akzent November 2017 BO
Die Jubiläumsausgabe von akzent – Seit 30 Jahren das GRÖSSTE LIFESTYLE- & VERANSTALTUNGSMAGAZIN VOM BODENSEE BIS OBERSCHWABEN
Die Jubiläumsausgabe von akzent – Seit 30 Jahren das GRÖSSTE LIFESTYLE- & VERANSTALTUNGSMAGAZIN VOM BODENSEE BIS OBERSCHWABEN
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30 JAHRE<br />
28<br />
Literaturwissenschaft.<br />
Aber zwischen allen vagen<br />
Möglichkeiten, wie die Zukunft<br />
aussehen könnte,<br />
gab es nun eine, die immer<br />
reizvoller schien. Ich hatte<br />
angefangen, für den Südkurier<br />
zu schreiben. Und,<br />
es muss wohl 1993/94<br />
gewesen sein, auch für<br />
<strong>akzent</strong>. Hier hatte ich die<br />
Möglichkeit, mich in der<br />
Kulturberichterstattung 4<br />
auszuprobieren, ein modernes,<br />
attraktiv gestaltetes<br />
Magazin und seine Arbeitsweise kennenzulernen. Die Zeit bei <strong>akzent</strong><br />
war eher kurz, weil ich Konstanz bald Richtung Frankfurt verlassen habe.<br />
Das Schreiben aber ist geblieben. Ich war Redakteurin der FAZ und dann<br />
der Zeitschrift Die Woche. Habe das Lokale kennengelernt, das Feuilleton,<br />
die Politik. Als Die Woche 2002 eingestellt wurde, habe ich begonnen, als<br />
freie Autorin zu arbeiten, vor allem für das Geschichtsmagazin GEO Epoche.<br />
Lebe jetzt in Berlin-Charlottenburg, mit Mann, zwei Kindern, einem<br />
polnischen Schäferhund und einer Französischen Bulldogge. Im Frühjahr<br />
wird mein Buch Schwindsucht. Eine andere deutsche Gesellschaftsgeschichte erscheinen.<br />
Wieder eine andere Form, ein neuer Weg, doch beim Schreiben<br />
bleibt es.“<br />
3 Anne Haeming<br />
Über Anne Haeming stolperte ich beim Lesen von Spiegel Online und dachte:<br />
Die kennste doch! Damals bei <strong>akzent</strong> als Redaktionsmitarbeiterin, ist<br />
sie bleibend in Erinnerung – sie war einfach gut!<br />
Erst neulich habe ich sie sogar in Konstanz in der seekuh getroffen. Doch<br />
heute weilt sie – wie so viele – in Berlin. Seit 2006. Davor Studium und<br />
Promotion in Konstanz, Volontariat bei der Bundeszentrale für politische<br />
Bildung in Bonn, und heute freie Journalistin, unter anderem für Spiegel Online,<br />
FAS, Brigitte, taz. Also flugs angemailt und gefragt, an was sie sich bei<br />
<strong>akzent</strong> erinnert: „Der rote Fiat Panda. Schlimm, dass mir das Redaktionsauto<br />
als erstes einfällt? Dieser herrlich schnörkellose kleine Wagen, mit<br />
dem ich zu Terminen fuhr, gerne frühmorgens die Straße von Meersburg<br />
nach Friedrichshafen entlang, den Blick übers Wasser, während der Wind<br />
durch alle Ritzen pfiff. Panda beiseite, dieses Aufbruchsgefühl hätte es<br />
nicht ohne Markus Salfer gegeben: Der damalige Chefredakteur, dessen<br />
Texte bis heute zum Besten gehören, was ich je las, war der Erste, der in<br />
meiner Schreibe irgendwas Eigenes sah. Der einfach sagte: Klar, schreib<br />
eine Titelgeschichte über den Nebel. Wie viele Seiten? Ach, mach mal. Bei<br />
<strong>akzent</strong> gab es damals diesen journalistischen Freiraum – neben den Anzeigentexten,<br />
die man heute wohl eher Advertorials nennen würde. So und<br />
nicht anders wollte ich arbeiten. Wir versuchten einmal, den Kaufhaus-<br />
Chef zu überreden, für eine Reportage eine Nacht zwischen Lebensmittelabteilung<br />
und Küchenkram verbringen zu dürfen. Klappte nie. Ehrlich,<br />
ich warte bis heute drauf.“<br />
www.annehaeming.de<br />
3<br />
4 Frank Asmus<br />
FOTO: PRIVAT<br />
Zu Anfang war es so, dass jede/r, die redaktionell unentgeltlich mitwirkten,<br />
ein besonderes Steckenpferd haben sollte. Etwas, worin sich die Person<br />
auskennt wie keine zweite. Ziel war es, die thematischen Rubriken so<br />
zu besetzen, dass die Kultur-Fachwelt maximal kompetente Ansprache,<br />
die Leser fundierte Inhalte erhält.<br />
Die erste Theater-Redaktion unter Frank Asmus sorgte sofort für Furore.<br />
Im Streitgespräch mit dem Singener Theaterintendanten Peter Simon, im<br />
Interview bei Franz Xaver Kroetz oder bei Besprechungen diverser Stadttheater<br />
am See – Asmus, der am Max Reinhardt Seminar in Wien Regie<br />
studierte, war in seinen jungen Sturm & Drang-Tagen bereits bemerkenswert<br />
gut.<br />
Wie der heute bekannte Lichtkünstler Boris Petrovsky, der damals die<br />
Kunstredaktion mitbestimmte, ahnte man damals schon, welch Rohdiamant<br />
unsere schummrige Redaktionsstube zum Leuchten brachte. Später<br />
wurde Frank Asmus bundesweit mit sehr erfolgreichen Inszenierungen<br />
bekannt, stand auf der Bühne der Salzburger Festspiele, dozierte und<br />
leitete eine Schauspielschule in Berlin.<br />
Seit Jahrzehnten ist er allerdings auf ganz anderen Bühnen zuhause: Wenn<br />
er etwa vor über 5 000 Mitarbeitern eine Keynote zum Thema „Innovation“<br />
abhandelt und den ganzen Saal mitreißt, sieht man, wohin das<br />
Know-how als Regisseur ihn letztlich gebracht hat: zum „Regisseur unter<br />
den Top-Trainern“ als Unternehmensberater und Coach. So ist er etwa der<br />
Präsentationsberater für Apple im deutschsprachigen Raum und in den<br />
Führungsetagen von A wie Airbus oder Allianz über BMW und Deutsche<br />
Bank bis zu Zalando fast wie Zuhause. Die Würth-Gruppe und Winterhalter<br />
bringen ihn aus Berlin immer wieder zurück an den See, wo er zum<br />
ersten Mal „Regie“ und „Business“ zusammen leben konnte – bei <strong>akzent</strong> …<br />
www.frankasmus.com<br />
TEXT: MARKUS HOTZ