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unternehmen Dezember 2013

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[rubrik] Ausgabe 36 | <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

Foto: © Pupkis / fotolia.com<br />

Innen- und Außenbereich, die eine hohe Leuchtkraft benötigen, gibt<br />

es mit der Strom sparenden Technologie.<br />

Elektro-Kaufmann Peter Unseld aus Ulm sieht die LED-Technologie<br />

differenziert: „LED-Röhren sind nicht für die Beleuchtung in Produktionsräumen<br />

geeignet“, sagt Unseld. Die Leuchtkraft der Dioden-Strahler<br />

reiche nicht aus, um die in einer Norm (DIN EN 12464-1) festgelegte<br />

Helligkeit am Arbeitsplatz zu erreichen. Direkt am Arbeitsplatz<br />

muss die Beleuchtungsstärke 500 Lux betragen, im Umgebungsbereich<br />

sind 300 Lux gefordert. „Die Leuchtkraft von LED-Röhren erreicht<br />

dagegen höchstens 200 Lux. Das reicht für Flure oder in Räumen<br />

für Repräsentationszwecke, aber keinesfalls für Produktionsräume“,<br />

sagt Unseld. Bei fokussierten LED-Strahlern sehe das anders aus. Da<br />

mache eine Umrüstung Sinn, da sie eine stärkere Leuchtkraft aufbringen.<br />

Der Geschäftsführer eines Elektrohandels rät Unternehmen, im<br />

Bereich der Lichtsteuerung anzusetzen. Energiesparlampen, Zeitschaltuhren,<br />

Bewegungsmelder oder Tageslichtsensoren senken nach<br />

seinen Worten den Stromverbrauch um bis zu 40 Prozent. Um das passende<br />

Konzept für den jeweiligen Betrieb zu drechseln, ist es sinnvoll,<br />

einen Energiesparplan von ausgewiesenen Energieberatern erstellen<br />

zu lassen.<br />

Revolution in der LED-Technik<br />

Das Unternehmen Jamara aus Aichstetten im Westallgäu beschäftigt<br />

sich bereits seit drei Jahren mit der LED-Technik und ihrer Umsetzung<br />

in unterschiedlichen Anwendungsbereichen. Vor zwei Jahren begann<br />

die Testphase, und im vergangenen Jahr startete der Verkauf. „Die lange<br />

Vorlaufzeit war nötig“, sagt Erich Natterer, Inhaber des Familien<strong>unternehmen</strong>s.<br />

„Zunächst mussten die Produktionskosten gesenkt werden,<br />

um die Leuchten überhaupt wettbewerbsfähig zu machen.“ Ein<br />

Durchbruch in der Herstellung ist für Natterer die SMD-Technik. In<br />

diesem Verfahren übernehmen Roboter all die Schweißarbeiten bei<br />

der Produktion, die zuvor noch von Hand ausgeführt werden mussten.<br />

Natterer sieht in der Weiterentwicklung der LED-Leuchten „eine Revolution“.<br />

Er erhofft sich, dass durch die neue Technologie die bislang im<br />

Vergleich noch hohen Kosten weiter gesenkt werden können.<br />

Auf die Idee, selbst LED-Lampen zu vertreiben, haben Natterer Lieferanten<br />

gebracht. Der Großhändler verkauft seit 40 Jahren funkgesteuertes<br />

Spielzeug und RC-Modellbausätze. „Unsere Hersteller aus Asien<br />

meinten, wir sollen doch auch LED-Lampen in unser Angebot mit aufnehmen“,<br />

berichtet Manuel Natterer, der Junior-Chef des Unternehmens.<br />

Auf den ersten Blick findet sich keine Verbindung zwischen den<br />

beiden Produkten, auf den zweiten Blick sehr wohl. „In den ferngesteuerten<br />

Fahrzeugen sind ja bereits seit längerer Zeit LED eingebaut“,<br />

berichtet der Junior-Chef. „Da war der Schritt zu großen Leuchten<br />

eigentlich gar nicht so groß.“<br />

Unempfindlich und ohne giftige Stoffe<br />

LED-Röhren werden beim Großhandel in Aichstetten momentan am<br />

häufigsten nachgefragt. Grund dafür könnte neben der Stromeinsparung<br />

die einfache Handhabung sein. „LED-Röhren sind unempfindlich<br />

gegenüber Erschütterungen und entwickeln im Vergleich zu Leuchtstoffröhren<br />

nur wenig Wärme“, erläutert Erich Natterer. Im Gegensatz<br />

zu den Leuchtstoffröhren enthalten die Strahler keine giftigen Stoffe<br />

wie Quecksilber. Zudem entfällt das charakteristische Summen, das in<br />

vielen Büros zum allgegenwärtigen Nebengeräusch geworden ist. Natterer<br />

schränkt den Einsatz der Lampen mit Blick auf die hohen Anschaffungskosten<br />

aber ein: „LED-Leuchten sind im Moment wegen der<br />

hohen Kosten nur für den Einsatz im Gewerbe sinnvoll, nicht für Privathaushalte.“<br />

[!]<br />

Julia Kling<br />

Interesse an Energiesparkonzepten<br />

Bei einer Modernisierung können kleine und mittelständische<br />

Betriebe Unterstützung von der staatlichen KfW-Bank<br />

oder beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />

(Bafa) beantragen. „Das Förderprogramm der Bafa läuft seit<br />

Oktober vergangenen Jahres“, sagt Energieexperte Christopher<br />

Goelz. „Seither verzeichnen wir Energieberater auch eine<br />

höhere Nachfrage.“<br />

Um einen Zuschuss zu bekommen, muss das Energiesparkonzept<br />

des Betriebs einen Investitionsrahmen von mindestens<br />

30.000 Euro umfassen und zwei Querschnittstechnologien<br />

enthalten. Die maximale Fördersumme ist auf 100.000 Euro<br />

festgelegt. Wichtig ist, den Antrag zu stellen, bevor die Handwerker<br />

anrücken. Nachträgliche Anträge werden von der Bafa<br />

nicht akzeptiert. Laut Goelz werden künftig noch mehr Betriebe<br />

Energiesparkonzepte entwerfen: „Die Nachfrage ist<br />

groß, aber bei weitem noch unter dem, was möglich ist.“ jkl<br />

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