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Ostbayern-Kurier_Dezember-2017_NORD

Die Monatszeitung für Stadt und Landkreis Schwandorf

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Vermögensbildung in Zeiten von Niedrigzinsen<br />

23<br />

eine Frage der Zeit<br />

beleuchten die Hintergründe – dass Zentralbanken die Inflation genau steuern können, ist eine Illusion<br />

wie eine Ketchupflasche, auf<br />

deren Boden man klopft. Zuerst<br />

kommt nichts heraus, dann<br />

aber – ganz plötzlich – mehr, als<br />

man möchte.<br />

Globalisierungseffekte zu Ende<br />

Ein zweiter Grund sei, dass die<br />

Globalisierungseffekte auslaufen.<br />

Schon seit etlichen Jahren<br />

verlagerten Unternehmen massiv<br />

Produktion in Billiglohnländer<br />

und übten damit Druck auf<br />

die Güterpreise aus. Die rasante<br />

Verbreitung des Internets verstärkte<br />

diese Entwicklung. Jeder<br />

Verbraucher kann weltweit<br />

die Preise vergleichen und das<br />

günstigste Produkt auswählen.<br />

Durch den massiven Aufbau von<br />

Fertigungskapazitäten in China,<br />

der zum Teil zu Überkapazitäten<br />

führte, entstand großer Druck<br />

auf die Produzentenpreise. China<br />

exportierte also Deflation.<br />

Mit dem Auslaufen der Globalisierungseffekte<br />

und dem Abbau<br />

der Überkapazitäten hat sich<br />

diese Entwicklung normalisiert<br />

und die Produzentenpreise<br />

ziehen wieder deutlich an.<br />

Der neue Rohstoffzyklus ist ein<br />

weiterer Grund, auf den Roidl<br />

und Meier ihre Überzeugung<br />

stützen. Der deutliche Verfall<br />

der Öl- und Rohstoffpreise seit<br />

2011 hat dazu geführt, dass die<br />

Energie- und Rohstoffkonzerne<br />

ihre Investitionen in die Erschließung<br />

neuer Lagerstätten<br />

in den letzten Jahren drastisch<br />

zurückgefahren haben.<br />

Mit der üblichen zeitlichen Verzögerung<br />

von mehreren Jahren<br />

werde das auch diesmal zu einem<br />

Abbau des Überangebots und<br />

zu steigenden Rohstoffpreisen<br />

führen. Das positive Konjunkturumfeld<br />

werdesich zusätzlich auf<br />

die Nachfrage nach Rohstoffen<br />

positiv auswirken.<br />

Grund Nummer vier schließlich<br />

sind die steigenden Löhne und<br />

Gehälter. Das Lohnwachstum in<br />

den Industrieländern ist erstaunlich<br />

moderat und liegt aktuell<br />

zwischen 2,5 und drei Prozent.<br />

Das ist zu wenig, um eine Inflationsspirale<br />

in Gang zu setzen.<br />

Den Löwenanteil des globalen<br />

Wirtschaftswachstums erbringt<br />

allerdings schon seit längerer<br />

Zeit China. Dort liegen die Zuwachsraten<br />

bei den Lohnkosten<br />

seit Jahren im zweistelligen<br />

Bereich. Auch wenn der Lohnzuwachs<br />

2016 „nur“ noch 6,3<br />

Prozent betrug, so ist das dennoch<br />

der zweithöchste Wert in<br />

Asien nach Vietnam mit einem<br />

Zuwachs von 7,3 Prozent.<br />

In den USA, Deutschland<br />

und Japan herrscht praktisch<br />

Vollbeschäftigung, in manchen<br />

Bereichen werden bereits die<br />

Facharbeiter knapp. Auch dies<br />

dürfte allmählich zu steigenden<br />

Lohnkosten führen.<br />

Vorbereitung ist wichtig<br />

Die Inflationsraten werden<br />

also in den kommenden Jahren<br />

nach Meinung der beiden<br />

Finanzexperten anziehen. Und<br />

zwar deutlich stärker als die<br />

Zinsen, den die Notenbanken<br />

sind weiter an negativen Realzinsen<br />

interessiert. Denn so<br />

lässt sich die horrende Staatsverschuldung<br />

weltweit unter<br />

Kontrolle halten. Immerhin<br />

sind die Staatsschulden seit der<br />

Finanzkrise munter um mehr als<br />

50 Prozent weiter gewachsen.<br />

Deshalb sollte sich jeder Unternehmer,<br />

jeder Sparer fragen, ob<br />

er auf einen plötzlichen Anstieg<br />

der Inflation vorbereitet ist. Um<br />

sich gegen einen Anstieg der<br />

Inflation zu wappnen, sollte der<br />

Anleger in jedem Fall Sachwerte<br />

innerhalb seines Vermögens berücksichtigen.<br />

Eine Lösung von<br />

der Stange gibt es nicht, hier ist<br />

eine individuelle Analyse und<br />

Beratung nötig, die Roidl und<br />

Meier in ihrem Haus anbieten.<br />

Die Durchschnittsgehälter in China – hier in Chinesischen Renminbi Yuan – explodieren seit Jahren. Das<br />

ist ein weiterer Grund, den Roidl und Meier für einen Anstieg der Inflationsrate anführen.<br />

Quelle: Dezan Shira & Associates<br />

Durch die Entwicklung der chinesischen Produzentenpreise exportiert China Deflation. Der Produzentenpreis-Index<br />

misst die Preisänderung zum Vorjahr von Produkten, die den Hersteller verlassen, hier zum<br />

Stichtag 31.10.2016.<br />

Quelle: Bloomberg<br />

R & M Vermögensverwaltung GmbH<br />

Eichenstraße 1, 92442 Wackersdorf<br />

Tel. 0 94 31 / 21 09 - 280, Fax 0 94 31 / 21 09 - 299<br />

E-Mail: info@rm-fonds.de, Internet: www.rm-fonds.de<br />

Die Staatsschuldenentwicklung in der Eurozone – hier dargestellt in Prozent des Bruttoinlandsprodukts –<br />

gibt Roidl und Meier Anlass anzunehmen, dass die Realzinsen auch weiterhin negativ bleiben werden. So<br />

lasse sich die Staatsverschuldung, die seit der Weltfinanzkrise um etwa die Hälfte weiter gewachsen sei,<br />

weltweit unter Kontrolle halten.

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