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Neujahrsempfang 2018 des Erzbischofs von Bamberg

Erzbischof Dr. Ludwig Schick hat im Januar in Bamberg zum Neujahrsempfang geladen. In dieser Broschüre sind die Reden des Tages dokumentiert. Darunter der Vortrag des stellvertretenden ZDF-Chefredakteurs Elmar Theveßen zur Frage, ob wir einen "Kampf der Kulturen" erleben.

Erzbischof Dr. Ludwig Schick hat im Januar in Bamberg zum Neujahrsempfang geladen. In dieser Broschüre sind die Reden des Tages dokumentiert. Darunter der Vortrag des stellvertretenden ZDF-Chefredakteurs Elmar Theveßen zur Frage, ob wir einen "Kampf der Kulturen" erleben.

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48 Erzbischof Dr. Ludwig Schick<br />

Erzbischof Dr. Ludwig Schick 49<br />

WORT DES DANKES<br />

ERZBISCHOF LUDWIG SCHICK<br />

Mir ist es aufgetragen, zum Ende <strong>des</strong> <strong>Neujahrsempfang</strong>s<br />

Dank zu sagen, was ich sehr gerne tue.<br />

Mein erster Dank gilt selbstverständlich Ihnen, verehrter,<br />

lieber Elmar Theveßen. Der lang anhaltende Applaus nach Ihrer<br />

Rede zeigt, dass die Zuhörer Ihnen für Ihre Ausführungen danken.<br />

Sie haben schlüssig und überzeugend dargelegt, dass der Terrorismus<br />

bei uns Folge der Entfremdungen <strong>von</strong> unserer deutschen und<br />

europäischen Kultur ist und dass islamistische Gruppen vor allem<br />

die jungen Menschen, die enttäuscht und frustriert wurden und aus<br />

ihren Einbindungen in unser kulturelles Leben herausgefallen sind,<br />

einfangen und für ihre Ziele missbrauchen können.<br />

Die Antwort auf Terrorismus darf weder Angst noch populistische<br />

Gegenreaktion sein, die nur Wasser auf die Mühlen der Gruppen<br />

sind, die unsere freiheitliche demokratische Gesellschaftsordnung<br />

spalten und zerstören wollen. Angemessene Reaktion ist vielmehr<br />

eine Doppelprävention: Einmal, dass wir unsere Kultur wertschätzen<br />

und sie immer wieder ins Bewusstsein bringen sowie alles tun, dass<br />

niemand aus den Strukturen unserer Kultur herausfällt und dann<br />

<strong>von</strong> Feinden unserer Lebensordnung für seine Zwecke missbraucht<br />

wird. Die zweite Prävention ist, dass wir uns – auch als Gesellschaft<br />

– konsequent gegen die Verletzungen unserer Lebens- und Gesellschaftsordnung,<br />

zu der auch unsere Rechtsordnung gehört, mit<br />

allen Mitteln <strong>des</strong> Rechtsstaates wehren und zeigen, dass wir keine<br />

Angst haben und uns nicht verunsichern lassen. Unsere Kultur ist<br />

eine Kultur der Inklusion, nicht der Exklusion, <strong>des</strong> Dialogs und nicht<br />

der Gesprächsverweigerung, der Menschenwürde und Menschenrechte<br />

für alle, unabhängig <strong>von</strong> Hautfarbe, Rasse und Religion. Die<br />

Angst ist eine Einfallstür für den Terrorismus und den Versuch, die<br />

Gesellschaft umzuwandeln.<br />

Anm. d. Red.: Es handelt sich bei dem hier gedruckten Text um ein Transkript der wörtlichen Rede.

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