unternehmen März 2013
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Immobilienverwaltung ist ein schwieriges Geschäft. Die Wohnungseigentümer sehen meist nur einen kleinen Teil der Aufgaben der Verwalter.<br />
Das Eisberg-Phänomen<br />
Immobilienverwalter müssen sich in vielen Fachbereichen auskennen und tragen eine hohe Verantwortung. Berufliche<br />
Zugangsvoraussetzungen sind bitter nötig, sagt Verbandschef Heckeler. Doch die Bundesregierung blockt das ab.<br />
Sie sind Psychologe und Techniker, Architekt<br />
und Notar, Banker und Friedensstifter.<br />
„Ein Immobilienverwalter<br />
hat einen riesigen Strauß an Aufgaben“, sagt<br />
Wolfgang D. Heckeler, der Vorsitzende des<br />
Verbandes der Immobilienverwalter in Baden-Württemberg<br />
und Geschäftsführer der<br />
Bietigheimer Wohnbau GmbH. Umso bedauerlicher<br />
ist es nach seinen Worten, dass die<br />
Unterstützung der Bundesregierung für den<br />
Berufsstand vergleichsweise bescheiden ausfällt.<br />
Denn Immobilienverwalter kann jeder<br />
werden, der nicht vorbestraft ist, und sich einen<br />
Gewerbeschein holt. „Das ist entsetzlich“,<br />
sagte Heckeler mit Blick auf die Vermögenswerte,<br />
für die Immobilienverwalter verantwortlich<br />
sind. „Schließlich gehört Wohneigentum<br />
in unserer Gesellschaft zu den<br />
wesentlichen Bestandteilen<br />
der Altersvorsorge“,<br />
sagt<br />
der Immobilienfachmann,<br />
der<br />
auch an der Spitze<br />
des Bundesverbandes<br />
steht. Daher<br />
hält er klar definierte<br />
berufliche<br />
Verbandspräsident Wolfgang<br />
Heckeler.<br />
Zugangsvoraussetzungen<br />
für unumgänglich.<br />
Schon<br />
allein, um die Eigentümer besser zu schützen.<br />
Doch diesem Vorstoß steht das Bemühen der<br />
Europäischen Kommission entgegen, die<br />
Märkte in der EU zu liberalisieren. „Deshalb<br />
wollen wir als Zwischenziel erreichen, dass es<br />
eine Versicherungspflicht für Verwalter gibt.<br />
Das muss in der Gewerbeordnung verankert<br />
werden“, fordert Heckeler.<br />
2 millionen Euro Schaden<br />
Bei diesen Plänen denkt er nicht in erster Linie<br />
an so spektakuläre Fälle wie vor zwei Jahren,<br />
als ein Verwalter im Großraum Stuttgart zwei<br />
Millionen Euro aus den Kassen von 20 Eigentümergemeinschaften<br />
abgezweigt und damit<br />
jene im Durchschnitt um 100.000 Euro gebracht<br />
hat. „Schwarze Schafe gibt es in jedem<br />
Beruf“, sagt Heckeler. Das Ärgerliche für die<br />
betroffenen Eigentümer: Sie kommen nicht<br />
mehr an ihr Geld heran. Angesichts der Vielzahl<br />
der Entscheidungen, die ein Verwalter<br />
vorbereitet und trifft, müsse der Verbraucherschutz<br />
ausgeweitet werden. „Ein guter Woh-<br />
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