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4 KÖLN<br />
Community<br />
Stani wächst in der Einsamkeit<br />
mitten im Sauerland<br />
auf. Fernab der Stadt und<br />
einer schwulen Jugendgruppe<br />
entdeckt er sein<br />
Schwulsein. Bei nächtlichen<br />
Begegnungen an versteckten<br />
Orten trifft Stani andere<br />
Männer - die das gleiche wie<br />
auch er suchen. Bis er dann<br />
Johannes kennenlernt. Der<br />
Kurzfilm „CRUISING“ ist ab<br />
sofort auf dem YouTube-<br />
Kanal von queerblick zu<br />
sehen.<br />
HIV<br />
Neudiagnosen stabil<br />
Auch 2016 sind die HIV-Neudiagnosen in<br />
Köln weiterhin stabil. Insgesamt 145 Menschen<br />
haben ein positives Testergebnis<br />
mitgeteilt bekommen. Diese Zahl sagt aber<br />
nichts darüber aus, wie viele Menschen sich<br />
möglicherweise 2016 neu mit HIV infiziert<br />
haben. Die Infektion kann schon Jahre<br />
zurückliegen. Denn deutschlandweit leben<br />
knapp 13.000 Menschen, die HIV-positiv<br />
sind und dies nicht wissen, da sie bisher<br />
noch niemals in ihrem Leben einen HIV-Test<br />
gemacht haben.<br />
Im letzten Jahr haben deutschlandweit<br />
3.700 Menschen eine HIV-Neudiagnose<br />
erhalten, davon 850 in Nordrhein-Westfalen.<br />
Die Zahl der Neudiagnosen ist bei den<br />
schwulen und bisexuellen Männern weiterhin<br />
leicht rückläufig. Der ansteigende Trend<br />
bei der Zahl der Heterosexuellen hat sich<br />
nach dem Anstieg in den letzten Jahren<br />
nicht weiter fortgesetzt. Insgesamt leben<br />
rund 88.400 Menschen in Deutschland<br />
mit HIV. Diese Zahl steigt seit Jahren, weil<br />
nur noch relativ wenige Menschen an den<br />
Folgen der HIV-Infektion sterben. 12.700<br />
Menschen wissen nichts von ihrer Infektion.<br />
Rund 1.100 Menschen erfuhren im Jahr<br />
2016 erst von ihrer HIV-Infektion, als sie<br />
bereits Aids beziehungsweise einen schweren<br />
Immundefekt hatten. Knapp ein Drittel<br />
der HIV-Diagnosen sind also so genannte<br />
Spätdiagnosen. Dabei lässt sich eine Aids-<br />
Erkrankung heute bei frühzeitiger Diagnose<br />
und Behandlung vermeiden. Heterosexuelle,<br />
denen HIV-Risiken oft nicht bewusst sind,<br />
lassen sich noch häufiger lange Zeit nicht<br />
testen. In dieser Gruppe liegt der Anteil der<br />
Spätdiagnosen bei 35%.<br />
FOTO: VVG<br />
Die Röschen-Sitzungen<br />
in <strong>2018</strong> stehen unter dem<br />
Motto: „RÖSCHEN AL<br />
DENTE – Picknick am Po“.<br />
Denn in dieser Session reist<br />
das Team der Röschen<br />
Sitzung nach „Bella Italia“<br />
und schöpft aus dem<br />
Vollen. Von Adria bis Zuppa<br />
Romana ist alles dabei,<br />
was den Italienfreund<br />
begeistert. Schließlich ist<br />
Köln eine alte Römerstadt.<br />
Endlich kommt zusammen,<br />
was zusammen gehört:<br />
italienisches Temperament<br />
und rheinländischer Humor,<br />
Pizza und „Himmel un Äd“,<br />
Chianti und Kölsch. Und zu<br />
all dem nehmen sich zwei<br />
kleine Italiener bei der Hand<br />
und wandern staunend<br />
durch die Schaafenstraße.<br />
Auch dieses Mal schreitet<br />
die Röschen Sitzung auf<br />
der schmalen Via Appia<br />
zwischen Kunst, Kitsch<br />
und Klischee, und das wie<br />
immer mit viel Spaß und<br />
Amore.<br />
30 Jahre AIDS-Beratung<br />
in den Gesundheitsämtern<br />
Die AIDS-Beratungsstellen an<br />
den nordrhein-westfälischen<br />
Gesundheitsämtern haben eine<br />
positive Bilanz ihres Einsatzes gegen<br />
HIV und AIDS gezogen. „Die vor 30<br />
Jahren befürchtete AIDS-Epidemie<br />
ist Gott sei Dank ausgeblieben“, sagte<br />
Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister<br />
Karl-Josef Laumann in seinem<br />
Grußwort auf der Jubiläumstagung.<br />
Gleichwohl – so der Minister weiter – müsse die<br />
Zahl der Neuinfektionen weiter gesenkt werden.<br />
Deshalb seien die Beratungsangebote der<br />
Gesundheitsämter wichtiger denn je. Das Land<br />
Nordrhein-Westfalen unterstützt die HIV- und<br />
AIDS-Beratung in den Gesundheitsämtern<br />
durch Qualifizierungsmaßnahmen und landesweite<br />
Aufklärungs- und Beratungsmaterialien.<br />
Den Festvortrag auf der Jubiläumsveranstaltung<br />
hielt Prof. Dr. Rita Süssmuth. Als damalige<br />
Bundesgesundheitsministerin hatte sie<br />
vor 30 Jahren mit dem „Sofortprogramm der<br />
Bundesregierung zur Bekämpfung von AIDS“<br />
eine Kehrtwende in der Präventionspolitik<br />
vollzogen. „Mir war von Anfang an klar, dass<br />
wir die Krankheit bekämpfen müssen – und<br />
nicht die Kranken“, so Süssmuth. „Wir mussten<br />
weg von Stigmatisierung, von Zwang und<br />
Meldepflicht.“<br />
Alle Angebote zu Prävention, Beratung, Test<br />
und Untersuchung werden ungebrochen<br />
und mit steigender Tendenz von Personen<br />
aus allen Bevölkerungsgruppen wahrgenommen.<br />
Dazu gehören neben Männern mit<br />
Mann-Mann-Kontakten auch Frauen und<br />
Männer in der Sexarbeit sowie Menschen aus<br />
Ländern, in denen Sexualität – insbesondere<br />
gleichgeschlechtliche Sexualität – tabuisiert<br />
oder sogar verboten ist. Im Jahr 2016 fanden<br />
allein in 24 Gesundheitsämtern über 50.000<br />
Beratungskontakte zu HIV und anderen<br />
sexuell übertragbaren Infektionen statt und<br />
in 900 Projekten, Veranstaltungen, Fortbildungen<br />
und Fachberatungen weitere 35.000<br />
Gesprächskontakte.