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Eishockey 2015/16

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Serie A: Rittner Buam<br />

Serie A: Rittner Buam<br />

10 SPORT B <strong>2015</strong><br />

SPORT B <strong>2015</strong><br />

11<br />

Verjüngungskur bei den Buam<br />

Die Rittner Buam verpassten in der<br />

vergangenen Saison nur knapp die<br />

erfolgreiche Titelverteidigung. Nach<br />

dem ersten Meistertitel in der Vereinsgeschichte<br />

2014, mussten sie sich<br />

im siebten Finalspiel dem HC Asiago<br />

geschlagen und mit dem Vizemeistertitel<br />

zufrieden geben. In Klobenstein<br />

hat sich in den Sommermonaten sehr<br />

viel verändert. In erster Linie fand<br />

eine Verjüngungskur statt.<br />

Ein neuer Sportdirektor, ein neuer<br />

Trainer, vier neue Ausländer und ein<br />

neuer Teamleader: Bei den Rittner<br />

Buam blieb (fast) kein Stein auf dem<br />

anderen. Weil sich Präsident Thomas<br />

Rottensteiner, der sich bisher vordergründig<br />

auch um die sportlichen<br />

Belange gekümmert hatte, langsam<br />

zurückziehen will, bekleidet seit Mai<br />

Adolf Insam das Amt des sportlichen<br />

Leiters. Der 64-jährige Grödner war in<br />

jungen Jahren nicht nur einer der besten<br />

Südtiroler Mittelstürmer, sondern hat<br />

ein Vierteljahrhundert lang als Trainer<br />

große Erfolge gefeiert. Insam kennt das<br />

hiesige <strong>Eishockey</strong> wie kaum ein anderer.<br />

Er hat exzellente Kontakte zu Agenten<br />

und Trainern auf der ganzen Welt.<br />

„Wenn ich die falschen Leute hole,<br />

muss ich dafür gerade stehen“, hatte<br />

der mehrfache Meistertrainer im Mai<br />

Riku-Petteri<br />

Lehtonen<br />

Spiele<br />

Torverhältnis<br />

Stadion<br />

Größter Erfolg<br />

Höchster Heimsieg<br />

Zaberbach 15<br />

39054 Klobenstein<br />

Gegründet<br />

1933<br />

Höchster Auswärtssieg<br />

Höchste Heimniederlage<br />

Höchste Auswärtsniederlage<br />

ASV RITTEN SPORT<br />

-Infografik: M. Lemanski<br />

bei seinem Amtsantritt gesagt. Bei der<br />

Verpflichtung der Spieler hat Insam<br />

nicht nur auf die Statistiken, sondern<br />

vor allem auf den Charakter geschaut.<br />

„Für mich sind nicht nur die Skorerpunkte<br />

wichtig, sondern auch wie sich<br />

ein Spieler außerhalb der Eisfläche, in<br />

der Kabine oder im Umgang mit jungen<br />

Spielern verhält“, versichert der Rittner<br />

Sportdirektor. Wenn man den Rittner<br />

Kader betrachtet, dann dürfte Insam<br />

eine Mannschaft auf die Beine gestellt<br />

haben, die auch in diesem Winter<br />

ganz vorne mitmischen wird. Und das,<br />

obwohl die Buam mit Renault Trucks<br />

einen wichtigen Sponsor, der acht Jahre<br />

lang ein verlässlicher Partner war, verloren<br />

haben.<br />

Josef Unterfrauner geht in den<br />

verdienten Ruhestand<br />

Verloren hat der Vizemeister auch<br />

Josef Unterfrauner. Der 64-Jährige ist<br />

nach 26 Jahren als Teamleader in den<br />

wohl verdienten Ruhestand getreten.<br />

Unterfrauner war in Vergangenheit für<br />

viele Spieler wie ein zweiter Vater und<br />

hat unzählige Stunden im Stadion, in<br />

der Kabine und auf der Bank verbracht.<br />

Rittner Buam in Zahlen<br />

Serie-A<br />

21 898<br />

Niederlagen<br />

Unentschieden<br />

Siege<br />

418 46 434<br />

Arena Ritten (1200 Zuschauer)<br />

Italienmeister (2013/2014)<br />

12:3 gegen HC Pustertal (14.12.1977)<br />

12:4 gegen Valpellice (2.2.1977)<br />

2:11 gegen Gröden (11.11.1997)<br />

0:14 gegen Alleghe (3.2.1988)<br />

Tel 346 010 1495<br />

Fax 0474 410 811<br />

Spiele Präsident<br />

Thomas<br />

Rottensteiner<br />

3175<br />

3<strong>16</strong>2<br />

hockey@rittensport.it<br />

www.rittensport.it<br />

Seinen Platz wird in Zukunft Peter<br />

Obkircher einnehmen. Der dreifache<br />

Italienpokalsieger verjüngte aber auch<br />

seine Mannschaft. Die acht Abgänge<br />

Fabian Weinhandl, Travis Ramsey,<br />

Ingemar Gruber, Andrea Ambrosi,<br />

Lorenz Daccordo, Luca Felicetti, Patrick<br />

Rissmiller und Eric Johansson waren<br />

im Schnitt genau sieben (!) Jahre älter<br />

als ihre Nachfolger Andrew Engelage,<br />

Brad Cole, Fabian Ebner, David Ceresa,<br />

Brendan Cook, Mark Van Guilder, Jan<br />

Waldner und Alex Frei.<br />

Die erste Amtshandlung von Adolf Insam<br />

war Anfang Juni die Verpflichtung<br />

des neuen Trainers. Mit Riku-Petteri<br />

Lehtonen hat sich der Sportdirektor<br />

für einen Trainer entschieden, den er<br />

seit elf Jahren kennt und mit dem er<br />

große Erfolge gefeiert hat. Der Finne<br />

war im Sommer 2004 zum HC Mailand<br />

gestoßen, wo Insam als Trainer<br />

das Sagen hatte. 2005 und 2006 wurde<br />

das Erfolgsduo mit den Lombarden<br />

Italienmeister. Lehtonen war schon damals<br />

ein Leader und auf dem Spielfeld<br />

der verlängerte Arm von Insam, der<br />

den Kontakt zu seinem Schützling nie<br />

abbrechen ließ. Als beinharter Defen-<br />

sivverteidiger flößte Lehtonen seinen<br />

Gegenspielern Angst und Respekt ein.<br />

2007 beendete das Kraftpaket, das neben<br />

seiner Heimat Finnland und Italien<br />

auch in Deutschland in der DEL und in<br />

der schwedischen Liga gespielt hatte,<br />

seine Spielerkarriere und wechselte<br />

mit 36 Jahren auf die Trainerbank. In<br />

den vergangenen acht Jahren arbeitete<br />

Lehtonen in seiner finnischen Heimat<br />

hauptsächlich als Assistenztrainer. Für<br />

kurze Zeit war er auch Headcoach. Als<br />

Assistent hat er den Meistertitel mit<br />

TPS Turku gewonnen und wurde mit<br />

den Pelicans Lahti Vizemeister.<br />

Neuer Trainer Riku-Petteri Lehtonen<br />

ist ein „harter Hund“<br />

Lehtonen ist eine starke Persönlichkeit.<br />

Er ist im Umgang mit seinen Spielern<br />

sehr direkt und korrekt. Der Hüne<br />

gilt als „harter Hund“, der von seinem<br />

Personal sehr viel, in erster Linie aber<br />

Respekt, verlangt. Für den fünffachen<br />

Familienvater spielt es keine Rolle,<br />

wie alt ein Spieler ist, oder woher<br />

er kommt. Lehtonen war bereits als<br />

Spieler ein Teamplayer, für den die<br />

Mannschaft auch als Trainer im Mittelpunkt<br />

stehen muss. Der Nachfolger von<br />

Marty Raymond besitzt die höchste<br />

finnische Trainerausbildung und weiß<br />

dank seiner drei Jahre in Mailand, was<br />

ihn in der Serie A erwartet. Als Assistent<br />

wird dem 44-Jährigen der gleichaltrige<br />

Roberto Scelfo zur Seite stehen. Der<br />

ehemalige Torhüter hat in den vergangenen<br />

Jahren viel dazugelernt. Scelfo<br />

gilt als aufstrebender und lernwilliger<br />

Trainer. Er wird als Assistent von Nationaltrainer<br />

Stefan Mair sehr geschätzt<br />

und wird in der kommenden Saison der<br />

Rittner Serie-B-Mannschaft als Coach<br />

vorstehen.<br />

Andrew Engelage tritt in die<br />

Fußstapfen von Fabian Weinhandl<br />

Die Rittner Buam haben in den vergangenen<br />

Jahren immer großen Wert auf<br />

die Torhüterposition gelegt. Das wird<br />

sich auch in der kommenden Saison<br />

nicht ändern. Andrew Engelage setzt<br />

in Klobenstein die Tradition starker<br />

Torhüter fort. Engelage beerbt Fabian<br />

Weinhandl, der in der vergangenen<br />

Saison den launischen und inkonstanten<br />

Chris Holt abgelöst hat. Der 26-jährige<br />

Kanadier gilt trotz seiner imposanten<br />

Größe (1,95 Meter) als sehr beweglicher<br />

Goalie der modernen Generation.<br />

Engelage kann bereits auf eine erfolgreiche<br />

Karriere zurückblicken. Seinen<br />

endgültigen Durchbruch schaffte er bei<br />

den Windsor<br />

Spitfires<br />

in der<br />

Ontario<br />

Hockey League<br />

(OHL). In seinem letzten<br />

Jahr wurde Engelage 2009<br />

OHL-Meister und gewann<br />

den Memorial Cup in der<br />

CHL. Danach schaffte<br />

Rittens neue Nummer eins,<br />

die mit einer guten Beinarbeit<br />

und schnellen Reflexen<br />

überzeugt, den Sprung in<br />

die AHL, wo Engelage für<br />

die Toronto Marlies zwölf<br />

Mal zum Einsatz kam. Zudem<br />

stand Engelage 119 Mal in der<br />

ECHL zwischen den Pfosten.<br />

In der Saison 2013/14 erwies<br />

er sich als großer Rückhalt bei<br />

den Arizona Sundogs (61 Spiele) und<br />

wurde als herausragendster Torhüter<br />

der CHL ausgezeichnet. Im vergangenen<br />

Sommer kam Engelage erstmals<br />

nach Europa. Mit Storhamar wurde<br />

er Vizemeister und als bester Torhüter<br />

der norwegischen Liga (92,7 Prozent<br />

gehaltener Schüsse) ausgezeichnet.<br />

Weil auch der langjährige Ersatztorhüter<br />

Josef Niederstätter kürzer tritt,<br />

kämpfen die talentierten Roland Fink<br />

und Hannes Treibenreif, die bereits in<br />

der vergangenen Saison Erfahrung auf<br />

höchstem Niveau sammeln konnten,<br />

um die Nummer zwei. Der 22-jährige,<br />

groß gewachsene Fink hat trotz<br />

seines jungen Alters bereits zwölf Serie<br />

A-Spiele auf dem Buckel und gewann<br />

2012/13 mit seinem Heimatverein den<br />

U20-Meistertitel. Treibenreif ist vier<br />

Jahre jünger, gilt aber<br />

als ganz großer<br />

Hoffnungsträger,<br />

der bei zwei<br />

U18-Weltmeisterschaften<br />

Italiens<br />

Nummer<br />

eins war.<br />

Andrew<br />

Engelage

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