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32<br />

Für die Auswahlteams des<br />

Deutschen Fußball-Bundes<br />

hat Suat Serdar seit<br />

2013 32 U-Länderspiele<br />

bestritten. Angefangen<br />

in der U16 (4). Zuletzt<br />

trug der 20-Jährige die<br />

Kapitänsbinde der deutschen<br />

U20 (acht Einsätze, ein Tor)<br />

und feierte im September<br />

sein Debüt in der U21 (1:2<br />

gegen Ungarn).<br />

von mir, aber auch von der Mannschaft.“ Dass seine beiden<br />

ersten Treffer ihm vor der heimischen Kurve in der OPEL<br />

ARENA gelangen, sei ein angenehmer Nebeneffekt gewesen,<br />

so Serdar. „Ich musste immerhin nicht lange überlegen, wo<br />

ich zum Jubeln hinlaufen muss“, sagt er augenzwinkernd. In<br />

den kommenden Wochen und Monaten gelte es nun, daran<br />

zu arbeiten, Stammspieler zu werden im FSV-Trikot.<br />

Einen Zeitplan für den nächsten Schritt gibt bislang<br />

allerdings nicht. „Ich bin 20 Jahre alt und mache mir nicht<br />

so viel Druck. Der Trainer stellt auf und da ist es egal, ob ich<br />

von der Bank komme oder in der Startelf stehe. Ich gebe<br />

immer mein Bestes. Das Wichtigste ist, dass wir die Spiele<br />

erfolgreich gestalten und ich bin glücklich, dass ich schon so<br />

viele Bundesliga-Spiele bestreiten durfte und sogar ein paar<br />

Europa-League-Einsätze hatte.“ Dass Serdar, der 2008 im<br />

Alter von elf Jahren an Bruchweg wechselte, sich den Traum<br />

vom Profifußball bei seinem FSV erfüllen durfte, ist der Lohn<br />

harter Arbeit, aber auch entbehrungsreicher Jahre, so das<br />

Eigengewächs. „Es war nicht immer leicht, jeden Morgen von<br />

Bingen nach Mainz in die Ganztagsschule zu fahren. Danach<br />

ging es von dort aus weiter zum Training“, beschreibt er<br />

seinen Tagesablauf als Jugendlicher, betont aber gleichzeitig,<br />

dass die Unterstützung von Seiten des Vereins seinen Weg<br />

erst möglich gemacht habe. „Es gab im NLZ immer unheimlich<br />

viel Unterstützung beispielsweise bei den Hausaufgaben.<br />

Junge, talentierte Spieler sind am Bruchweg ohne Zweifel<br />

bestens aufgehoben.“ Über die Jahre sei Mainz 05 so für ihn<br />

auch wie eine Familie geworden. Eine Familie, in der man ihn<br />

auch mal zurechtgewiesen habe, wenn nötig. „So habe ich<br />

gelernt, dass ich in jeder Einheit hart arbeiten muss, mit oder<br />

ohne Ball. Ich bin über die Jahre reifer geworden.“<br />

Reifer geworden ist in dieser Saison in den Augen von<br />

Serdar auch der Mainzer Fußball: „Wir probieren in dieser<br />

Saison häufiger, Situationen spielerisch zu lösen. Im letzten<br />

Jahr war das Spiel sehr stark auf Jhon (Córdoba) ausgerichtet<br />

mit vielen langen Bällen. Die neue Spielweise kommt mir<br />

„Ich denke, insbesondere in Sachen<br />

Zweikampfhärte kann ich mich<br />

noch weiter verbessern. Zudem muss<br />

ich lernen, hier und da weniger<br />

hektisch am Ball zu sein.”<br />

SUAT SERDAR<br />

auf meiner Position natürlich entgegen.“ Ein weiterer Faktor<br />

für die Entwicklung des Junioren-Nationalspielers ist zudem<br />

die Chemie zwischen ihm und Trainer Schwarz. Schließlich<br />

arbeiteten beide bereits in der U19 der 05er zusammen<br />

und schätzen die gegenseitigen Fähigkeiten. „Ich kenne<br />

Sandro schon seit Jahren und er sucht oft das Gespräch<br />

mit mir, um mir zu erklären, warum ich spiele und warum<br />

nicht“, so Serdar. „Das finde ich sehr wichtig, das Feedback<br />

des Trainers bedeutet mir viel.“ Fast ebenso viel wie das<br />

Feedback der Familie, bei der er nach wie vor in Bingen lebt.<br />

Ein wichtiger Faktor im Leben des Familienmenschen Serdar,<br />

dem das stabile private Umfeld wichtig ist. Zwar sei man<br />

zuhause stolz auf seine Entwicklung als Fußballer, dennoch<br />

kann er hier auch er selbst sein, Sohn und Bruder statt Profi<br />

und Nationalspieler eben.<br />

Die derzeitige Konstellation in bzw. nahe der Heimat<br />

kann sich der mit einem Vertrag bis zum Sommer 2021<br />

ausgestattete Serdar vorerst sehr gut weiter vorstellen. Mainz<br />

sei der richtige Ort für seine Weiterentwicklung auf höchstem<br />

Niveau. Trotz großer Zufriedenheit mit dem Status quo<br />

möchte der 20-Jährige schließlich weiter reifen und lernen.<br />

„Ich denke, insbesondere in Sachen Zweikampfhärte kann<br />

ich mich noch weiter verbessern. Zudem muss ich lernen,<br />

hier und da weniger hektisch am Ball zu sein“, so Serdar.<br />

Bei aller Selbstkritik besteht jedoch kein Zweifel, dass der<br />

05-Profi das Potenzial hat, in Zukunft noch häufiger auch<br />

auf internationaler Bühne zu glänzen. So wie zuletzt als<br />

Kapitän der deutschen U20-Nationalmannschaft, die er gegen<br />

England (2:1) und Italien (2:2) gar als Mannschaftskapitän<br />

aufs Feld führen durfte. Eine „große Ehre“, so Serdar, sie dies<br />

gewesen. Verläuft seine Entwicklung weiter so gradlinig, dürfte<br />

dann auch die Erfüllung eines Traums nicht vollkommen<br />

illusorisch sein. Einen Wechsel in die Premier League könne er<br />

sich in einigen Jahren durchaus vorstellen, sagt Serdar. „Am<br />

liebsten zum FC Liverpool“, wohin die Kontakte der 05er<br />

bekanntlich bestens sind. Zukunftsmusik, zählt doch heute<br />

Nachmittag einzig das Duell des FSV mit dem FC Augsburg.<br />

Ein Heimspiel, das Serdar genau wie alle Rot-Weißen gewinnen<br />

möchte. Ob von Minute eins an oder ab Minute 60.<br />

Der 100-prozentige Einsatz des kreativen Staubsaugers mit<br />

Torinstinkt im Mittelfeld der Mainzer ist garantiert.

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