsenatorin Anja Stahmann im Herbst 2016 anlässlich der Wiedereinweihung der für ein Jahr nach einem Brand geschlossenen Sporthalle an der BSA Findorff zum Projekt Fuchsbau: „Wir wissen, dass der Bedarf in Findorff da ist“ und, dass sie persönlich das Findorffer Konzept ganz stark befürworte und weiter wörtlich: „Wir bewegen Ihr Anliegen tüchtig in unseren Herzen und unserem Kopf.“ Für 2019 sollen Haushaltsmittel für die Planung von Sporthallen zur Verfügung stehen. Die SG Findorff wird in jedem Fall den Dialog mit der Politik weiter fortsetzen. Dem achtköpfigen Projektteam bei der SG Findorff ist klar, der Weg zu einer neuen Sporthalle ist kein 100-m-Sprint, sondern ein Marathonlauf! Frank Steinhardt (2. Vorsitzender der SG Findorff) Integratives und Inklusives Bewegen & Spielen Es werden gerade die letzten Matten verlegt, Bänke positioniert und Kästen gesichert, da stürmen sie auch schon in die Halle. Sie – das sind ca. 30 Kinder im Alter von 5 bis 8 Jahren, die jeden Montagnachmittag in die Schulturnhalle an der Augsburger Straße in Bremen-Findorff pilgern, um dort ihrem Bewegungsdrang nachzugehen. Und für dieses Vorhaben sind die Kinder bei Jutta Susemiehl und ihrem Team, bestehend aus vier weiteren Übungsleitern, genau richtig. Seit die Gruppe vor drei Jahren SG FINDORFF Hemmstraße 357-359 28215 Bremen Tel. (0421) 35 27 35 www.sg-findorff.de ins Leben gerufen wurde, fast zeitgleich mit der Eröffnung des Übergangswohnheims in der benachbarten Corveystraße, wuchs die Beteiligung kontinuierlich an. Seither werden Kinder mit und ohne Migrationshintergrund, mit und ohne Behinderungen oder einfach nur Sportbegeisterte zusammengeführt und ihnen ermöglicht, einmal in der Woche eine Stunde lang Bewegung, Spaß und Action gemeinsam zu erleben. Neben der Spielerei lässt sich mit fortschreitender Dauer des Sportangebots auch vermehrt feststellen, dass sich bei den „Neuen“ nicht nur die Sprache, sondern auch das Miteinander in der Gruppe verbessert. „Das merkt man auch ganz deutlich“, so Jutta Susemiehl. Die meisten Kinder lernen nach einer gewissen Findungsphase, sich an Regeln zu halten und entwickeln Interesse für ihre neuen Spielkamerad/innen. Doch nicht nur innerhalb der Gruppe wird Integration gelebt, sondern auch im „Team“. Seit geraumer Zeit engagiert sich dort auch Ghulam Heider Haideri, ein 19-jähriger Afghane, der vor zweieinhalb Jahren nach Bremen kam und in der Cricketabteilung der SG Findorff aktiv wurde. Dort erfuhr er von der Möglichkeit, eine geförderte Übungsleiter-Ausbildung (mit Flüchtlingsbezug) beim Landessportbund Bremen zu absolvieren und so dauerte es nicht lange, bis er sich als sprachvermittelnder Übungsleiter in der Sportgruppe wiederfand. „Ich habe Spaß hier und beschäftige mich mit den Kindern, um sie zu motivieren und mache alles, damit diese Spaß haben“, sagt Ghulam zu seiner Tätigkeit. Und bei den vielen ausgepowerten und glücklichen Gesichtern der Kinder, scheint dies genau der Fall zu sein. Integratives und Inklusives Bewegen & Spielen bei der SG Findorff. Foto: SG Findorff FINDORFF Magazin | November - Dezember 2017 47
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