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Bottrop - meine Stadt

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<strong>Bottrop</strong> <strong>meine</strong> <strong>Stadt</strong>


<strong>Bottrop</strong> <strong>meine</strong> <strong>Stadt</strong>


Ekel<br />

Hardinghausen<br />

Feldhausen<br />

Holthausen<br />

Kirchhellen<br />

Overhagen<br />

Grafenwald<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Bottrop</strong><br />

Eigen<br />

Boy<br />

Fuhlenbrock<br />

<strong>Stadt</strong>mitte<br />

Batenbrock<br />

Welheim<br />

Vonderort<br />

Lehmkuhle<br />

Ebel<br />

Welheimer<br />

Mark


<strong>Bottrop</strong><br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Bottrop</strong> in Zusammenarbeit<br />

mit der neomediaVerlag GmbH


4 IMPRESSUM<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Bottrop</strong><br />

Ernst-Wilczok-Platz 1, 46236 <strong>Bottrop</strong><br />

Tel. 02041-7030<br />

stadtverwaltung@bottrop.de<br />

www.bottrop.de<br />

In Zusammenarbeit mit:<br />

neomediaVerlag GmbH<br />

Industriestraße 23, 48653 Coesfeld<br />

Tel. 02546 9313-0<br />

info@neomedia.de<br />

www.neomedia.de<br />

Idee und Konzeption<br />

Rainer Wendorff<br />

Redaktion/Lektorat<br />

Stabsstelle Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit der<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Bottrop</strong>,<br />

Andreas Pläsken<br />

neomediaVerlag GmbH,<br />

Silke Florijn/Günter Poggemann<br />

Projektakquise<br />

Bernd Kirchdörfer<br />

Grafik und Layout<br />

Kerstin Katemann<br />

Angelika Schilling: S. 88<br />

Benjamin Katz: S. 92<br />

Karl Kraft: S. 109<br />

Porträt- und Firmenfotos stammen, soweit<br />

nicht anders vermerkt, von den jeweiligen<br />

Personen und Unternehmen.<br />

Printed in Germany 2016<br />

Das Manuskript ist Eigentum<br />

des Verlages.<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Dem Buch liegen neben den Beiträgen<br />

der Autoren Darstellungen und Bilder der<br />

Firmen und Einrichtungen zugrunde, die<br />

mit ihrer finanziellen Beteiligung das Erscheinen<br />

des Buches ermöglicht haben.<br />

Druck<br />

Paus Medien GmbH, 48653 Coesfeld<br />

Bibliographische Information der<br />

Deutschen Bibliothek<br />

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese<br />

Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie;<br />

detaillierte Daten sind im<br />

Internet über http://dnb.dbb.de abrufbar.<br />

Bildnachweis<br />

ISBN 978-3-931334-68-0<br />

Michael Kaprol/Marc Dahlhoff<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Bottrop</strong><br />

Fotoatelier am Rathaus/<br />

Annette Friedenstein: S. 26, S. 106<br />

Ralf Schultheiß: S. 42<br />

Kurt Rade: S. 60<br />

Josef Albers, Ostring III, Graphik,<br />

Sammlung Arithmeum, Foto: Arithmeum,<br />

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität<br />

Bonn: S. 69


INHALT<br />

5<br />

<strong>Bottrop</strong><br />

INHALT<br />

8 Vorwort<br />

OBERBÜRGERMEISTER BERND TISCHLER<br />

10 Auf <strong>Bottrop</strong>. Auf eine tolle <strong>Stadt</strong><br />

HERMANN BECKFELD<br />

14 Der Campus <strong>Bottrop</strong> ist ein<br />

Erfolgsmodell<br />

GERD BITTNER<br />

17 Weil Gesundheit ein Geschenk ist<br />

ALTE APOTHEKE BOTTROP<br />

18 Einmal <strong>Bottrop</strong>er, immer <strong>Bottrop</strong>er<br />

FRED-WERNER BOCKHOLT<br />

21 Spezialist für Transport und Logistik<br />

ASTRANS<br />

22 Von den „Sieben Bergen“ ins Outback<br />

und zurück<br />

JAN GERD BORGMANN<br />

25 Maßgeschneiderte IT-Lösungen<br />

GELSEN-NET<br />

KOMMUNIKATIONSGESELLSCHAFT MBH<br />

26 Ein Hymnus auf die Heimat –<br />

mit Augenzwinkern<br />

BENJAMIN EISENBERG<br />

29 Verantwortung für Gesundheit<br />

GLOCKEN-APOTHEKE<br />

30 Die <strong>Bottrop</strong>er <strong>Stadt</strong>musikanten<br />

JOACHIM FRIEDRICH<br />

33 Effektiv und umweltschonend<br />

HERCUTEC CHEMIE GMBH<br />

34 Notizen am Rande<br />

PROF. DR. STEPHAN GOERTZ<br />

37 Moderne Medizin aus einer Hand<br />

KNAPPSCHAFTSKRANKENHAUS<br />

BOTTROP GMBH<br />

38 <strong>Bottrop</strong>er Junge für immer<br />

HELMUT GOTE<br />

41 Überzeugender Service nach Maß<br />

KWE KLEIN & WILHELM<br />

ENGINEERING GMBH<br />

42 <strong>Bottrop</strong>er-Lösung<br />

THOMAS GRANDOCH<br />

45 Ein Hauch von Hollywood<br />

MOVIE PARK GERMANY GMBH<br />

46 Hommage eines Quoten-<strong>Bottrop</strong>ers<br />

THOMAS HOHLER


6 INHALT<br />

49 Wilde Spielplätze<br />

MARTIN HONERT<br />

52 Lokal präsent und strategisch vernetzt<br />

ACTEMIUM KAPPELHOFF GMBH<br />

54 Als Botschafter der <strong>Stadt</strong> <strong>Bottrop</strong><br />

unterwegs<br />

LUDGER JOCHMANN<br />

56 <strong>Bottrop</strong>er Koks ist Weltklasse<br />

ARCELORMITTAL BOTTROP GMBH<br />

58 Kompetent, fair und stark im Service<br />

ALFRED BECKER GMBH<br />

60 Die Gartenlaube als Übungsstätte<br />

THEO JÖRGENSMANN<br />

63 Experten für Energie, Elektronik und IT<br />

ELEKTRO J. ORGANISTA GMBH<br />

64 Dreistraßenland<br />

ULLA KOCK AM BRINK<br />

67 Offene und familiäre<br />

Unternehmenskultur<br />

EINRICHTUNGSHAUS OSTERMANN<br />

GMBH & CO. KG<br />

68 Fürs ganze Leben geprägt<br />

PROF. DR. DR. H. C. BERNHARD KORTE<br />

70 Sichere und zukunftsorientierte<br />

Abfallentsorgung<br />

BETREM EMSCHERBRENNSTOFFE GMBH<br />

72 Moderne Zahnmedizin für ein<br />

strahlendes Lächeln<br />

ZAHNARZTPRAXIS GANZ UND<br />

WIETHÖLTER<br />

74 Heimat durch und durch<br />

JEANETTE KUHN<br />

76 „Ich passe ziemlich gut hierhin“<br />

WILLI LANDGRAF<br />

79 Erfahrung. Verantwortung. Zukunft.<br />

RAG AKTIENGESELLSCHAFT<br />

80 „Ich verwarne Ihnen! Ich danke Sie!“<br />

WILLI LIPPENS<br />

83 Bestes Trinkwasser für <strong>Bottrop</strong><br />

RWW RHEINISCH-WESTFÄLISCHE<br />

WASSERWERKSGESELLSCHAFT MBH


INHALT<br />

7<br />

<strong>Bottrop</strong><br />

84 Pure Natur<br />

BERNHARDINE LÜTZENBURG<br />

87 Qualität aus der Region für die Region<br />

SCHMÜCKER HOF<br />

88 Ein Hauch von Abenteuer<br />

TIBOR MEINGAST<br />

91 Hightech-Gesundheit<br />

kommt aus <strong>Bottrop</strong><br />

SANITÄTSHAUS STEINBERG<br />

92 Mein Ort. Mein Nest.<br />

Mein Bekenntnis.<br />

PROF. DR. FRIEDHELM MENNEKES<br />

95 Umweltfreundliche Mobilität auf<br />

der ganzen Linie<br />

VESTISCHE STRASSENBAHNEN GMBH<br />

100 Erstklassige Servicequalität<br />

rund ums Auto<br />

KAROSSERIEBAU WIESCHERMANN GMBH<br />

102 Emotion pur<br />

DR. LUDGER STRATMANN<br />

104 Ein deutlicher Aufschwung<br />

FRANK TOMICZEK<br />

106 „Es gab nie die Idee, <strong>Bottrop</strong> zu<br />

verlassen“<br />

JÜRGEN PLUTA<br />

109 Mit Bildern ausgedrückt<br />

REINHARD WIECZOREK<br />

112 Übersicht der PR-Bildbeiträge<br />

96 <strong>Bottrop</strong> – Meine <strong>Stadt</strong>…<br />

MANFRED MIKETTA<br />

99 Verlässlicher Partner in<br />

allen Finanzfragen<br />

VOLKSBANK KIRCHHELLEN EG BOTTROP


10<br />

HERMANN BECKFELD<br />

AUF BOTTROP<br />

AUF EINE TOLLE STADT<br />

Hermann Beckfeld geb. 1955 in <strong>Bottrop</strong>, verheiratet und Vater von Lisa und Lena, begann<br />

bei den Ruhr Nachrichten als Zusteller und ist seit 2000 Chefredakteur | ausgezeichnet mit<br />

acht Journalistenpreisen, u. a. mit dem renommierten Theodor-Wolff-Preis | Herausgeber des<br />

Buches „ … der Boss spielt im Himmel weiter“, einer Sammlung von Fußballgeschichten aus<br />

dem Ruhrgebiet | veröffentlichte in seinem Buch „Ganz persönlich. Beckfelds Briefe“ 63 Briefe<br />

an Prominente und außergewöhnliche Menschen | Moderator der eigenen Talkshow-Reihe<br />

„Hermanns Heimspiele bei Hürter“ | spielte beim VfB <strong>Bottrop</strong> und SV 1911 Fußball und erwarb<br />

an der Deutschen Sporthochschule Köln die Fußball-Lehrer-Lizenz für die Bundesliga.


HERMANN BECKFELD<br />

11<br />

Ach, halten Sie mich ruhig<br />

für verrückt, aber ich habe<br />

mich festgeträumt an einer<br />

kühnen Idee, an einer<br />

Utopie; ein Abenteuer ist es sowieso.<br />

Zur nächsten Ausgabe <strong>meine</strong>r Talkshow<br />

„Hermanns Heimspiel bei Hürter“<br />

lade ich Gäste ein, die gar nicht<br />

mehr kommen können; und andere,<br />

die nie geglaubt hätten, dass ich sie<br />

einlade. Natürlich lade ich auch Sie<br />

ein. Bitte nehmen Sie Platz in <strong>meine</strong>r Lieblingskneipe an<br />

der Gladbecker Straße, die Geschichte nimmt ihren Lauf.<br />

Viele waren schon auf <strong>meine</strong>r Bühne. Rudi Assauer, der<br />

Macho unter den Managern; der dicke Calli Calmund,<br />

ein Pfundskerl ohne Starallüren; Rudi Gutendorf, der<br />

Weltenbummler und Trainer; Aki Schmidt, Ente Lippens,<br />

mein Freund Werner Hansch.<br />

davon ausgehe, dass in diesem Buch<br />

gleich mehrere Autoren August<br />

Everding zu Wort kommen lassen,<br />

darf er bei mir schweigen – so wie in<br />

einer Rede, als er den Zuhörern eine<br />

unendlich lange Minute Zeit gab,<br />

selbst über das Thema nachzudenken.<br />

Welch eine geniale Idee!<br />

Ich traf den einstigen Generalintendanten<br />

der Bayerischen Staatstheater<br />

nur ein einziges Mal. Es war am Vorabend des<br />

Champions-League-Finales zwischen Juventus Turin<br />

und Borussia Dortmund. Ein Foto und unser kurzes Gespräch<br />

unter <strong>Bottrop</strong>ern in München, mehr brauchte<br />

ich nicht, um die einzigartige Ausstrahlung des „feurigen<br />

August“ zu spüren, auch seine Liebe, Leidenschaft<br />

für die Kunst, für <strong>Bottrop</strong>.<br />

Heute geht es nur ein bisschen um Fußball; es geht vielmehr um <strong>meine</strong> Heimat,<br />

um <strong>Bottrop</strong>; um die Menschen. Sie sind es, die diese <strong>Stadt</strong> so einzigartig machen.<br />

Heute geht es nur ein bisschen um Fußball; es geht<br />

vielmehr um <strong>meine</strong> Heimat, um <strong>Bottrop</strong>; um die Menschen.<br />

Sie sind es, die diese <strong>Stadt</strong> so einzigartig machen.<br />

Mein erster Gast, die Älteren werden ihn noch aus<br />

Zeiten kennen, in denen wir noch zwei Tageszeitungen<br />

hatten: Josef Quadflieg, Lokalchef der Ruhr Nachrichten.<br />

Ein Hüne von Mann, kritisch, unbestechlich, gerecht<br />

und doch so menschlich. Das kleine „q“, sein Kürzel,<br />

stand unter seinen „<strong>Stadt</strong>spitzen“, unter den Kolumnen,<br />

mit denen er jeden Samstag Politiker piesackte.<br />

Das kleine „q“ stand für einen Journalisten, der aneckte,<br />

weil es <strong>Bottrop</strong> guttat. Er war mein unnachgiebiger<br />

Lehrmeister. Ohne das kleine „q“ würde ich diese Geschichte<br />

nicht schreiben, wären wir alle nicht bei „Hürter“<br />

und würden die Anekdoten von Josef Quadflieg<br />

verpassen. Geschichten, die nie geschrieben wurden.<br />

Das kleine „q“ verstummte viel<br />

zu früh.<br />

Natürlich habe ich ihn eingeladen:<br />

den wohl bekanntesten Bürger<br />

<strong>Bottrop</strong>s, die Stimme der Kultur, des<br />

Theaters, das er für unsere <strong>Stadt</strong><br />

vehement einforderte; die eloquenteste<br />

Stimme, die ich kenne. Da ich<br />

Mir fällt auf – manchmal musste ich weit reisen, um<br />

<strong>Bottrop</strong>er kennenzulernen. Ich traf Klaus Matischak in<br />

New York; in seinem Lokal „Alt-Heidelberg“ wurde es<br />

ein langer, trunkener Abend, mit deutschem Warsteiner,<br />

mit <strong>Bottrop</strong>er und Schalker Geschichten. „Zick-<br />

Zack-Matischak“, der für den VfB und S04 Tore am<br />

Fließband schoss; der mit Werder Bremen Deutscher<br />

Meister wurde und nicht nur auf dem Platz ein Schlitzohr<br />

war. Längst hat er sich daran gewöhnt. Fällt sein<br />

Name, kommt unwillkürlich die Frage nach dem<br />

tragischen Tod seines Bruders; er starb bei einem<br />

Starfighter-Absturz.<br />

Auf Mallorca erlebte ich, wie Marco Böhm zum König<br />

der Insel wurde, der Wettkönig von „Wetten, dass ..?“.<br />

Was machen <strong>Bottrop</strong>er nicht alles, um berühmt zu werden,<br />

zumindest für einen Abend. Und es scheint fast<br />

selbstverständlich für <strong>Bottrop</strong>er zu sein, verrückte Dinge<br />

zu tun. Marco Böhm jedenfalls stoppte bei Gottschalks<br />

Sommerwetten-Show in der Stierkampfarena<br />

mit seiner Zunge Ventilatoren und gewann. Der<br />

Schlusssatz <strong>meine</strong>r Reportage für die Montagsausgabe<br />

der Ruhr Nachrichten, nicht ohne Stolz geschrieben:<br />

„Der König kommt aus <strong>Bottrop</strong>. Woher sonst?“ Es wäre<br />

doch toll, wenn Marco Böhm heute sein Kunststück<br />

wiederholte.


12 HERMANN BECKFELD<br />

Die Leichtathletik-Gala findet im Jahnstadion statt.<br />

Das Bild hat Fritz Berkenbusch gemalt. Viel zu selten<br />

war ich in seinem Atelier im Garten hinter dem Wohnhaus,<br />

habe mit ihm diskutiert über Journalismus, über<br />

seine Karikaturen, über <strong>Bottrop</strong>. Heute werde ich ihm<br />

sagen, wie gerne ich <strong>meine</strong> Texte mit seinen Zeichnungen<br />

bebildern würde; dass ich ihn für einen Künstler<br />

halte, der ein Leben lang unterschätzt wurde; dass ich<br />

seinen Ratschlag nie vergessen werde: Hermann, du<br />

musst bissiger schreiben.<br />

Mein Traum-Talk. Ich habe noch so viele Gäste auf der<br />

Liste. Persönlichkeiten, die <strong>Bottrop</strong> ein Gesicht geben.<br />

Bekannte und Unbekannte, die <strong>Bottrop</strong> liebenswert, so<br />

kantig machen. Zum Beispiel unseren Oberbürgermeister<br />

Bernd Tischler. Andere <strong>Stadt</strong>chefs geben den Ruhrgebiets-Marathonläufern<br />

die üblichen Floskeln mit auf<br />

die Strecke, <strong>Bottrop</strong>s OB läuft mit und kämpft sich in<br />

Das Schlusswort. Ein Heimspiel für den Autor. Ein unerfüllbarer Wunsch.<br />

Noch einmal mit <strong>meine</strong>m Vater bei „Hürter“ an der Theke sitzen.<br />

Mein nächster Gast, wie gern hätte ich ihn zu Lebzeiten<br />

getroffen. Ich war 14 und in der Innenstadt, als die<br />

Schreckensnachricht herumging, <strong>Bottrop</strong> schockte. Dieter<br />

Renz ist tot, abgestürzt bei einer Bergwanderung in<br />

den Schweizer Alpen. Unser <strong>Bottrop</strong>er Boxer, Teilnehmer<br />

an den Olympischen Spielen, Sieger in einem<br />

Kampf gegen den späteren Champion George Foreman,<br />

ein immer fairer Sportsmann, von dem unsere Väter<br />

schwärmten und die der Sporthalle am <strong>Stadt</strong>garten<br />

seinen Namen gaben. Auch eine Eigenschaft der<br />

<strong>Bottrop</strong>er: Sie wissen Leistungen zu würdigen, nicht nur<br />

im Ring. Dieter Renz wurde nur 26 Jahre alt.<br />

Jahre später schauten <strong>meine</strong> Töchter und ich fassungslos<br />

auf die brennende Dieter-Renz-Halle.<br />

Auch ein Kämpfer. Und was für einer. Kein anderer kann<br />

heute über <strong>Bottrop</strong> so viel erzählen wie er. Ernst Wilczok<br />

war drei Mal Oberbürgermeister, regierte insgesamt<br />

unglaubliche 34 Jahre lang, bewahrte <strong>Bottrop</strong> die<br />

Selbstständigkeit. Er war der beste Anwalt der <strong>Stadt</strong>, als<br />

jüngster, später als dienstältester Rathaus-Chef in<br />

Deutschland. Gleich werde ich ihn fragen, was er davon<br />

hält, dass seine Königsblauen nach 1958 nie wieder die<br />

Schale anfassen durften. Dass der einst ruhmreiche VfB<br />

im Fußballkeller kickt. Und natürlich: Ob er nach der<br />

Talkshow Lust auf eine Runde Pfennigskat hat? Eine Frage<br />

wird unbeantwortet bleiben: Wo ist eigentlich sein<br />

Porträt geblieben, das in der Rathausschänke hing, an<br />

der Wand neben seinem geliebten Stammtisch?<br />

weniger als vier Stunden über die Ziellinie. Oder <strong>meine</strong>n<br />

Freund Willi Schumacher, den früher jedes Kind kannte,<br />

weil er mit Pferd und Wagen durch die Straßen zog,<br />

Gemüse und Kohlen verkaufte. Der die Torpfosten des<br />

Gegners ansägte und kurz vor dem Anstoß umstürzen<br />

wollte, weil seine Zweite vom VfB keine Mannschaft zusammenbekam.<br />

Von dem jede Reiterin im Ruhrgebiet<br />

und Münsterland schwärmt, weil er die Sprache der<br />

Pferde spricht. Willi, der auf seine Ranch in Besten zog,<br />

dessen Herz in <strong>Bottrop</strong> blieb. Ein Unikum, unangepasst,<br />

lebensfroh, einfühlsam. Ein Menschenfreund. Gar nicht<br />

mal so untypisch für einen echten <strong>Bottrop</strong>er.<br />

Das Schlusswort. Ein Heimspiel für den Autor. Ein unerfüllbarer<br />

Wunsch. Noch einmal mit <strong>meine</strong>m Vater bei<br />

„Hürter“ an der Theke sitzen. Von ihm habe ich die<br />

Liebe zu <strong>Bottrop</strong> geerbt, er hat sie mir vorgelebt. Mit<br />

allem, was dazugehört. Brieftauben, Doppelkopf, Skat,<br />

Fußball sowieso. Die Freude an der dritten Halbzeit, an<br />

gemütlichen Runden mit netten<br />

Menschen. Die Verbundenheit mit<br />

der <strong>Stadt</strong>, mit den Vereinen; mit denen,<br />

die nicht nur reden, die etwas<br />

bewegen.<br />

Ramona, früher Ossi, bitte noch mal<br />

zwei Stauder. Auf <strong>Bottrop</strong>, auf eine<br />

tolle <strong>Stadt</strong>.


Das bis 1916 errichtete Rathaus ist mit dem vorgelagerten Platz der unbestrittene Mittelpunkt des Viertels.<br />

HERMANN BECKFELD 13


64 ULLA KOCK AM BRINK<br />

DREISTRASSENLAND<br />

Ulla Kock am Brink geb. 1961 | Studium der Germanistik, Sozialwissenschaften<br />

und Spanisch in Bonn | 1984 – 1988 Studium der Sonderpädagogik in Köln | seit<br />

1987 freie Mitarbeit beim WDR, seit 1989 bei RTL | 1991 Gründung der Firma<br />

Cameo casting & concepts zusammen mit Annette Pisacane | 1993 – 1998<br />

Moderation „Die 100.000 Mark - Show“, RTL | 1996 – 1997 „Glücksritter“, RTL |<br />

1998 „Die Ulla Kock am Brink-Show“, Pro7 | 2000 Moderation „Goldene Kamera“<br />

und „Deutscher Fernsehpreis“, ZDF | seit 2010 Moderation „Die perfekte<br />

Minute“ | 1996 „Goldene Kamera“ für die Moderation der „100.000 Mark<br />

Show“ | 1998 – 2001 „Lottoshow“, Live- Moderation, ARD, 1998 mit „Telestar“<br />

ausgezeichnet | Engagement als Botschafterin für die Gesellschaft der Freunde<br />

des Dt. Herzzentrums Berlin, für die Aidshilfe, die Berliner Märchentage, den<br />

Förderturm e.V. Essen | Mitglied beim Lebenshaus e.V. Hospiz in Köln<br />

Von den Ereignissen des Jahres 1968 – außer<br />

Heintje und der Mondumkreisung – bekam<br />

ich nicht viel mit. Denn ich hatte Wichtigeres<br />

zu tun, es handelte sich um nichts Geringeres<br />

als die Eroberung des Patriarchats! Meine historische<br />

Mission erfüllte ich in einem Umkreis von drei<br />

Straßen im „Kalten Eigen”. Hier lernte ich alles, was einen<br />

Menschen zu einem mehr oder weniger gut funktionierenden,<br />

lebenstüchtigen Teil der Gesellschaft<br />

macht. Eine wichtige Voraussetzung für das Erlernen<br />

von Überlebensstrategien ist der intensive Kontakt mit<br />

den Kindern anderer Eltern. Raus aus dem Mikrokosmos<br />

der eigenen Familie, rein in die Lebenswelten der<br />

Nachbarn. Auf <strong>meine</strong>n täglichen Streifzügen landete<br />

ich mal wieder bei unseren Nachbarn zur Linken, Familie<br />

Rossler.<br />

Ich sah fasziniert zu, wie der älteste Rosslerjunge, KFZ-<br />

Azubi Günther, seine Erbsensuppe löffelte. Er führte<br />

den Löffel nicht, wie uns permanent beigebracht wurde,<br />

zum Mund, sondern hing mit dem Kopf tief gebeugt<br />

über dem Teller, wobei es niemanden störte,<br />

dass die Suppe unter dem Löffel Fäden zog und langsam<br />

in den Teller zurücktropfte. Im Hintergrund du-<br />

delte ein Lied von Erwin Weiss „Und wennet Sonntach<br />

iss un Dich dat Mäusken beeiisst, dann weisse eeers<br />

wat Leben heeeiiissst!” Eindeutig: In der Familie Rossler<br />

ging es anders zu als bei uns. Die Mutter trug die<br />

im Ruhrgebiet weit verbreitete Alltagsmode bestehend<br />

aus der klassischen Kittelschürze links gebunden,<br />

Dauerwelle und Arbeitsschuhen. Meine Mutter<br />

trug stets unpraktische Kostüme, die man in die Reinigung<br />

bringen musste, wenn man sich bekleckerte. Ich<br />

empfand auch die Kommunikation innerhalb <strong>meine</strong>r<br />

Nachbarsfamilie als viel einfacher und klarer als bei<br />

uns zu Hause. Wehe, wenn einer bei uns „wegen dem<br />

Regen“ sagte. „Es heißt wegen des Regens und wegen<br />

des Wetters“, korrigierten uns unsere Eltern mit einer<br />

Unermüdlichkeit, die ich noch heute bewundere.<br />

Nicht so bei den Rosslers. Denn die hatten so etwas<br />

wie eine eigene Sprache erfunden, die mir gut gefiel.<br />

„Günner, komm´ Butter!“ rief Mutter Rossler und alle<br />

wussten Bescheid, dass das Abendessen auf dem<br />

Tisch stand.<br />

Hinter dem Haus der Rosslers erstreckte sich eine<br />

Steppenlandschaft, die, von der Emscher getrennt, in<br />

einem Sumpfgebiet endete. Dieser kaum ein Meter<br />

breite Kanal wurde von allen schlicht „Pissbecke“ ge-


ULLA KOCK AM BRINK<br />

65<br />

Meine historische Mission erfüllte ich in einem Umkreis von drei Straßen im<br />

„Kalten Eigen”. Hier lernte ich alles, was einen Menschen zu einem mehr oder<br />

weniger gut funktionierenden, lebenstüchtigen Teil der Gesellschaft macht.<br />

nannt, weil er – dem Gestank nach zu urteilen – das<br />

Abwasser der ganzen Welt mit sich führte. Für uns<br />

Kinder war diese Einöde das Paradies, über das eine<br />

Truppe von mindestens 40 Jungs aus der Nachbarschaft<br />

herrschte. Und ich wünschte mir nichts sehnlicher,<br />

als in diese Bande aufgenommen zu werden!<br />

Mutig ging ich zu Fänti Grabner, dem 13-jährigen Anführer<br />

der „weißen Feder“– so nannte sich die Bande,<br />

und forderte ihn auf, mich aufzunehmen. „Ey, Du bist<br />

ne Schickse, dat geht nich`.“ „Und wenn ich die Mutprobe<br />

bestehe?“ Ich wollte unbedingt beweisen, dass<br />

ich genauso stark, furchtlos und klug war wie die<br />

Jungs. „Dat besprech` ich dann mit die Jungs.“ Zwei<br />

schlaflose Nächte später ging ich zur zweiten Audienz.<br />

Fänti baute sich vor mir auf. „Erstens: Du musst<br />

den Zahnarztsohn vonne Steinbrinkstraße verkloppen.<br />

Dann den Kopp inne Pissbecke stecken und vonne<br />

Birke springen. Wenne dat schaffs, bisse dabei.<br />

Aber nur zum Fegen und so, biss ja ne Schickse, mehr<br />

machen die nich`.“ Zahnarztsohn Lutze gehörte nicht<br />

zur „weißen Feder“. Er war ein etwas moppeliger, immer<br />

zu schick gekleideter blonder Junge, der mit niemandem<br />

etwas zu tun haben wollte. Ich malte mir<br />

aus, wie dessen Papa wutentbrannt mit einem Riesenbohrer<br />

das Haus <strong>meine</strong>r Eltern stürmte und mir<br />

als Strafe für das sinnlose Vertrimmen seines Nachwuchses<br />

ein Loch in jeden Zahn bohrte. Doch auch die<br />

bittersten Konsequenzen konnten mich nicht aufhalten.<br />

Die „weiße Feder“ waren nämlich Hausbesitzer:<br />

ein Fort. zwölf Meter lang, zehn Meter breit. Für mich<br />

war dieses Fort das Neuschwanstein von <strong>Bottrop</strong>.<br />

Ich erstellte ein Strategiepapier. Erstens: Wie sollte ich<br />

den Zahnarztsohn ins Fort locken? Zweitens: Was<br />

würde ich <strong>meine</strong>r Mutter sagen, wenn ich Pissbeckennass<br />

und nach Kloake stinkend nach Hause kommen<br />

würde? Immer vorausgesetzt, ich überlebte den<br />

Kampf mit Lutze. Und drittens: Ich hatte panische Höhenangst.<br />

Auf der Liste aller Horrordinge in <strong>meine</strong>m<br />

Leben stand „von Bäumen springen“ direkt hinter<br />

Platz 1, und das waren große Spinnen mit haarigen<br />

Beinen, die in mein Ohr krabbeln.<br />

„Hey Lutze, kannst Du mir bei den Hausaufgaben helfen?“,<br />

flötete ich. Argwöhnisch schielte Pummel-Lutze<br />

mich von der Seite an. „Wieso?“ Ich setzte mein nettestes<br />

Gesicht auf. „Naja, Du weißt doch immer so<br />

viel. Was soll ich schon zu den schönsten Plätzen im<br />

kalten Eigen schreiben?”, jammerte ich. Lutze zögerte.<br />

„Ich weiß auch keinen schönen Platz hier.“ „Aber ich<br />

vielleicht!“ triumphierte ich. „Pass auf, ich zeig` Dir<br />

was Tolles, ein echtes Fort! Selbst gebaut! Darüber<br />

kannst Du schreiben, ich nehm` dann den Kirchplatz<br />

oder sowas...” Zögernd stimmte mein Opfer, das auf<br />

dem Altar der Gleichberechtigung dargebracht werden<br />

sollte, zu.


66 ULLA KOCK AM BRINK<br />

Als Lutze die anderen Jungs sah,<br />

blieb er abrupt stehen. Vierzig Kinder<br />

von sechs bis dreizehn Jahren<br />

standen grinsend mit verschränkten<br />

Armen im Fort versammelt. Es<br />

gab kein Entrinnen für den Gefangenen.<br />

Und ich flüsterte <strong>meine</strong>r<br />

Eintrittskarte ins Paradies ins Ohr:<br />

„Lutze, Du lässt Dich jetzt von mir<br />

verkloppen. Wehr Dich nicht so<br />

doll, sonst müssen wir ja richtig kämpfen, und dann<br />

wird es weh tun. Haste verstanden?”<br />

Fänti Grabner sprach zu dem niederen Gewürm vor<br />

ihm. „Los, Du Memme, Du wirst doch wohl gegen ein<br />

Mädchen antreten? Wer zuerst laut ‚Ich geb`auf‘ ruft,<br />

verliert, klar?” Lutze reckte das Kinn. „Wenn schon,<br />

denn schon. Ich hau` Dich windelweich!” Dieser Satz in<br />

<strong>meine</strong> Richtung war für mich Legitimation genug.<br />

Lutze hatte seine Tracht Prügel endgültig verdient. Drei<br />

Minuten später war ich erlöst. „Ich geb`auf!“, kreischte<br />

der unter mir liegende Lutze.<br />

In <strong>meine</strong>n Ohren hallte noch das Echo von Lutzes<br />

Kreischerei, als ich ohne mit der Wimper zu zucken<br />

den Kopf in die Kloake tauchte. „Nochmal, hinten sind<br />

die Haare noch trocken!“ Fänti war in Hochform. Die<br />

ätzende Brühe lief mir in den Kragen, leider auch in<br />

den Mund, weil ich zu stolz war, mir den Mund abzuwischen,<br />

bevor ich antwortete. „War dat ordentlich<br />

oder nich`?”<br />

Der Sprung von der Birke endete mit einer sehr<br />

schmerzhaften Verstauchung am Knöchel. Egal, ich<br />

war angekommen. „Okay, Du biss`dabei, aber nur zum<br />

Fegen, klar?“ Ich war feierlich aufgenommen. Ich, Ulla<br />

die Dritte, wähnte mich als Königin des Dreistraßenlandes,<br />

mein Zepter war ein Besen und <strong>meine</strong> nächste<br />

Eroberung sollte Karstadt sein, das war nämlich ein<br />

Vorort von Essen.<br />

Aus dem ehemaligen Abwassersammler Emscher wird derzeit wieder ein naturnaher Fluss.<br />

Für uns Kinder war diese Einöde das Paradies, über das eine Truppe von<br />

mindestens 40 Jungs aus der Nachbarschaft herrschte. Und ich wünschte mir<br />

nichts sehnlicher, als in diese Bande aufgenommen zu werden!


EINRICHTUNGSHAUS OSTERMANN GMBH & CO. KG<br />

67<br />

OFFENE UND FAMILIÄRE<br />

UNTERNEHMENSKULTUR<br />

EINRICHTUNGSHAUS OSTERMANN GMBH & CO. KG<br />

Als kleines Möbelhaus von Marianne und Fredi<br />

Ostermann auf einer Fläche von nur knapp 50<br />

Quadratmetern im Jahr 1949 in Witten gegründet,<br />

schreibt das Einrichtungshaus<br />

OSTERMANN inzwischen an vier Standorten eine beispiellose<br />

Erfolgsgeschichte. Unter der Geschäftsführung<br />

von Rolf Ostermann, Sohn des Firmengründers,<br />

dessen Enkeln Dr. Sina Küper und Marc Ostermann sowie<br />

Jörg Koch ist das traditionsreiche Familienunternehmen<br />

an seinem Stammsitz Witten und an den Standorten<br />

<strong>Bottrop</strong>, Recklinghausen und Haan ein bedeutender<br />

Wirtschaftsfaktor und wichtiger Arbeitgeber.<br />

Allein im Einrichtungs-Centrum in <strong>Bottrop</strong>, das im<br />

August 1999 mit einer Verkaufsfläche von 35.000<br />

Quadratmetern eröffnet wurde, sind derzeit rund 260<br />

Mitarbeiter beschäftigt, darunter 18 Auszubildende.<br />

„Unsere qualifizierten und motivierten Mitarbeiter<br />

sind unser wichtigstes Kapital und tragen entscheidend<br />

zum Gesamterfolg des Unternehmens bei“, betont<br />

Geschäftsführerin Dr. Sina Küper. Berufliche<br />

Perspektiven und vielfältige Möglichkeiten zur individuellen<br />

Weiterentwicklung haben bei OSTERMANN<br />

deshalb oberste Priorität. So bietet das Unternehmen<br />

seinen Mitarbeitern, ob Auszubildender oder Abteilungsleiter,<br />

ein breit gefächertes Angebot an Schulungsprogrammen,<br />

Seminaren und Fördermaßnahmen.<br />

Mit der qualifizierten Aus- und Weiterbildung junger<br />

Menschen zu kompetenten Fachkräften in insgesamt<br />

acht Berufssparten, investiert OSTERMANN in die<br />

eigene Zukunft. Ein Großteil der Auszubildenden wird<br />

nach erfolgreicher Abschlussprüfung in Festanstellung<br />

übernommen.<br />

Die Beteiligung der Mitarbeiter durch ein betriebliches<br />

Vorschlagswesen, persönliche Gespräche und feste<br />

Arbeitskreise, die der Optimierung der verschiedenen<br />

Arbeitsabläufe dienen, kennzeichnen den kooperativen<br />

Führungsstil der OSTERMANN-Geschäftsleitung,<br />

die eine vertrauensvolle, offene und familiäre Unternehmenskultur<br />

pflegt. In den Jahren<br />

2015 und 2016 wurde die OSTER-<br />

MANN-Gruppe im bundesweiten<br />

Ranking der attraktivsten und<br />

besten Arbeitgeber basierend auf<br />

einer detaillierten Mitarbeiter-Befragung<br />

zu Führungsstil, beruflichen<br />

Perspektiven, Gehalt, Image und<br />

Weiterempfehlungsbereitschaft<br />

vom Nachrichtenmagazin Focus als<br />

„Top Nationaler Arbeitgeber“ ausgezeichnet.<br />

Einrichtungshaus Ostermann GmbH & Co. KG<br />

Ruhrölstraße 1<br />

46240 <strong>Bottrop</strong><br />

www.ostermann.de


80 WILLI LIPPENS<br />

„ICH VERWARNE IHNEN!<br />

ICH DANKE SIE!“<br />

Willi Lippens geb. 1945 in Kleve | ehemaliger Fußballprofi mit niederländischem<br />

Pass | Spitzname „Ente“ | 1965 Rote Karte im Regionalligaspiel<br />

für legendären Ausspruch: „Ich danke Sie!“ | 1966 – 1976 RW Essen |<br />

1976 – 1979 Borussia Dortmund | 1979 – 1980 Dallas Tornado | 1980<br />

– 1981 RW Essen | 1981 – 1982 RW Oberhausen | 1971 niederländische<br />

Nationalmannschaft | insgesamt 242 Bundesligaspiele, 92 Tore | 1979<br />

„Lippenshof“ gekauft | 1998 Trainer RW Essen | seit 2004 Gastwirt in der<br />

eigenen Gaststätte „Ich danke Sie“<br />

Das Georg-Melches-Stadion war mein erstes<br />

Zuhause im Pott. Dort hatte ich direkt unter<br />

der Haupttribüne ein kleines bescheidenes<br />

Quartier, als ich mit knapp 20 Jahren 1965<br />

nach Essen kam. Abends sind wir auch schon mal in die<br />

Kneipen gezogen. Da bin ich <strong>meine</strong>r Frau zum ersten<br />

Mal begegnet. Als ich ihr erzählt habe, dass ich an der<br />

Hafenstraße 97a wohne, hat sie nur gesagt: „Bist du<br />

derjenige, der so komisch läuft? Da spricht mein Vater<br />

immer von.“ So haben wir uns kennengelernt und sind<br />

bis heute glücklich verheiratet.<br />

Bei RW Essen habe ich an einem Probetraining teilgenommen,<br />

gleichzeitig zunächst aber noch zwei Jahre<br />

lang in <strong>meine</strong>m eigentlichen Beruf als Kaufmann gearbeitet.<br />

Das war eine harte Zeit. Ich hatte gerade einmal<br />

120 Mark im Monat, davon musste ich allein 30<br />

Mark Miete an die Frau des Platzwarts bezahlen. Da<br />

blieb nicht viel übrig. Zweimal in die<br />

Pommes-Bude und das Geld war<br />

weg. Die ersten Wochen war bei mir<br />

also Schmalhans Küchenmeister.<br />

Ich habe in dieser Zeit fleißig mit<br />

den Rot-Weißen trainiert, in der<br />

Mannschaftsaufstellung war ich<br />

aber eigentlich gar nicht vorgesehen.<br />

Weil ich vom VFB Kleve kam,<br />

war ich erstmal das fünfte Rad am<br />

Wagen. Mein Debüt für RW Essen verdanke ich einem<br />

glücklichen Zufall: Irgendwann in der Vorbereitungsphase<br />

war der Linksaußen krank. So durfte ich in der<br />

Spitze mitspielen. Wir gewannen 7:1, ich schoss fünf<br />

Tore. Der Trainer wollte wissen, auf welcher Position<br />

ich in Kleve gespielt hatte. „Linksaußen“, flunkerte ich,<br />

denn bislang war ich Rechtsaußen und manchmal offensiver<br />

Mittelfeldspieler. So wurde ich Linksaußen.<br />

Wir spielten in der 2. Liga und waren eine Spitzenmannschaft.<br />

Durch die Siegprämien ging es dann auch<br />

finanziell allmählich bergauf. Natürlich war das kein<br />

Vergleich zu den heutigen Verdienstmöglichkeiten. Es<br />

war eine andere Zeit, nicht besser und nicht schlechter,<br />

sondern einfach anders. Wenn ich heute spielen<br />

könnte, würde ich das auf jeden Fall auch machen. Es<br />

ist eine Gnade Gottes, wenn man sein Hobby zum Beruf<br />

machen kann. Es gibt einfach nichts Schöneres.<br />

Durch <strong>meine</strong> – nun ja, nennen wir<br />

es extravagante – Spielweise, hatte<br />

ich einen guten Draht zu den Fans.<br />

Der Funke ist immer gleich übergesprungen.<br />

Die Leute erwarteten regelrecht,<br />

dass ich eine Show abzog,<br />

aber gleichzeitig natürlich auch,<br />

dass ich Tore machte. Das Entscheidende<br />

ist, dass du deine Show im<br />

richtigen Moment machst. Wenn du<br />

nämlich das Spiel verlierst, bist du


WILLI LIPPENS<br />

81<br />

Prächtige Stimmung herrschte beim Gastspiel von RW Essen beim VfB <strong>Bottrop</strong> im Jahnstadion.<br />

Im Pott hat mich von Anfang an die Mentalität der Menschen begeistert.<br />

Hier spürt man eine Hilfsbereitschaft und Verbundenheit, die noch aus der<br />

Zechenvergangenheit herrührt.<br />

der Idiot. Das verzeiht dir keiner, weder die Fans noch<br />

der Trainer. Du musst einfach im richtigen Moment<br />

das Tor machen und dann die Kapelle spielen lassen:<br />

„Tätärätä!“ Ich habe über 200 Tore gemacht, also<br />

Show mit Können verbunden. Auch am Spielfeldrand<br />

habe ich immer viel Quatsch gemacht. Vor dem Spiel<br />

habe ich in der Fankurve irgendwelchen Zuschauern<br />

die Mützen geklaut und später zurückgegeben. Fußball<br />

ist Sport und sollte volksnah sein, die Spieler<br />

sollten es auch sein. Mir hat <strong>meine</strong> Volksnähe sehr geholfen.<br />

Ich erinnere mich gerne an unseren treuesten Fan, Sirenen-Willi.<br />

Er lebte in einem Wohnwagen und war bei<br />

jedem Auswärtsspiel mit seiner heulenden Sirene dabei.<br />

Nach einem Spiel in München trafen wir ihn am<br />

Hauptbahnhof. Da stand er in seinem Trainingsanzug,<br />

hatte gerade seinen Zug verpasst und zitterte vor Kälte.<br />

Mein Teamkollege Hansi Dörre – mit dem habe ich<br />

jede Bude geteilt – und ich waren uns schnell einig<br />

und schmuggelten Sirenen-Willi in unser Abteil. Aber<br />

als er seine Schuhe ausgezogen hatte, stank der ganze<br />

Schlafwagen nach seinen Schweißquanten. Weil wir<br />

es nicht mehr aushalten konnten, musste Sirenen-Willi<br />

seine Füße aus dem Fenster strecken. So hat er ganze<br />

sechs Stunden verbracht. Er hatte regelrechte Eisquanten.<br />

Ich weiß noch genau, wie er über den Essener<br />

Hauptbahnhof gehumpelt ist, aber wenigstens war er<br />

zu Hause.<br />

Manchmal muss man den Schritt gehen und die Heimat<br />

verlassen. Erst wenn du längere Zeit wegbleibst,


82 WILLI LIPPENS<br />

Ein beliebtes Ausflugsziel:<br />

„Lippenshof“ –<br />

umgeben von Wiesen<br />

und Waldstücken,<br />

Pferdekoppeln und<br />

Pferdeställen<br />

Mich hat es immer wieder hierher verschlagen.<br />

Es war ein absoluter Glücksfall,<br />

dass ich 1979 nach <strong>meine</strong>r einjährigen<br />

Stippvisite in Dallas den zweitältesten<br />

Hof <strong>Bottrop</strong>s kaufen konnte.<br />

spürst du diesen Druck in der Brust, wenn über deine<br />

Heimat gesprochen wird. Heimat ist dort, wo du geboren<br />

und aufgewachsen bist, wo du deine Familie gegründet<br />

hast. Eine <strong>Stadt</strong> mit Traditionen, auch das ist<br />

Heimat. Mich hat es immer wieder hierher verschlagen.<br />

Es war ein absoluter Glücksfall, dass ich 1979 nach<br />

<strong>meine</strong>r einjährigen Stippvisite in Dallas den zweitältesten<br />

Hof <strong>Bottrop</strong>s kaufen konnte.<br />

Nachdem wir auf dem Lippenshof zunächst nur gewohnt<br />

haben, haben wir uns dann vor etwa elf Jahren<br />

dazu entschieden, ein Restaurant zu eröffnen. Die Leute<br />

waren so hilfsbereit, es kamen „Jan un allemann“<br />

um uns zu helfen. Unser jüngster Sohn Michael hat<br />

auf Schloss Wittringen Koch gelernt und schmeißt<br />

heute den Laden. Das Restaurant verdankt seinen Namen<br />

dem legendären Wortwechsel mit dem Schiedsrichter<br />

beim Regionalliga-Spiel in Herne 1965: Als dieser<br />

meinte „Ich verwarne Ihnen“, konterte ich „Ich danke<br />

Sie“ und flog vom Platz. Das ganze Restaurant-Team<br />

trägt T-Shirts mit diesem berühmten Spruch, jedes<br />

Jahr verkaufe ich rund 200 Stück an <strong>meine</strong> Fans, und<br />

Geburtstagskinder, die hier im Restaurant feiern, bekommen<br />

ein T-Shirt geschenkt.<br />

Unser Restaurant ist sehr beliebt in der Gegend, bietet<br />

eine bodenständige Küche für jeden Geschmack und<br />

steht für urige Ruhrpott-Gastlichkeit. Die Leute kommen<br />

aus <strong>Bottrop</strong>, Gelsenkirchen, Essen und aus dem<br />

ganzen Ruhrgebiet und können bei uns richtig Spaß<br />

haben. Ich gehöre als kleine Attraktion einfach dazu<br />

und lasse mich auch gerne sehen. Mir macht es Spaß,<br />

Leute zu unterhalten. Außerdem ist es schön, wenn<br />

man hofiert wird. So bin ich ein Stück weit im Showgeschäft<br />

geblieben.<br />

Im Pott hat mich von Anfang an die Mentalität der<br />

Menschen begeistert. Hier spürt man eine Hilfsbereitschaft<br />

und Verbundenheit, die noch aus der Zechenvergangenheit<br />

herrührt. Dieser alte Schlag der Bergleute,<br />

ihre Offenheit und Herzlichkeit, man merkt,<br />

dass sie es gut mit dir <strong>meine</strong>n. Sie haben das Herz am<br />

rechten Fleck. Natürlich sagen die Leute im Pott, was<br />

sie denken. Wenn dich einer nicht leiden kann, sagt er<br />

es dir einfach ins Gesicht – bumm. Das finde ich gar<br />

nicht so schlecht, denn ich kann es ja genauso machen,<br />

wenn ich jemanden nicht abkann.<br />

Das großartige Gemeinschaftsgefühl von unter Tage<br />

hat sich auch oberhalb fortgesetzt. Das Ruhrgebiet ist<br />

– abgesehen vom Fußball – eine geschlossene Einheit.<br />

Sporadisch gehe ich noch ins Essener<br />

Stadion. Wir wohnen nur fünf<br />

Kilometer entfernt. Wenn ich über<br />

den Hof laufe und der Wind günstig<br />

steht, kann ich den Torjubel<br />

von hier aus hören. Dann fühle ich<br />

mich erst recht hier zu Hause und<br />

weiß einmal mehr: Mitten im Pott<br />

iss alles in Butter!


RWW RHEINISCH-WESTFÄLISCHE-WASSERWERKSGESELLSCHAFT MBH<br />

83<br />

Hauptverwaltung in Mülheim<br />

Betriebsdirektion in <strong>Bottrop</strong><br />

BESTES TRINKWASSER FÜR BOTTROP<br />

RWW RHEINISCH-WESTFÄLISCHE-WASSERWERKSGESELLSCHAFT MBH<br />

Wer in <strong>Bottrop</strong> an Trinkwasser denkt,<br />

denkt automatisch an RWW. <strong>Bottrop</strong><br />

und RWW, eine mehr als hundertjährige<br />

Tradition – aber vor allem eine seit 100<br />

Jahren gelebte Partnerschaft.<br />

Aktuell beliefert RWW nicht nur <strong>Bottrop</strong>, sondern<br />

weitere rund 700.000 Menschen, Industrie und Gewerbe<br />

im westlichen Ruhrgebiet und dem angrenzenden<br />

Münsterland mit jährlich mehr als 75 Millionen<br />

Kubikmeter bestem Trinkwasser. Um die Kunden tagtäglich<br />

frei Haus und rund um die Uhr zu versorgen,<br />

sind mehr als 400 Mitarbeiter im Einsatz. Neun Wasserwerke,<br />

13 Wasserbehälter und ein 3.000 Kilometer<br />

langes Verbundnetz stehen dafür zur Verfügung.<br />

RWW setzt überall dort nachhaltig Akzente, wo natürliche<br />

Ressourcen zu sichern sind und die Umwelt zu<br />

schützen ist. Ob bei der Kooperation mit Landwirtschaft<br />

und Gartenbau zum vorbeugenden Gewässerschutz,<br />

beim ökologischen Flächenmanagement, der<br />

Ökokontierung oder dem Qualitätsmanagement.<br />

Kundenorientierung ist für RWW selbstverständlich.<br />

Vier Service-Stellen sorgen im Versorgungsgebiet für<br />

vertrauensvolle Nähe zum Kunden. Zudem ist in<br />

<strong>Bottrop</strong> die Betriebsdirektion beheimatet, von wo aus<br />

das gesamte Rohrnetz im Versorgungsgebiet zentral<br />

verwaltet wird. Mit den beiden Einrichtungen Aquarius<br />

Wassermuseum und Haus Ruhrnatur bringt RWW<br />

ihren Besuchern in Mülheim nachhaltig das Thema<br />

Wasser und den sorgsamen Umgang damit auf vielfältige<br />

Weise näher.<br />

RWW bildet seit Jahrzehnten mit großem Engagement<br />

junge Menschen aus. Dies geschieht aus dem Bewusstsein<br />

und der Verantwortung heraus, als<br />

Wasserlieferant seit jeher eng mit den versorgten<br />

Kommunen verbunden zu sein und als bedeutender<br />

Arbeit geber für die Region damit ein wichtiges Zeichen<br />

zu setzen. „Als Unternehmen, das in der Region<br />

fest verwurzelt ist, übernehmen wir Verantwortung<br />

für die Menschen, die hier leben. Deshalb unterstützen<br />

wir soziale, kulturelle, gesellschaftliche und sportliche<br />

Zwecke und fördern als wichtiger Auftraggeber gezielt<br />

die Wirtschaft vor Ort“, unterstreicht RWW-<br />

Geschäftsführer Dr. Franz-Josef Schulte die enge<br />

Verbundenheit zur Region.<br />

RWW Rheinisch-Westfälische-<br />

Wasserwerksgesellschaft mbH<br />

Am Schloß Broich 1-3<br />

45479 Mülheim an der Ruhr<br />

www.rww.de


102 DR. LUDGER STRATMANN<br />

EMOTION PUR<br />

Dr. Ludger Stratmann geb. 1948 in Verl | verheiratet, zwei Kinder | Arzt<br />

und Kabarettist | Studium der Humanmedizin in Bochum und Essen | 1985<br />

Promotion an der Ruhr-Universität in Bochum | eigene Praxis in <strong>Bottrop</strong> |<br />

seit 1998 ausschließlich als Kabarettist tätig | 1994 Eröffnung Stratmanns<br />

Theater Europahaus in Essen | seit 1995 kabarettistisches Programm „Doktor<br />

Stratmanns – Heiteres Medizinisches Kabarett“ | 1997 – 2000 Rolle des<br />

Kohlenpott-Kneipenwirts Jupp in „Mittwochs mit…“ beim WDR | seit 2001<br />

eigene Comedy-Sendung „Stratmanns – Jupps Kneipentheater im Pott“ beim<br />

WDR | 2003 Kulturpreis der <strong>Stadt</strong> <strong>Bottrop</strong>, Kabarettpreis „Morenhovener<br />

Lupe“ | 2009 Tegtmeiers-Erben-Ehrenpreis<br />

Ende der 1960er-Jahre wurde ich als Essener<br />

erstmalig mit <strong>Bottrop</strong> konfrontiert – nicht als<br />

<strong>Stadt</strong>, sondern stellvertretend durch Brigitte,<br />

<strong>Bottrop</strong>erin, <strong>meine</strong> heutige Ehefrau, die auch<br />

während <strong>meine</strong>r Zeit der Bewerbung um sie versuchte,<br />

mir <strong>Bottrop</strong> schmackhaft zu machen und den, nicht<br />

nur bei mir, bis dahin vorherrschenden Vorurteilen als<br />

ausschließlich kohlestaubbedeckte Bergmannssiedlung<br />

zu begegnen. Man ist ja leicht geneigt, den Pott, aber<br />

<strong>Bottrop</strong> ganz besonders, so ein bisschen in ein romantisches<br />

Licht zu stellen – wobei das <strong>Bottrop</strong> eigentlich<br />

gar nicht nötig gehabt hätte. Spaziergänge durch den<br />

Köllnischen Wald, in dessen Nähe sie bei ihren Eltern<br />

wohnte, später dann das Josef-Albers-Museum, einige<br />

schöne Lokale, aber auch die überschaubare Innenstadt,<br />

in der man im Gegensatz zu Essen, <strong>meine</strong>r zweiten<br />

Heimat, fast jeden kannte und<br />

ein kurzer Gang von der Cyriakus-<br />

Kirche bis zum Pferdemarkt mit<br />

mindestens fünf bis sechs „Smalltalks“<br />

gepflastert war. So war es<br />

nach diesen noch jugendlichen Erfahrungen<br />

mit und um <strong>Bottrop</strong> für<br />

mich ein Leichtes, mich viel später<br />

bei der Wahl <strong>meine</strong>s Praxissitzes<br />

als Allgemeinmediziner für <strong>Bottrop</strong><br />

zu entscheiden.<br />

Es gibt attraktivere Städte, Hamburg, München, Berlin,<br />

Garmisch-Partenkirchen, Neustadt an der Weinstraße,<br />

Lübeck und und und… Meine Frage war eigentlich,<br />

ist die Architektur einer <strong>Stadt</strong> oder die landschaftliche<br />

Umgebung ausschlaggebend für ein gutes Lebensgefühl?<br />

Oder ist die Mentalität der Menschen<br />

<strong>meine</strong>s Wohnortes, ihre Sprache, nämlich nicht pfälzisch<br />

oder bayerisch oder schwäbisch, für mich wichtig?<br />

Ist es mir wichtig, nicht anonym zu sein, mich<br />

nicht fremd zu fühlen, gehört für mich Wohlgefühl<br />

und Überschaubarkeit dazu? JA!<br />

Wenn ich Berlin brauche, oder Hamburg oder München<br />

– die Welt ist klein geworden, innerhalb weniger<br />

Stunden bin ich da. Nachdem ich nicht mehr auf den<br />

Wohnsitz <strong>Bottrop</strong> durch <strong>meine</strong> Praxis angewiesen war,<br />

haben mich viele Künstlerkollegen<br />

gefragt: „Bleibst Du da wohnen? Wie<br />

wär‘s mit Köln, Medienhauptstadt,<br />

oder Düsseldorf, très chic, Norderney,<br />

Wind-Meer-Dünen?“ Solch eine Frage<br />

hat sich mir nie gestellt. Ich kenne<br />

hier so viele, vom Oberbürgermeister<br />

bis zum ehemaligen Kauenwärter von<br />

Prosper II, die will ich alle nicht missen.<br />

Mein Spaziergang über den Wochenmarkt,<br />

das Stenkhoffbad, Joggen


DR. LUDGER STRATMANN<br />

103<br />

Der Wochenmarkt hat Tradition und findet auch heute noch am Mittwoch und Samstag rund um die Cyriakus-Kirche statt.<br />

Natürlich brauche ich auch die Sprache des Ruhrgebietes und die Mentalität<br />

der hier Lebenden. Damit habe ich in den vergangenen 20 Jahren <strong>meine</strong>n Lebensunterhalt<br />

verdient.<br />

durch den <strong>Stadt</strong>garten, das Quadrat, der Tetraeder (einer<br />

<strong>meine</strong>r Lieblingsorte), Treffen mit ehemaligen Ärztekollegen,<br />

Quatschen mit ehemaligen Patienten (die es<br />

überlebt haben) oder auch nur ein doppelter Espresso<br />

vor dem Café auf dem Pferdemarkt – all das gibt mir<br />

Geborgenheit und Wohlgefühl und Lebensqualität, so<br />

ein bisschen Heimatgefühl, zwar der nun dritten Heimat,<br />

aber immerhin wahrscheinlich letzten. Wie sollte<br />

ich einer <strong>Stadt</strong> den Rücken kehren, die mir den Kulturpreis<br />

der <strong>Stadt</strong> verliehen hat, wo ich als karnevalistische<br />

Auszeichnung einen Kohlepfennig auf einem drei Kilogramm<br />

schweren Kohlestück erhalten habe, wo ich den<br />

Oberbürgermeister geduzt habe, wo ich hunderte von<br />

Wohnungen durch <strong>meine</strong> ärztlichen Hausbesuche von<br />

innen kennengelernt habe, wo ich fast jede Straße kenne?<br />

<strong>Bottrop</strong> ist für mich Emotion pur!<br />

Natürlich brauche ich auch die Sprache des Ruhrgebietes<br />

und die Mentalität der hier Lebenden. Damit<br />

habe ich in den vergangenen 20 Jahren <strong>meine</strong>n Lebensunterhalt<br />

verdient und <strong>Bottrop</strong> ist mit Sicherheit<br />

das Aushängeschild des Ruhrgebietes als InnovationCity,<br />

wo auch noch einmal deutlich wird, dass wir hier<br />

mehrsprachig und auch englisch unterwegs sind.<br />

Schriftlich „Innowääschenzitti“.<br />

„Herr Doktor, woher weiß die Tablette, dattse am linken<br />

Knie soll?“ „Doc, wenn ich jetzt nich bald <strong>meine</strong><br />

Schlaftablette krich, schlaf ich noch von alleine ein!“<br />

Dat sind Sätze, die krisse nicht mehr aussem Kopp, die<br />

krisse hier kostenlos.<br />

Auch verkehrstechnisch hat <strong>Bottrop</strong> einiges zu bieten:<br />

zwei schnell zu erreichende Autobahnen, die A 2 im<br />

Norden, die A 42 im Süden, und dass <strong>Bottrop</strong> eine gewisse<br />

Attraktivität mittlerweile hat, zeigt, dass du<br />

morgens in Richtung Süden nicht rauskommst, weil<br />

keiner wirklich rauswill aus <strong>Bottrop</strong>, und abends<br />

kommste nicht mehr rein. Du stehst an der Ampel zwischen<br />

Hornbach und Abfahrt Ebel mindestens 15 Minuten<br />

zur Hauptverkehrszeit, weil alle wieder reinwollen,<br />

nach <strong>Bottrop</strong> – kein Wunder!


112<br />

ÜBERSICHT DER PR-BILDBEITRÄGE<br />

Wir danken den folgenden Unternehmen und Einrichtungen, die mit ihren<br />

Beiträgen das Zustandekommen dieses Buches ermöglicht haben.<br />

Alte Apotheke <strong>Bottrop</strong> 17<br />

www.alte-apotheke-bottrop.de<br />

AStrans 21<br />

www.astrans.de<br />

GELSEN-NET<br />

Kommunikationsgesellschaft mbH 25<br />

www.gelsen-net.de<br />

Glocken-Apotheke 29<br />

www.glocken-apotheke-bottrop.de<br />

HERCUTEC Chemie GmbH 33<br />

www.hercutec-chemie.de<br />

Knappschaftskrankenhaus<br />

<strong>Bottrop</strong> GmbH 37<br />

www.kk-bottrop.de<br />

KWE Klein & Wilhelm<br />

Engineering GmbH 41<br />

www.kwegetriebe.de<br />

Movie Park Germany GmbH 45<br />

www.movieparkgermany.de<br />

Actemium Kappelhoff GmbH 52-53<br />

www.actemium.de<br />

ArcelorMittal <strong>Bottrop</strong> GmbH 56-57<br />

www.arcelor-bremen.com<br />

Alfred Becker GmbH 58-59<br />

www.becker-bottrop.de<br />

Elektro J. Organista GmbH 63<br />

www.elektro-organista.de<br />

Einrichtungshaus Ostermann<br />

GmbH & Co. KG 67<br />

www.ostermann.de<br />

BETREM Emscherbrennstoffe GmbH 70-71<br />

www.betrem.de<br />

Zahnarztpraxis Ganz und Wiethölter 72-73<br />

www.zahnmedizin-total.de<br />

RAG Aktiengesellschaft 79<br />

www.rag.de<br />

RWW Rheinisch-Westfälische<br />

Wasserwerksgesellschaft mbH 83<br />

www.rww.de<br />

Schmücker Hof 87<br />

www.schmuecker-hof.de<br />

Sanitätshaus Steinberg 91<br />

www.steinberg24.de<br />

Vestische Straßenbahnen GmbH 95<br />

www.vestische.de<br />

Volksbank Kirchhellen eG <strong>Bottrop</strong> 99<br />

www.vb-bot.de<br />

Karosseriebau<br />

Wieschermann GmbH 100-101<br />

www.karosseriebau-wieschermann.de

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