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Ostbayern-Kurier_Dezember-2017_NORD

Die Monatszeitung für Stadt und Landkreis Schwandorf

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4 Kreis Schwandorf<br />

www.ostbayern-kurier.de<br />

Wald weicht Tankstelle<br />

Volksbegehren „Betonflut stoppen“: Exemplarisches aus Bodenwöhr und Bruck<br />

Bodenwöhr/Bruck. Jeden<br />

Tag verschwinden in Bayern<br />

13 Hektar Fläche unter<br />

Beton und Asphalt. „Betonflut<br />

eindämmen“ fordern<br />

daher Grüne, ödp und<br />

die „Arbeitsgemeinschaft<br />

bäuerlicher Landwirtschaft“<br />

(AbL) und strengen<br />

unter dem Titel ein Volksbegehren<br />

an.<br />

Die 25.000 Unterstützer-<br />

Unterschriften dürften bald<br />

beisammen sein. Ziel ist es,<br />

die Versiegelung per Gesetz<br />

auf fünf Hektar pro Tag zu<br />

begrenzen. In die völlig entgegen<br />

gesetzte Richtung<br />

laufen dagegen die Pläne<br />

und Maßnahmen, die derzeit<br />

in Bodenwöhr und Bruck am<br />

Köcheln sind.<br />

Bleiben wir zunächst in Bodenwöhr:<br />

Der staatlich anerkannte<br />

Erholungsort wirbt<br />

gerne mit seinem Hammersee<br />

und den idyllischen<br />

Wäldern ringsherum. Knapp<br />

20.000 Quadratmeter (2 Hektar)<br />

dieser Wälder - in unmittelbarer<br />

See-Nähe - müssen<br />

im ersten Schritt weichen,<br />

weil die MJK Projektentwicklung<br />

GmbH & Co.KG, jene<br />

Gesellschaft, über die der<br />

Unternehmer und ehemalige<br />

CSU-Fraktionssprecher im<br />

Gemeinderat Michael Kraus<br />

seit Jahren erfolgreich Baugebiete<br />

in Bodenwöhr entwickelt<br />

und vermarktet, in<br />

der Verlängerung der Weihersiedlung<br />

Richtung Blechhammer<br />

eine Art neues Zentrum<br />

aus dem Waldboden<br />

stampft. Noch einmal rund<br />

diese Fläche soll nach bisher<br />

vorliegenden Plänen dann<br />

für Wohnbebauung erschlossen<br />

werden. Die Gemeinde<br />

will, diesen Überlegungen<br />

folgend, den Grund vom<br />

Staatsforst erwerben. Was<br />

plant die MJK? Dem <strong>Ostbayern</strong>-<strong>Kurier</strong><br />

liegen Plan-<br />

Skizzen vor, auf denen sich<br />

ein Discouter, ein Getränkemarkt,<br />

ein Bürogebäude,<br />

ein Seniorenheim und eine<br />

Tankstelle (!) finden. Eine<br />

Tankstelle betreibt Kraus<br />

bislang im Ortskern. Sein<br />

Supermarkt in unmittelbarer<br />

Nähe musste vor etlichen<br />

Jahren wegen zu wenigen<br />

Erweiterungsmöglichkeiten<br />

aufgeben. Hier liegt also einer<br />

der „Klassiker“ im negativen<br />

Sinne vor, wie sie das<br />

Volksbegehren zu verhindern<br />

versucht: Anlagen aus der<br />

Ortsmitte sollen auf die grüne<br />

Wiese, hier in den grünen<br />

Wald verpflanzt werden.<br />

Brache in Ortsmitte?<br />

Ob es Sinn macht, die Tankstelle<br />

zu verlegen, und neben<br />

den bestehenden Angeboten<br />

in Sachen Getränke (Brauerei,<br />

Bollinger, Edeka) und<br />

anderen Sortimenten weitere<br />

Angebote zu schaffen, beschäftigt<br />

andernorts Horden<br />

von Gutachtern und die Regierung<br />

der Oberpfalz.<br />

Einzelhandelsgutachten<br />

und ähnliches sind jedoch<br />

obsolet, nachdem sich die<br />

Gemeinde Bodenwöhr vor<br />

einigen Jahren aus dubiosen<br />

Motiven einer Gemeinderatsmehrheit<br />

heraus aus der<br />

Städtebauförderung verabschiedet<br />

hat. Was passiert<br />

mit den alten Flächen, wenn<br />

das Neue erst gebaut ist?<br />

Oftmals Leerstand, Industrieruine,<br />

meist müssen die<br />

Kommunen einspringen (wie<br />

etwa in Schwandorf beim<br />

SchmidtBräu-Areal).<br />

Nicht immer läuft es so glatt<br />

wie im Beispiel des Netto-<br />

Marktes im Nachbarort<br />

Bruck, wo die Post den alten<br />

Netto in Beschlag nimmt,<br />

während daneben auf der<br />

grünen Wiese der neue entsteht.<br />

Freilich hätte man sich<br />

auch hier viel von den 6000<br />

qm neu versiegelter Fläche<br />

sparen können, hätte man<br />

den Netto zur Erweiterung<br />

des alten Gebäudes genötigt<br />

und für die Post bedarfsgerecht<br />

neu gebaut. Die alten<br />

Post-Räume am Kirchplatz<br />

könnten eine neue Heimstatt<br />

für Kinderbetreuung werden.<br />

Aber in Bruck ist noch mehr<br />

faul, moniert Grünen-Kreisrat<br />

und Marktrat Rudi Sommer.<br />

So hat der Marktrat kürzlich<br />

gesetzliche Erleichterungen<br />

für die Ausweisung von Bauland<br />

in Sollbach in Anspruch<br />

genommen, die eigentlich<br />

die Wohnraumschaffung in<br />

Ballungsräumen fördern sollen.<br />

Wer das Volksbegehren<br />

„Betonflut eindämmen“ unterstützen<br />

will, kann sich bei<br />

Sommer melden.<br />

Übrigens: Gegen das Bodenwöhrer<br />

Vorhaben stimmte<br />

nur ein einziger Gemeinderat,<br />

Christian Lutter von der<br />

FWG. Hubert Süß<br />

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