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BOLD THE MAGAZINE No.33

REVOLUTION SPECIAL TOPIC: CAR | DO YOUR THING: SEAT ARONA | EXKLUSIV IM INTERVIEW: LEWIS HAMILTON | LG: DIE ESSENZ DES GUTEN GESCHMACKS | DESIGNER HUSSEIN AL ATTAR | VISIONÄR MARCEL WANDERS

REVOLUTION

SPECIAL TOPIC: CAR | DO YOUR THING: SEAT ARONA | EXKLUSIV IM INTERVIEW: LEWIS HAMILTON | LG: DIE ESSENZ DES GUTEN GESCHMACKS | DESIGNER HUSSEIN AL ATTAR | VISIONÄR MARCEL WANDERS

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12 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> LIFESTYLE | IM GESPRÄCH<br />

Herr Hamilton, Sie sind erst 32 Jahre jung,<br />

und Ihr Leben liest sich bereits wie das einer<br />

Legende. Es ist die Geschichte eines Underdogs<br />

aus einer Arbeiterfamilie, der auszog,<br />

um Champion zu werden. Kamen Ihnen<br />

diese Momente in den Sinn, als Sie in Austin<br />

zum vierten Mal Weltmeister wurden?<br />

Nicht direkt danach. Nach einem Rennen<br />

pumpt noch das Adrenalin durch meine<br />

Adern, ich habe gerade meinen Job erledigt,<br />

schwitze, fühle mich ausgelaugt, und alles um<br />

einen herum ist sehr hektisch, da bleibt wenig<br />

Zeit zur Reflektion. Wenn ich auf dem Siegerpodest<br />

stehe, bin ich in erster Linie glücklich<br />

und stolz auf mein Team und meine Leistung.<br />

Die Anspannung fällt allmählich von<br />

mir ab. Erst später, wenn ich im Flugzeug sitze<br />

und Ruhe eingekehrt ist, lasse ich manchmal<br />

meinen Blick über den Horizont schweifen<br />

und denke mir: Jesus, ist es nicht unfassbar,<br />

wie weit ich es gebracht habe? Aber ich schaue<br />

nicht gerne zurück. Eigentlich drehen sich<br />

meine Gedanken immer um die Zukunft.<br />

In der Retrospektive lauern auch Gefahren.<br />

Es ist wie beim Motorradfahren. Wer sich<br />

ständig umsieht, muss vom Gas gehen. Langsamer<br />

zu werden kann und will ich mir nicht<br />

leisten. Nicht als Rennfahrer und auch nicht<br />

als Privatperson. Ich verwende meine Energie<br />

lieber auf das, was vor mir liegt.<br />

Sie haben neben Ihren Weltmeisterschaften<br />

auch bereits etliche Rekorde gebrochen.<br />

Kann man sich an den Erfolg gewöhnen?<br />

Und verliert man nicht automatisch an<br />

Biss?<br />

Glauben Sie mir, so schnell verliere ich nicht<br />

an Biss. Mich selbst zu motivieren war noch<br />

nie mein Problem. Motivation wurde mir in<br />

die Wiege gelegt, sie ist Teil meiner DNA. Ich<br />

bin so hungrig nach Erfolg, wie es ein Mensch<br />

nur sein kann. Egal, was ich tue, ich möchte<br />

immer der Beste sein. Und ich will noch<br />

besser werden. Dazu benötige ich Wissen,<br />

denn Wissen ist Macht, und ich war schon<br />

immer darauf aus, mir möglichst viel Wissen<br />

anzueignen, zu lernen und mich weiterzuentwickeln,<br />

um mich neuen Herausforderungen<br />

stellen zu können. Ich suche die<br />

Herausforderung, sie ist es, die mich antreibt.<br />

Wenn ich nicht konstant herausgefordert<br />

werde, bekomme ich schnell das Gefühl, still<br />

zu stehen, und Stillstand ist das Letzte, was<br />

ich möchte.<br />

In der Forbes Liste rangieren Sie auf Platz<br />

11. Die geschätzten Einnahmen in 2016<br />

von 46 Mio. Dollar haben Sie auch durch<br />

Werbeverträge und Kooperationen erwirtschaftet.<br />

Sie gelten als der Geschäftsmann<br />

unter den Formel-1-Fahrern, jemand, der<br />

auch mal Verträge selbst aushandelt und<br />

sich schon früh als Marke positioniert hat,<br />

um damit Geld zu verdienen. War das Ihre<br />

Idee oder die eines Managers?<br />

Das war meine Idee. Schon am Anfang<br />

meiner Karriere fiel mir auf, welche Möglichkeiten<br />

sich einem bieten, wenn man durch<br />

sein Image aus dem Feld der anderen Fahrer<br />

heraussticht. Und mit zunehmendem Erfolg<br />

wuchs das Selbstbewusstsein, aus meinem<br />

Image ein Geschäft zu machen.<br />

2014 haben Sie Ihren Vater von seinen<br />

Manager-Aufgaben entbunden - weil er<br />

Ihre geschäftlichen Visionen nicht umsetzen<br />

konnte?<br />

Mein Vater ist ein Fachmann in Sachen<br />

Rennsport, er kennt sich perfekt mit Motoren<br />

und Technik aus, das sind seine Stärken, mit<br />

denen er mir den Weg in die Formel 1 geebnet<br />

hatte. Aber was die geschäftliche Seite anbelangt,<br />

sah ich mein Potential einfach nicht<br />

ausgeschöpft. Ich wollte mit der Marke Lewis<br />

Hamilton in neue Geschäftsfelder vordringen<br />

und die Verantwortung dafür alleine übernehmen.<br />

Wieviel Zeit bleibt Ihnen neben der Rennfahrerei<br />

für den Aufbau der, so wie Sie es<br />

nennen, Marke Lewis Hamilton?<br />

Ich arbeite jeden Tag daran, und den größten<br />

Teil meiner Freizeit verwende ich dafür,<br />

die Marke Lewis Hamilton weiter voran zu<br />

treiben.<br />

In welchen Projekten sind Sie derzeit involviert,<br />

und wie wählen Sie diese aus?<br />

In sehr verschiedene. Bei der Auswahl<br />

meiner Projekte ist mir eines besonders<br />

wichtig: Sie müssen mit meinen Leidenschaften<br />

zu tun haben. Ich bin begeisterter<br />

Motorradfahrer, also war es naheliegend,<br />

mit MV Agusta eine von mir mit entwickelte,<br />

limitierte Sonderedition auf den Markt<br />

zu bringen. Eines meiner Herzensprojekte<br />

ist eine Rennsimulation, weil ich schon als<br />

kleiner Junge gerne Renn-Videospiele gespielt<br />

habe. Als Unternehmer starte ich jetzt erst<br />

richtig durch, es befinden sich gerade viele,<br />

spannende Projekte in der Entwicklung, auf<br />

die ich mich sehr freue und die mich neben<br />

meinem Hauptjob ziemlich auf Trab halten.<br />

Das ist anstrengend, macht aber auch einen<br />

Riesenspaß.

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