30.11.2017 Aufrufe

Rhein Pfalz Kreis - rein persönlich

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

72 I 73<br />

BERNHARD KUNZ<br />

Fotograf<br />

DER SCHÖNSTE BERUF DER WELT<br />

Nicht jeder hat die Möglichkeit,<br />

sein Hobby zum Beruf<br />

zu machen. Glück, Können,<br />

Kontakte und eiserner<br />

Willen gehören dazu. Fotografieren aus Leidenschaft.<br />

Meine Hobbies, Sport und Fotografie,<br />

brachten mich zwangsläufig zu<br />

meinem neuen Beruf. Beruf aus Berufung formuliert<br />

man in solchen Fällen gern. Alle Momentaufnahmen<br />

von Menschen, Menschen<br />

im Sport, Tieren, Landschaften und der Natur<br />

sind gewissermaßen ein Tempostopp für<br />

Augen-Blicke. Es kommt ein Schuss Akribie<br />

hinzu, Jagdlust, die tiefe Befriedigung am<br />

brillanten Effekt. Der Fotograf ist ein Augenmensch,<br />

einer, der die Realität schneller und<br />

intensiver erfasst. Der Augenmensch hat den<br />

Blick frei für das fotografische Bild, das oftmals<br />

zuvor in seinem Kopf entsteht. Für mich<br />

ist ein guter Fotograf, „der Fotograf, der das<br />

Motiv sieht“. Das ist wie ein Dreiklang: erkennen,<br />

reagieren, fotografieren.<br />

Es entsteht das Standfoto, das gedruckte<br />

oder vergrößerte Bild vom 100-m-Zieleinlauf,<br />

vom Elfmetertor, dem Sonnenuntergang, das<br />

Urlaubsfoto oder das Bild aus dem <strong>Rhein</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong>-<strong>Kreis</strong>, das jeder natürlich, im digitalen<br />

Zeitalter, sich auch an seinem Computer ansehen<br />

und bearbeiten kann. Dieses Bild hat<br />

dann den Vorteil der wiederholten, mehrmaligen<br />

Betrachtbarkeit. Was für ein Erfolgserlebnis,<br />

wenn ein Bild geglückt, wenn ein toller<br />

BIOGRAFIE<br />

BERNHARD KUNZ<br />

Moment eingefangen ist, oder gar das Foto in<br />

einem Printmedium gedruckt ist. Im Gegensatz<br />

das lange Warten auf ein Erfolgserlebnis<br />

in der chemischen Forschung, in der ich selbst<br />

zehn Jahre tätig war. Hier muss man ungefähr<br />

zehn Jahre ausharren – vom Tag des ersten<br />

Laborversuchs über Analysen, Technikum-Versuche,<br />

vertieftes Screening bis zum<br />

Urteil, ob ein neues Produkt erfolgreich für<br />

die Zukunft erforscht und produziert werden<br />

kann. In meiner Zeit in der chemischen Forschung<br />

war es mir nicht vergönnt, ein neues<br />

Die Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und das<br />

geb. 1948 in Kandel/<strong>Pfalz</strong>, aufgewachsen in Mutterstadt | verheiratet,<br />

eine Tochter | Ausbildung zum Chemielaboranten bei BASF |<br />

Ausbildung zum Chemotechniker in Stuttgart | zehn Jahre Chemische<br />

Naturstoff-Forschung bei der Firma Knoll | freier Sportfotograf |<br />

erste Fotoausstellung im <strong>Rhein</strong>-<strong>Pfalz</strong>-<strong>Kreis</strong> | 1980 Gründung der<br />

Fotoagentur Kunz | Fotograf für die Tageszeitung „Die <strong>Rhein</strong>pfalz“ |<br />

Fotograf bei 16 Olympischen Spielen und neun Fußball-Weltmeisterschaften,<br />

zuletzt in Brasilien | nationale und internationale<br />

Auszeichnungen für 25 Bilder | Weltsportbild des Jahres „Synchronsturz“,<br />

aufgenommen in Dannstadt | 2001 Auszeichnung „Pälzer<br />

Krischer“ | 2012 Medienpreis vom Bezirksverband <strong>Pfalz</strong> | 2013 Pierrede-Coubertin-Medaille<br />

| 2013 Pate für den <strong>Rhein</strong>-<strong>Pfalz</strong>-Wingert<br />

Aufeinander-Zugehen der Menschen in unserer Region<br />

erleichterten mir meine Arbeit, das Fotografieren, sehr.<br />

chemisches Produkt auf den Markt zu bringen.<br />

Wie könnte ich die Freude am Fotografieren<br />

verlieren, wenn es doch ebenso viel<br />

Freude macht, den Auftraggeber glücklich zu<br />

sehen. Es gibt nichts Schöneres und keinen<br />

größeren Dank als das glückliche Gesicht<br />

eines zufriedenen Auftraggebers. Für mich<br />

gibt es nichts Schöneres, als wenn der Betrachter<br />

meiner Bilder oder der von anderen<br />

Fotografen bei den Fotos verweilt und das<br />

optische Produkt studiert. Man muss ein Bild<br />

„lesen“. Was will und kann das Foto leisten?<br />

„Hast Du das gesehen?“ wird häufiger gefragt<br />

als „Hast Du das gelesen?“. Wir bringen<br />

weder Zeit noch Geduld auf, um lange Leitartikel<br />

zu lesen, wir bevorzugen die visuelle,<br />

optische Information. In den Zeitungen und<br />

Magazinen hat das Bild oftmals den Stellenwert<br />

des gedruckten Wortes. „Ein Bild sagt<br />

mehr als tausend Worte!“

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!