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Neujahrsempfang 2018 des Erzbischofs von Bamberg

Erzbischof Dr. Ludwig Schick hat im Januar in Bamberg zum Neujahrsempfang geladen. In dieser Broschüre sind die Reden des Tages dokumentiert. Darunter der Vortrag des stellvertretenden ZDF-Chefredakteurs Elmar Theveßen zur Frage, ob wir einen "Kampf der Kulturen" erleben.

Erzbischof Dr. Ludwig Schick hat im Januar in Bamberg zum Neujahrsempfang geladen. In dieser Broschüre sind die Reden des Tages dokumentiert. Darunter der Vortrag des stellvertretenden ZDF-Chefredakteurs Elmar Theveßen zur Frage, ob wir einen "Kampf der Kulturen" erleben.

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8 Erzbischof Dr. Ludwig Schick<br />

Erzbischof Dr. Ludwig Schick 9<br />

5. Die Aufgabe der Kirche besteht für die Kultur darin, die Sehnsucht<br />

nach dem Größeren und Schöneren unter den Menschen aufrechtzuerhalten<br />

sowie die drei Elemente „Glaube an Gott, die Zehn Gebote<br />

und das Vater unser“ in die Kultur stets neu einzuspielen. Dafür<br />

verkündet die Kirche in ihren Predigten, erteilt sie Schulunterricht<br />

und Katechese, engagiert sie sich in der Erwachsenenbildung, veröffentlicht<br />

sie Stellungnahmen, Verlautbarungen und Dokumente.<br />

Dafür feiert sie ihre Gottesdienste, allen voran die Sakramente und<br />

unter diesen die Eucharistie am Sonntag als wichtigste. Dafür ist<br />

sie karitativ tätig, wobei die Caritas die Seelsorge in allen Freuden<br />

und Leiden der Menschen und den Dienst an den Notleidenden und<br />

Armen, Kranken und Alten umfasst. Damit die Sehnsucht nach dem<br />

Größeren und Schöneren bewahrt bleibt und das Evangelium die<br />

Kultur bereichert, tut Kirche ihren Dienst und dafür ist sie<br />

unersetzbar wichtig.<br />

6. So trägt sie dazu bei, dass Wissen und Glauben und die dazugehörigen<br />

Wissenschaften eine menschenfreundliche und schöpfungsgerechte<br />

Technik und Industrie, Wirtschaft und Handel hervorbringen.<br />

So wirkt sie dabei mit, dass die Kunst in Architektur,<br />

Bildhauerei, Malerei, Musik, auch im Niedrigen und Hässlichen der<br />

Weltgeschichte, die Sehnsucht nach dem Größerem und Schönerem<br />

lebendig erhält. So hilft sie, dass Gesetze entstehen, die die Menschenwürde<br />

achten und den Menschenrechten in allen Bereichen<br />

der Exekutive und der Judikative Raum geben. So fördert die Kirche<br />

eine Kultur, die Bräuche kennt und fördert, die menschenfreundlich<br />

sind und das Größere und Schönere fördern. Dazu gehören auch die<br />

Kreuze und Statuen <strong>von</strong> Maria und den Heiligen an den Häusern,<br />

in den öffentlichen Räumen und in der freien Natur, ebenso unsere<br />

Fronleichnamsprozessionen und Lichterprozessionen, z. B. in der<br />

Fränkischen Schweiz oder die Marienwallfahrt in Hollfeld, in der an<br />

jedem 15. August um Frieden gebetet wird und die vielen Wallfahrten,<br />

die nach Vierzehnheiligen, Gößweinstein und Marienweiher<br />

gehen.<br />

Diese materiellen und immateriellen Kulturgüter beizubehalten<br />

und zu fördern, damit unsere Kultur erhalten bleibt, ist Anliegen<br />

dieses Jahres. Dabei verbinden wir uns mit dem „Europäischen Jahr<br />

<strong>des</strong> kulturellen Erbes“, erinnern uns an die „Allgemeine Erklärung<br />

der Menschenrechte“ vor 70 Jahren, 1948, und wir denken an unsere<br />

Stadt <strong>Bamberg</strong>, deren historische Altstadt vor 25 Jahren zum<br />

Weltkulturerbe durch die UNESCO erklärt wurde.<br />

7. Ich möchte Sie alle zu diesem Jahresempfang begrüßen. Mehr als<br />

begrüßen, möchte ich Ihnen danken. Ich danke Ihnen, dass Sie heute<br />

zu diesem Jahresempfang gekommen sind und damit Ihr Interesse<br />

an der Kirche zum Ausdruck bringen. Ich danke allen, die sich mit

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