unternehmen Dezember 2013
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[finanzieren] Ausgabe 36 | <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
Erster Schritt, um interne Liquidität<br />
freizusetzen, ist die exakte<br />
Analyse der Prozesse<br />
im Unternehmen.<br />
gang bis zur Auslieferung zu optimieren, werden<br />
bei Lange + Ritter die Waren nun seit<br />
einem Jahr barcodegestützt begleitet. „Einkauf,<br />
Logistik und Auftragsverarbeitung ließen<br />
sich so stärker miteinander verzahnen.<br />
Dadurch wurden unsere Prozesse nicht nur<br />
schneller, sondern auch sicherer“, berichtet<br />
Rosson. Die Anzahl der Fehlversendungen<br />
aufgrund interner Fehler konnte auf nahezu<br />
Null reduziert werden, auch die Inventur<br />
brauche weniger Zeit. „Unterm Strich sparen<br />
wir dadurch Kosten von rund 150.000 bis<br />
250.000 Euro im Jahr“, bilanziert Rosson, dessen<br />
Unternehmen mit 27 Mitarbeitern jährlich<br />
knapp 20 Millionen Euro umsetzt.<br />
So spät wie möglich zahlen<br />
„Eine gut strukturierte Produktion kann die<br />
Kapitalbindung eines Unternehmens um<br />
über 25 Prozent reduzieren und ist somit<br />
wichtig, um finanzielle Freiheiten für unternehmerische<br />
Entscheidungen zu haben“, bestätigt<br />
Professor Dieter Buchberger vom Institut<br />
für Betriebsorganisation und Logistik an<br />
der Hochschule Ulm.<br />
Um interne Liquiditätsreserven<br />
zu<br />
heben, setzt die<br />
Prozessoptimierung<br />
des Working<br />
Capital Managements<br />
grundsätzlich<br />
an drei Stellen<br />
an: Erstens wird<br />
das Volumen der<br />
IHK-Finanzierungsspezialist<br />
Joachim Rupp. genüber Dritten<br />
Forderungen ge-<br />
reduziert, zweitens<br />
werden die Lagerbestände und damit die<br />
notwendigen Kosten für die Lagerhaltung heruntergefahren<br />
und drittens die Lieferantenverbindlichkeiten<br />
erhöht. Das heißt, dass das<br />
Unternehmen seinerseits selbst Rechnungen<br />
erst so spät wie möglich bezahlt.<br />
Um von seinen Kunden möglichst schnell<br />
Geld zu bekommen, rät Felden, zügig Rechnungen<br />
zu schreiben und bereits nach kurzer<br />
Zeit zu mahnen, sollte der Kunde mit seiner<br />
Zahlung in Verzug geraten. Ihr Lager können<br />
Unternehmen reduzieren, indem sie nur so<br />
viel Material bevorraten, wie sie für ihren Produktionsprozess<br />
unbedingt brauchen. Buchberger<br />
rät in diesem Zusammenhang, nur so<br />
genannte „Renner“-Produkte auf Vorrat zu<br />
produzieren und diese möglichst zu standardisieren.<br />
In der Automobilbranche beispielsweise ist<br />
mittlerweile die so genannte Just-in-time-Lieferung<br />
üblich. Dabei bestellt das Unternehmen<br />
erforderliche Komponenten exakt zu<br />
dem Zeitpunkt, zu dem sie in der Produktion<br />
benötigt werden. Wer seine Lieferantenverbindlichkeiten<br />
erhöhen möchte, sollte die<br />
entsprechenden Möglichkeiten mit seinen<br />
Lieferanten aushandeln. [!]<br />
<br />
PETRA HOFFKNECHT<br />
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