Ostbayern-Kurier_Dezember-2017_NORD
Die Monatszeitung für Stadt und Landkreis Schwandorf
Die Monatszeitung für Stadt und Landkreis Schwandorf
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
www.ostbayern-kurier.de<br />
Vermögensbildung in Zeiten von Niedrigzinsen<br />
23<br />
eine Frage der Zeit<br />
beleuchten die Hintergründe – dass Zentralbanken die Inflation genau steuern können, ist eine Illusion<br />
wie eine Ketchupflasche, auf<br />
deren Boden man klopft. Zuerst<br />
kommt nichts heraus, dann<br />
aber – ganz plötzlich – mehr, als<br />
man möchte.<br />
Globalisierungseffekte zu Ende<br />
Ein zweiter Grund sei, dass die<br />
Globalisierungseffekte auslaufen.<br />
Schon seit etlichen Jahren<br />
verlagerten Unternehmen massiv<br />
Produktion in Billiglohnländer<br />
und übten damit Druck auf<br />
die Güterpreise aus. Die rasante<br />
Verbreitung des Internets verstärkte<br />
diese Entwicklung. Jeder<br />
Verbraucher kann weltweit<br />
die Preise vergleichen und das<br />
günstigste Produkt auswählen.<br />
Durch den massiven Aufbau von<br />
Fertigungskapazitäten in China,<br />
der zum Teil zu Überkapazitäten<br />
führte, entstand großer Druck<br />
auf die Produzentenpreise. China<br />
exportierte also Deflation.<br />
Mit dem Auslaufen der Globalisierungseffekte<br />
und dem Abbau<br />
der Überkapazitäten hat sich<br />
diese Entwicklung normalisiert<br />
und die Produzentenpreise<br />
ziehen wieder deutlich an.<br />
Der neue Rohstoffzyklus ist ein<br />
weiterer Grund, auf den Roidl<br />
und Meier ihre Überzeugung<br />
stützen. Der deutliche Verfall<br />
der Öl- und Rohstoffpreise seit<br />
2011 hat dazu geführt, dass die<br />
Energie- und Rohstoffkonzerne<br />
ihre Investitionen in die Erschließung<br />
neuer Lagerstätten<br />
in den letzten Jahren drastisch<br />
zurückgefahren haben.<br />
Mit der üblichen zeitlichen Verzögerung<br />
von mehreren Jahren<br />
werde das auch diesmal zu einem<br />
Abbau des Überangebots und<br />
zu steigenden Rohstoffpreisen<br />
führen. Das positive Konjunkturumfeld<br />
werdesich zusätzlich auf<br />
die Nachfrage nach Rohstoffen<br />
positiv auswirken.<br />
Grund Nummer vier schließlich<br />
sind die steigenden Löhne und<br />
Gehälter. Das Lohnwachstum in<br />
den Industrieländern ist erstaunlich<br />
moderat und liegt aktuell<br />
zwischen 2,5 und drei Prozent.<br />
Das ist zu wenig, um eine Inflationsspirale<br />
in Gang zu setzen.<br />
Den Löwenanteil des globalen<br />
Wirtschaftswachstums erbringt<br />
allerdings schon seit längerer<br />
Zeit China. Dort liegen die Zuwachsraten<br />
bei den Lohnkosten<br />
seit Jahren im zweistelligen<br />
Bereich. Auch wenn der Lohnzuwachs<br />
2016 „nur“ noch 6,3<br />
Prozent betrug, so ist das dennoch<br />
der zweithöchste Wert in<br />
Asien nach Vietnam mit einem<br />
Zuwachs von 7,3 Prozent.<br />
In den USA, Deutschland<br />
und Japan herrscht praktisch<br />
Vollbeschäftigung, in manchen<br />
Bereichen werden bereits die<br />
Facharbeiter knapp. Auch dies<br />
dürfte allmählich zu steigenden<br />
Lohnkosten führen.<br />
Vorbereitung ist wichtig<br />
Die Inflationsraten werden<br />
also in den kommenden Jahren<br />
nach Meinung der beiden<br />
Finanzexperten anziehen. Und<br />
zwar deutlich stärker als die<br />
Zinsen, den die Notenbanken<br />
sind weiter an negativen Realzinsen<br />
interessiert. Denn so<br />
lässt sich die horrende Staatsverschuldung<br />
weltweit unter<br />
Kontrolle halten. Immerhin<br />
sind die Staatsschulden seit der<br />
Finanzkrise munter um mehr als<br />
50 Prozent weiter gewachsen.<br />
Deshalb sollte sich jeder Unternehmer,<br />
jeder Sparer fragen, ob<br />
er auf einen plötzlichen Anstieg<br />
der Inflation vorbereitet ist. Um<br />
sich gegen einen Anstieg der<br />
Inflation zu wappnen, sollte der<br />
Anleger in jedem Fall Sachwerte<br />
innerhalb seines Vermögens berücksichtigen.<br />
Eine Lösung von<br />
der Stange gibt es nicht, hier ist<br />
eine individuelle Analyse und<br />
Beratung nötig, die Roidl und<br />
Meier in ihrem Haus anbieten.<br />
Die Durchschnittsgehälter in China – hier in Chinesischen Renminbi Yuan – explodieren seit Jahren. Das<br />
ist ein weiterer Grund, den Roidl und Meier für einen Anstieg der Inflationsrate anführen.<br />
Quelle: Dezan Shira & Associates<br />
Durch die Entwicklung der chinesischen Produzentenpreise exportiert China Deflation. Der Produzentenpreis-Index<br />
misst die Preisänderung zum Vorjahr von Produkten, die den Hersteller verlassen, hier zum<br />
Stichtag 31.10.2016.<br />
Quelle: Bloomberg<br />
R & M Vermögensverwaltung GmbH<br />
Eichenstraße 1, 92442 Wackersdorf<br />
Tel. 0 94 31 / 21 09 - 280, Fax 0 94 31 / 21 09 - 299<br />
E-Mail: info@rm-fonds.de, Internet: www.rm-fonds.de<br />
Die Staatsschuldenentwicklung in der Eurozone – hier dargestellt in Prozent des Bruttoinlandsprodukts –<br />
gibt Roidl und Meier Anlass anzunehmen, dass die Realzinsen auch weiterhin negativ bleiben werden. So<br />
lasse sich die Staatsverschuldung, die seit der Weltfinanzkrise um etwa die Hälfte weiter gewachsen sei,<br />
weltweit unter Kontrolle halten.